BERATEN. Das helfende und beratende Gespräch. Das helfende Beratungsgespräch
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- Herta Färber
- vor 7 Jahren
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1 BERATEN Das helfende und beratende Gespräch Der Rat suchende: Der Berater: - steckt in einer gewissen Ratlosigkeit - subjektiv erlebt hilfloser Zustand - soll wirkungsvolle Hilfe leisten - von ihm wird erwartet dass: - er fähig ist, das Problem sachverständig zu definieren, einzugrenzen und zu klären - er fähig ist, die Bedeutung zu erkennen, die das Problem für den Rat suchenden hat - er fähig ist, sich auf die Bedürfnisse des anderen einzustellen und ihn akzeptierend annehmen zu können - er fähig ist, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen und bei den anderen zu befähigen, ein neues Selbstvertrauen zu gewinnen Das Beratungsproblem: soll im Beratungsvorgang einer Lösung näher gebracht werden (das Problem entspringt situationsabhängig z.b. aus der konkreten Lebenssituation heraus, aus täglichen Konflikten, aus Versuchen und Ratlosigkeiten) Das helfende Beratungsgespräch Beachte: 1. Das Problem ist für den Klienten einmalig und hat für ihn ein ganz persönliches Gewicht. Diese Einmaligkeit gilt es zu erkennen und zu verstehen. Wir müssen dem Klienten das Gefühl geben, dass wir ihn verstehen und akzeptieren trotz seiner Schwächen. 2. Zunächst sollten wir uns abwartend und aufnehmend verhalten d.h. in den Klienten hineinhören, ihn wahrnahmen und gut zuhören. Wir sollten keine klugen Redenarten oder Sprüche von uns gegeben. 3. Bei den Überlegungen da beginnen, wo der Klient seht mit ihm gemeinsam die weiteren Schritten tun: ein partnerschaftliches Gespräch d.h. eine Beziehung zwischen Gleichen, selbst wenn der Berater in fachlicher Hinsicht überlegen ist. Beraten heißt nicht sich über einen stellen, sondern heißt sich neben einen stellen! 4. Die Stärken des Klienten erkennen und daran anknüpfen, nicht seine Schwächen herausstellen! Dem Klienten bewusst machen, was er kann, ihn bestätigen und ermutigen. Ein Berater sollte fähig sein zuzuhören und sich in der Lage der anderen hineinversetzen zu können. Er sollte offen für die Probleme der Klienten und deren Angehörige sein und im Rahmen einer partnerschaftlichen Gespräches Hilfe zur Selbsthilfe geben.
2 Beratungsanlässe in der Altenpflege - Wohnberatung/Wohnraumanpassung - Beratung bei Heimeinzug - Beratung zu Leistungen der Pflegeversicherung - Beratung zur Wahl von Altenhilfeeinrichtungen - Beratung zu Pflegehilfsmittel - Beratung bei der Sterbebegleitung - Beratung in Krisensituationen - Beratung von Angehörigen (z.b. zu Krankheitsbildern) - Beratung von Patienten (z.b. zu Ernährungsrichtlinien bei Diabetes) Ablauf einer Beratung Beschreibung des Problems Entwickeln einer Zielsetzung/Klärung des Sollzustandes Analyse des Problems, Fokussierung auf das Schlüsselproblem Erarbeitung von Lösungs- und Handlungswegen Bewertung und Entscheidung für eine Handlungsmöglichkeit Machbar? Befriedigende Lösung? Der Ratsuchende verwirklicht die Handlung zur Lösung des Problems Begleitung und Nachbereitung der Beratung Abschließende Evaluation Der Ratsuchende erläutert sein Problem, der Berater stellt Verständnisfragen Der Ratsuchende beschreibt den angestrebten Zustand, mit Hilfe des Beraters werden Ziele entwickelt Die Problemsituation wird analysiert, Schwerpunkte gesetzt und das Schlüsselproblem herausgearbeitet Mit Hilfe des Beraters werden mehrere Lösungswege und Handlungsmöglichkeiten in Betracht entwickelt Der Ratsuchende entscheidet sich in Orientierung auf die Zielsetzung für einen Weg. Handlungsschritte werden konkret in eindeutiger Reihenfolge benannt/ggf. schriftlich festgehalten Überprüfung der Handlungsschritte, ob realisierbar/ist Ratsuchender mit dieser Lösung wirklich zufrieden? Der Ratsuchende handelt selbst Es können z.b. Telefonate vereinbart und geführt werden Der gesamte Beratungsprozess wird im Hinblick auf das Erreichen des Ziels reflektiert
3 Selbstpflegekompetenzen Fähigkeit, durch Selbstpflege den Selbstpflegebedarf zu decken. d.h., der Mensch besitzt zur Erfüllung seiner Bedürfnisse bei der Umsetzung von Lebensaktivitäten eine größtmögliche Unabhängigkeit (ATL s) Lebensaktivitäten/ATL s - Essen/Trinken - Ausscheiden - Sich waschen und kleiden - Sich beschäftigen - Kommunizieren/Kontakte pflegen - Sich Bewegen Nötige Voraussetzungen zur Selbstpflege: - Motivation des Menschen, die Selbstpflege soweit wie möglich selbstständig durchzuführen - Die Umwelt sollte dem Menschen Selbstpflege ermöglichen - Der gesundheitliche Zustand sollte dem Menschen Selbstpflege ermöglichen - Pflegekräfte sollten ihr Tun auf die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen und die Fähigkeit zur Selbstpflege ausrichten Ziele der Selbstpflege: - Erhaltung des Lebens - Förderung der persönlichen Entwicklung - Förderung und Erhaltung gesunder Lebensweisen - Förderung und Erhaltung von Wohlbefinden Selbstpflege Selbstpflegebedarf Selbstpflegefähigkeit Veränderung der Lebenssituation Selbstpflegedefizit Selbstpflegebedarf Selbstpflegefähigkeit Pflege Handeln für den Pflegebedürftigen Anleiten Physische und psychische Unterstützung Gestaltung der Umwelt Unterrichten des Pflegebedürftigen Mögliche Pflegeziele Wohlbefinden fördern Gesundheit erhalten Vorbeugen von Krankheit Förderung der persönlichen Entwicklung Den Pflegebedürftigen integrieren
4 Ziele und Inhalte fachkompetenter Pflegeberatung Ziele: - Probleme so zu lösen, dass die Ratsuchenden damit leben können - Erhöhung des Wohlbefindens des Pflegebedürftigen - Verbesserung der Pflege im häuslichen Umfeld - Förderung von Laienpflegepersonen Spezifische Inhalte fachkompetenter Pflegeberatung - Beratung über pflegerische Methoden und Techniken - Beratung über Hilfsmittel - Beratung in sozialen Fragen - Gesundheitsberatung - Beratung zur Selbstpflege der Klienten - Beratung in Alltagsfragen - Beratung in Krisensituationen - Beratung von Laienpflegepersonen (Angehörige, Betreuer, Nichtpflegefachkräfte) Beratung und Einbeziehung von Angehörigen und Bezugspersonen Beratung in der häuslichen Pflege Altenpflege/innen: - Vermitteln Informationen über die Krankheit des zu Pflegenden - Helfen den Angehörigen dabei, krankheitsbedingte Verhaltensweisen und Einschränkungen als Symptome der Krankheit zu verstehen - Informieren Angehörige, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten können - Vermitteln Vorstellungen zur Veränderung der räumlichen Lebensbedingungen - Beraten zum Einsatz von Hilfsmitteln (Erleichterung der Versorgungssituation) - Beraten in finanziellen Fragen - Beraten zu professionellen Hilfsangeboten - Stellen bei Bedarf notwendige Kontakte her - Ermutigen Angehörige - in Kontakt mit Gleichgesinnten zu treten (z.b. Selbsthilfegruppen) - Schuldgefühle auszusprechen - Methoden der Stressbewältigung anzuwenden - Hilfe anzunehmen - das eigene Wohl im Auge zu behalten
5 Beteiligung von Angehörigen an der stationären Versorgung Angehörige und Bezugspersonen müssen als gleichberechtigte Partner in der ganzheitlichen Betreuung und Begleitung von Pflegebedürftigen gesehen werden, denn: - Sie beeinflussen die unterschiedlichen Phasen des Umzuges, der Eingewöhnung und des Aufenthaltes - Sie halten die Verbindung zur Außenwelt (Familie) - Sie sind der Schlüssel zur Biografie des Pflegebedürftigen - Sie bieten seelisch stützende Betreuung
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