Konfliktlotsen im Schulhaus Wankdorf
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- Hartmut Schreiber
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1 Schulkreis Breitenrain Lorraine Standort Breitfeld/Wankdorf Schulhaus Wankdorf Morgartenstrasse 2, 3014 Bern Tel: Fax: Stadt Bern Direktion für Bildung Soziales und Sport Konfliktlotsen im Schulhaus Wankdorf
2 Bild Titelseite:
3 1. ZUR ENTSTEHUNG DES PROJEKTES Liebe Eltern 2005 hat das Lehrerinnen- und Lehrerteam die Einführung von Mediation in unserem Schulhaus beschlossen. Konflikte gehören zum Alltag. Es ist uns Lehrpersonen wichtig, dass nicht wir Erwachsene die Streitigkeiten der Kinder von oben lösen. Streitende kennen ihren Konflikt am besten, deshalb finden sie auch selbst, mit Hilfe einer Mediation, die beste Lösung dazu. Wir haben uns schulintern zum Thema Mediation in der Schule weitergebildet. Im Schuljahr 2006/2007 starteten wir unser Projekt und begannen nach den Herbstferien mit der Ausbildung der Konfliktlotsen. Seit diesem Zeitpunkt gehört das Angebot Konfliktlotsen fest zu unserer Schulhauskultur. Bern, September 2012 Die Lehrpersonen der Schulhäuser Breitfeld/Wankdorf
4 2. WAS IST MEDIATION? Mediation (wörtlich übersetzt: Vermittlung) ist eine Methode zur Lösung von Konflikten: Eine unparteiische und unbeteiligte Person vermittelt bei einem Streit als Mediatorin/Mediator (Streitschlichtende/r). Die Konfliktparteien erarbeiten eine ihren Interessen entsprechende Lösung eigenverantwortlich. Eine gelungene Mediation endet in einer Win-Win-Situation. Niemand verliert, beide Seiten profitieren von der gemeinsam gefundenen Lösung. Voraussetzung für eine erfolgreiche Mediation ist, dass die Konfliktparteien bereit sind: sich auf die Mediation einzulassen. die Mediatorin/den Mediator zu akzeptieren. die im Voraus definierten Regeln einzuhalten.
5 Was macht eine Mediatorin? Was macht ein Mediator? Sie helfen Streitparteien, eine Lösung zu ihrem Konflikt zu finden. Ihre Aufgabe besteht nicht darin, ein Urteil zu sprechen, sondern darin, die Konfliktparteien zu Wort kommen zu lassen, ohne dass sie von der anderen Partei unterbrochen oder eingeschüchtert werden. Durch Nachfragen und Umformulieren versuchen sie, das Erleben der beiden Parteien nachvollziehbar zu machen. Das Gespräch kann abgebrochen werden, wenn keine vernünftige und/oder ethisch vertretbare Lösung gefunden wird. In der Schulmediation wird die Mediatorin/der Mediator von einem zweiten Kind, dem Schatten oder einer/einem Helferin/Helfer unterstützt. Dieses Kind hat auch die Aufgabe, die getroffenen Vereinbarungen schriftlich festzuhalten.
6 Wie verläuft eine Mediation? Die Mediatorin/der Mediator leitet das Gespräch, die Hilfsperson schreibt das Protokoll. Die Mediation besteht aus vier Phasen: 1. Begrüssung Alle müssen mit den Grundregeln einverstanden sein: zuhören, ausreden lassen, keine Beschimpfungen machen. - Ausgangssituation 2. Konflikt darstellen und erhellen Jede Streitpartei erklärt ihre Sicht der Dinge und sagt, welche Gefühle das in ihr auslöst. Die Mediatorin/der Mediator fragt nach, klärt ab. - Kommunikation über die Mediatorin/den Mediator
7 3. Lösungen suchen Beide Seiten müssen eine Lösung wollen! Die Streitenden überlegen sich Möglichkeiten. Die Vorschläge werden diskutiert. Die Mediatorin/der Mediator schlägt keine Lösungen vor. - Schrittweise Kommunikation herstellen und nach Lösungen suchen. 4. Einigung Die Parteien finden eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung. Alle Beteiligten unterschreiben das Protokoll. Dank und Verabschiedung durch Handschlag. - Wieder miteinander auskommen In einem Nachfolgetreffen wird überprüft, ob die Lösung tatsächlich realisiert wurde, und sich die Parteien dabei wohl fühlen.
8 3. MEDIATION IN UNSEREM SCHULHAUS Grundsatz Alle Schülerinnen und Schüler sind darüber informiert, dass ein Streit durch Mediation gewaltfrei gelöst werden kann. Sie können von der Mediation Gebrauch machen. Wir reden von Streit schlichten und Streitschlichtenden. Wo und wie Die Mediation findet in einem Gruppenraum statt. Das Konfliktthema bleibt unter der Mediatorin/dem Mediator und den Streitenden streng vertraulich. Das Kurzprotokoll jeder Mediation wird im Lehrerinnen- und Lehrerzimmer aufbewahrt und nach ca. einem halben Jahr entsorgt, sofern der jeweilige Konflikt endgültig ausgetragen ist. Aussenstehende haben keinen Zugang zum Protokoll. Unser Modell Zweierteams der 3. bis 9. Klassen stehen als Mediatorinnen/ Mediatoren zur Verfügung. Die Ausbildung zur Mediatorin/zum Mediator findet im Verlauf des 1. Semesters statt. Die Eltern werden vorgängig orientiert. Das Mediationsteam aus den Lehrpersonen bildet die Mediatorinnen/Mediatoren aus und begleitet sie.
9 Was hat Mediation mit Gesundheitsförderung und Suchtprävention zu tun? Die Schülerinnen und Schüler eignen sich die Möglichkeiten an, einen Streit gewaltfrei zu lösen. Ihre Selbstkompetenz im Umgang mit Konflikten wird durch die Ausbildung zu Streitschlichtenden gezielt erhöht. So verbessert sich mit der Zeit die gesamte Schulhauskultur. Wir sind davon überzeugt, dass Kinder, die gelernt haben, Verantwortung für ihre Konflikte zu übernehmen, später auch besser mit Konflikten umgehen können. Auf diese Weise leisten wir einen Beitrag für ein gewaltfreies und suchtfreies Verhalten. Umgang mit Konflikten Mediation setzt eine bestimmte Konfliktkultur voraus: Konflikte gehören zum Alltag. Ungelöste Konflikte können jedoch gefährlich werden. Die an einem Streit Beteiligten können grundsätzlich stimmigere Entscheidungen treffen als eine Autorität von aussen. Menschen treffen vollständigere Entscheide, wenn sie Gefühle, die in Konflikten entstanden sind, bewusst wahrnehmen und in die Entscheidungsfindung einbeziehen.
10 Ansprechperson für MEDIATION: Eva Mosimann Schulsozialarbeiterin Schulhaus Breitfeld/Wankdorf Morgartenstrasse Bern Tel eva.mosimann@bern.ch
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