EIN KONZEPT ZUR PRÄVENTIVEN BETREUUNG VON BEHINDERTEN KINDERN. J. Topf, B. Azrak, B. Willershausen
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- Lieselotte Seidel
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1 EIN KONZEPT ZUR PRÄVENTIVEN BETREUUNG VON BEHINDERTEN KINDERN J. Topf, B. Azrak, B. Willershausen
2 Problematik Besondere Lebensumstände Betreuungsbedarf, soziales Umfeld Geringe Beteiligung am Prophylaxeangebote verminderter Stellenwert der Mundgesundheit Geringerer Sanierungsgrad Schwierigkeiten bei der zahnärztlichen Behandlung (Kooperationsfähigkeit) Probleme wegen systematischen Begleiterkrankungen
3 Betreuung von behinderten Kinder ist ein wesentlicher Teil der Kinderzahnheilkunde
4 Goldene Regel Sorgfältige Behandlungsplanung Medizinische Anamnese Klinische und röntgenologische Befunderhebung Bewertung der Complience Hoch qualitative Sanierung: Keine temporäre Behandlungsmaßnahmen Keine provisorischen Füllungen Nur resorbierbares Nahtmaterial Intensive Betreuung nach der Sanierung Engmaschige Recall, Motivation der Betreuer
5 Behandlungsprotokoll für behinderte Kinder Grund für die zahnärztliche Konsultation Erwartungen der Eltern / Betreuer Aktueller medizinischer Bericht des betreuenden Kinderarztes (Allgemeinerkrankungen, Medikamente, Laborwerte, Allergien) Erfassung der Lebensumstände (Struktur der Familie, Betreuung, Wohnort) Extraorale Inspektion (Muskeltonus, Symmetrie, Kopfhaltung) Intraorale Inspektion und zahnärztliche Untersuchung Beratung mit den behandelnden Ärzten, Logopäden, Physiotherapeuten etc. nach Bedarf Aufklärung über Behandlungsmöglichkeiten u.u. gemeinsam mit Anästhesisten Aufstellen des Behandlungsplanes inkl. Recalls
6 Erste Sitzung Zahnärztliche Untersuchung Akuter Behandlungsbedarf (Trauma, pulpitische Beschwerden) Therapie mit / ohne Sedierung B) Kein akuter Behandlungsbedarf schonende Einführung in die zahnärztliche Therapie Aufklärung über mögliche Ursachen von Karies und Gingivitis
7 Mundhygieneunterweisung Instruktionen: Putztechnik inkl. Approximalreinigung mit Zahnseide Fluoridanamnese und Beratung Mundhygiene eigenständig / durch Betreuer
8 Keine Kariesbefall Individualprophylaxe: Ernährungs- und Mundhygieneberatung Professionelle Zahnreinigung (evtl. unter Sedierung) Häusliche und professionelle Anwendung der Fluoridpräparate Chemische Plaquekontrolle Fissurenversiegelung Überwachung der Gebissentwicklung
9 Professionelle Zahnreinigung Plaque und Zahnsteinentfernung, Behandlung von Gingivitis Kontrolle der Füllungen und ggf. Glättung Politur Fluoridierung
10 Hilfsmittel zu häuslichen Mundhygiene
11 Recalltermine Häufigkeit und Maßnahmen werden nach : Alter (Milchgebiss, Wechselgebiss) Grunderkrankungen / Medikamenteneinnahme Kariesaktivität Mundhygiene Einstellung der Eltern / Betreuer (Complience, Motivation ) Lebensumstände (Struktur der Familie,Wohnort)
12 Kieferorthopädische Frühbehandlung Stimulationsplatten nach Castillio Moralis Kinder mit Trisomie 21 (Mundschluss) Kinder mit Cerebral Palsy (Unterstützung der physiotherapeutischen und logopädischen Behandlung) Mundschutz Kinder mit epileptischen Anfällen (Zahntraumata) Platzhalter frühzeitige Extraktion (Frontzähne / Milchmolaren)
13 Platzhalter / Flipper
14 Therapiemöglichkeiten Behandlung im Wachzustand mit oder ohne Lokalanästhesie Behandlung mit Pharmaka Unterstützung Inhalationssedierung Analgo-Sedierung Intubationsnarkose
15 Inhalationssedierung Lachgas Gemisch N 2 O in O 2 (min.50% Sauerstoff) - keine Nachwirkung (Abatmung in 3-5 Min. bei 100% Sauerstoff) - Anxiolyse - zügiges Arbeiten des Zahnarztes - Beruhigung und Entlastung für den Patient Überwachung : Bewusstseinszustandes Atembewegungen Pulsoxymetrie
16 Analgosedierung Beeinträchtigung des Bewussteins Sorgfältig kontrollierte Technik Verbale und nonverbale Kommunikation erhalten Die zahnärztliche Behandlungen von behinderten Kindern unter Sedierung werden unter denselben Sicherheitskriterien durchgeführt wie Behandlungen in ITN.
17 Analgosedierung Indikationen Behandlungen mit kurzer Dauer: Professionelle Zahnreinigung Extraktionen Versorgung kleiner kariöser Defekte Schmerzbehandlungen Verabreichungsmethoden: Rektal Intravenös Inhalation Oral Intramuskulär
18 Intubationsnarkose Indikationen: Umfassender Sanierungsbedarf Mangelhafte Kooperation Unverträglichkeit gegenüber Lokalanästhetika Behandlungsteam: Anästhesisten, Anästhesieschwester, Zahnarzt und ein bis zwei Zahnarzt-Fachangestellten. Dauer der ITN: nicht länger als 2 Stunden
19 Zahnärztliches Behandlungsschema unter Intubationsnarkose Anfertigung von Röntgenaufnahmen Gründliche Reinigung aller Zähne Befundaufnahme (Überprüfung) Erstellung eines Behandlungsplanes (Überprüfung) Quadrantenweise konservierende Sanierung unter Kofferdam Chirurgische Eingriffe Reinigung der Mundhöhle Fluoridierung
20 Nachsorge nach Intubationsnarkose Eine Woche postoperativ Kontrolle Intensive Prophylaxe: Verbesserung häuslicher Mundhygiene (Unterstützung mit chemischer Plaquekontrolle) Ernährungslenkung Fluoridierung Regelmäßige Kontrollen (alle 6 Wochen bis 3 Monate) Überwachung des Zahnwechsels Professionelle Zahnreinigung
21 Vielen Dank
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