Stabsabteilung Wirtschaftspolitik DEMOGRAFIE UND WIRTSCHAFT
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- Rudolph Ursler
- vor 7 Jahren
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1 WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH Stabsabteilung Wirtschaftspolitik DEMOGRAFIE UND WIRTSCHAFT
2 VORWORT Sehr geehrte Damen und Herren, in Österreich verändert sich die Zusammensetzung der Bevölkerung. Einer sinkenden Zahl junger Menschen steht eine wachsende Zahl Älterer gegenüber. Dies wirkt sich auf nahezu alle Bereiche in der Wirtschaft und Politik aus. In der Konsumwelt stellen die sogenannten Best Ager eine immer wichtigere Zielgruppe dar. Daneben muss sich das Management eines Unternehmens auch Herausforderungen wie Wissensübergabe, Integration Älterer wie auch Jüngerer, lebenslanges Lernen und Gesundheitsmanagement stellen. Die Politik wiederum muss nicht nur die Strukturen von Pension, Gesundheit und Pflege überdenken, sondern auch nach neuen Konzepten in der Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Familienpolitik suchen. All das sind Bestandteile eines Demografie-Managements, um auf die Veränderungen der Bevölkerungsstruktur die richtigen Antworten zu geben. Die Wirtschaftskammer Österreich ist Ihr Ansprechpartner bei den Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung und möchte dies mit der folgenden Übersicht unterstreichen. Eine interessante und anregende Illustration wünschen Ihnen Christoph M. Schneider Dirk M. Kauffmann
3 DEMOGRAFISCHER WANDEL Auswirkungen, Konsequenzen und Handlungsfelder UNTERNEHMEN/ WIRTSCHAFT Fachkräftemangel Wissensverlust Lebenslanges Lernen Führungskultur Gesundheitsmanagement Neue Lebensformen/-stile Neue Zielgruppen Neue Services Neue Produkte MENSCH/ GESELLSCHAFT DEMOGRAFISCHER WANDEL Quelle: Zukunftsinstitut REGIERUNG/ POLITIK Arbeitsmarkt Bildung Familienpolitik Generationengerechtigkeit Gesundheits-/Pensionssystem
4 MENSCH/ GESELLSCHAFT
5 MENSCH/GESELLSCHAFT IMMER MEHR 50- bis 80-JÄHRIGE Die Bevölkerungsentwicklung in Österreich Bevölkerung nach Alter [Millionen] 0,8 0,8 23% 0,1 1,2 31% 1,0 0,2 1,2 0,9 28% 0,4 1,5 1,1 0,4 31% 1,6 34% 1,3 0,5 1,7 36% 1,4 0,6 2,0 1,3 37% 0,6 2,2 1,2 37% 80 plus 60 bis bis 59 3,6 3,2 3,7 4,1 4,0 3,8 3,8 3,8 15 bis 49 1,6 1,6 1,5 1,2 1,2 1,2 1,2 1,2 unter Quelle: Statistik Austria
6 MENSCH/GESELLSCHAFT LEBENSERWARTUNG STEIGT 2030 werden 60-Jährige 3 Jahre länger leben als heute Lebenserwartung 60-Jähriger in Österreich [weitere Lebensjahre] ,9 18,8 19,7 23,8 25,5 21,7 27,0 28,3 24,8 23, Quelle: Statistik Austria
7 MENSCH/GESELLSCHAFT NACHWUCHS FEHLT Wir bekommen später und auch weniger Kinder Bevölkerungsprognosen Österreich [Alter] Quelle: Statistik Austria
8 MENSCH/GESELLSCHAFT GESELLSCHAFTLICHE AUSWIRKUNGEN Die doppelte Alterung und ihre Folgen Die Gesellschaft altert von zwei Seiten: Die Menschen werden älter und haben gleichzeitig weniger Kinder. Der fehlende Nachwuchs verschärft den bevorstehenden Fachkräftemangel und verlangt nach Systemreformen in den Sozialversicherungen. Unsere Wirtschaft ist heute mehr von Dienstleistungs-, Wissens- und Informationsarbeit geprägt. Produktivität und Wachstum basieren hier mehrheitlich auf geistiger, immaterieller Wertschöpfung, statt auf körperlich schwerer Arbeit. Vorbild sind jedoch noch die Erwerbsbiografien und Nine-to-five- Bürojobs der ehemaligen Industriegesellschaft.
9 UNTERNEHMEN/ WIRTSCHAFT
10 UNTERNEHMEN/WIRTSCHAFT HANDLUNGSFELDER FÜR UNTERNEHMEN Chancen und Risiken erkennen Anpassungen nach Außen - Neue Lebensformen/-stile - Neue Zielgruppen - Hohe Kaufkraft - Neue Services und Produkte Anpassungen nach Innen - Wissenstransfer - Lebenslanges Lernen - Gesundheitsmanagement - Nachwuchsförderung
11 UNTERNEHMEN/WIRTSCHAFT ANPASSUNGEN NACH AUSSEN Neue Zielgruppen Best Ager, anspruchsvolle und konsumfreudige Genießer: Silverpreneure Der Lebensstil ist geprägt von einem langen, aktiv gestalteten Berufsleben. Sie sind technikaffin, neugierig und aufgeschlossen. Super-Grannys Erfahrene, selbstbewusste Kunden, die den dritten Lebensabschnitt aktiv und selbstbestimmt gestalten wollen. Anspruch nach hoher Qualität ist Ausdruck nach mehr Lebensqualität. Greyhopper Wagen noch einmal den Aufbruch. Ihre Konsumgewohnheiten, Freizeitaktivitäten und Einstellungen ähneln denen junger Erwachsener. Quelle: Best Ager - Lebensstile & Konsummuster,
12 UNTERNEHMEN/WIRTSCHAFT ANPASSUNGEN NACH INNEN Unternehmen setzen kaum auf Perspektiven für Ältere Wie bereiten sich die Unternehmen in der Personalpolitik auf den demografischen Wandel vor? Weiterbildung jüngerer Mitarbeiter Gesundheitsförderung der Mitarbeiter Ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen Personalmarketing Arbeitsplatzmodelle für Mütter/Väter, z.b. Teilzeit Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze Bemühung um Hochschulabsolventen/junge Fachkräfte Einrichtung altersgemischter Teams oder Arbeitsgruppen Einbindung von Ruheständlern, z.b. als Experten Intensivere Weiterbildung für ältere Arbeitnehmer Altersteilzeit- oder Vorruhestandsregelungen Entwicklung von Laufbahnmodellen für ältere Mitarbeiter 11% 60% 56% 49% 49% 48% 45% 45% 45% 44% 43% 85% Fokus: junge Belegschaft Fokus: Beschäftigungsfähigkeit/ Integration Älterer
13 UNTERNEHMEN/WIRTSCHAFT TIPPS FÜR UNTERNEHMEN Regeln und Potentiale Anpassungen nach Innen Demografie-Check Analysieren Sie regelmäßig die Altersstruktur in Ihrem Unternehmen. Setzen Sie diese als wichtige Entscheidungsgrundlage und Steuerungsinstrument ein. Lebensphasenorientierte Arbeitsorganisation Schaffen Sie alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze bspw. über flexible Arbeitszeit systeme. Karrieremodelle sollten so verändert werden, dass Mitarbeiter auch ohne ständige Beförderung Perspektiven haben und die Grenze zwischen Berufsleben und Pension durch lässiger wird. Wissenstransfer organisieren Mentoring-Programme sind ein Instrument, Wissen direkt bei der Arbeit weiterzugeben und bei der Qualifizierung jüngerer Kollegen Kosten zu sparen. Anpassungen nach Außen Service und Information als Mehrwert Best Ager sind erfahrene Kunden und in hohem Maße service- und informationsorientiert. Generationenübergreifende Ansprache statt 50plus-Labels Statt ungewollt Handicaps und Hilfsbedürftigkeit Älterer anzusprechen, muss das Marketing den Nutzen und den Komfort des Produktes oder der Dienstleistung klar herausstellen. Innovative Vertriebskanäle nutzen Best Ager sind Neuem gegenüber viel aufgeschlossener, als man oft meint. Nutzen Sie daher verstärkt die Vertriebswege über das Internet oder Telefon. Quelle: Best Ager - Der Silberne Markt, Schriftenreihe des Wirtschaftsförderungsinstituts Nr. 336; Demografische Fitness, Schriftenreihe des Wirtschaftsförderungsinstituts Nr. 342
14 REGIERUNG/ POLITIK
15 REGIERUNG/POLITIK HANDLUNGSFELD ARBEITSMARKT Vielfältige Einkommens- und Wohlstandsquellen Berufe [Millionen] 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 Bauern Selbständige Freie Dienstnehmer Lehrlinge Geringfügig Beschäftigte Befristet Beschäftigte Mithelfende Familienangehörige Unselbständig Teilzeit Unselbständig Vollzeit 1,0 0,5 0,0 Quelle: Statistik Austria
16 REGIERUNG/POLITIK POTENTIALE AM ARBEITSMARKT In allen Alterstufen vorhanden Verhältnis Erwerbstätige - Bevölkerung in Österreich 2008 [Millionen] 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2, ,7% 35,3% Sowohl fehlende als auch zu lange Qualifikation der Jugendlichen ,7% 13,3% Pool an qualifizierten Müttern/Vätern ,4% 44,6% Frühpensionen 65+ J. 5,1% 94,9% Erwerbstätige Nicht-Erwerbstätige Quelle: Statistik Austria
17 REGIERUNG/POLITIK PENSIONSANTRITTSALTER Qualifizierte und Erfahrene verlassen zu früh den Arbeitsmarkt Pensionsantrittsalter in Österreich 2008 [Alter] Durchschnittliches Antrittsalter Frauen Gesetzliches Antrittsalter Frauen 57, Durchschnittliches Antrittsalter Männer Gesetzliches Antrittsalter Männer 58,9 65 Quelle: Statistik Austria
18 REGIERUNG/POLITIK POLITISCHE HANDLUNGSFELDER Neue Konzepte und Systemreformen für den Wirtschaftsstandort Arbeitsmarkt Die neuen Leistungsanforderungen der Dienstleistungs-, Wissens- und Informationsarbeit benötigen flexible Strukturen. Ohne sie erhalten wir nicht die Basis, Arbeit und Kompetenzen profitabel einzubringen auch mit 60 Jahren und darüber hinaus. Bildung Die neuen Arbeitswelten verlangen sowohl Qualifikation als auch beständige Bildung und damit ein aufeinander abgestimmtes Schul-, Hochschul- und Weiterbildungssystem. Familienpolitik Die Voraussetzungen für ein Berufsleben mit Kindern müssen geschaffen werden. Gesundheits-/Pensionssystem Strukturen von Gesundheit, Pflege und Pension überdenken und erneuern.
19 WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH 6% Stabsabteilung Wirtschaftspolitik 57% 37% 1% 30% 69% 1975 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftssektoren 2009 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftssektoren DEMOGRAFISCHER WANDEL Die neuen Arbeitswelten bringen uns neue Möglichkeiten Landwirtschaft Industrie Dienstleistung, Wissens- und Informationsarbeit
20 Gerne senden wir Ihnen diese Übersicht auch als Flyer zu. Ihr Ansprechpartner Dirk Matthias Kauffmann +43 (0) Medieninhaber/Herausgeber Wirtschaftskammer Österreich Stabsabteilung Wirtschaftspolitik Leiter: Dr. Christoph M. Schneider Wiedner Hauptstr. 63, 1045 Wien wko.at/wp
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