Das Trauma der Liebe. Psychotherapie auf der Basis von Bindung und Trauma. Marsberg, 26. März
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- Edwina Heintze
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1 Das Trauma der Liebe Psychotherapie auf der Basis von Bindung und Trauma Marsberg, 26. März Prof. Dr. Franz Ruppert 1
2 Was ist Liebe? Ausdruck des Bedürfnisses nach Zuwendung, Geborgenheit, Nähe Ausdruck der Fähigkeit, einer anderen Person Zuwendung zu geben und sich auf deren Bedürfnisse einzustellen Prof. Dr. Franz Ruppert 2
3 Liebes-Bedürfnisse genährt werden gewärmt werden Körperkontakt haben gehalten werden gesehen werden verstanden werden unterstützt werden Zusammengehören Willkommen sein (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 3
4 Autonomiebedürfnisse Selbst wahrnehmen, fühlen, denken Eigenständig sein In sich selbst Halt finden Etwas selbst machen Unabhängig sein Frei sein Selbst entscheiden Prof. Dr. Franz Ruppert 4
5 Liebe ist die Kunst, liebevolle Emotionen in liebevolles Verhalten zu verwandeln, ohne sich dabei selbst aufgeben zu müssen. (Jesper Juul 2013, S. 76) Prof. Dr. Franz Ruppert 5
6 Was die Psyche eines Menschen am meisten prägt. ist seine symbiotische Bindungsbeziehung mit seiner Mutter Prof. Dr. Franz Ruppert 6
7 Jedes Kind ist mit seiner Mutter doppelt symbiotisch verwoben passiv: die psychischen Qualitäten der Mutter prägen sich in die psychische Grundstruktur des Kindes ein aktiv: das Kind hält sich an der Mutter fest und versucht, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Die Bindungsliebe eines Kindes zu seiner Mutter ist die stärkste psychische Kraft Prof. Dr. Franz Ruppert 7
8 Die Bedeutung des Vaters für die Entwicklung der Psyche eines Kindes Die Beziehung zum Vater eröffnet dem Kind eine zweiten Zugang zur Welt. Sie hilft dem Kind, sich aus der engen Beziehung mit seiner Mutter zu lösen. Um selbständig zu werden, braucht ein Kind auch eine sichere Vater- Bindung Prof. Dr. Franz Ruppert 8
9 Wie kommt es zu einer gesunden psychischen Entwicklung? Symbiotische kindliche Bedürfnisse nach Wärme, Schutz, Halt, Liebe und Zugehörigkeit werden von der Mutter und vom Vater befriedigt. Bestreben nach Eigenständigkeit des Kindes wird von beiden Eltern gefördert Prof. Dr. Franz Ruppert 9
10 Elternliebe einem Kind seine Liebesbedürfnisse altersadäquat zu erfüllen und ihm die Entwicklung seiner Autonomie zu altersadäquat zu ermöglichen Voraussetzung: die eigenen Liebesbedürfnisse der Eltern wurden befriedigt und sie konnten als Kind erfahren, was gesunde Liebe ist Prof. Dr. Franz Ruppert 10
11 Illusionen über die Liebe Liebe ist für die Ewigkeit Wenn man nur fest genug liebt, wird auch der andere die Liebe erwidern Man kann jemanden durch die eigene Liebe retten Liebe heilt alle Wunden. Fundamentales Missverständnis: Die eigene Liebesbedürftigkeit als Liebesfähigkeit darstellen Prof. Dr. Franz Ruppert 11
12 Viele psychische Störungen haben ihre Ursache in der Traumatisierung des menschlichen Bindungssystems Prof. Dr. Franz Ruppert 12
13 Eine Erfahrung wird zum Trauma wenn in einer lebensbedrohlichen Situation alle unsere Stressprogramme versagen und die Lebensgefahr sogar noch weiter steigern. Wir müssen diese deshalb unterdrücken, um zu überleben Prof. Dr. Franz Ruppert 13
14 Der Trauma-Notfallmechanismus besteht aus: Erstarren Einfrieren Dissoziieren und Aufspalten der Identität Er sichert das Überleben Prof. Dr. Franz Ruppert 14
15 Traumatisierung durch Naturgewalten Traumatisierung der Sexualität Traumatisierung durch Menschengewalt Traumatisierung der Liebe Prof. Dr. Franz Ruppert 15
16 Spaltungen der psychischen Struktur nach einer Traumaerfahrung Traumatisierte Anteile Überlebensanteile Gesunde Anteile Prof. Dr. Franz Ruppert 16
17 Die Beziehung zu seiner Mutter und zu seinem Vater kann für ein Kind zu einer traumatischen Erfahrung werden, v.a. wenn seine Eltern traumatisiert sind Prof. Dr. Franz Ruppert 17
18 Traumatisierte Eltern können sein Emotional nicht erreichbar Übergriffig Emotional schwer belastet Unberechenbar Emotional bedürftig Gewalttätig Sie sind psychisch gespalten Prof. Dr. Franz Ruppert 18
19 Fakten, die auf ein Trauma der Liebe schließen lassen Das Kind ist ungewollt Kind hat einen Abtreibungsversuch überlebt Die Einstellung zum Kind seitens der Eltern ist ambivalent Schwangerschaftskomplikationen Frühgeburt Geburtskomplikationen Schnittgeburt Störungen der sensiblen Bindungsphasen nach der Geburt Wenig Körperkontakt und Nähe in den ersten Lebensmonaten Frühe Fremdbetreuung Gewalt und Missbrauch Prof. Dr. Franz Ruppert 19
20 Gesunde psychische Strukturen bei einem Kind Eigene Lebenskraft Eigener Lebenswille Gesunde Urbedürfnisse Freude an der Bewegung Freude am Spielen Freude am Lernen Offenheit, Kreativität Prof. Dr. Franz Ruppert 20
21 Merkmale traumatisierter Anteile bei einem Trauma der Liebe Verzweiflung, dass keine Elternliebe spürbar ist Verlassenheits- und Einsamkeitsgefühle Todesängste Unterdrückte Wut Unterdrückte Trauer extremer Rückzug Tendenz zur Selbstaufgabe Prof. Dr. Franz Ruppert 21
22 Merkmale der Überlebensanteile bei einem Trauma der Liebe zähes Ringen um die Liebe der Eltern Idealisierung der Mutter/des Vaters Identifikation mit den Überlebensmechanismen der Eltern die Eltern retten wollen verschmelzen mit den traumatisierten Anteilen der Eltern oder Großeltern verdrängen und leugnen des eigenen Traumas Prof. Dr. Franz Ruppert 22
23 Folgen eines Traumas der Liebe Leben in einer fremden Identität Eigene und übernommene Gefühle können nicht unterschieden werden Lebenslange symbiotische Verstrickung mit den Eltern Symbiotische Verstrickungen in anderen nahen Beziehungen Feststecken in kindlicher Liebe, die sich selbst verleugnet, aufopfert und überhöht Psychische Störungen aller Art (Ängste, Hyperaktivität, Depressionen, Süchte, Psychosen ) Prof. Dr. Franz Ruppert 23
24 Das Aufstellen des Anliegens Klient findet für sich das im Moment passende Anliegen. Er wählt dafür einen Menschen aus, der sein Anliegen repräsentiert und ihm wiederspiegelt. Therapeut begleitet und unterstützt die Interaktion zwischen Klient und Anliegen Prof. Dr. Franz Ruppert 24
25 Integration der Spaltungen nach einer Traumaerfahrung Trauma- Gefühle zulassen Illusionen erkennen und aufgeben Sich stabilisieren und neue Freiheiten nutzen Gesunde Anteile stärken Prof. Dr. Franz Ruppert 25
26 Kösel Verlag München Prof. Dr. Franz Ruppert 26
27 Reihe Leben Lernen bei Klett-Cotta Prof. Dr. Franz Ruppert
28 Literatur Jesper Juul (2013). Mann und Vater sein. München: Kreuz Verlag. Franz Ruppert (2005). Trauma, Bindung und Familienstellen. Stuttgart: Klett-Cotta Verlag. Franz Ruppert (2007). Seelische Spaltung und innere Heilung. Stuttgart: Klett-Cotta Verlag. Franz Ruppert (2010). Symbiose und Autonomie. Symbiosetrauma und Liebe jenseits von Verstrickungen. Stuttgart: Klett-Cotta Verlag. Franz Ruppert (2012). Trauma, Angst und Liebe. Unterwegs zu gesunder Eigenständigkeit. Wie Aufstellungen dabei helfen. München: Kösel Verlag. Ruppert, F. (2014). Frühes Trauma. Schwangerschaft, Geburt und erste Lebensjahre. Stuttgart: Klett-Cotta Verlag Prof. Dr. Franz Ruppert 28
29 Ankündigung Oktober 2014 in München 2. Internationale Tagung zur Arbeit mit der Aufstellungsmethode auf der Grundlage der Bindungs- und Traumatheorie Prof. Dr. Franz Ruppert 29
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