Information zur Umsetzung der CE Kennzeichnung für visuell nach Festigkeit sortiertes Bauholz für tragende Zwecke mit rechteckigem Querschnitt

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1 Information zur Umsetzung der CE Kennzeichnung für visuell nach Festigkeit sortiertes Bauholz für tragende Zwecke mit rechteckigem Querschnitt Die ÖNORM EN : legt die Anforderungen für die CE Kennzeichnung von nach Festigkeit sortiertem Bauholz fest. Die aktuelle Version brachte einige Änderungen gegenüber der Normausgabe aus dem Jahre 2005, was die Kennzeichnung der Produkte betrifft. Andere Verpflichtungen für die Hersteller, wie der Aufbau einer werkseigenen Produktionskontrolle (WPK), die Qualifizierung der Mitarbeiter in Bezug auf die Festigkeitssortierung nach ÖNORM DIN oder das Ausstellen der Konformitätserklärung, blieben auch nach Neuauflage der Norm unverändert. Ebenso unverändert blieben die Inhalte der Konformitätserklärung durch den Hersteller und die Normen, die im Betrieb in aktueller Version aufliegen sollen. Das sind die ÖNORM EN : oder die ÖNORMEN :2005 gemeinsam mit dieser Zusatzinformation bezüglich der Änderungen bei der CE-Kennzeichnung und die ÖNORMDIN (2004). Ziel dieses Informationsschreibens ist es, den aktuellen Stand in Bezug auf die Produktkennzeichnung darzustellen und Möglichkeiten für die praktische Umsetzung aufzuzeigen. Wie erfolgt eine vollständige, ordnungsgemäße Kennzeichnung? Eine ordnungsgemäße Kennzeichnung besteht aus zwei Teilen: Anbringen der CE Kennzeichnung entweder auf jedem sortierten Stück Bauholz (Verfahren A) ODER auf der Verpackungseinheit (Verfahren B) deutlich, unauslöschlich und dauerhaft Beilegen des Begleitdokuments zu den Lieferpapieren bzw. Angabe aller Informationen des Begleitdokuments direkt auf den Lieferpapieren stückweise Kennzeichnung ODER Kennzeichnung pro Verpackungseinheit Ordnungsgemäße CE Kennzeichnung Begleitdokument e Abb. 1: Die zwei Elemente einer ordnungsgemäßen CE Kennzeichnung 1

2 Unauslöschlich und dauerhaft bedeuten, dass die stückweise Kennzeichnung oder die Kennzeichnung pro Verpackungseinheit einem Transport zum Kunden und einer Lagerung bei freier Bewitterung standhalten können muss. Dies kann zum Beispiel durch entsprechend fixierte Scheine pro Verpackungseinheit (Aufkleber, foliierte Zettel, ), durch Folienaufdruck oder Markierungsplättchen erreicht werden. Es gibt zusätzlich die Möglichkeit alle Informationen des Begleitdokumentes auch direkt am Produkt oder der Verpackungseinheit anzubringen (z.b. weiteres Mal ausdrucken und Foliierung des Ausdruckes). Unter Verpackungseinheit versteht man: Schnittholz einer Sortierklasse Schnittholz einer Holzart (z.b. PCABFichte) oder Schnittholz einer Holzartenkombination (z.b. WPCAFichte/Tanne) Schnittholz eines Querschnitts oder Schnittholz mit verschiedenen Querschnitten, wenn das Holz für ein Bauwerk bestimmt ist Schnittholz, das in einer Arbeitsschicht sortiert wurde Schnittholz, das für einen Abnehmer bestimmt ist Welche Informationen muss die CE Kennzeichnung enthalten? 1. Informationen für die stückweise Kennzeichnung bzw. Kennzeichnung je Verpackungseinheit Die ÖNORM EN : legt die Inhalte der CE Kennzeichnung detailliert fest (siehe Anhang 1). Die nachfolgende Abbildung stellt eine Empfehlung für die praktische Umsetzung dar. Es obliegt dem Unternehmen zu entscheiden, in welcher Anordnung er die Informationen zur CE- Kennzeichnung verarbeitet. Abb. 2: Informationen für die stückweise Kennzeichnung oder der Kennzeichnung pro Verpackungseinheit 2

3 Die Informationen in den Rechtecken (Abbildung 2) stellen Erklärungen dar. Die Anmerkung letzten beiden Ziffern Jahr bedeutet, dass sich die Angabe auf das Jahr bezieht, in dem die CE Kennzeichnung ERSTMALIG durch den Hersteller angebracht wurde. Die Identifizierungscodenummer sollte einen Zusammenhang zwischen der CE-Kennzeichnung am Produkt und den Begleitdokumenten herstellen. Es wird empfohlen die Bezeichnung der Holzart als eindeutigen Identifizierungscode zu verwenden. Das einzige Leistungsmerkmal, das mit der jeweiligen Holzart bzw. Holzartenkombination variiert, ist die natürliche Dauerhaftigkeit nach EN Die Werte je Holzart sind im Rahmen der werkseigenen Produktionskontrolle im Qualitätskontrollhandbuch zu definieren. Holzart Bezeichnung = Identifikationscodenummer Dauerhaftigkeitsklasse EN Dauerhaftigkeit gegenüber Insekten, Termiten, maritimen Holzzerstörern Fichte PCAB 4 NPD Tanne ABAL 4 NPD Kiefer PNSY 3-4 NPD Lärche LADC 3-4 NPD Fichte / Tanne WPCA 4 NPD Fichte / Tanne /Kiefer WPPA 3-4, 4 NPD Abb. 3: Definition der Holzarten und die zugehörigen Dauerhaftigkeitsklassen Sich ändernde Variablen in der CE-Kennzeichnung sind die Holzart, die Festigkeits- und Sortierklasse und trocken sortiert oder nicht. Die einzelnen Varianten der Kennzeichnung sind somit gut überschaubar und es ist möglich Plaketten, Aufkleber, foliierte Zettel, vorzuproduzieren und beim entsprechenden Auftrag dann entweder stückweise oder pro Paket einer Verwendung zu zuführen. 3

4 2. Informationen der Begleitdokumente Von der EN werden nachfolgende Inhalte verlangt (siehe Anhang 2). Die praktische Umsetzung dieser Anforderung könnte wie folgt aussehen: 1359 <<Name Anschrift Firma>> 11 <<Nummer des Zertifikates der werkseigenen Produktionskontrolle>> ÖNORM EN : Sortiertes Bauholz für tragende Zwecke mit rechteckigem Querschnitt Holzart Sortiernorm, Sortierklasse WPCA ÖNORM DIN , S10 Querschnittsmaße Elastizitätsmodul (Mittelwert) und Biege-, Druck-, Zug-, Schubfestigkeit (EN EN 338) C 24 Brandverhalten Freisetzung von gefährlichen Stoffen D-s2, d0 NPD Dauerhaftigkeitsklasse als Klassifizierung nach: - holzzerstörende Pilze 4 - Insekten NPD - Termiten NPD - maritime Holzzerstörer NPD Wenn zutreffend müssen zusätzlich nachfolgende Angaben im Begleitdokument gemacht werden. - TROCKEN SORTIERT - PT bei Verwendung eines Holzschutzmittels unter Angabe von - Art der Behandlung und des Schutzmittels - Eindringtiefenklasse - Wert der Schutzmittelaufnahme - Zielorganismen 4

5 Von der ÖNORM EN : werden auch Informationen über die Querschnittsmaße in den Begleitdokumenten verlangt. Diese Information ist auch im Lieferschein ersichtlich, weshalb Lieferschein und Begleitdokument gemeinsam abgelegt werden müssen. Aus dem Lieferschein muss dabei klar hervorgehen, welche Hölzer der CE-Kennzeichnung unterliegen und welche nicht. Falls Lieferscheine von IT Systemen automatisiert erstellt werden, ist zu überlegen, ob aus Effizienzgründen die Angaben der Begleitpapiere in die Lieferscheininformationen integriert werden können. Mit dieser Vorgehensweise erspart sich das Unternehmen einen zusätzlichen Zettel. Ergänzende Hinweise zur praktischen Umsetzung der CE Kennzeichnung Die Neuauflage der ÖNORM EN : bietet die Möglichkeit der CE-Kennzeichnung je Verpackungseinheit. Diese Möglichkeit stellt eine wesentliche Vereinfachung zur bisher geforderten stückweisen Kennzeichnung dar. Zur Verdeutlichung der Anforderungen wird nachfolgend noch eine konkrete Möglichkeit für eine Lieferung und die Anforderung an die CE-Kennzeichnung herausgearbeitet. Ein LKW Zug mit einer Liste Bauholz, welche mit Umreifungsbändern in vier Pakete gebündelt wurde (Paket 1, 2: Sparren mit gleichen Querschnittsmaßen, Paket 3, 4: Hölzer für Pfetten in unterschiedlichen Querschnittsmaßen). Sparren und Pfetten sind an einem Tag in der Holzart Fichte gefertigt und nach der Sortierklasse S10 nach Festigkeit sortiert worden. Zusätzlich werden mit demselben LKW noch Rauschalung, Vordachschalung, Latten und Konterlatten transportiert. Sämtliches Holz wird im gleichen Bauwerk verbaut. Eine ordnungsgemäße Kennzeichnung beinhaltet eine Kennzeichnung an allen 4 CE Paketen nach Verfahren B UND ein gemeinsames Begleitdokument für die ganze Ladung. Die Dimensionen gehen aus dem Lieferschein hervor. 5

6 Anhang 1: Auszug aus der ÖNORM EN : Inhalt der stückweisen oder Kennzeichnung je Verpackungseinheit 6

7 Anhang 2: Auszug aus der ÖNORM EN : Inhalte der Begleitdokumente 7

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