Vortrag: Contracting als Möglichkeit einer

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1 Fachtagung Energieeffizienz am in Papenburg Vortrag: Contracting als Möglichkeit einer wirtschaftlichen Energieversorgung? Dipl.-Ing. Ulrich Jantos, VEA Hannover 1

2 Vortragsinhalte Was ist Contracting? Vor- und Nachteile von Contracting Wie beurteilt man einen Wärmepreis? Wie bewertet man Contracting-Angebote? Was ist bei Contracting-Verträgen zu beachten? 2

3 Die Idee Wir werden Ihnen kostenlos eine Dampfmaschine überlassen. Wir werden diese installieren und für fünf Jahre den Kundendienst übernehmen. Wir garantieren Ihnen, dass die Kohle für die Maschine weniger kostet, t als Sie gegenwärtig an Futter (Energie) für die Pferde aufwenden müssen, die die gleiche Arbeit tun. Und alles, was wir von Ihnen verlangen, ist, dass Sieunsein Ditt Drittel des Geldes geben, das Sie sparen. (James Watt, ) 3

4 Was ist Contracting? Die Energieversorgung einer Liegenschaft wird von einem Dritten (Contractor) durchgeführt Alle Aufwendungen für Planung, Investition und Brennstoffversorgung liegen in der Regel beim Contractor und werden aus dem Entgelt für die Energielieferung finanziert Betriebsführung, Wartung und Notdienst der Energiezentrale liegen in der Regel ebenfalls beim Contractor o und werden im Entgelt für die Energielieferung kalkuliert Begriffsdefinitionen nach DIN 8930 Teil 5 4

5 Was spricht für Contracting? Einsparung der Investitionskosten Geringerer Verwaltungsaufwand Verlagerung des Betriebsrisikos Vollkostenkalkulation durch den Contractor Vorteile bei Errichtung und Betrieb durch größere Stückzahlen Evtl. Kostenvorteile bei Brennstoffkonditionen und Besteuerung Nutzung von technischen Möglichkeiten zur Reduzierung von Kosten (Brennwerttechnik, Wärmerückgewinnung, Kraft-Wärme-Kopplung Kopplung etc.) Nutzung von speziellem Know-how des Contractors 5

6 Was spricht gegen Contracting? Gesamtkosten in der Regel höher als bei Eigeninvestition Langfristige Abhängigkeit vom Contractor ( Jahre) Verträge sind meist relativ kompliziert Juristische Probleme bei der Vertragsgestaltung - Besicherung von Eigentum Soziale Aspekte - Verlust von Arbeitsplätzen durch Contracting Staatliche Förderungen teilweise nicht möglich Steuerliche Probleme bei Einstufung als Mietkauf 6

7 Anlagencontracting Planen Bauen / Finanzierung Betreiben Betriebsführungscontracting Pachten Optimieren Betreiben Formen von Contracting Einsparcontracting Einsparpotenziale finden Finanzierung Rückzahlung aus tatsächlichen Einsparungen 7

8 Methoden zur Angebotseinholung Ohne Planung (Ideenwettbewerb) Dem Contractor werden nur Rahmendaten (Verbräuche, Leistungsdaten) zur Verfügung g gestellt Der Contractor analysiert die vorhandenen Daten und entwickelt verschiedene Konzepte zur Energieversorgung Mit Planung (Ausschreibung) Der Kunde oder ein unabhängiger Berater analysiert die Daten und entwickelt daraus eigene Konzepte zur Energieversorgung Das entwickelte Konzept wird in Form einer Ausschreibung mit allen nötigen Daten mehreren Contractoren zur Verfügung gestellt 8

9 Preisbestandteile Verbrauchsgebundene Kosten Brennstoffkosten CO 2 -Handel Hilfsenergie (z. B. Strom) Vergütungen Kapitalgebundene Kosten Anlagenkomponenten Bauliche Anlagen Schall- und Wärmeschutz Anschlusskosten Instandsetzung Wagnis und Gewinn Betriebsgebundene Kosten Bedienung Wartung Instandhaltung Betriebsstoffe Brennstoff-Grundkosten Steuern Abgaben Gebühren Verwaltung Arbeitspreis Grundpreis 9

10 Angebotsbewertung: Übergabestellen Bsp. Angebot 2: 1: Abrechnungszähler dezentral im Heizhaus AP= /MWh Trassenverluste neuer Netze: 2..5% (Herstellerangaben) Wärmemenge ab : 800 Heizhaus: MWh MWh tatsächliche Trassenverluste neuer Netze: 5..30% Energiekosten: T abhängig von der Nutzungsart und der Abnahmestruktur 10

11 Angebotsbewertung: Übergabestellen Bilanzgrenze Dampf G Strom Brüdendampf Kondensat Nachspeisewasser 11

12 Angebotsbewertung: Preisgleitung Arbeitspreis - AP Beispiele: EEX + ST + NNE AP = AP 0 EEX0 + ST0 + NNE GP AP = AP0 GP0 HEL AP = AP0 HEL0 1. AP : aktueller Arbeitspreis 2. EEX : Gaspreis EEX 3. ST : Energiesteuer 4. NNE : Netzentgelt 5. GP : aktueller Gaspreis 6. HEL : aktueller Heizölpreis 7. Basis 0 : Preisstand bei Vertragsabschluss 0 g 0 12

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14 Angebotsbewertung: Preisgleitung Wärme 14

15 Angebotsbewertung: Preisgleitung Grundpreis - GP Beispiel: GP = GP 0 a + b I + c L I0 L 0 1. GP : aktueller Grundpreis 2. I : Investitionsgüterindex 3. L : Lohnindex 4. a,b,c : Wichtungsfaktoren 5. Basis 0 : Preisstand bei Vertragsabschluss a = 0,3 0,5 Kapitalkosten ändern sich i.d.r. nicht 15

16 Kostenvergleich: Eigenbetrieb / Contracting - Beispiel 16

17 - Empfehlungen für die Planung und Realisierung Bestandsaufnahme der Energiesituation auf eigene Kosten bzw. durch neutrale Fachleute - Verbesserung der Verhandlungsposition gegenüber dem Contracting-Anbieter Ermittlung realistischer Energiebedarfswerte unter Berücksichtigung evtl. Veränderungen Jahres-Energiemenge, Maximale Leistung Vorplanung auf der Basis tatsächlicher oder ggf. optimierter tariflichvertraglicher und technischer Rahmenbedingungen - Energiepreise, Wirkungsgrade Anfrage der Energiepreise zu einem bestimmten, möglichst aktuellen Preisstand Festlegung der Leistungen des Contractors: Zuständigkeiten, Liefergrenzen, Kostenübernahme Vertragslaufzeit, Kündigungsfristen und Endschaftsbestimmungen einheitlich festlegen Einholung mehrerer Vergleichsangebote Beratung durch unabhängige Fachleute 17

18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl.-Ing. Ulrich Jantos Bundesverband der Energie-Abnehmer e.v. (VEA) Zeißstraße 72, Hannover Telefon: 0511/ Fax: 0511/ Internet: Online-Marktplatz: 18

19 Fragen? 19