ERASMUS+ 2014/15: Studierendenmobilität Studium (SMS) Persönlicher Erfahrungsbericht

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1 ERASMUS+ 2014/15: Studierendenmobilität Studium (SMS) Persönlicher Erfahrungsbericht PERSÖNLICHE ANGABEN Nachname* Vorname* Studienfach Angestrebter Studienabschluss an der Universität Ulm Der Aufenthalt erfolgte im Auslandsstudienaufenthalt Gastland und Stadt Gasthochschule -adresse* Humanmedizin Staatsexamen 7.& 8. Fachsemester Von 09/14 (MM/JJ) bis 06/15 (MM/JJ) Spanien, San Cristóbal de La Laguna Universidad de La Laguna EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG ZUR VERÖFFENTLICHUNG DES BERICHTS ja nein Dieser Bericht darf an interessierte Studierende der Universität Ulm weitergegeben werden Dieser Bericht darf auf der Internetseite des International Office der Universität Ulm veröffentlicht werden * Ich möchte, dass bei der Weitergabe bzw. Veröffentlichung des Berichtes mein Name anonymisiert wird x * Ich möchte, dass bei der Weitergabe bzw. Veröffentlichung des Berichtes meine -adresse gelöscht wird x x x ERASMUS+ SMS 2014/15 Persönlicher Erfahrungsbericht Seite 1 von 5

2 Bewerbung an der Gasthochschule: Bei der Bewerbung ist vor allem das Learning Agreement zu nennen. Man sollte sich Kurse aus zwei aufeinanderfolgenden Jahren auswählen. Kurse aus drei Jahren auszuwählen, war bei mir allerdings nicht möglich. Ich habe damals alle Infos auf der Website der Universität gefunden: Insgesamt habe ich mich in Kurse im Wert von 60 Credits eingeschrieben. Das Learning Agreement wird vor der Abreise von Frau Leins überprüft und unterschrieben, danach ist eine Unterzeichnung durch den jeweiligen Koordinator in Spanien notwendig. Ich habe mein vollständig unterschriebenes Learning Agreement in La Laguna erhalten und es nach Ulm zurückgeschickt. So lange man sich an die Kursangebote im Internet hält und vorher alles mit Frau Leins abklärt, sollte es keine Schwierigkeiten geben. Zu empfehlen sind die Fächer Gynäkologie, Pädiatrie und Infektionskrankheiten. Der Lernstoff ist teilweise umfangreich und man lernt in den Praktika einiges. Natürlich kommt es auf den lehrenden Arzt an, da jeder die Zeit am Einsatzort unterschiedlich gestaltet. Ankunft: Ryanair und Norwegian Air sind als Billigflieger an erster Stelle zu nennen. Ich bin meist von Köln/Bonn aus geflogen, es gibt aber auch gute Verbindungen von Memmingen oder Frankfurt aus. Die Flüge landen am Flughafen im Süden der Insel der mit der Buslinie 111 von Santa Cruz aus in einer Stunde erreichbar ist. Für den Bus (auf Teneriffa Guagua genannt) empfiehlt es sich ein sogenanntes Bono zu kaufen. Das gibt es im Wert von 15 und ist eine Art Stempelkarte, mit der die Fahrten oft die Hälfte weniger kosten. Als Student erhält man noch eine weitere Ermäßigung. Hierzu muss man den spanischen Studentenausweis der ULL (Universidad de La Laguna) vorlegen. Wenn man ein eigenes Auto besitzt, lohnt es sich, dies mit auf die Insel zu nehmen. Ansonsten gibt es sehr gute Angebote der Autovermietungen vor Ort ( Autoreisen oder Cicar ). Die nächstgelegenen Büros befinden sich am Flughafen Nord. Eines der billigsten Angebote betrug knapp 50 für sieben Tage. Unterkunft: Bezüglich der Unterkunft hatte ich Glück, da ich ein Zimmer bereits vor der Abreise von den vorherigen Ulmer Studenten übernommen habe. Die Wohnung lag mitten in der schönen Altstadt La Lagunas in der Nähe der Kathedrale und ich konnte alles ohne Probleme zu Fuß erreichen. Mit 230 Miete pro Zimmer schon eine etwas teurere Wohnung. Es ist generell jedoch kein Problem, sich vor Ort ein Zimmer zu suchen. Der Großteil der Studenten hat sich auf der Straße Avenida Trinidad nach Aushängen umgeschaut und meist nach ein paar Tagen ein Zimmer gefunden. Organisatorisches in den ersten Wochen: Wenn man ein Zimmer gefunden hat, sollte man auf einen Mietvertrag bestehen. Den muss man im Bürgerbüro vorlegen, um sich in der Stadt anzumelden und um die Residencia zu erhalten. Die Residencia ist ein Dokument, mit der man bei Vorlage bestimmte Ermäßigungen bei Schiffsreisen, etc. erhält. In den ersten Tagen sollte man am besten zum Erasmus-Office in der Calle Viana 50 gehen, um einen Termin auszumachen. Dort erhält man alle weiteren Informationen wie man z.b. die N.I.E, einen Ausweis für Nicht-Staatsangehörige Spaniens, beantragt. ERASMUS+ SMS 2014/15 Persönlicher Erfahrungsbericht Seite 2 von 5

3 Um sich in Kurse einzutragen und die Gruppennummern der Praktika zu erfahren, sollte man sich im Voraus bei der Koordinatorin des Studienganges Medizin, Dra. Marta Garcia, einen Termin besorgen. Ihr Büro ist in der medizinischen Fakultät. Die Fakultät liegt leider nicht direkt in der Stadt, wird aber mit der Tranvia (Straßenbahn) in circa Minuten erreicht. Die Praktika zu den jeweiligen Kursen finden dann in zwei verschiedenen Krankenhäusern statt. Eines (Hospital Universitario de Canarias, HUC) ist direkt an der Fakultät, das andere (Hospital Universitario de Nuestra Señora de Candelaria, HUNSC) etwa noch zehn Minuten mit der Tranvia weiter Richtung Santa Cruz. Ich hatte alle meine Praktika im HUNSC und war ganz zufrieden. Das Studium an der Universidad de La Laguna gliedert sich folgendermaßen: Morgens, meist von 8:00/8:30 bis 12:00/ 13:00 sind die Praktika in den jeweiligen Krankenhäusern. Mittags von 13:00 bis maximal 15:00 sind die Vorlesungen angesetzt. Jeder Kurs setzt sich aus Praktikum und Vorlesung zusammen. Ein Praktikum kann von einer (bspw. Infektionskrankheiten) bis vier Wochen (bspw. Pädiatrie) dauern. Im Praktikum war man alleine oder in Kleingruppen von zwei oder drei Personen unterwegs. Hierbei lernt man gut die kanarischen Studenten kennen. Alltag und Freizeit: In der ersten Woche (das Wintersemester 2014/15 begann am ) gibt es für alle Studenten einen Welcome-Day und diverse Angebote und Ausflüge. Die sind sehr gut organisiert und man lernt andere Erasmusler kennen. Es gab zum Beispiel einen Ausflug zum Teide oder in ein Wein-Museum mit anschließender Weinprobe. Im Laufe des Jahres habe ich die Insel sehr gut kennen gelernt und hatte genug Zeit, alles anzuschauen. Man kann wirklich sagen, dass die Insel ein kleines Paradies ist. Die Natur ist sehr vielfältig und von Mikroklimata geprägt, die auf der Insel vorherrschen. Das Anaga-Gebirge im Norden ist perfekt zum Wandern und bietet viele Ausflugsmöglichkeiten. Im Norden befindet sich auch einer der schönsten Strände: Benijo. Der Teide im Innern der Insel ist mein persönliches Highlight. Er ist mit 3718m der höchste Berg Spaniens und der ihn umgebende Teide-Nationalpark ein echtes Naturwunder. Wenn man möchte, kann man den Berg nachts besteigen, um dann am Morgen den Sonnenaufgang von der Spitze aus zu sehen. Die Wanderung dauert im Durchschnitt fünf bis sechs Stunden. Im Norden der Küste gibt es den schönen Ort Orotava und weiter Richtung Westen Icod de los Vinos und Garachico. Vor dem Örtchen Bajamar findet man etwas versteckt die Felsenbucht Charco de los Pobres - sehr empfehlenswert. Auch der Strand El Bollulo ist sehr schön, hier tummeln sich die Inselbewohner. Eine schöne Wanderstrecke findet man auch im Nordwesten der Insel. Die zweieinhalb-stündige Strecke führt von dem Bergdorf Masca bis zum Meer hinunter. Der Süden ist, allgemein gesehen, sehr touristisch. Einen kleinen Zufluchtsort findet man in der Bucht El Puertito und in der versteckten Bucht La Caletas. Die Studentenstadt La Laguna ist mit Abstand eine der schönsten Städte Teneriffas. Die Innenstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und durch die kleinen Bars und Restaurants ist auch immer was los. Zu empfehlen ist die alteingesessene Bar Bodegon Tocuyo oder das Rincon del Tintin. Erasmusler findet man immer im Cafe Siete. Was das Sportangebot angeht, ist Teneriffa sehr vielseitig. Der Strand in Bajamar ist vor allem für fortgeschrittene Surfer perfekt. Für Anfänger bietet sich ein Surfkurs an. Ein gutes Angebot hat die Surfschule Atlantic Surf aus Puerto de la Cruz. Eine Zehnerkarte kostet 100. Windsurfen kann man am ERASMUS+ SMS 2014/15 Persönlicher Erfahrungsbericht Seite 3 von 5

4 Strand von El Medano und Tauchen im Südwesten der Insel. Waltouren gibt es von Los Gigantos aus für um die 15. Fazit: Die Insel ist ein Traum und perfekt für ein Jahr ERASMUS geeignet. Alles ist schnell erreichbar, man kann in La Laguna nicht untergehen und wenn man Zeit und Geld hat, lernt man die Kanarischen Inseln richtig gut kennen. Ich werde auf jeden Fall wieder zurückkehren. Man muss sich jedoch bewusst darüber werden, dass an der Universidad de La Laguna manches anders läuft. Die Lehrräume sind bei weitem nicht so gut ausgestattet wie in Ulm und auch die Ärzte bekommen für die Lehre am Krankenhaus meist kein Geld. Das ERASMUS-Programm ist eine gute Möglichkeit, Europa und seine Nationen näher kennen zu lernen. In La Laguna sammeln sich viele Nationalitäten, sogar Mexikaner und der europäische Gedanke wird gelebt. ERASMUS+ SMS 2014/15 Persönlicher Erfahrungsbericht Seite 4 von 5

5 La Laguna mit Teide im Hintergrund Sonnenaufgang am Teide Nordküste Strand Benijo ERASMUS+ SMS 2014/15 Persönlicher Erfahrungsbericht Seite 5 von 5