Personenzentrierung als Herausforderung für die Trägerverwaltung
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- Klara Kappel
- vor 7 Jahren
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1 Personenzentrierung als Herausforderung für die Trägerverwaltung Georg Schulte-Kemna Reutlingen BeB-Tagung in Reutlingen Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung / Was meint Personenzentrierung? Eine erste Annäherung über Wikipedia. Der Personzentrierte (!) Ansatz, der auf den amerikanischen Psychologen Carl Rogers zurückgeht, ist eine Weiterentwicklung aus einer spezifischen Form der Psychotherapie, nämlich der Gesprächspsychotherapie Der Ansatz wurde in Abgrenzung zu direktiven und interpretativen Vorgangsweisen und dem medizinischen Modell in Beratung und Psychotherapie entwickelt. führt in die Irre Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung /
2 Was meint Personenzentrierung? Paradigmenwechsel in Psychiatrie + Behindertenhilfe: Personenzentrierung vs. Institutionszentrierung Der personenzentrierte Ansatz geht von dem Bedarf der Person aus und fragt erst in der zweiten und dritten Ebene nach der entsprechenden Organisation der Hilfen und ihrer Finanzierung. ist der Versuch, mit dem Spannungsverhältnis zwischen Klienteninteresse und den wirtschaftlichen Interessen von LT und LE umzugehen, indem die Klientenperspektive gegen die institutionelle Eigendynamik stark gemacht wird. Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung / Institutionszentrierte Logik Prinzip Standardisierung: maßnahmehomogene Gruppenbildung für Personen mit möglichst gleichem Hilfebedarf Prinzip Binnensozialisation in der Hoffnung auf Transfer Prinzip Verlegung: Bei Veränderung des Hilfebedarfs Wechsel von einem homogenen Maßnahmekästchen zum anderen (Durchlaufen der Reha-Kette ) Komplexitätsreduktion zugunsten von Personal, Institution, Kostenträger: Rationalisierung zulasten der Klienten: fortlaufende Beziehungsabbrüche Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung /
3 Warum Paradigmenwechsel? (Paradigma = Denkmuster) Veränderte Ansprüche der Betroffenen und ihrer Angehörigen Selbstbestimmung Individualisierung der Hilfe Veränderte fachliche Anforderungen Reflektion der Hospitalismus-Problematik Die Nebenwirkungen der Institution sind schlimmer als die Symptome der Krankheit selbst Problematik der Paketlösungen Problematik der Unterscheidung ambulant/stationär Die Eigendynamik des Hilfesystems erweist sich als kontraproduktiv Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung / Warum Paradigmenwechsel? Ressourcenorientierung auf der Fallebene Bezugnahme auf Lebenswelt und Sozialraum: Nutzung + Förderung der persönlichen Fähigkeiten Einbeziehung der Ressourcen im Sozialraum Persönliche Unterstützungsnetzwerke Inanspruchnahme der Möglichkeiten im Gemeinwesen Sozialraumorientierung als Institution Orientierung an den Versorgungsbedarfen im Sozialraum: Übernahme von Versorgungsverantwortung Veränderte Aufnahme- bzw. Belegungssituation Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung /
4 Logik personenzentrierter Hilfe Behandlung, Rehabilitation und Eingliederung finden dort statt bzw. werden von dort aus in Anspruch genommen werden, wo ihre Ergebnisse langfristig genutzt werden. Integration im Lebensfeld statt Institutionalisierung: die eigene Wohnung wird zum Dreh- und Angelpunkt Erst platzieren, dann dort rehabilitieren! Individuell passgenaue Hilfe auf Grundlage vereinbarter Ziele Flexible Hilfe, die sich verändernden Bedarfslagen folgt Kontinuität der Begleitung statt Fragmentierung Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung / Personenzentrierte Hilfe braucht Steuerung. auf der Fallebene Bezugspersonenprinzip Individuelle Koordination der Hilfe Individuelle Hilfeplanung Periodische Überprüfung Koordinierte Leistungserbringung: Abstimmung mit allen Beteiligten Kontinuität der Begleitung Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung /
5 Personenzentrierte Hilfe braucht Steuerung. auf der Einrichtungsebene Individuell passgenaue Leistungspakete ermöglichen Dezentrale Stützpunkte aufbauen Aufnahmepolitik einbinden in den regionalen Versorgungsauftrag Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung / Personenzentrierte Hilfe braucht Steuerung. auf der Ebene der Finanzierung Geeignetes Bedarfsbemessungsverfahren Vergütungssystematik, die Individualisierung ermöglicht Bessere Dosierbarkeit Stufenbildung oder vollständige Individualisierung? Zeitbasierung Persönliches Budget Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung /
6 Personenzentrierte Hilfe braucht Steuerung. auf der Ebene des Hilfesystems Bildung von Verbundstrukturen zur Übernahme von regional definierter Versorgungsverantwortung Bildung von zugeordneten Budgets ( Sozialraumbudget ) Vorbilder in der Jugendhilfe Ansätze in Eingliederungshilfe/Sozialpsychiatrie Ansätze im Bereich SGB V/Integrierte Versorgung Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung / Personenzentrierte Hilfe administrativ ermöglichen Grundspannung: Individualisierung vs. Typisierung Übergeordnete Anforderung: Empowerment Selbstsorge ermöglichen und fördern Verantwortung dosierbar machen Transparenz und Verstehbarkeit gewährleisten form follows function Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung /
7 Personenzentrierte Hilfe administrativ ermöglichen z.b. Thema Wohnen Verfügbarkeit von Wohnraum sicherstellen Vorhaltung als Serviceleistung Normalisierung der Wohnsituation Individualisierbarkeit des Wohnraums Zwangsvergemeinschaftung reduzieren Trennung von Miet- und Betreuungsverhältnis Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung / Personenzentrierte Hilfe administrativ ermöglichen z.b. Thema Selbstversorgung Ernährung: Zubereitung von Mahlzeiten Einkaufen des persönlichen Bedarfs Zugang zu und Umgehen mit Geld Verwahrkonto als Instrument der Betreuung Individuelles Einkaufen statt Sammeleinkauf oder Sachleistung Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung /
8 Personenzentrierte Hilfe administrativ ermöglichen z.b. Thema Selbstvertretung Verträge schließen Vertragswesen zwischen juristischer Korrektheit und Verständlichkeit Anträge stellen Behördenangelegenheiten: individuelle Begleitung oder Sammelverfahren der Einrichtung? Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung / Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Schulte-Kemna, Personenzentrierung als Herausforderung an die Trägerverwaltung /
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