Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
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- Gitta Weiner
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1 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Schulversuch /171 vom 25. Juli 2008 Lehrplan für das Berufskolleg Kaufmännisches Berufskolleg II Betriebswirtschaft Schuljahr 1 Der Lehrplan tritt am 1. August 2011 in Kraft.
2 2 Betriebswirtschaft Vorbemerkungen Die Schülerinnen und Schüler werden aufbauend auf das im Berufskolleg I erlangte Fachwissen zu einem fachkompetenten, nachhaltigen und kostenbewussten Denken und Handeln in betrieblichen Situationen vorbereitet. Gleichzeitig wird das Verständnis erzeugt, dass Unternehmen im Rahmen der Qualitätssicherung einer Unternehmung die Prozesse der Leistungserstellung, die logistischen Prozesse und die personalwirtschaftlichen Prozesse optimiert werden müssen, um in einem Wettbewerb zu bestehen. Da sich die Unternehmen in einem schnell veränderten Wettbewerb befinden, an den es sich anzupassen gilt, ist die Notwendigkeit einer richtigen Investitions- und Finanzierungspolitik für ein Unternehmen eine Notwendigkeit, die oft über das Fortbestehen eines Unternehmens entscheidet. Der Unterricht wird so gestaltet, dass den Schülerinnen und Schülern die Aufgaben der betrieblichen Prozesse erfahrbar werden. Lern- und Leistungskontrollen sollen die im Unterricht angestrebten Ziele möglichst umfassend abdecken. Sie dürfen sich nicht auf das Abprüfen erworbener Kenntnisse beschränken, sondern sollen handlungs- und entscheidungsorientierte Aufgabenstellungen enthalten.
3 Betriebswirtschaft 3 Lehrplanübersicht Schuljahr Lehrplaneinheiten Zeitrichtwert Gesamtstunden Seite 1 1 Leistungserstellungsprozesse Logistische Prozesse Personalwirtschaftliche Prozesse Investitions- und Finanzierungsprozesse Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung
4 4 Betriebswirtschaft
5 Betriebswirtschaft 5 Schuljahr 1 Zeitrichtwert 1 Leistungserstellungsprozesse 30 Die Schülerinnen und Schüler nehmen im Rahmen des Produktionscontrollings eine Kostenanalyse vor und erläutern konkrete Maßnahmen zur Sicherung und Weiterentwicklung der Produktqualität. Sie beschreiben die Notwendigkeit sowie die Möglichkeiten der Rationalisierung und beurteilen die Auswirkungen. Produktionscontrolling bei Beschäftigungsschwankungen Kritische Kostenpunkte Kennzahlen Rationalisierung Ganzheitliche Rationalisierungskonzepte Ganzheitliches Qualitätsmanagement Fixe Kosten, Variable Kosten, Mischkosten Produktivität und Wirtschaftlichkeit Standardisierung, Ersatz unwirtschaftlicher Anlagen Lean Production, Kaizen, Gruppenarbeit Total-Quality-Management (TQM) Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) 2 Logistische Prozesse 20 Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich grundlegende Kenntnisse über das Supply-Chain- Management. Die Schülerinnen und Schüler machen sich mit dem Umfang, den Aufgaben und den Zielen der Querschnittsfunktion Logistik als unterstützende Funktion für die Beschaffung, den internen Warenfluss und die Distribution vertraut und analysieren logistische Ketten außerhalb und innerhalb des Unternehmens. Ausgehend von modernen Zuliefersystemen verfolgen sie die Wertschöpfungskette eines Produktes. Anhand von Lagerkennzahlen beurteilen die Schülerinnen und Schüler die Wirtschaftlichkeit der Lagerhaltung. Sie treffen Entscheidungen über Eigen- oder Fremdlagerung und bewerten mit Hilfe von Kennzahlen die Effizienz der Lagerhaltung. Supply-Chain-Management Lagerhalter, Spediteur, Frachtführer Warenbegleit- und Warenwertpapiere Zentrale, dezentrale Lagerhaltung Lagerarten Ordnungssysteme der Lagerhaltung Lagerkennziffern Just in Time, KANBAN, Efficience Consumer Response Nur grundsätzliche Unterschiede Frachtbriefe im Überblick, auch Konnossement Durchschnittlicher Lagerbestand, durchschnittliche Lagerdauer, Umschlagshäufigkeit, Lagerzins
6 6 Betriebswirtschaft 3 Personalwirtschaftliche Prozesse 45 Die Schülerinnen und Schüler planen den quantitativen und qualitativen Personalbedarf eines Unternehmens. Sie beurteilen Möglichkeiten und Maßnahmen zur externen und internen Personalbeschaffung. Unter Berücksichtigung personalrechtlicher Regelungen aus Arbeits- und Sozialrecht analysieren sie Arbeitsverträge. Sie bewerten Bewerbungsunterlagen und wählen Bewerber aus, planen die Einarbeitung neuer Mitarbeiten und ergreifen die notwendigen Personalverwaltungsmaßnahmen. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Konzepte der Mitarbeitermotivation, der Personalentwicklung und der Bewältigung von Konfliktsituationen. Sie setzen sich mit Problemen der Arbeitsgestaltung auseinander und beurteilen Kriterien der Arbeitsbewertung. Sie berechnen Lohnkosten auf der Basis unterschiedlicher Entgeltsysteme. Sie machen sich mit Auswirkungen des Entgelts auf die Kostenstruktur des Unternehmens vertraut, indem sie Lohn- und Gehaltsbuchungen vornehmen. Personalbedarfsplanung Personalbeschaffung Stellenbeschreibung Vollmachten Allgemeiner und besonderer Kündigungsschutz Personalführung, Personalentwicklung, Personalbeurteilung Arbeitsbewertung Entgeltsysteme Zeitlohn Akkordlohn Prämienlohn Erfolgsbeteiligung Brutto- und Nettolohnberechnung Lohn- und Gehaltsbuchungen Arbeitszeitmodelle Allgemeine Handlungsvollmacht, Prokura Führungsstile, Zwei Faktoren Theorie von Herzberg, Mitarbeitergespräch, Arbeitszeugnis Arbeitszeitstudie nach REFA, Gliederung der Vorgabezeiten und Ermittlung der Vorgabezeiten Arbeitswertstudien Einfache Gehaltsabrechnung 4 Investitions- und Finanzierungsprozesse 55 Die Schülerinnen und Schüler planen ein langfristiges Investitionsvorhaben in einem Unternehmen. Mit Hilfe statischer und dynamischer Verfahren der Investitionsrechnung vergleichen sie dabei verschiedene Alternativen. Auf der Grundlage einer Kapitalbedarfsrechnung erstellen die Schülerinnen und Schüler ein Finanzierungskonzept, treffen Entscheidungen unter Abwägung von Kosten, Nutzen und Risiken und prüfen Alternativen der Kreditsicherungsmöglichkeiten. Sie schlagen Maßnahmen zur Liquiditätsverbesserung vor. Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden die Finanzierungsarten im Überblick und lernen vertieft einzelne Aspekte der Kredit- und Innenfinanzierung kennen. Kapitalbedarfsrechnung Bestimmungsgründe des Kapitalbedarfs
7 Betriebswirtschaft 7 Statische Verfahren der Investitionsrechnung Kostenvergleich Gewinnvergleich Amortisationsvergleich Dynamische Verfahren der Investitionsrechnung Kapitalwertmethode interne Zinsfußmethode Formen der Finanzierung Außenfinanzierung in Form der Fremdfinanzierung Kurzfristige Kreditfinanzierung Kontokorrentkredit Lieferantenkredit Vgl. LPE 1 Ohne Differenzinvestition Grafische Ermittlung Systematisierung der Finanzierungsarten Außenfinanzierung Innenfinanzierung Eigenfinanzierung Fremdfinanzierung Mittel- und langfristige Kreditfinanzierung Darlehensvertrag Festdarlehen Abzahlungsdarlehen Annuitätendarlehen Industrieobligationen Kreditsicherheiten Blankokredit verstärkter Personalkredit Realkredit Finance-Leasing Vergleich der Aufwands- und Liquiditätsbelastung zwischen den verschiedenen Formen der Fremdfinanzierung Innenfinanzierung Finanzierung aus Abschreibungsrückflüssen Finanzierung Vermögensumschichtung Rückstellungen Cash-flow als Kennzahl der Selbstfinanzierung Sachanlagen, Forderungen
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