LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT (ausformulierte

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1 LLP/ERASMUS 2012/13 Zeitraum: WS / SoSe / ganzes Jahr Gastland: Großbritannien Gastuniversität: Cardiff University Programm: Erasmus FB10 studierte Fächer an Gasthochschule: European Languages (English Studies) Name:* (* Angaben werden vor Veröffentlichung auf unserer Webseite gelöscht.) Datum: LLP/ERASMUS ERFAHRUNGS BERICHT (ausformulierte Version) Vorbereitung und Anreise Mein Auslandssemester begann, wie auch bei allen anderen Teilnehmern, mit dem Bewerbungsverfahren. Dies war relativ simpel und ging schneller als erwartet. Für die Bewerbung braucht man einen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und ein Transcript mit den bereits besuchten Veranstaltungen. In diesem Transcript stehen die Leistungen und die Noten der jeweiligen Veranstaltungen, jedoch sind sie nicht ausschlaggebend. Das Motivationsschreiben dagegen ist deutlich wichtiger und sollte begründen warum man genau in der gewünschten Stadt sein Auslandssemester machen möchte. Bei der Bewerbung darf man 3 Wunschstädte angeben. Meine erste Wahl war Galway in Irland aber, da die Anfrage danach sehr hoch ist und es für jede Stadt nur geringe Plätze gibt, bekam ich dann letztendlich einen Platz in Cardiff (womit ich auch sehr glücklich war). Zu meinem Bewerbungsverfahren kam noch ein Auswahlgespräch dazu. Dies ist nicht bei jedem der Fall, sondern nur bei den Städten für die es zu viele Bewerber gibt. Die Zusage bekam ich dann innerhalb von einer Woche und danach folgte die Bewerbung an der Cardiff University und weitere Formalitäten die auf der Homepage der Goethe Uni nachzulesen sind. Die Universität in Cardiff ist leider, wie ihr selbst sehen

2 werdet, oft etwas langsam bei solchen Dingen, aber es hat zum Glück alles funktioniert. Meinen Flug nach London habe ich ungefähr Mitte Juli bei Lufthansa gebucht und bin dann von da aus mit dem Zug nach Cardiff gefahren. Den Zug zu nehmen war aber keine gute Entscheidung, da er doch sehr teuer ist man vom Flughafen noch zu Paddington Station muss. Busfahren ist nicht nur eine günstigere Variante, sondern ist auch viel bequemer und schneller. Man kann mit dem National Express direkt von Heathrow Airport nach Cardiff fahren und wenn man rechtzeitig bucht zahlt man auch viel weniger. Unterkunft Da die Cardiff University für Studenten die nur ein Semester bleiben leider keinen Platz in einem Wohnheim garantiert, muss man sich selbst um eine Wohnung kümmern. Die Seite ist dabei sehr hilfreich und ziemlich beliebt unter Studenten. Wie ich, als ich in Cardiff ankam, festgestellt habe lohnt es sich nicht den jeweiligen Agenturen zu früh zu schreiben, da sie die Wohnungen die einem gefallen bis zur Ankunft sowieso schon vermietet haben. Ich bin leider erst relativ spät nach Cardiff geflogen und musste dann zu meinem Bedauern feststellen, dass kaum noch Wohnungen/ Zimmer in WGs etc. frei waren. Es gab Möglichkeiten bei so genannten house-hunting events Studenten kennenzulernen mit denen man dann in ein gemeinsames Haus ziehen konnte, aber leider hatte ich diese Events verpasst und suchte mir dann eine eigene Wohnung. Meine Wohnung lag im Stadtteil Roath. Die Gegend war zwar nicht besonders schön, aber ich hatte sehr viele Geschäfte und Restaurants in der Nähe, was natürlich super praktisch war. In diesem Stadtteil und in dem Stadtteil Cathays leben die meisten Studenten, da beide sehr nah an der Uni liegen und auch nicht weit von der Innenstadt entfernt sind. Wie wir alle leider feststellen mussten sind die Wohnverhältnisse in Cardiff katastrophal und es gab kaum Studenten die ohne Schimmel an den Wänden und Ungeziefer im Haus lebten. Mich hat es dabei ziemlich schlimm erwischt und ich musste im Dezember meine Wohnung verlassen. Da die Mäuseplage in meiner Wohnung immer schlimmer wurde und ich es nach einer Weile nicht mehr ausgehalten hatte, bin ich

3 ausgezogen und habe den letzten Monat bei einer sehr netten Indischen Familie gewohnt, die ich dort zufällig kennen gelernt hatte. Studium an der Gasthochschule Die positiven Merkmale der Cardiff University sind eindeutig die Studenten und Lehrer dort. Was natürlich bei einem Auslandssemester häufig der Fall ist, ist dass man relativ leicht andere Auslandsstudenten trifft. Mir persönlich hat es unglaublich Spaß gemacht Menschen aus der ganzen Welt kennen zu lernen und nicht nur viel über die Britische sondern auch viel über andere Kulturen zu erfahren. Kontakte zu den Britischen Studenten zu knüpfen war dagegen etwas schwerer, da man als Auslandsstudent häufig nur mit Erstsemestlern in Kursen sitzt und die vier Jahre Altersunterschied doch einen großen Unterschied ausmachen. Das bedeutet aber nicht, dass der Kontakt zu den Einheimischen ausbleibt. Durch die unglaublich vielen Angebote an Societies in der Uni, bei denen wirklich für jeden etwas dabei ist, hat man die Möglichkeit abends bei den jeweiligen Socials die verschiedensten Studenten kenn zu lernen. Das Studium selbst hat mir auch relativ viel Spaß gemacht und war doch sehr viel entspannter als zu Hause. Wie bereits erwähnt sind die Lehrer wirklich klasse und immer super hilfsbereit. Bei Hausarbeiten (Essays) und Klausuren geben sie den Studenten viele Freiheiten, sind sehr offen und auch flexibel. Genauso ist der Unterricht ebenfalls ziemlich locker, obwohl man über das Semester verteilt auch öfter mal Assignments abgeben muss, die aber immer leicht zu bewältigen waren. Der Campus dagegen ist nicht besonders schön und auch relativ klein. Es gibt keine Mensa und auch nicht wirklich einen richtigen Campus auf dem man sich aufhalten kann. Die Students Union, die sich gegenüber vom Hauptgebäude befindet, ist dafür aber ziemlich groß und man findet dort Bars, Cafés, verschiedene Geschäfte und sogar einen Frisör.

4 Alltag und Freizeit Cardiff ist eine tolle Stadt, besonders für Studenten, und Wales ist ein unglaublich schönes Land. Es gibt einiges zu sehen und zu besichtigen und da besonders das Angebot für Studenten in der Stadt sehr groß ist, wird einem dort auch nicht langweilig. Ganz besonders interessant in Cardiff ist das riesige Castle, das mitten in der Stadt steht (freier Einlass für Studenten), Cardiff Bay und die schöne Innenstadt, in der man wirklich super shoppen und abends ausgehen kann. Sehenswertes außerhalb von Cardiff sind unter anderem der National Park Brecon Beacons, die Küstengegend Gower und die vielen Ruinen von Burgen und Schlössern wie z.b. Tintern Abbey und Caerphilly Castle. Städte wie Bath, Swansea und Bristol sind auch nicht weit weg und mit der Busgesellschaft Megabus sehr günstig zu erreichen. Besonders von Bath war ich sehr begeistert und kann ich daher wirklich empfehlen. Zwei Dinge auf die man sich auf jeden Fall vorbereiten sollte wenn man nach Cardiff zieht ist, dass man sehr viel mehr Geld ausgeben muss als zu Hause und dass man unglaublich viel zu Fuß unterwegs sein wird. Da die Preise für den Bus doch relativ hoch sind und die Busverbindungen ziemlich unpraktisch und viel komplizierter als zu Hause sind bin ich, so wie alle anderen Studenten auch, hauptsächlich gelaufen. Egal ob zur Uni, abends zu den verschiedensten Pubs oder zum Einkaufen in die Innenstadt Minuten zu Fuß unterwegs zu sein war nach einer Weile zur Gewohnheit geworden. Obwohl man als Student ziemlich viele Vorteile hat in einer Stadt wie Cardiff, war das Leben doch trotzdem sehr teuer. In dem Stadtteil Cathays gibt es in allen möglichen Pubs und Imbissen Vergünstigungen auf Getränke und Essen, aber die Preise für die Lebensmittel in den Supermärkten waren egal ob bei Lidl oder Tesco weitaus höher als in Deutschland. Fazit Alles in allem hat mir das Auslandssemester in Cardiff sehr gefallen und ich bin definitiv der Meinung, dass es sich gelohnt hat. Natürlich verlief nicht alles perfekt, aber ich bin sehr froh darüber, dass ich so eine Erfahrung machen durfte und würde jedem ein Auslandssemester

5 empfehlen. Ich habe dort tolle Menschen kennengelernt, bin durch die Erfahrungen durchaus eigenständiger geworden und habe festgestellt dass, obwohl ich vor dem Semester natürlich sehr nervös war, alles super geklappt hat und man sich nicht zu viel Stress machen sollte. Der viele Regen, die teuren Preise und die Probleme mit meiner Wohnung waren natürlich weniger schön, aber aufgrund der vielen positiven Erfahrungen, hatte ich trotzdem eine sehr schöne Zeit.