2013 Qualifikationsverfahren Detailhandelsfachfrau/ Detailhandelsfachmann Lokale Landessprache schriftlich Serie 1/5 Pos. 3.1

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1 013 Qualifikationsverfahren Detailhandelsfachfrau/ Detailhandelsfachmann Lokale Landessprache schriftlich Serie 1/5 Pos. 3.1 Name... Vorname... Kandidatennummer oder Etikette... Datum... Zeit 75 Minuten für 15 Aufgaben Bewertung Hilfsmittel Die maximal erreichbare Punktzahl ist bei jeder Aufgabe aufgeführt. Bei mehreren Antworten auf eine Frage ist die Reihenfolge der Antworten für die Bewertung ohne Bedeutung. Die Lösungsvorschläge bei offenen Fragen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es sind weitere Lösungen denkbar. Es sind nur ganze oder halbe Noten zulässig. Rechtschreibewörterbuch (nicht elektronisch) Notenskala Punkte = Note Punkte = Note 5, Punkte = Note Punkte = Note 4, Punkte = Note Punkte = Note 3, Punkte = Note Punkte = Note, Punkte = Note 5-14 Punkte = Note 1,5 0-4 Punkte = Note 1 Total 100 Punkte Erreichte Punktezahl Note Unterschrift der Expertinnen/Experten: Sperrfrist: Diese Prüfungsaufgaben dürfen vor dem 1. September 014 nicht zu Übungszwecken verwendet werden. Erarbeitet durch: Autorinnen- und Autorenteam der Sprachregionalen Prüfungskommission im Detailhandel, Subkommission Deutschschweiz Herausgeber: SDBB, Abteilung Qualifikationsverfahren, Bern

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3 Berufslehre als Schweizer Exportprodukt Angesichts seiner massiven Jugendarbeitslosigkeit prüft Grossbritannien das Schweizer Modell der Berufslehre. Das duale Bildungssystem, welches praktische Ausbildung in einem Betrieb und Schule vereint, stösst international auf steigendes Interesse. Ich hänge gegenwärtig nur herum. Aber natürlich möchte ich einen Job, um Geld zu verdienen, sagt der 19- jährige Jamie. Er ist einer jener jungen Londoner, die während der Olympischen Spiele im House of Switzerland anzutreffen waren. Die jungen Einheimischen wie Jamie oder der gleichaltrige Shawn hofften dabei aber nicht auf ein Autogramm von Silbermedaillengewinner Roger Federer oder Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig. Sie waren in der Hoffnung gekommen, am Stand eines jener Schweizer Unternehmen, die sich den Besuchern des House of Switzerland präsentierten, einen Lehrvertrag zu erhalten. Eine dieser Firmen ist Swiss Post Solutions, eine Tochter der Schweizer Post, die in Grossbritannien achtzig Lehrlinge ausbildet und damit eine Pionierrolle innehat. Auf der ganzen Insel bieten nur acht Prozent der Firmen Lehrstellen an. Wir haben in den letzten Jahren aus einer gewissen Geringschätzung heraus zu wenig auf praktische Ausbildungen geachtet, bemerkt Judith Wilcox, Untersekretärin des britischen Parlaments In Grossbritannien gilt nach wie vor das Universitätsstudium als einziges Tor zur Berufswelt. Nur ein bescheidener Teil der Jugendlichen durchläuft eine Berufslehre. Das war früher einmal anders. Es gab hier bis in die 1980-er-Jahre eine Tradition der dualen Berufsbildung. Die Regierung Thatcher hat diese Tradition grösstenteils ausgehöhlt, weil sie davon ausging, die Ausbildung junger Menschen sei nicht Sache eines liberalen Staates, sagt Lutz Berg von der Schweizer Botschaft in London. Noch verschärft worden sei die Entwicklung ab 1997 durch die Strategie der Labour-Partei, die Hälfte aller Jugendlichen an die Universität zu bringen. Vor zehn Jahren begann sich diese Tendenz aber wieder zu wenden. Aufgrund einer Jugendarbeitslosigkeit epidemischen Ausmasses von 4% und einem Mangel an Fachkräften setzte die britische Regierung wieder verstärkt auf das duale Bildungssystem. Mit Investition von 5 Mio. Pfund (38 Mio. Franken) sollen insgesamt neue Lehrstellen entstehen. Die Anstrengungen tragen erste Früchte, hat doch die Zahl der Lehrlinge in den letzten beiden Jahren um 63% zugenommen. Lutz Berg bemängelt aber, dass die Unternehmen nur ungenügend einbezogen würden und der schulische Teil überwiege. Die Jungen sind mit einem Dschungel an Leistungserbringern konfrontiert, die teils staatlich, teils privat sind. In Grossbritannien fehle ein Netz von Berufsverbänden, um einheitliche Richtlinien für die Lerninhalte und die Abschlüsse festlegen zu können, sagt Ursula Renold, Direktorin des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT). Heute verfügten die Unternehmen meist über eigene Modelle einer Berufslehre. Aus diesem Grund prüft die britische Regierung nun vertieft das Schweizer Modell. Wir haben den Dialog mit der britischen Regierung aufgenommen, sagt Lutz Berg. Wir stellen Experten zur Verfügung und richten Preise für die besten britischen Lehrlinge aus. Auch haben wir eine Delegation eingeladen, um das duale System in der Schweiz zu studieren. Das Schweizer Modell der Berufsbildung soll aber auch in andern Ländern verankert werden. Erste entsprechende Projekte wurden 008 in Indien lanciert. Einige Schweizer Unternehmen aus der Maschinenindustrie, die mit Tochterunternehmen vor Ort waren, übernahmen die Vorreiterrolle, so Ursula Renold. Die indische Regierung nahm den Ball auf und verpflichtete sich, bis 00 die stattliche Zahl von gesamthaft 56 Millionen Lehrlingen auszubilden. Die Initiative soll in China, Vietnam, Brasilien, Südafrika und den USA fortgeführt werden. Der Export des Modells der Berufslehre hat für die Schweiz mehrere Vorteile. Einerseits hofft der Bundesrat, dass die Schweizer Unternehmen ihren Personalbedarf vermehrt in den entsprechenden Ländern abdecken können. Darüber hinaus will die Regierung das Modell der Berufslehre im Ausland als umfassendes Dienstleistungspaket vermarkten. In Indien ist dies bereits Realität: Lokale Unternehmen, die Lehrlinge nach Schweizer Modell ausbilden, müssen dazu eine Lizenz erwerben. Durch den Export wird laut Ursula Renold auch die Mobilität der Lehrlinge in der Schweiz gefördert, weil deren Abschlussdiplome vermehrt auch ausserhalb des Landes anerkannt werden , bearbeitet Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 013 Seite 3

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5 Aufgaben A TEXTVERSTÄNDNIS Aufgabe 1 Behauptungen Kreuzen Sie an, ob die folgenden Behauptungen richtig oder falsch sind. richtig falsch a) Die Berufslehre hat in Grossbritannien (GB) grosse Bedeutung. b) Vor der Regierung Thatcher gab es in GB keine Lehrverhältnisse. c) Die Schweiz engagiert sich auch in Indien für die Berufsbildung. d) Die Schweiz hofft, dass mehr Einheimische der betreffenden Länder in den Schweizer Firmen im Ausland arbeiten. e) Die Schweiz vergibt Lizenzen für die Übernahme des Berufsbildungsmodells. 5 Aufgabe Textstellen finden Aufgabe Antwort in Stichworten a) In welcher Stadt befand sich das House of Switzerland während der Olympischen Spiele? b) Nennen Sie eine im Text vorkommende englische Regierungsmitarbeiterin. c) Wer ist der im Text genannte Lutz Berg? d) Weshalb setzt die britische Regierung wieder auf das duale Bildungssystem? 4 Übertrag 9 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 013 Seite 5

6 Aufgaben A TEXTVERSTÄNDNIS Übertrag 9 Aufgabe 3 Unterschiede beschreiben Beschreiben Sie zwei wesentliche Unterschiede zwischen dem Bildungssystem in der Schweiz und demjenigen in Grossbritannien in einem oder mehreren vollständigen und grammatikalisch einwandfreien Sätzen. Erster Unterschied: Zweiter Unterschied: Aufgabe 4 Antwortkombinationen Ordnen Sie die unten stehenden Aussagen korrekt zu: a) Swiss Post Solutions 1. ist im Gespräch mit der Schweiz. b) Die britische Regierung. umfasst diverse Dienstleistungen. c) Der Export der dualen Bildung 3. bilden Lehrlinge wie in der Schweiz aus. d) Unternehmen in Indien 4. bildet in Grossbritannien Lehrlinge aus. a) + b) + c) + d) + 4 Übertrag 17 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 013 Seite 6

7 Aufgaben B WORTSCHATZ Übertrag 17 Aufgabe 5 Wortarten ergänzen a) Ergänzen Sie die jeweils fehlenden Wortarten mit je einem Wort aus der gleichen Wortfamilie. Partizipien (Mittelwörter), wie zum Beispiel redend oder geredet, und Nominalisierungen von Verben, wie zum Beispiel das Reden, sind nicht gestattet. Verb Adjektiv Nomen praktisch tragen 4 Aufgabe 6 Synonyme finden Suchen Sie für die folgenden beiden Wörter je ein Synonym, das in den Text passt. Wort aus dem Text Synonym präsentieren (Zeile 1) Experten (Zeile 37) Aufgabe 7 Antonyme finden Suchen Sie für die folgenden beiden Wörter je ein Antonym. Wort aus dem Text Antonym verschärfen (Zeile ) vermehrt (Zeile 53) Übertrag 5 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 013 Seite 7

8 Aufgaben B WORTSCHATZ Übertrag 5 Aufgabe 8 Wortzusammensetzung Setzen Sie aus der folgenden Auswahl an Wortteilen vier sinnvolle Wörtern zusammen. Jeder Wortteil darf nur je einmal verwendet werden. a) Berufs 1. schätzung b) Mindest. erbringer c) Leistungs. 3. geist d) Dienstleistungs 4. paket e) Gering 5. erbringer f) Verarbeitungs. 6 welt Aufgabe 9 Richtige Bedeutung zuordnen Markieren Sie die richtige Bedeutung des fett gedruckten Wortes. Delegation (Zeile 38) stattlich (Zeile 45) Realität (Zeile 49) Regierung Exekutive Experten Abordnung ansehnlich wichtig vernünftig hässlich Bestandteil Angelegenheit Wirklichkeit Wichtigkeit 3 Übertrag 3 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 013 Seite 8

9 Aufgaben C STILISTIK Übertrag 3 Aufgabe 10 Sätze umformulieren Formulieren Sie die unten stehenden Sätze um, ohne die Bedeutung zu verändern. Schreiben Sie vollständige Sätze. 1. Die Regierung Thatcher hat diese Tradition grösstenteils ausgehöhlt. (Zeile 0/1). Einige Schweizer Unternehmen übernahmen die Vorreiterrolle. (Zeile 41/4) 3. Die indische Regierung nahm den Ball auf. (Zeile 44/45) Aufgaben D FORMALE KORREKTHEIT Aufgabe 11 Direkte Rede Setzen Sie folgenden Satz in die direkte Rede um. In Grossbritannien fehle ein Netz von Berufsverbänden und die Unternehmen verfügten meist über eigene Modelle, sagt Ursula Renold. _ 3 Übertrag 41 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 013 Seite 9

10 Aufgaben D FORMALE KORREKTHEIT Übertrag 41 Aufgabe 1 Nebensätze Markieren Sie im nachfolgenden Text alle Nebensätze. Einerseits hofft der Bundesrat, dass die Schweizer Unternehmen ihren Personalbedarf vermehrt vor Ort abdecken. Anderseits ist es ein Ziel, das Modell der Berufslehre zu vermarkten. Weil die Schweiz hier viel Erfahrung mitbringt, kann sie eine Führungsrolle übernehmen. 3 Aufgabe 13 Zeiten anwenden a) Bestimmen Sie die Zeit des unten stehenden Satzes. Grossbritannien prüft das Schweizer Modell. Zeit: Setzen Sie nun den Satz ins Futur I. Nur den verbalen Ausdruck formulieren. b) Bestimmen Sie die Zeit des unten stehenden Satzes. Sie waren in der Hoffnung gekommen, eine Lehrstelle zu finden. Zeit: Setzen Sie nun den Satz ins Präsens. Nur den verbalen Ausdruck formulieren. Aufgabe 14 Syntax Markieren Sie im nachfolgenden Text ein Subjekt und ein Akkusativobjekt. Schreiben Sie diese auf die leeren Zeilen. Mehr als eine Nennung führt zu einem Abzug. Diese Tendenz begann sich zu wenden. Aufgrund einer Jugendarbeitslosigkeit von 4% begann die britische Regierung die Berufsbildung wieder zu fördern. Insgesamt sollen neue Lehrstellen entstehen. Die Anstrengungen sind erfolgreich, die Zahl der Lehrlinge steigt deutlich an. Subjekt: Akkusativobjekt: Total 50 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 013 Seite 10

11 Aufgaben TEXT VERFASSEN Übertrag 50 Aufgabe 15 Text verfassen Lösen Sie eine der beiden unten gestellten Aufgaben. 1) Privatbrief ODER Schreiben Sie einem jungen Londoner, welche persönlichen Erfahrungen Sie mit Ihrer Ausbildung in der Schweiz gemacht haben. Umfang: mindestens 00 Wörter ) Stellungnahme Ist es sinnvoll, dass die Schweiz ihr Berufsbildungssystem im Ausland vermarktet? Nehmen Sie Stellung. Ihr Text muss mindestens drei stichhaltige Argumente (Begründungen) enthalten. Umfang: mindestens 00 Wörter gewählte Aufgabe: Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 013 Seite 11

12 Korrekturhinweise Inhalt, Relevanz 10 Aufbau, Darstellung 10 Ausdruck, Stil 10 Grammatik, Satzbau 10 Rechtschreibung, Zeichensetzung 10 Insgesamt Total 100 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 013 Seite 1