Die Impact of Event Skala revidierte Version (IES-R)
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- Katharina Kirchner
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1 Die Impact of Event Skala revidierte Version (IES-R) Impulsreferat Seminar: Testen und Entscheiden Dozentin: Susanne Jäger Datum: Referentin: Berit Wiegand
2 Gliederung I. Überblicksartige Beschreibung II. III. IV. Testgrundlage Testdurchführung Testverwertung V. Erfahrungen im individualdiagnostischen Einsatz VI. Quellen
3 I. Überblicksartige Beschreibung Diagnostische Zielsetzung und Einordnung: Selbstbeurteilungsverfahren zur Messung von Posttraumatischen Belastungsreaktionen erfasst das Auftreten psychischer Reaktionen in den letzten sieben Tagen nach einem traumatischen Ereignis Frage-(Item)-Formulierungen unabhängig von jeweiligen DSM-IV- oder ICD-10- Fassung eine Schätzformel (Regressionsgleichung) erlaubt, aus den drei Subskalen das Vorliegen einer PTB-Diagnose abzuschätzen bzw. festzustellen
4 I. Überblicksartige Beschreibung Original Weiss, D. S. & Marmar, C. R. (1996). The Impact of Event Scale - Revised. In: J. P. Wilson & T. M. Keane (Hrsg.), Assessing psychological trauma and PTSD ( ). New York: Guilford. Deutsche Version Maercker, A. & Schützwohl, M. (1998). Erfassung von psychischen Belastungsfolgen: Die Impact of Event Skalarevidierte Version. Diagnostica, 44,
5 I. Überblicksartige Beschreibung Fragebogen Schubbe, O. & Püschel, I. (2004). Teil 2: Praxis von EMDR. 12. Arbeitsmaterialien. In: O. Schubbe (Hrsg.), Traumatherapie mit EMDR. Ein Handbuch für die Ausbildung ( ). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Bibliothek oder 20,90 Euro Fragebogen- Instruktion Maerker, A & Schützwohl, M. (2000). IES-R: Impact of Event Scale (Revidierte Form). In: E. Brähler, J. Schumacher & B. Strauß (Hrsg.), Diagnostische Verfahren in der Psychotherapie ( ). Göttingen: Hogrefe. Bibliothek oder 59,95 Euro Prof. Dr. Dr. A. Maercker maercker@psychologie.tu-dresden.de
6 II. Testgrundlage Theoretische Grundlage Items des IES ursprünglich aus dem theoretischen Modell traumatischer Stressfolgen (Horowitz, 1976) abgeleitet extreme Ereignisse erzeugen psychische Reaktionen, die oft individuelle Adaptionsfähigkeiten überfordern und Belastungszustände verursachen 2 Formen typischer psychischer Reaktionen: Intrusion und Vermeidung Weiss & Marmer (1996) erweiterten die Vorläuferversion IES mit diesen beiden Subskalen zum IES-R mit der zusätzlichen Subskala Übererregung- deren Items aus klinischen Beobachtungen der PTBS gewonnen
7 II. Testgrundlage Überblick über die Subskalen 4-stufige Antwortskala: 0=gar nicht, 1=selten, 2=manchmal, 3=oft Skala Wiedererleben/ Instrusionen: Items 1,3,6,9,14,16, 20 Item 1: Immer wenn ich an das Ereignis erinnert wurde, kehrten die Gefühle wieder. Skala Vermeidung: Items 5,7,8,11,12,13,17 und 22 Item 5: Ich versuchte, mich nicht aufzuregen, wenn ich daran dachte oder daran erinnert wurde. Skala Übererregung: Items 2,4,10, 15,18,19,21 Item 2: Ich hatte Schwierigkeiten nachts durchzuschlafen.
8 II. Testgrundlage Nachvollziehbarkeit der Testkonstruktion deutschsprachige IES-R in Validierungsstudie mit zwei Stichproben untersucht (128 ehemals politisch Inhaftierte, 30 Kriminalitätsopfer, 1998) als externes Kriterium strukturierte Diagnosestellung mittels DIPS inzwischen Werte weiterer Untersuchungsgruppen (Verkehrsunfallsopfer, Opfer sexualisierter Gewalt, nichttraumatisierte Kontrollgruppe)
9 II. Testgrundlage Nachvollziehbarkeit der Testkonstruktion 3- Faktoren- Struktur des englischen Testoriginals im Wesentlichen bestätigt es ergab sich 4- Faktorenstruktur im Hauptkomponentenverfahren mit Varimax-Rotation mit Eigenwertkriterium gefundenen vier Faktoren klärten insgesamt 63,8% der Varianz auf
10 III. Testdurchführung Handwerk: kurze Beschreibung der Td Fragebogen- Instruktion Formales Transparenz gegeben Zumutbarkeit und Akzeptanz m.e. gegeben Verfälschbarkeit und Störanfälligkeit gegeben
11 IV. Testverwertung Objektivität Durchführung m.e. gegeben Auswertung m.e. gegeben Interpretation fraglich
12 IV. Testverwertung Reliabilität Interne Konsistenz IES-R-Intrusion: α =.90 (beide Stichproben) mittel IES-R-Vermeidung: α =.71 (Inhaftiertenstichprobe) α =.79 (Kriminalitätsopferstichprobe) niedrig IES-R-Hyperarousal: α =.90 (beide Stichproben) mittel
13 IV. Testverwertung Reliabilität Retest- Reliabilität nach 3 Monaten Inhaftierungsopfer (N=31) IES-R-Intrusion: r tt =.80 (mittel) IES-R-Vermeidung: r tt =.66 (niedrig) IES-R-Hyperarousal: r tt =.79 (niedrig)
14 IV. Testverwertung Validität Konstruktvalidität Ermittlung der Faktorenstruktur ergibt 4 Faktoren mit Eigenwerten > 1, Gesamtvarianzaufklärung 63,8% Faktor 1: Subskala Intrusion (7 von 7 Items) Faktor 2: Subskala Vermeidung (6 von 8 Items) Faktor 3: Subskala Hyperarousal (5 von 7 Items) Faktor 4: 2 Vermeidungsitems (7, 13) Emotionale Taubheit / numbing ; dieser Faktor wird aus theoretischen Gründen mit Faktor 2 zusammengefasst 3- Faktoren- Struktur
15 IV. Testverwertung Validität Faktorielle Validität Faktorenanalyse aller Skalen (Hauptkomponentenanalyse, Varimax-Rotation) ergab zwei Faktoren nach Eigenwertkriterium alle Subskalen, die sich auf posttraumatische Symptome beziehen, luden auf dem ersten Faktor, die drei anderen Symptommaße (BDI, BAI, SCL-GSI) auf dem zweiten Faktor
16 Tabelle 1 Ladungsmatrix zur konvergenten und divergenten Validität. Faktorenladungen der Hauptkomponentenanalyse (aus Maercker & Schützwohl, 1998, Tabelle 4). Skala Faktor 1 Faktor 2 IES-R-Intrusionen IES-R-Vermeidung IES-R-Übererregung DIPS-Intrusionen DIPS-Vermeidung DIPS-Übererregung BDI BAI SCL-GSI Varianzanteil (%) der rotierten Hauptkomponenten
17 IV. Testverwertung Validität Konvergente Validität DIPS-Fremdbeurteilung IES-R-Intrusion: r =.59 (mittel) IES-R-Vermeidung: r =.53 (mittel) IES-R-Hyperarousal: r =.72 (hoch)
18 IV. Testverwertung Validität Diskriminante Validität IES-R-Subskalen r (BDI) r (BAI) r (SCL-GSI) Intrusion.44 mittel Vermeidung.35 niedrig Hyperarousal.63 hoch.58 mittel.50 mittel.73 hoch.59 mittel.45 mittel.72 hoch
19 IV. Testverwertung Normierung Stichprobe IES-R-I (M(SD)) IES-R-V (M(SD)) IES-R-Ü (M(SD)) Verkehrsunfallopfer (1999) 9,5 (8,9) 8,7 (9,9) 8,6 (10,4) Kriminalitätsopfer (1998) 16,4 (10,4) 15,4 (8,6) 14,7 (10,7) Ehemals politisch Inhaftierte (1998) 18,7 (10,3) 13,8 (9,2) 16,7 (11,2) Sexuelle Gewalt (2000) 28,4 (5,8) 25,9 (6,7) 27,8 (6,0) Gesunde nichttraumatisierte Kontrollgruppe 6,1 (5,3) 6,6 (7,0) 6,9 (8,9)
20 IV. Testverwertung Bandbreite nicht hoch, nur für mögliche PTBS- Patienten in einigen Studien verwendet Informationsausschöpfung gut: wird alles ausgewertet, was auch erhoben wird Vergleichbarkeit PTSD Symptom Scale - Self Report (PSS-SR): PTSD- Symptome nach DSM-IV, 17 Items, 3 gleichen Skalen wie IES-R (Foa et al. 1993; deutsche Version von Steil 1997)
21 IV. Testverwertung Ökonomie Ja, sofern man die Materialien dann hat Fairness Ja, außer Sehbeeinträchtige, Migranten etc.
22 IV. Testverwertung Änderungssensitivität Retest- Reliabilität nach 3 Monaten Inhaftierungsopfer (N=31) IES-R-Intrusion: r tt =.80 (mittel) IES-R-Vermeidung: r tt =.66 (niedrig) IES-R-Hyperarousal: r tt =.79 (niedrig)
23 V. Erfahrungen im individualdiagnostischen Einsatz Einzelfallstatistische Auswertung I=17, V=9, Ü=28 (I=9,5 (8,9), V=8,7 (9,9), Ü=8,6 (10,4), Verkehrsunfallopfer) Regressionsgleichung/Schätzformel X=(-0,02*I)+(0,07*V)+(0,15*Ü)-4,36 X=0,13 X>0,0 PTBS- Diagnose wahrscheinlich
24 VI. Quellen Bühner, M. (2007). Einführung in die Test- und Fragebogenkonstruktion. München: Pearson Studium. Maercker, A. & Schützwohl, M. (1998). Erfassung von psychischen Belastungssfolgen: Die Impact of Event Skala-revidierte Version. Diagnostica, 44, Maerker, A & Schützwohl, M. (2000). IES-R: Impact of Event Scale (Revidierte Form). In: E. Brähler, J. Schumacher & B. Strauß (Hrsg.), Diagnostische Verfahren in der Psychotherapie ( ). Göttingen: Hogrefe. Maercker, A. (2003). Impact of Event Scale- revidierte Form (IES-R). In: J. Hoyer & J. Margraf (Hrsg), Angstdiagnostik. Berlin: Springer. Schubbe, O. & Püschel, I. (2004). Teil 2: Praxis von EMDR. 12. Arbeitsmaterialien. In: O. Schubbe (Hrsg.), Traumatherapie mit EMDR. Ein Handbuch für die Ausbildung ( ). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Stieglitz, R.- D. (2000). PSS- PTSD Symptom Scale. In: E. Brähler, J. Schumacher & B. Strauß (Hrsg.), Diagnostische Verfahren in der Psychotherapie ( ). Göttingen: Hogrefe.
25 Fragebogen- Instruktion Denken Sie bitte an den Vorfall: (bitte eintragen). Geben Sie im Folgenden an, wie sie in der vergangenen Woche zu diesem Ereignis gestanden haben, indem Sie für jede der folgenden Reaktionen ankreuzen, wie häufig diese bei Ihnen aufgetreten ist.
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