Das Baustellenhandbuch für die Ausführung nach EnEV 2009
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- Irma Kästner
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1 FORUM VERLAG HERKERT GMBH Mandichostraße Merching Telefon: 08233/ Das Baustellenhandbuch für die Ausführung nach EnEV 2009 Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage, wir freuen uns, dass Sie sich für unsere Produkte interessieren. Im Folgenden finden Sie einen Auszug aus unserem Baustellenhandbuch für die Ausführung nach EnEV 2009 Falls Sie noch nähere Informationen wünschen oder gleich über die Homepage bestellen möchten, klicken Sie einfach auf den Button Zur Bestellung oder wenden sich bitte direkt an: FORUM Verlag Herkert GmbH Mandichostr Merching Alle Rechte vorbehalten. Ausdruck, datentechnische Vervielfältigung (auch auszugsweise) oder Veränderung bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Verlages.
2 Raumlufttechnische Anlagen 379
3 Um in Gebäuden für ein hygienisches Luftwechselverhältnis zu sorgen, muss den Räumen, je nach Nutzung, eine entsprechende Luftmenge zugeführt werden. Die Praxis zeigt, dass durch eine immer dichter werdende Gebäudehülle, jedoch durch ein gleichbleibendes Nutzerverhalten, der Einsatz von Lüftungsanlagen notwendig ist, damit Sauerstoffzufuhr, Schadstoff- und Feuchtigkeitsabfuhr gewährleistet sind. Bei Nichtwohngebäuden wird häufig nicht beachtet, dass gerade im Sommer eine Kontrolle der eindringenden Außenlufttemperatur dazu beiträgt, eine Erwärmung des Raums zu reduzieren. Auch ist bei Nichtwohngebäuden eine Nachtlüftung in den kühlen Morgenstunden zur Temperaturreduzierung nicht möglich. Morgens geöffnete Fenster werden häufig vergessen wieder zu schließen, wenn die Außentemperatur über die der Innentemperatur ansteigt. Klimaanlagen und sonstige Anlagen der Raumlufttechnik (EnEV 15) Raumlufttechnische Anlagen, die für einen Volumenstrom der Zuluft mit mindestens m 2 /h ausgelegt sind, dürfen die auf das Fördervolumen bezogene elektrische Leistung der Einzelventilatoren oder den gewichteten Mittelwert der auf das jeweilige Fördervolumen bezogenen elektrischen Leistungen aller Zuund Abluftventilatoren mit einem Auslegungsvolumenstrom nach DIN EN nicht überschreiten. 380
4 Raumlufttechnische Anlagen müssen mit selbsttätig wirkenden Regelungseinrichtungen für die Regulierung der Feuchte der Raumluft ausgestattet sein. Sind diese Regelungsvorrichtungen nicht vorhanden, müssen diese nach 12 Abs. 3 der EnEV nachgerüstet werden. Beim Einbau oder der Erneuerung von Zentralgeräten bzw. Luftkanalsystemen müssen die Volumenströme in Abhängigkeit der stofflichen Lasten oder der Zeit selbstständig regelbar sein, wenn der Zuluftvolumenstrom dieser Anlage je m 2 /NGF, bei Wohngebäuden je m 2 versorgter Gebäudenutzfläche, 9 m 3 /h überschreitet. Dies gilt nicht, wenn Räume aufgrund des Arbeits- und Gesundheitsschutzes höhere Zuluftströme benötigen. Beim Ersatz oder Neueinbau einer raumlufttechnischen Anlage müssen nach Abs. 5 diese Einrichtungen mit einer Wärmerückgewinnung, die mindestens einer Klassifizierung H 3 nach DIN EN entspricht, ausgestattet werden. Maßgebend für die Betriebsstundenzahl sind die Nutzungsrandbedingungen nach DIN V Für den Luftvolumenstrom gilt der Außenluftvolumenstrom. Anforderungen nach EnEV an Wohngebäude Für die Lüftung bei Wohngebäuden wird nach EnEV eine zentrale Abluftanlage, bedarfsgeführt mit geregeltem DC- Ventilator, vorgesehen. 381
5 EnEV 2009 Anlage 1 Nr : Zur Berücksichtigung von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sind methodische Hinweise unter Nr. 4.1 der DIN V : , geändert durch A1 : , zu beachten. Anrechnung mechanisch betriebener Lüftungsanlagen (Anlage 1 Nr. 2.7): Bei der Berechnung einer mechanischen Lüftungsanlage ist die Anrechnung der Wärmerückgewinnung und einer regelungstechnischen Luftwechselrate nur zulässig, wenn die Dichtheit des Gebäudes mit 1,5 h -1 nachgewiesen wird und der mit Hilfe der Anlage erreichte Luftwechsel, bei neu errichteten Gebäuden, sichergestellt ist. Die anzusetzenden Kennwerte bei der Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage sind den bauaufsichtlichen Zulassungen der Produkte zu entnehmen. Anlagen müssen so ausgestattet sein, dass der Nutzer die Luftvolumenströme beeinflussen kann. Es muss sichergestellt sein, dass die Wärme der Abluft vor der des Heizsystems genutzt wird. Anforderungen nach EnEV an Nichtwohngebäude Ausführung des Referenzgebäudes - Raumlufttechnik: Für die Berechnung und Auslegung der Lüftungsanlage sind die Werte der EnEV Anlage 2 Tab. 1 Zeilen 5.1 bis 5.5 zu berücksichtigen. Der Primärenergiebedarf ist für die Heizfunktion der raumlufttechnischen Anlage zu bilanzieren, wenn die Raumsolltemperatur des Gebäudes oder einer Gebäudezone für den Heizfall 12 C beträgt und von einer durchschnittlichen Nut- 382
6 zungsdauer von mindestens vier Monaten im Jahr ausgegangen wird. Nach Anlage 2 Nr gilt das vereinfachte Verfahren, wenn außerhalb der Hauptnutzung keine raumlufttechnische Anlage eingesetzt wird, deren Werte (Anlage 2 Tab. 1 Zeile 5.1 und 5.2) für die spezifische Leistungsaufnahme überschritten werden. Luftwechselrate nach EnEV Für die Luftwechselrate wird nach Anlage 3 Nr. 8.2 bei Fenstern ohne funktionstüchtige Lippendichtung oder bei beheizten Dachgeschossen mit Dachflächen ohne Luftdichtheitsebene ein Wert von 1,0 h -1 angesetzt. Luftwechselraten nach DIN Ohne Nachweis der Luftdichtheit n = 0,7 h -1 Mit Nachweis der Luftdichtheit bei n = 0,6 h -1 freier Lüftung/Fensterlüftung Beim Nachweis der Luftdichtheit bei n A = 0,4 h -1 raumlufttechnischen Anlagen nach DIN
7 Natürliche Lüftung Natürliche Lüftung Bei einem baulichen Konzept sollte immer versucht werden, das Gebäude natürlich lüften zu können. Dies ist die Voraussetzung für ein ressourcenoptimiertes Energiekonzept. Die mechanische Lüftung sollte eine Ergänzung sein und in folgenden Fällen eingesetzt werden: Kontrollierte Lüftung im Winter und Sommer, sinnvollerweise mit einer Wärmerückgewinnung Nachtlüftung und Lüftung für freie Kühlung Wichtige Hinweise zur Planung natürlich belüfteter Räume geben die Arbeitsstättenrichtlinien. Werden Räume nach diesen Vorgaben geplant, kann auf eine Lüftungsanlage verzichtet werden. Bei Überschreitung der Grenzwerte ist eine mechanische Lüftung unerlässlich. 3,00 ca. 50 m 2 ca. 100 m 2 ca. 100 m 2 7,5 15,0 System I System II System III 2 m 2 1,2 m 2 0,8 m 2 Bild 1: Gebäudekonzepte für eine natürliche Belüftung nach den Arbeitsstättenrichtlinien 384
8 Natürliche Lüftung System I System II System III System IV Einseitige Lüftung Querlüftung mit Öffnung in der gegenüberliegenden Wand oder Dach Querlüftung in Außenwand und gegenüberliegendem Schacht (80 cm 2 ) Querlüftung mit Dachaufsätzen und Außenwand oder zwei Außenwänden Lüftungsquerschnitte für freie Lüftung nach ASR 5 System Lichte Raumhöhe H Max. zul. Raumtiefe bezogen auf H a) Zuluft- und gleich großer Abluftquerschnitt bezogen auf die Bodenfläche in cm 2 /m 2 nach Raumgruppen b) A B C I 4 m 2,5 x H II 5,0 x H c) III IV 4 m a) Raumtiefe, mit der eine freie Lüftung möglich ist b) Werte der Zuluft- und Abluftöffnungsquerschnitte c) Abstand zwischen den Außenwänden und der Lüftungsöffnung in Dach oder Wand 385
9 Einbau raumlufttechnischer Anlagen Raumgruppe A Raumgruppe B Raumgruppe C Bürotätigkeit, sitzend Tätigkeit nicht sitzend, z. B. Verkauf Tätigkeit nicht sitzend (schwere körperliche Arbeit, mit Geruchsbelästigung) Anhand der Arbeitsstättenrichtlinien lässt sich die natürliche Belüftung in Abhängigkeit der Nutzung ermitteln. Bei einer sommerlichen Nachtlüftung ist der Witterungs- und Einbruchschutz zu beachten, da ohne entsprechende Maßnahmen eine Fensterlüftung, gerade in Nichtwohngebäuden, nicht zu realisieren ist. Einbau raumlufttechnischer Anlagen Kontrollierte Lüftung Eine natürliche Lüftung funktioniert nur bei einem entsprechenden Nutzerverhalten. Im Mietwohnungsbau, wo das Nutzerverhalten kaum beeinflusst werden kann, ist der Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung sinnvoll. Über eine regelbare Öffnung im Fensterrahmen oder der Außenwand gelangt Zuluft in den Raum. Zu diesem Zweck muss der Fensterrahmen im oberen Bereich um ca. 10 cm aufgedoppelt werden. Für den Ausschnitt und den Einbau des aufgesetzten Zuluftelements sind die Herstellervorschriften zu beachten. Die Abluftabsaugung erfolgt zentral, am besten in den Nassräumen, mit einem im Dachraum oder auf dem Flachdach angeordneten Abluftventilator. Dieser saugt kontinuierlich 386
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