EUROPA AUF DER VERLIERERSTRASSE?
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- Alfred Schulze
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1 EUROPA AUF DER VERLIERERSTRASSE? JOSEF ZECHNER 09. APRIL 2014, WIEN 1
2 AGENDA DER BEITRAG DER FINANZMÄRKTE EUROPAS FINANZMÄRKTE IM INTERNATIONALEN VERGLEICH PROBLEMFELD 1: RISIKOANREIZE PROBLEMFELD 2: INNOVATIONSFINANZIERUNG ZUSAMMENFASSUNG 2
3 FINANZMÄRKTE UND WOHLSTAND EINER GESELLSCHAFT: ZWEI KONTRÄRE STANDPUNKTE WIRTSCHAFTLICHER LEBENSSAFT Pooling von Kapital Zeitlicher und geographischer Transfer von Kapital Begrenzung und Management von Risiken Informationsproduktion für Kapitalallokation GIFT FÜR REALWIRTSCHAFT Exzessive Verschuldung Blasenbildung Systemische Risiken Teure Bailouts 3
4 EUROPÄISCHES FINANZSYSTEM: GEKENNZEICHNET DURCH GROSSEN BANKENSEKTOR Total banking assets in the US Total banking assets in the EU Source: Federal Reserve Bank of St.Louis, The World Bank, European Central Bank Source: Federal Reserve Bank of St.Louis, The World Bank, European Central Bank AT EU US Total bank sector assets Total bank sector assets (% of GDP) 360% 385% 89% Top 5 bank assets Top 5 bank assets (% of GDP) 192% 64% 54% Source: Austrian National Bank, The World Bank, European Central Bank Size of Austria, EU and US banking sectors in 2013 (EUR trillion) 4
5 GERINGERE BEDEUTUNG DER AKTIENMÄRKTE IN EUROPA Total US Equity Market Capitalisation (EMC) Total EU Equity Market Capitalisation (EMC) Source: The World Bank Source: The World Bank 5
6 AKTIENMARKT-AKTIVITÄT IM JAHR 2013 Europe Volume: 24 bn USD # Deals: 128 North America Volume: 56,3 bn USD # Deals: % 14% 34% Asia-Pacific Volume: 54,9 bn USD # Deals: 424 9% South America Volume: 14,8 bn USD # Deals: 27 8% Africa/Middle East Volume: 13 bn USD # Deals: 69 Source: Dealogic, EY 6
7 MARKT- VS. BANKEN-BASIERTE FINANZSYSTEME: VOR- UND NACHTEILE Bankenbasiert Marktbasiert + Informationsbeschaffung bei Kreditvergabe + Monitoring durch Banken + Weniger Liquiditätsrisiko - Teure Bankenrettungen - Geringe Innovation -. + Informationsgenerierung durch Investoren (PM) + Informationsaggregation + Governance durch Takeovers +. - Kurzfristigkeit -. In der Wissenschaft: kein endgültiges Urteil! 7
8 PROBLEMFELD 1: RISIKOANREIZE Wert des EK Beschränkte Haftung Eigenkapital ist eine Option! Verbindlichkeiten Wert der Aktiva Wert einer Option erhöht sich mit dem Risiko! Beschränkte Haftung führt zu Risikoanreizen. Wenn Einlagenversicherung bzw. TBTF Gläubiger haben auch keinen Anreiz zur Risikobeschränkung Managerentlohnung Verstärkt Effekt! 8
9 LÖSUNGSANSATZ 1: MEHR EIGENKAPITAL Bankenindustrie: EK ist teuer! Höhere Kapitalanforderungen Kreditengpässe? More equity might increase the stability of banks. At the same time however, it would restrict their ability to provide loans to the rest of the economy. This reduces growth and has negative effects for all. -- Josef Ackermann, ehem. CEO Deutsche Bank Demands to increase capital will require the UK s banking industry to hold an extra 600bn pounds of capital that might otherwise have been deployed as loans to businesses or households. -- British Bankers Association 9
10 KAPITALSTRUKTUR: TRUGSCHLÜSSE Erhöhte Kapitalanforderungen müssen NICHT zu Kreditengpässen führen: Anfangsbilanz (10% EK) EK: 10 Neue Bilanz mit erhöhten Eigenmittelanforderungen (20% EK) EK: 20 Neue Kredite 12.5 EK : 22.5 Kredite 100 Einlagen&andere Verbdlk. : 90 EK: 10 Kredite: 100 Einlagen&andere Verbdlk. : 80 Kredite: 100 Einlagen&andere Verbdlk. : 90 Kredite: 50 Einlagen&andere Verbdlk. :40 A: Kreditreduktion B: Rekapitalisierung C: Krediterhöhung 10
11 LÖSUNGSANSATZ 2: BAIL-IN KAPITAL Banken emittieren Bail-In Kapital Bei Bedarf: Umwandlung in EK (CoCo s) oder Abschreibung des Nennwerts von Bail-In Anleihen Caveat 1: Definition der Triggers Caveat 2: Wenn Bail-In erst in Insolvenz, muss es klare Bankenabwicklungsregeln geben (Bankenunion) Caveat 3: Bail-In Kapital sollte von Nicht-Banken gehalten werden 11
12 LÖSUNGSANSATZ 3: TRENNBANKENSYSTEM Trennung des kommerziellen Einlagen- und Kreditgeschäfts vom Investment Banking Geschäft Problem der Umsetzung: keine klaren Trennlinien zwischen einzelnen Geschäftsbereichen (Hedging versus Eigenhandel?) 12
13 PROBLEMFELD 2: UNZUREICHENDE INNOVATIONSFINANZIERUNG Im Jahr 2013 wurden in den USA Patente erteilt, im Vergleich in der EU wurden nur Patente erteilt ( domestic only ). Als Twitter im Vorjahr an die Börse ging, wurden neue Millionäre geschaffen. Stanford hat rund Studierende, und jedes Jahr gründen Studierende und Professoren rund 500 Unternehmen. Ursachen sind vielfältig, aber Finanzmärkte scheinen auch eine wichtige Rolle zu spielen. Aktienoptionen, VC und PE, IPO Markt, sind wichtig! 13
14 ANZAHL DER PATENTE: EU VS. USA EU vs. US Number of Domestic Patents per EUR bn of GDP ( ) Source: EPO, USPTO 14
15 PE/VC INVESTITIONEN FÜHREN ZU MEHR INNOVATION PE/VC Investments and Innovation Source: WIPO, Eerostat 15
16 PE/VC INVESTITIONEN EU VS. USA US vs. EU PE/VC Investments ( ) Source: EVCA, NVCA 16
17 LÖSUNGSANSÄTZE Förderung der Eigenkapitalkultur: Reduktion des steuerlichen Nachteils des Eigenkapitals, Politik als Ombudsmann für Eigenkapitalmärkte, Innovative PE/VC Lösungen für mittelständische Unternehmen Flexible (aber nicht zahnlose) neue regulatorische Rahmenbedingungen für neue Finanzierungsformen (Crowdfunding, ) Erhöhung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung 17
18 ZUSAMMENFASSUNG Das Finanzsystem hat zum Wohlstand Europas signifikant beigetragen Charakteristikum in Europa: Große Bankbilanzen relativ zu BIP Implikation 1: Too Big To Fail Risikoanreize; enge Verknüpfung Banken Länderrisiken Politik Eigenkapital, Bail-In, detaillierte regelbasierte Regulierung eher nicht die Lösung Implikation 2: Bankkreditfokus scheint Innovationen eher nicht besonders förderlich EK-Kultur, neue Finanzierungsstrukturen, Forschung & Entwicklung 18
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