Ute Schäfer. Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport. des Landes Nordrhein-Westfalen. Grußwort
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- Lisa Berg
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1 Ute Schäfer Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Grußwort zur Eröffnung der 3. Regionalen Fachkonferenz "NRW Bewegt IN FORM" 23. November 2011, Wuppertal Es gilt das gesprochene Wort
2 2 Sehr geehrte Damen und Herren, Bewegung und gesunde Ernährung haben einen enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Für mich fängt der Tag zum Beispiel immer besonders gut an, wenn ich morgens eine Runde jogge und in Ruhe mit viel frischem Obst frühstücke. Jeder hat hier seine eigenen Vorstellungen und Vorlieben. Aber das Gefühl kennen wir wohl alle: Wenn wir auf uns achten, uns bewegen und ausgewogen essen, geht es uns einfach besser. Wir fühlen uns fitter und stärker und haben mehr Freude am Leben. Umso wichtiger ist es, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, ein gesundes Leben zu führen. Hier etwas zu bewegen, sich und seine Gewohnheiten zu verändern, ist nicht einfach. Denken Sie an den inneren Schweinehund, den es zu überwinden gilt. Beim Thema Bewegung und Ernährung braucht es ein großes gemeinsames Engagement. Ich freue mich deshalb sehr über das breite Interesse an dieser Regionalkonferenz hier in Wuppertal und heiße Sie alle herzlich willkommen! In Deutschland und NRW ist da nicht ausgenommen steigt die Zahl übergewichtiger und adipöser Menschen. Gerade auch Kinder und Jugendliche sind betroffen. Die Schuleingangsuntersuchungen in NRW verzeichnen zwar seit Jahren kaum verändert 11 Prozent über dem Normalgewicht liegende Kinder. Die Daten bei 15- jährigen Schülerinnen und Schülern in NRW liegen jedoch vielfach schon bei 26 Prozent (LIGA.NRW 2009), stellenweise (bei einigen ausgewählten nordrheinwestfälischen Hauptschulen) bei 40 Prozent (Deutsche Sporthochschule). Und bei den 25-jährigen Männern in NRW das hat die Deutsche Sporthochschule in einer Querschnittsstudie (LEYK-Studie, 2008/2009) festgestellt war sogar die Hälfte der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer zu dick. Wir wollen als Landesregierung dazu beitragen, dass sich das ändert dass bei uns alle die Chance haben auf einen gesunden Lebensstil und sie auch ergreifen.
3 3 Das Zusammenspiel von Bewegung und Ernährung ist dabei besonders wichtig und in engem Zusammenhang mit dem Thema Lebensbildung zu sehen. Lebensbildung ist die Philosophie und das Leitbild meines Ministeriums. Es bündelt alle Bereiche der außerschulischen, informellen und non-formalen Bildung. Sport und ein gesunder Lebensstil gehören zu Lebensbildung zu einem guten Leben, zu Chancengerechtigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe unbedingt dazu. Hier tragen wir eine gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung! Als Sportministerin ist mir vor allem wichtig, dass die Menschen, in welcher Lebenssituation auch immer, ob jung oder alt, einfach Freude an Bewegung, Spaß an sportlichen Erfolgen haben. Und sei es nur ein Spaziergang, ein kurzer Waldlauf. Das sind im wahrsten Sinne erste, wichtige Schritte. Wir müssen uns bewusst sein: Grundlegende Veränderungen im Bewegungs- und Ernährungsverhalten und bei den Zugängen zu einem gesunden Lebensstil sind nicht von heute auf morgen zu erreichen. Und schon gar nicht durch Appelle allein. Dieser Prozess muss von vielen unterstützt, von unterschiedlichen Gruppen und Institutionen mitgetragen werden: von den Eltern, den Bildungsträgern, der Ärzteschaft, der Politik und der Wirtschaft aber ganz entscheidend auch vom Sport. Unsere Sportvereine bieten besonders vielfältige Möglichkeiten, in jedem Lebensalter körperlich aktiv zu sein aber auch Gemeinschaft zu erleben, Freundschaften aufzubauen und bürgerschaftlich aktiv zu werden. Sportvereine können auf diese ganzheitliche Weise alle Altersgruppen und sozialen Gruppen zu gesundheitsbewusstem Verhalten bewegen. Wir brauchen deshalb starke Sportvereine. Das liegt uns als Landesregierung sehr am Herzen! Wir unterstützen den Landessportbund, die Verbände, Bünde und die Vereine in vertrauensvoller Partnerschaft. Damit wollen wir möglichst vielen Menschen Zugänge zu Sport und Bewegung eröffnen.
4 4 Wir stärken die Übungsleiterinnen und Übungsleiter in den Vereinen, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kitas, den Familienzentren, den Schulen und Senioreneinrichtungen. Das hat die Landesregierung am 12. Februar 2011 mit dem Landessportbund in einem "Pakt für den Sport" vereinbart. Wir fördern dabei die Bewegungs- und Ernährungserziehung in den Kitas, bauen das Projekt "schwer mobil" aus und werben überall im Land für ein besseres Miteinander von Sport und gesunder Ernährung. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung werden wir uns mit einem neuen Breitensportprogramm auch stärker um gesundheitsorientierte Angebote für die ältere Generation und die Ansprache älterer Menschen kümmern. Denn ein selbstbestimmtes Leben im Alter setzt ausreichende Bewegung und gesunde Ernährung voraus. Die alltäglichen Arbeits-, Lern- und Lebensbedingungen haben einen erheblichen Einfluss auf die gesundheitliche Entwicklung des Einzelnen und prägen gesundheitsbezogene Werte und Verhaltensweisen. Deshalb empfiehlt insbesondere die Weltgesundheitsorganisationen (WHO) Präventionsaktivitäten in sogenannten Lebenswelten also dort, wo Menschen viel Zeit verbringen. So eignet sich die Schule besonders für zielgruppenorientierte Maßnahmen zur Primärprävention und Gesundheitsförderung: Alle Kinder und Jugendlichen einer bestimmten Altersstufe können hier erreicht werden. Die gesundheitlichen Bedingungen an Schulen für Schülerinnen und Schüler, aber auch für Lehrkräfte, sind mitentscheidend dafür, mit welcher Qualität die Schule ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen kann. Darüber hinaus bieten wir heute Nachmittag neben dem Forum zur Lebenswelt Schule bewusst auch ein Forum für die Lebenswelt Betrieb an.
5 5 Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Langes Sitzen, Zeitdruck, monotone Arbeitsaufgaben, hochkonzentriertes Arbeiten und Stress können zu einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme führen. Die betriebliche Gesundheits- und in Verbindung damit die Bewegungsförderung sollte in keinem Betrieb fehlen. Übrigens fehlt sie auch in meinem Hause nicht. Wir bieten eine Rückenschule an. Landesregierung und Landessportbund unterstützen die Einrichtung von Bewegungs- und Sportangeboten in Unternehmen und Behörden. Partnerschaften mit Sportvereinen können dabei einen wichtigen Beitrag zur Kompensation und Regeneration arbeitsbedingter gesundheitlicher Belastungen leisten. Das Thema Bewegung und Ernährung ist uns als Landesregierung ein besonderes Anliegen: Heute bei unserer mittlerweile 3. Regionalen Fachkonferenz sind neben meinem Haus wieder zwei weitere Ministerien beteiligt. Und Ihr Interesse, meine Damen und Herren, bestärkt uns, dass wir die Zusammenarbeit beim Thema Zusammenspiel von Bewegung und Ernährung weiterführen und intensivieren sollten. Ich danke den beiden Partnerressorts, dem Verbraucherschutz- und dem Schulministerium, sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit und das große Engagement. Wir sind uns einig: Die Kombination von Bewegung und Ernährung macht den Erfolg aus, wenn es um einen gesunden Lebensstil geht. Ich danke ebenso herzlich dem Landessportbund, dem Strategiezentrum Gesundheit des Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen und dem Stadtsportbund Wuppertal. Sie alle sind wichtige Partnerinnen und Partner, die die heutige Konferenz verantwortlich mit gestaltet haben. Und ich danke Ihnen allen, meine Damen und Herren. Denn Sie sind es als Expertinnen und Experten vor Ort mit Ihren Fachkenntnissen, Ihren Erfahrungen die diese Konferenz wesentlich mittragen.
6 6 Ich wünsche Ihnen nun für den heutigen Tag spannende Informationen und fruchtbare und erkenntnisreiche Diskussionen. Nutzen Sie die Veranstaltung als Plattform für einen interessanten Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis, für die Vernetzung und natürlich für nette Begegnungen. Verstehen Sie die Ideen und Ergebnisse als Anregung und Motivation, um Aktivitäten und Maßnahmen zur Verbindung von Bewegung und Ernährung zu initiieren oder voranzubringen in Ihrer Gemeinde, im Stadtteil, oder Quartier, in Ihrem Verein, Ihrer Schule oder in der Kindertageseinrichtung. Ich freue mich, wenn Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren als Werbende und Organisatoren, als Aktive in verschiedenen Einrichtungen vieles von dieser Veranstaltung mitnehmen und es ins ganze Land tragen.
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