Jonas Krott BWL Bachelor. IÉSEG (Université Catholique de Lille)

Transkript

1 Jonas Krott BWL Bachelor IÉSEG (Université Catholique de Lille) Januar Mai 2014

2 Ich hatte für mich das Wintersemester in Lille beworben, hatte aber schließlich keinen Platz bekommen, sondern erst im Sommersemester (Anfang Januar bis Ende Mai). Für mein Sommersemester in Aachen, das ja schon wieder Anfang April begann, war das kein Problem, da ich nicht wie von der IESEG angegeben Ende Mai, sondern schon Mitte April zurück war. Dazu aber unter dem Punkt Unterricht mehr. Dadurch war ich der einzige Aachener Erasmus-Student und allgemein waren nur noch zwei andere Deutsche mit mir da. Das hatte seinen Vorteil: man ist nämlich gezwungen mit Studenten aus anderen Ländern die Zeit zu verbringen und zu reden und dadurch auch das Englisch zu verbessern. Französisch bekommt man hier nicht so viel mit, da man doch die meiste Zeit mit Auslandsstudenten verbringt. Ich hatte aber auch gehört, dass im Wintersemester deutlich mehr Auslandsstudenten an der IESEG sind. Ankunft Die Einführungswoche begann montags und ich war schon zwei Tage vorher da, was sich aber als nicht notwendig darstellte, da ich nichts Besonderes zu tun hatte. Meine Eltern hatten mich gefahren, da ich so nicht im Zug die Koffer schleppen musste. Wenn ich zwischendurch mal nach Hause gefahren bin, hab ich aber den Zug benutzt, dazu aber später mehr. Wetter Wenn ihr das Vergnügen habt von Januar bis April in Lille zu sein, dann packt euch einen guten Regenschirm ein! Ich dachte ja immer Aachen wäre verregnet, aber hier Es gibt aber auch schöne Tage, an denen ich den Park hinter der Uni empfehlen kann. Hier kann man einfach draußen relaxen oder aber den tollen Zoo besuchen, der kostenlos ist. Einführungswoche Die Einführungswoche solltet ihr auf keinen Fall verpassen und auf jeden Fall alle vorgeschlagenen Veranstaltungen mitmachen. Ihr bekommt sehr viele hilfreiche Informationen. Außerdem lernt ihr sehr viele neue Leute kennen (auf netten Partys),

3 was aus meiner Sicht sehr wichtig ist, da sich nach einiger Zeit doch schon einige Grüppchen bilden. Bankkonto Ein französisches Bankkonto ist sehr empfehlenswert, da man auch nur dadurch das CAF-Wohnungsgeld erhalten kann. Hierauf wird euch aber in der Einführungswoche geholfen: Bankvertreter der französischen Bank LCL kommen zur Uni und ihr könnt direkt ein Bankkonto eröffnen. Wir bekamen 50 für die Eröffnung versprochen, die ich aber bis heute (6. Mai) nicht bekommen habe. CAF CAF ist eine soziale Einrichtung des französischen Staats. Hier könnt ihr Wohnungsgeld erhalten. Dazu braucht ihr einige Dokumente, auf die genaue Prozedur wird aber auch in der Einführungswoche detailliert eingegangen. Unter anderem wurde die Geburtsurkunde und deren amtliche Übersetzung verlangt, wobei ich die Übersetzung nicht abgeben hatte, da mir die Kosten zu hoch waren (ca. 50!!!), und es hat auch so geklappt (was kann man an einer Geburtsurkunde auch falsch verstehen ;) ). Jedoch musste ich sehr lange warten und uns wurde schon in der Einführungswoche klar gemacht, dass CAF doch sehr langsam ist und gerne mal Dokumente verliert (System dahinter?). Erfahrungen anderer Studenten haben mir das bestätigt. International Club Der International Club der IESEG ist eine sehr tolle Vereinigung mit sehr freundlichen Studenten, die einige Trips organisieren (bei mir waren es Brüssel, Disneyland Paris, Amsterdam, Mont Saint Michel und London) und mit euch zu vielen coolen Partys gehen. Reisen Wenn ihr reisefreudig seid, dann seid ihr allgemein im Erasmus richtig. Schon von anderen Freunden hatte ich gehört, dass allgemein im Erasmus viel verreist wird und das kann ich nur bestätigen. Neben den Reisen des International Clubs organisierten viele Studenten Ausflüge an Wochenenden oder in den Ferien längere Trips. Beliebt

4 waren Ausflüge über Es wurde aber auch sehr viel von den Studenten selbst organisiert (z. B. ein Trip nach Marokko). Lille ist aber auch sehr günstig gelegen für Ausflüge: London 1,5h, Brüssel 30 min, Paris 1h, Brugge (Bruges) 1h20 (sehr schönes Städtchen). Die Zeiten sind die, die man mit dem Zug braucht. Für Paris, London und Brüssel sind das hier die Hochgeschwindigkeitszüge, die natürlich etwas teurer sind. Nach Brüssel und Paris kann man auch bequem mit dem Bus, was deutlich günstiger ist. Nach Paris habe ich zum Beispiel 18 für hin und zurück bezahlt. Empfehlen kann ich hierfür Interessant könnte auch der Gopass in Belgien sein: der kostet 50 und man bekommt 10 Fahrten, d. h. 5 für jede Fahrt. Die Fahrt gilt zwischen zwei belgischen Bahnhöfen (man darf auch umsteigen) für Leute unter 26 Jahren. So konnte ich auch bequem und günstig nach Hause kommen, nämlich für 10 : 4,90 am Schalter im Bahnhof in Lille (im Internet komischerweise teurer) bei Angabe, dass man unter 25 Jahre alt ist, von Lille Flandres zum ersten belgischen Bahnhof, welcher Mouscron ist und von da für 5 (mit dem Gopass) nach Eupen (20km von Aachen). Zimmer Ich bekam erst im Dezember eine von der IESEG bezüglich Zimmer. Es wurde eine Liste mit den verschiedenen Zimmern geschickt (mit viel zu wenig Informationen über die Zimmer) und wer zuerst antwortete, bekam das Zimmer. Dadurch geriet ich ein wenig in Stress und entschied mich für ein Zimmer in einem privaten Haus (Rue Stappaert 10), was aber keine besonders gute Wahl war: 20 Minuten zu Fuß zur Uni war so ungefähr das weiteste was ich von anderen Studenten gehört hab, 450 /Monat für ein sehr einfaches Zimmer mit gemeinsamen Bad und gemeinsamer Küche ist auch nicht gerade wenig, obwohl der Preis für Lille recht normal ist, und zuletzt wurde Sauberkeit hier doch recht klein geschrieben. Meine Empfehlung ist deshalb nach Lille zu kommen (wenn man weiterhin so wenig Informationen zu den Zimmern bekommt), ohne ein Zimmer zu haben und dann in der 1. Woche in einem Hostel zu wohnen und währenddessen nach einem Zimmer zu suchen. Es gibt immer noch Studenten, die jemanden für ihre WG suchen. Oder aber selber sich ein paar Zimmer anschauen gehen. Eine Erasmus-Studentin hat das

5 genau auf diesem Wege gemacht und ein tolles Zimmer in Uni-Nähe für 400 warm bekommen. Unter Unterricht habe ich auch noch etwas zum Zimmer vermerkt. Unterricht Da man ja im Learning Agreement schon die Unterrichte angeben muss, die man ggf. machen möchte, kann ich euch sagen, dass man sich darum keine großen Gedanken machen sollte, da am Ende sowieso alles anders kommt (Unterrichte, die doch nicht angeboten werden, Überschneidungen, etc.) Es gibt zwei Arten von Unterrichten: - extensive course: das ist wie man es aus Aachen kennt, nämlich regelmäßig pro Woche Unterricht zu haben. - Intensive course: das bedeutet, dass man den Unterricht nur während einer Woche hat (immer von 8.30 bis 12.20) Viele Kurse haben am Ende keine Prüfung, sondern hier an der IESEG wird mehr mit Projekten geprüft. Das bedeutet, dass man Präsentationen halten und Arbeiten schreiben muss. Dadurch war mein Semester schon Mitte April zu Ende, obwohl ich mit Ende Mai gerechnet hatte und ich musste nur noch für eine Prüfung im Mai zurück nach Lille. In meinem Mietvertrag war vermerkt, dass ich früher kündigen und aus der Wohnung raus kann. Das war aber eher eine Ausnahme, denn die anderen Studenten mussten auch noch für Mai bezahlen. Die meisten Unterrichte kann man sowohl auf Englisch als auch auf Französisch nehmen. Außerdem besteht die Möglichkeit einen Sprachkurs auf Französisch zu machen, dazu wird in der Einführungswoche ein kleiner Einstufungstest gemacht. Fast alle Auslandsstudenten haben die Unterrichte auf Englisch gemacht. Die meisten Unterrichte hier haben 2 ECTS und dafür muss man noch recht viel tun. Ein typischer Unterricht hier hatte eine Präsentation, eine Gruppenarbeit und einige Hausaufgaben. Die IÉSEG hat 5 Gebäude (A bis E), wobei fast alle Unterrichte in A, B und E sind.

6 Die Stadt Mir persönlich gefällt die Stadt sehr gut. Vor allem der Grand-Place und die Altstadt sind sehr schön. Auf dem Grand-Place steht während des Weihnachtsmarkts und auch noch eine Zeit lang danach ein Riesenrad, von dem man die ganze Stadt überblicken kann. Dienstags, donnerstags und sonntags ist in Lille ein Markt rund um eine Markthalle in der Rue Léon Gambetta. Sonntags ist der Markt am größten und die Stände gehen in Richtung Obst und Gemüse und Kleidung. An schönen Tag ist hier sehr viel los. Fazit Ich hatte ein sehr tolles halbes Jahr und hab sehr viele tolle Leute kennengelernt. Auch mein Englisch ist deutlich besser geworden. Meine Unterkunft war aber nicht so toll. Zur Anerkennung kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen, da meine Noten vor ein paar Tagen (Ende Mai) gekommen sind und ich mich erst jetzt damit beschäftige.