SVS. Schweizerischer Verband der Sozialversicherungs-Fachleute. Zentral-Prüfungskommission. Berufsprüfung Obligatorische Unfallversicherung (UV)

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1 SVS Schweizerischer Verband der Sozialversicherungs-Fachleute Zentral-Prüfungskommission Berufsprüfung 200 Obligatorische Unfallversicherung (UV) Aufgaben : Prüfungsdauer: Anzahl Seiten der Prüfung (inkl. Deckblatt): Beilage(n): 60 Minuten 8 Keine Maximale Punktzahl: 60 Erzielte : Note: Hinweise: Schreiben Sie Ihre auf das Deckblatt und jede Seite. Prüfen Sie den Aufgabensatz auf seine Vollständigkeit. Schreiben Sie Ihre Antworten ausschliesslich auf die Vorderseiten der Antwort-/Lösungsblätter. Stichworte sind zugelassen (auf Ausnahmen wird hingewiesen). Der blosse Hinweis auf einen Gesetzes- oder Verordnungsartikel genügt nicht (ausser, es wird ausdrücklich erlaubt). Verwenden Sie bei Bedarf für Ihre Lösungen ein Zusatzblatt. Die Prüfungsaufgaben können in beliebiger Reihenfolge gelöst werden. Teillösungen ergeben ebenfalls. Das maximum wird bei jeder Aufgabe angegeben. Die Experten Unterschriften Datum Experte Experte 2

2 Aufgabe : Generell 3. Geben Sie an, in welchem Jahr das UVG eingeführt wurde, und nennen Sie 3 Gesetze, welche vorausgingen..2 Ein Restaurator und ein Maurer (beide Lohnbezüger/Angestellte) wollen sich beide UVG-versichern. Welches sind ihre Möglichkeiten bzw. bei welchen Institutionen/Versicherern? Begründen Sie Ihre Antwort, und nennen Sie die entsprechende(n) Gesetzesartikel/Rechtsgrundlage(n)..3 Welches sind die versicherten Risiken durch die Unfallversicherung? Nennen Sie die Risiken und die entsprechenden Gesetzesartikel. Seite 2

3 Aufgabe 2: Aktuelles 3 2. Nennen Sie 4 diskutierte Möglichkeiten in den Räten im Rahmen der UVG-Revision In welchem Jahr wurde das UVG letztmals revidiert? Seite 3

4 Aufgabe 3: Entsandte Sachverhalt: 9 Peter Hagen, deutscher Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Stuttgart, wird von seinem Arbeitgeber mit Sitz in Deutschland vom in die Schweiz entsandt. Er hat keinen Arbeitgeber. Frage/Auftrag: Peter Hagen will weiterhin in Deutschland versichert bleiben. Ist dies möglich? Begründen Sie Ihre Antwort, und nennen Sie die Voraussetzungen. 9 Seite 4

5 Aufgabe 4: Versicherungsdeckung Sachverhalt: 3 Oliver Jung hat per seine Stelle bei der Maischbacher AG gekündigt. Am verunfallt er und ist 00 % arbeitsunfähig bis Ab besteht noch eine Arbeitsunfähigkeit von 50 %, bis auf weiteres. Die Teilarbeitsfähigkeit kann jedoch nicht verwertet werden. Bei der Arbeitslosenkasse hat sich Oliver Jung nicht angemeldet. Fragen/Aufträge: 4. Bis zu welchem Datum ist Oliver Jung noch obligatorisch UVGversichert? Begründen Sie Ihre Antwort Besteht die Möglichkeit einer Weiterführung des UVG-Versicherungsschutzes? Seite 5

6 Aufgabe 5: Pflegeleistungen 7 5. Im Januar 200 geht Markus Meyer das erste Mal auf Geschäftsreise nach Thailand. Während dieses Aufenthalts stürzt er in ein Loch und muss im lokalen internationalen Krankenhaus hospitalisiert werden. Unter welchen Gesichtspunkten erfolgt eine Rückerstattung der Heilkosten? Welche Massnahmen kann er vor seiner Abreise in die Wege leiten? Nennen Sie die Gesetzesgrundlage. 5.2 Nach einem tödlichen Unfall im Ausland wird die Leiche für die Beerdigung in die Schweiz repatriiert. 2 Nennen Sie die 2 Sachleistungen, welche bezahlt werden. Nennen Sie die Gesetzesgrundlagen sowie die Höhe der Leistungen. Seite 6

7 Aufgabe 5: Pflegeleistungen (Fortsetzung) 5.3 Sie erhalten die nachstehende Bestattungsrechnung. Kreuzen Sie bei den Leistungen an, ob diese unter dem Titel Transportkosten rückerstattet werden (ja) oder nicht (nein). 3 Leistung Rückerstattung ja nein Sarg aus wertvollem Holz o o Versiegelter Sarg o o Zollformalitäten o o Transport mit Linienflug o o Leichentransport vom Flughafen zum Kremationsort o o Leichenvorbereitung o o Ausstellung der Leiche in die Krypta o o Aufbahrung o o Gemeindeformalitäten o o Transport der Leiche zum Bestattungsort o o Grabstein aus Granit o o Inserate o o Trauerfeier o o Kremation o o Leichenmahl o o 5.4 Peter Frei, 29 Jahre, in gutem Allgemeinzustand, stürzt beim Treppen hinuntersteigen in den Keller und zieht sich einen Fussgelenkbruch zu. Er lässt sich einen elektrischen Rollstuhl LEVO verschreiben. Aus welchem Grund lehnt die Unfallversicherung die Kostenübernahme dieses Hilfsmittels ab? Nennen Sie die Gesetzesgrundlage. Seite 7

8 Aufgabe 6: Renten 9 6. Klaus Rohner, Luftkontrolleur, stürzt vom Pferd und ist querschnittgelähmt. Wird er invalid gemäss UVG, falls er seine berufliche Tätigkeit wieder vollumfänglich ausüben kann? Begründen Sie Ihre Antwort. Seite 8

9 Aufgabe 6: Renten (Fortsetzung) 6.2 Sachverhalt: 8 Beat Simon, Kadermitarbeiter in einer grossen Firma in Lausanne, ist Opfer eines schweren Schädel-Hirn-Traumas nach einem Bergunfall vom Nach den beruflichen Massnahmen der IV kann er im geschützten Rahmen wieder eingegliedert werden ab dem (Rentenbeginn) als Zitronenkuchenvorbereiter/-zubereiter. Frage/Auftrag: Berechnen Sie den Rentensatz sowie die Rentenhöhe aufgrund der nachfolgenden Angaben: Einkommen 2008: CHF 4' x 3/Jahr CHF pro Monat Spesen CHF pro Monat Krankenkassenbeteiligung Einkommen 2009: CHF 4' x 3/Jahr CHF pro Monat Spesen CHF pro Monat Krankenkassenbeteiligung Einkommen 200: CHF 5' x 3/Jahr CHF pro Monat Spesen CHF pro Monat Krankenkassenbeteiligung Einkommen 20: CHF 5' x 3/Jahr CHF pro Monat Spesen CHF pro Monat Krankenkassenbeteiligung Einkommen bei der Tätigkeit im geschützten Rahmen: CHF 8.50 pro Stunde 20 Std./Woche 8,33 % des 3. Monatslohns Rente IV 200: CHF 2' pro Monat Seite 9

10 Aufgabe 6: Renten (Fortsetzung) Seite 0

11 Aufgabe 7: Abfindung des Versicherten Punkt In welchem Zeitpunkt kann diese Leistung beansprucht werden, und mit welchem Zweck? Nennen Sie den Höchstbetrag. Seite

12 Aufgabe 8: Hilflosenentschädigung Sachverhalt: 8 In Art. 9 ATSG gilt eine Person als hilflos, die wegen der Beeinträchtigung der Gesundheit für alltägliche Lebensverrichtungen dauernd der Hilfe Dritter oder der persönlichen Überwachung bedarf. Fragen/Aufträge: 8. Nennen Sie 4 alltäglichen Lebensverrichtungen Franz Frischer ist nach einem Unfall in 4 alltäglichen Lebensverrichtungen regelmässig in erheblicher Weise auf die Hilfe Dritter angewiesen. Um was für eine Hilflosigkeit handelt es sich? (Zutreffendes ankreuzen) r leicht r mittel r schwer 8.3 Berechnen Sie die Höhe der monatlichen Hilflosenentschädigung für Franz Fischer, und zeigen Sie den Lösungsweg auf. 3 Seite 2

13 Aufgabe 9: Grobfahrlässigkeit 2 Walter Peterhans überfährt am arbeitsfreien Sonntag mit seinem Jeep ein Rotlicht und verletzt sich schwer. Er wird sicher drei Jahre arbeitsunfähig bleiben. Das Überfahren eines Rotlichts gilt gemäss Rechtsprechung als "Grobfahrlässigkeit". 2 Sind die nachfolgenden Leistungen von der Kürzung betroffen (Zutreffendes ankreuzen)? Wie lange dauert die Kürzung? Taggeld o ja o nein Dauer der Kürzung: Heilkosten o ja o nein Dauer der Kürzung: Rente o ja o nein Dauer der Kürzung: Seite 3

14 Aufgabe 0: Abklärungsverfahren 3 Welche Abklärungsmittel stehen dem Unfallversicherer zur Beurteilung der Leistungspflicht zur Verfügung? Nennen Sie 3 Möglichkeiten. 3 Seite 4

15 Aufgabe : Prämiensätze 3 Die Beton Bau AG hat per Ende September 2009 die neuen Prämiensätze der obligatorischen Unfallversicherung (UVG) für das Jahr 200 erhalten. Infolge der massiven Erhöhung der BUV- und der NBUV-Sätze möchte die Direktion den Vertrag beim jetzigen UVG-Versicherer kündigen und bei der Konkurrenz einen günstigeren UVG-Vertrag abschliessen. 3 Ist dies grundsätzlich möglich? Nennen Sie den entsprechenden Gesetzesartikel. Seite 5

16 Aufgabe 2: Koordination 5 2. In welchem Gesetzesartikel ist der Hauptgrundsatz beim Zusammentreffen von Leistungen verschiedener Sozialversicherungen geregelt? 2.2 Kreuzen Sie bei den nachstehenden Aussagen an, ob diese zutreffen (richtig) oder nicht (falsch). 2 Aussage Das Taggeld der Unfallversicherung wird auch gewährt, solange Anspruch auf ein Taggeld der Invalidenversicherung besteht. Das Taggeld der Unfallversicherung wird auch gewährt, wenn Anspruch auf Leistungen der Mutterschaftsversicherung besteht. Die Rente der Unfallversicherung wird beim Zusammentreffen mit der Rente der Invalidenversicherung nie gekürzt. Bei einer arbeitslosen Person, welche zu mindestens 75 % arbeitsfähig ist, erbringt die Unfallversicherung Taggeldleistungen für die Differenz von 25 %. richtig falsch o o o o o o o o 2.3 Nennen Sie 2 Geldleistungen der Unfallversicherung, welche bei der Berechnung der Überentschädigung nicht berücksichtigt werden. 2 Seite 6

17 Aufgabe 3: Arbeitssicherheit Verständnis Sachverhalt: 2 Eine ausländische Montagefirma führt Revisionsarbeiten an der Aussenwand eines Lagersilos aus. Diese Arbeit muss in grosser Höhe ausgeführt werden. Dazu seilt sich ein Arbeiter, gesichert durch einen Kollegen, mit einem normalen Kletterseil zur Arbeitsstelle ab und verrichtet die Arbeiten am hängenden Seil. In der Schweiz sind für solche Arbeiten spezielle Bestimmungen einzuhalten. Sie machen den anwesenden ausländischen Vorarbeiter auf diese Vorschriften aufmerksam. Der Vorarbeiter erwidert, in seiner Heimat sei die Verwendung eines Kletterseils üblich und auch ausreichend sicher. Er verstehe sein Handwerk und führe solche Arbeiten seit 0 Jahren unfallfrei aus. Er fordert Sie auf, ihm zu belegen, dass für ausländische Firmen das schweizerische Recht gilt. Fragen: 3. Hat der Vorarbeiter recht mit seiner Aussage? 3.2 Wo finden Sie im Unfallversicherungsgesetz den zutreffenden Artikel? Seite 7

18 Aufgabe 4: Arbeitssicherheit Wissen Sachverhalt: 2 In einem metallverarbeitenden Betrieb leidet ein Mitarbeiter unter einem Ekzem an den Händen, sobald er mit dem neu eingeführten Kühlschmiermittel (Kühlwasser) bei Dreharbeiten in Kontakt kommt. Somit ein klarer Fall einer Berufskrankheit. Fragen: 4. Welche Organisation ist für diesen Fall das Aufsichtsorgan (Durchführungsorgan)? 4.2 In welcher Verordnung zum Unfallversicherungsgesetz ist dies festgelegt? Nennen Sie auch den entsprechenden Gesetzesartikel. Seite 8