Komplika6onen der IVF- /ICSI- Therapie. Prof. Dr. med. Christoph Keck
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1 Komplika6onen der IVF- /ICSI- Therapie Prof. Dr. med. Christoph Keck
2 Komplika)onen der IVF- /ICSI- Therapie Epidemiologie welche Bedeutung hat ART für die demographische Entwicklung? Komplika)onen im SchwangerschaFsverlauf/ bei der Geburt Risiken für die postnatale/langfris)ge Entwicklung der Kinder Komplika)onen bei der Punk)on Risiken durch ovarielle S)mula)on
3 Epidemiologie In den USA resul)eren 1,5% aller Geburten aus ART (Ory, 2013) In Dänemark und Belgien resul)eren 3,5% aller Geburten aus ART (Nyboe Andersen et al., 2009) 20% der Mehrlings- SchwangerschaFen gehen auf eine IVF- Behandlung zurück (Kulkarni et al., 2013); dabei zeigen sich deutliche geographische Unterschiede
4 Mehrlings- SchwangerschaFen Lebendgeburten nach ART (USA: 2011): 54,4% Einlinge 42,7% Zwillinge 2,9% > Drillinge (Centers for Disease Control and Preven)on. 11/2014) Lebendgeburten nach ART (Deutschland 2012): 79,06% Einlinge 20,28% Zwillinge 0,66% Drillinge (DIR; 2014)
5 SchwangerschaFskomplika)on Frühabort Spontane Frühaborte (mindestens einer SchwangerschaFsanlage) nach IVF treten in 25% der Einlings-, 35% der Zwillings- und 55% der Drillings- SchwangerschaFen auf (Dickey et al., 2009). Die Inzidenz ist vergleichbar mit spontan konzipierten SchwangerschaDen (La Sale et al., 2011)
6 Ektope SchwangerschaF Ektope SchwangerschaFen treten bei 1-2 % der Graviditäten auf ca. 0,7% aller ART- Zyklen führen zur ektopen SchwangerschaF Standard- IVF führt in 2,2% der Zyklen zur ektopen Gravidität Heterotope SchwangerschaFen treten nach IVF/ICSI signifikant häufiger, als bei spontan konzipierten SchwangerschaFen auf (1:100 versus 1:30.000) (CDCP- report 2014)
7 Frühgeburt/LBW/SGA Schieve et al., N Engl J Med 2002: Kinder nach ART versus 3 Mio. Kinder nach Spontankonzep)on Höhere LBW- Rate (6,5% / 2,5%) Höhere Frühgeburts- /LBW- Rate (6,6% / 4,7%) Jachson et al., 2010/McGovern et al., 2011: Frühgeburt (OR 1,95-1,98) LBW (OR 1,4-2,2) SGA (1,3-2,0) Fazit: ART führt zu einem bis zu 2- fach erhöhten Risiko für Frühgeburt und LBW bei Einlings- SchwangerschaFen
8 Kongenitale Malforma)onen Die Fehlbildungsrate ist bei SchwangerschaFen nach ART im Vergleich zu Spontankonzep)onen um etwa 30% erhöht. Die Ursache hierfür ist unklar Wen et al., 2012: Gesamtrisiko: RR 1,37 (CI 1,26-1,48) Risiko für ZNS- Fehlbildung: RR 2,01 (CI 1,27-3,20) Davies et al., 2012: Gesamtrisiko: RR 1,47 (CI 1,33-1,62) IVF RR 1,26 (CI 1,07-1,48) ICSI RR 1,77 (CI 1,47-2,12)
9 Kongenitale Malforma)onen Nach Adjus)erung um pa)enten- assoziierte Faktoren: Alter, Parität, Ethnizität, Rauchen etc. verblieb ein erhöhtes Risiko für die ICS- Behandlung, das Risko nach IVF war vergleichbar mit spontan konzipierten Graviditäten
10 Karzinomrisiko für Kinder nach ART Hargreave et al., 2013: ART führt zu einem erhöhten Karzinomrisiko Gesamt RR 1,31 (CI 0,96-1,80) Hämatologische Neoplasien: RR 1,76 ZNS: RR 3,53 Solide Tumoren RR 4,29 Besondere Häufung: Leukämie, Neuroblastom, Re)noblastom
11 Fazit Komplika6onen der IVF/ICSI: Mehrlingsgravidität Frühgeburt LBW Auch für Einlingsgraviditäten sind geburtshilfliche Risiken erhöht Frühgeburt / LBW / SGA, Präeklampsie, perinatale Mortalität Kongenitale Fehlbildungen treten nach ICSI häufiger auf als nach IVF, die Ursache hierfür ist bislang unklar
12 Komplika)onen bei der Punk)on Komplikationen bei der Punktion sind selten, schwerwiegende Komplikationen gehören zu den Raritäten
13 Komplika)onen bei der ovariellen S)mula)on Hess et al., 2013
14 Pathophysiologie des OHSS
15 Stadieneinteilung des OHSS Keck, 2013
16 Präven)on des OHSS Risikopa)en)nnen müssen iden)fiziert werden Sehr junge Frauen Frauen mit PCOS Frauen mit Z.n. OHSS signifikant erhöhter AMH- Wert Bei Risikogruppen muß das S)mula)onsprotokoll angepaßt werden (niedrige FSH- Dosis/Antagonistenprotokoll/Auslösen mit GnRH- Agonist) Keck, 2013
17 S)mula)onsprotokoll
18 Therapie des OHSS Keck, 2013
19 Therapie des mipelschweren/schweren OHSS Keck, 2013
20 Möglichkeiten bei drohendem OHSS Abbruch des Behandlungszyklus Aussetzen des Embryotransfers mit Kryokonservierung von PN- Stadien Coas)ng (Aussetzen der FSH- Gabe bis zum Abfall der Estradiol- Serumkonzentra)on) Gabe von Dopaminagonisten zur Prophylaxe: Cabergolin inak)viert den VEGF- Rezeptor- 2 und reduziert damit die Gefäßpermeabilität 0,5 mg Cabergolin /d über 7-14 Tage
21 Fertil.Steril, 2014 Prinzip: Gabe von Cabergolin/Dostinex: 0,5mg über 7-14 Tage
22 Einfluß auf die SchwangerschaFsrate Fertil.Steril, 2014 Prinzip: Gabe von Cabergolin/Dostinex: 0,5mg über 7-14 Tage
23 Fazit Das ovarielle Übers)mula)onssyndrom stellt ein iatrogenes potenziell lebensbedrohliches Krankheitsbild dar Der Iden)fika)on von Risiko- Pa)en)nnen kommt besondere Bedeutung zu Beim OHSS Grad I- II stehen die Regula)on des Wasser- und Elektrolythaushaltes sowie die Thromboseprophylaxe im Vordergrund Ein OHSS Grad III sollte/muß sta)onär behandelt werden Dopamin- Agonisten sind geeignet, die Ausprägung des OHSS zu mildern und damit die Inzidenz schwerer Verlaufsformen zu reduzieren, dabei muß die Cabergolin- Gabe frühzei)g (vor hcg- Gabe) erfolgen
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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