Gefäßkatheter assoziierte Infektionen ( intravasale Katheter ) Göttingen, 12. Dezember Walter Popp
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- Regina Weiß
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1 Gefäßkatheter assoziierte Infektionen ( intravasale Katheter ) Göttingen, 12. Dezember 2011 Walter Popp
2 Themen Art der intravasalen Katheter Qualitätsdefizite Wie kann die Qualität praktikabel messbar gemacht werden? Abschließendes Statement zum gesamten Auftrag Folie Autor
3 Art der intravasalen Katheter Zentrale Venenkatheter (ZVK) Übliche ZVKs Getunnelte ZVKs Port-Systeme Andere Katheter: Arterielle Katheter Pulmonalarterienkatheter Hämodialysekatheter (großlumig, perkutan) Nabelgefäßkatheter Folie Autor
4 ZVK USA: > 150 Mio intravasale Katheter pro Jahr auf Intensivstationen, > 5 Mio davon ZVKs. Verantwortlich für mehr als 90 % aller durch Gefäßzugänge verursachten Infektionen (RKI 2002). Erhebliche Variationsbreite der Sepsisraten d.h.: Optimierungspotential! Orte: Vena subclavia (wünschenswert) Vena jugularis Vena femoralis (höchste Sepsisrate) Periphere Venen (Thrombosen) Folie Autor
5 Qualitätsdefizite ZVK Legen von ZVKs Pflege von ZVKs Umgang mit ZVKs Folie Autor
6 KRINKO (2002) ZVK legen Regelmässige Schulungen (I A). ZVKs aus Silikon und Polyurethan zu bevorzugen gegenüber PVC und Polyethylen (I A). Möglichst Single-Lumen-Katheter (I B). Keine Aussage zu antimikrobiell oder antiseptisch beschichteten Kathetern (III). Keine Aussage zu silberbeschichteten Kollagenmanschetten (III). V. Subclavia (I B). Keine Antibiotikaprophylaxe (III). Hygienische Händedesinfektion vor Anlegen der Schutzkleidung (I A). MNS, Haube, steriler Kittel, sterile Handschuhe (I A). Desinfektion der Einstichstelle (I B). Abdeckung mit grossem sterilen Tuch (I A). Fixierung, Abdeckung Folie Autor
7 KRINKO (2002) ZVK pflegen Täglich inspizieren, bei Gazeverbänden palpieren (Druckschmerz, Fieber!) (I B). Täglicher Verbandwechsel von Gazeverbänden bei eingeschränkter Kooperation des Patienten (I B). Wechsel der Transparentverbände spätestens nach 7 Tagen (I B). Alkoholische Antiseptika auf Insertionsstelle bei Verbandwechsel (II). Keine Salben bei Transparentverbänden (I B). Kein routinemäßiger Wechsel (I A). Wechsel bei Entzündung bzw. Tunnelinfektion sowie nach Notfallanlage (I B). Indikation täglich neu prüfen (I B). Spülung ggfs. mit steriler physiologischer Elektrolylösung (I A). Keine Aussage zu antibiotic lock technique oder Heparinspülungen (III). Keine Aussage zum Ruhen (III). Folie Autor
8 HICPAC 2002 zusätzliche interessante Empfehlungen (Infect Control Hosp Epidemiol 2002, 23, ) Appropiate nursing staff levels in ICUs (category IB). SHEA 2008: unresolved nurse to patient ratio at least 2:1 (from observational studies) Encourage patients to report any changes in their catheter site or any new discomfort (category II = suggested for implementation). Designate trained personnel for insertion and maintenance of IVCs (category IA). SHEA 2008: Use a checklist stop procedure if breaches in aseptic technic are observed Conduct surveillance in ICUs and other patient populations (category IA). Similar SHEA 2008 Investigate events leading to unexpected life-threatening or fatal outcomes (category IC = required by state or federal regulations). Antimicrobial or antiseptic-impregnated CVC in adults (expected catheter > 5 days) in ICUs with infection rates above goal (category IB). Similar SHEA 2008 Also use Chlorhexidine sponge dressings SHEA/IDSA Practice Recommendation: Infect Control Hosp Epidemiol 2008, 29, suppl. 1, S22-S30) Folie Autor
9 Qualitätsdefizite ZVK Umgang mit ZVKs Handling der Dreiwegehähne (z.b. Verschlußstopfen) Blutentnahmen Folie Autor
10 Qualitätsdefizite ZVK Legen von ZVKs Pflege von ZVKs Umgang mit ZVKs Im Jahr 2003 lagen auf 16 % der KISS- Intensivstationen keine schriftlich fixierten Standards für die ZVK-Anlage vor. Nur 43 % führten alle angeratenen Standards durch. (Vonberg et al: Anaesthesist 2005, 54, ) Strukturparameter: Personal-Patient-Relation pro Schicht Prozessparameter: Schriftliche Standards vorhanden? Werden sie angewandt? Regelmässige Schulungen Anteil V. subclavia Sterile Verkleidung Tägliche Prüfung der Indikation Handling der Dreiwegehähne Anteil peripherer Blutkulturen Ergebnisparameter: Positive Blutkulturen Nur Blutkulturen mit definierten Erregern, z.b. Staph. au.? Folie Autor
11 Probleme Auswertung für Stationen (nur Intensiv? aber: Was hat der Patient von der Information?), Abteilungen, ganzes Haus? Schwere der Fälle vergleichbar? ZVK nicht sektorenübergreifend! Blutkulturen: Bezug auf Gesamtzahl der Blutkulturen und Patientenzahl notwendig. Blutkulturen nur bei liegendem Katheter oder alle? Kontrolle der Daten? DRG-Abrechnung der Sepsis Kontrolle über Abrechnungsdaten? Labordaten-Gegenkontrolle? Folie Autor
12 Portsysteme Begrenzung auf Chemotherapie-Patienten Vorteil: sektorenübergreifend. Aber: Ständiger Wechsel stationär-ambulant Diagnose-Problem (Leukozytopenie, Fieber ) Wie Sicherung der Port-Infektion? Folie Autor
13 Schriftliche Standards vorhanden? Werden sie angewandt? Qualitätsdefizite Port Ist die Desinfektion vor dem Anstechen ausreichend? Aseptische Zubereitung von Medikamenten? Folie Autor
14 Abschließendes Statement zum gesamten Auftrag Wundinfektionen: Problem der Beschränkung auf auch ambulant durchzuführende OPs einfache OPs mit wenig Infektionen. Arthroskopien? Sektorenübergreifende Erfahrungen bisher nur bei MRSA: Defizite besonders außerhalb der Krankenhäuser. Man könnte beide Aufträge nur auf MRSA beschränken: MRSA in Wunden, MRSA in Blutkulturen. Relativ einfach, relativ valide. Problem der kleinen Zahl. Hoher Druck auf Beteiligte hohes Verbesserungspotential. Pilotprojekt mit hohen Erfolgsaussichten. Einbeziehung und ggfs. Kontrolle über MRE-Netzwerke? Folie Autor
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