Umbau des Verteilnetzes für die dezentrale Stromproduktion. BKW AG Dr. Suzanne Thoma, Mitglied der Konzernleitung, Leiterin Geschäftsbereich Netze
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1 Umbau des Verteilnetzes für die dezentrale Stromproduktion BKW AG Dr. Suzanne Thoma, Mitglied der Konzernleitung, Leiterin Geschäftsbereich Netze
2 Agenda Das Netz als Fundament der Versorgungssicherheit Von der hierarchischen Struktur zum komplexen System Politische Erwartungen und wirtschaftliche Realität Fazit BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 2
3 Die vier Säulen der Schweizer Energiepolitik 2007 Heute Energie- Effizienz Erneuerbare Energie Gross- Kraftwerke Energie- Aussenpolitik Energie- Effizienz Erneuerbare Energie Gross- Kraftwerke Energie- Aussenpolitik Gewährleistung der Versorgungssicherheit und der Wirtschaftlichkeit BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 3
4 Herausforderung Netze: Gleichgewicht für die Versorgungsqualität halten? Stark zunehmende dezentrale Stromproduktion Stochastische Stromproduktion Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage Ausbau und Verstärkung der Verteilnetze Kommunikationstechnologien Mess-, Regel- und Steuertechnik Ausbau Energiespeicher Versorgungsqualität Wirtschaftlichkeit BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 4
5 Agenda Das Netz als Fundament der Versorgungssicherheit Von der hierarchischen Struktur zum komplexen System Politische Erwartungen und wirtschaftliche Realität Fazit BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 5
6 Mögliche Umsetzung der neuen Energiepolitik Zentrale Produktion aus neuen erneuerbaren Energien Windparks in der Ostsee «Desertec» Auf-/Fallwindkraftwerke Gezeiten-/ Meeresströmungskraftwerke Dezentrale Produktion aus neuen erneuerbaren Energien Mittlere/kleine Windparks Mittlere/kleine Photovoltaikanlagen Biomasse (Biogas, Ethanol, Holz) Kraft-Wärme-Kopplung Geothermie Höherer Bedarf an Kapazitäten im Übertragungsnetz Höherer Bedarf an Kapazitäten im Verteilnetz Seite 6
7 Neuer Fokus: Tiefe Netzebenen Vereinfachtes Netzmodell nach VSE Heute Morgen Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch NE 1 NE 3 75% des investierten Kapitals NE 5-7 Dezentrale Energiewende findet auf den untersten Spannungsebenen statt Seite 7
8 Analogie Strom- und Verkehrsfluss Früher Heute bzw. Morgen Bildquelle: E.ON AG Das Netzgeschäft der Zukunft braucht Stromverkehrs-Steuerung auf den lokalen Netzebenen Seite 8
9 Auswirkungen dezentrale Erzeugung Auswirkungen auf das Verteilnetz Produktionsspitzen deutlich über den Verbrauchsspitzen Zeitweise Umkehr der Energieflüsse Zunehmende Komplexität (Betrieb, Schutz, ) Gefahr sinkender Versorgungsqualität Methoden der Kostenwälzung und Tarifgestaltung kaum tauglich Wesentliche Ziele für das Verteilnetz Sicherstellen effizienter Anschluss neue erneuerbare Energien Optimale räumliche und zeitliche Auslastung des Netzes Beibehalten/Einhalten der definierten Versorgungsqualität Wirtschaftliche Optimierung des erforderlichen Netzumbaus BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 9
10 Kupfer oder Smart Grid? Ausbau und Verstärkung der Netzinfrastruktur ( Kupfer ) Erhöht die Kapazität generell Löst die Netzqualitätsprobleme nur teilweise Sehr hoher Investitionsbedarf Punktueller Ausbau oder Verstärkung unumgänglich Aufbau intelligenter Stromnetze ( Smart Grid ) Ermöglicht die bestehenden Kapazitäten besser zu nutzen Netzqualitätsprobleme werden transparent und können so besser behoben werden Aufbau von neuen Systemkompetenzen Investitionsbedarf in neue Technologien Zur Umsetzung der Energiewende braucht es Kupfer und Smart Grid BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 10
11 Netzvision Microgrids NE 7 NE 5 NE 3 Energiesystem Gebäude Microgrid Optimierung auf tiefst möglicher Ebene Seite 11
12 Smart Grid Phasen Konzept «Smart Grid» Phase 1: Smart Grid «Intelligentes Verteilnetz» zur Optimierung des Netzausbaus und zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität bei dezentraler Produktion Phase 2: Smart Market Direkte Interaktion zwischen Produktion, Verbraucher, Netz und Speicher sowie Herstellung der Transparenz zur effizienten Energieanwendung Umsetzung Punktueller Ausbau Mess- und Kommunikationssystem Verteilnetz Erweiterung Systemkompetenzen Cost-per-Function -Methodik (Ermitteln der wirtschaftlichsten Smart-Grid-Ansätze) Bedarfsgerechte, schrittweise Umsetzung der wirtschaftlichsten Lösung in Hot-Spot-Regionen Das Netz ist das Fundament der Versorgungssicherheit im neuen Energieumfeld
13 Intelligenz im Netz Ein intelligentes Netz schafft den Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch im komplexen Netzsystem der Zukunft BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 13
14 Agenda Das Netz als Fundament der Versorgungssicherheit Von der hierarchischen Struktur zum komplexen System Politische Erwartungen und wirtschaftliche Realität Fazit BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 14
15 Innovationsvoraussetzungen im Energieumfeld Innovationsbefähiger Innovationstreiber Gegeben Unklar Stabile politische Rahmenbedingungen «Financial Capital» Konvergenz der Technologien Unternehmenskultur «Human Capital» Ertragschancen Kundenbedürfnisse/ -nutzen Schaffenskraft und Kreativität
16 Spannungsfeld Regulierung und Innovation Bedeutung der Themen Versorgungssicherheit Versorgungsqualität Regulierung und Kosten Technologie und Funktionalität 2000 Gestern Heute Morgen Quelle: modifiziert nach Entwicklung und Fokus der deutschen Stromnetze, Energiewirtschaftliche Tagesfragen (11/2007) Heute: Fokus auf Kosteneffizienz BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 16
17 «Financial Capital»? Bisher Neue Energiepolitik? Starke Zunahme CHF [?] Mio. CHF 200 Mio. CHF [?] Mio. «Smart Grid» Flächendeckender Rollout Smart Meter Mess-, Steuer- und Regeltechnik CHF [?] Mio. Netzverstärkungen CHF 1 Milliarde Planung Ersatzinvestitionen CHF 1 Milliarde Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen Investitionsbedarf (BKW Verteilnetz) über 10 Jahre Wer finanziert die notwendigen Investitionen auf welcher Grundlage mit welchen Mitteln? Seite 17
18 Ertragschancen? Finanzierung Investitionen: Energiewende: Starke Erhöhung des Investitionsbedarfs Finanzierung über Kapitalmarkt Umsetzbarkeit: Risiko Rendite Erwartung Kosten Knowhow Aufbau: Erhöhter Investitionsbedarf für Substanzerhalt und Innovation Regulierung: Kosten Forschung und Entwicklung Die Finanzierbarkeit der Energiewende hängt von den regulatorischen Bedingungen ab Seite 18
19 Erwartungen an Gesetzgeber und ElCom Klarheit in den Rahmenbedingungen Risiko- und inflationsgerechte, d.h. kapitalmarktfähige Verzinsung des investierten Kapitals Wirtschaftlicher und technischer Handlungsspielraum, d.h.: Neue Kostenwälzungs- und Tarifmodelle einführen bzw. anerkennen Forschungs- und Pilotprojekte finanziell abgelten Benchmarks, die gewünschte Anreize schaffen Kürzere Abschreibungsdauer Investitionen müssen sich für konservative langfristige Investoren lohnen BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 19
20 Agenda Das Netz als Fundament der Versorgungssicherheit Von der hierarchischen Struktur zum komplexen System Politische Erwartungen und wirtschaftliche Realität Fazit BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 20
21 Die zusätzliche Säule der Schweizer Energiepolitik Heute Morgen Energie- Effizienz Erneuerbare Energie Gross- Kraftwerke Energie- Aussenpolitik Energie- Effizienz Erneuerbare Energie Gross- Kraftwerke Intelligentes Verteinetz Energie- Aussenpolitik Intelligentes Verteilnetz: eine neue zusätzliche Säule der Energiepolitik der Schweiz BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 21
22 Innovationsrahmen neue Energiepolitik Politische Rahmenbedingungen Umsetzung noch offen Heutige Regulierung nicht zukunftsfördernd «Financial Capital» Erhöhter Investitionsbedarf für Substanzerhalt und Innovation Finanzierungsfrage offen Ertragschancen Angemessene politische Rahmenbedingungen als Voraussetzung Business Case «Smart Grid» für EVU noch unklar Trotz schwieriger Rahmenbedingungen treibt die Energiebranche Innovationen voran Seite 22
23 Energiewende im Verteilnetz Versorgungsqualität Herausforderung Versorgungsqualität bei Verschiebung von zentraler zu dezentraler Erzeugung Smart Grid: ein vielversprechender Lösungsansatz Verstärktes Zusammenspiel Netzbetrieb, Produktion und Verbraucher Volkswirtschaftliche Notwendigkeit Basierend auf politischem Willen: Suche nach dem volkswirtschaftlichen Optimum Energiewende im Verteilnetz Betriebswirtschaftliche Notwendigkeit Kosteneffizienz Verfügbarkeit von Kapital Attraktivität für Investoren Politisch und wirtschaftliche Befähigung des technisch machbaren Umbaus der Verteilnetze BKW / S. Thoma / Powertage 2012 Seite 23
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