Einführung in soziologische Theorien
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- Sabine Winkler
- vor 7 Jahren
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1 Einführung in soziologische Theorien Zusammenfassung
2 Ursprünge der Soziologie Moralphilosophie Staatstheorie Sozialökonomie Utilitarismus / Liberalismus Sozialismus
3 Gründerväter Auguste Comte Emile Durkheim Max Weber Georg Simmel
4 Fragestellungen soziologischer Theorie Was ist Handeln? Wie kommt dieses zustande? Was sind gesellschaftliche Makro- Prozessen? Wie funktionieren diese? Wie werden die beiden Ebenen verknüpft? Wie kommt soziale Ordnung und Integration zustande?
5 Dualismen in der Soziologie Handlung und Struktur Mikro- und Makrosoziologie Individuum und Gesellschaft Lebenswelt und System Subjektivismus und Objektivismus
6 Ansatz wichtige Vertreter Zeit Einflüsse Perspektive Themenfelder Neo-Utilitaristische Theorien (Austauschtheorie, Rational Choice) Homans, Coleman, Esser 50er,60er; und 80er Jahre. Utilitarismus, Liberalismus, Behaviorismus Mikrosoziologisch (Verhaltenstheorie; späterer Versuch der Einbindung der Makro-Perspektive durch Coleman/Esser) u.a. Ökonomie, Konfliktforschung, Spieltheorie, Bereitstellung öffentlicher Güter Symbolischer Interaktionismus Ethnomethodologie Mead, Blumer Garfinkel 20er Jahre (Mead), 60er/70er Jahre (Blumer) 60er Jahre Pragmatismus, Chicago School Phänomenologie (Husserl, Schütz) Mikrosoziologisch (verstehende, interpretative Soziologie) u.a. Familiensoziologie, Soziologie des abweichenden Verhaltens, soziale Bewegungen u.a. abweichendes Verhalten, Wissenschaftsforsch ung, Feminismus, gender studies, Strukturfunktionalismus Parsons vor allem 40er, 50er,60er Jahre Kant,Max Weber, Durkheim Makrosoziologisch (Struktur- und Systemtheorie) Sozialisationstheorie, Rollentheorie, Soziologie sozialer Probleme, Modernisierungstheo rien Systemtheorie Luhmann 80er/90er Jahre allgemeine Systemtheorie; Parsons Universalitätsanspruch Kritische Theorie Zeitdiagnose, Aufzeigen totalitärer Gesellschaftsstrukturen Horkheimer, Adorno, Marcuse, Fromm, Benjamin 30er-60er Marxismus, Psychoanalyse - (historisch-kritische Soziologie)
7 Theorie kommunikativen Handelns Habermas Seit den 60er Jahren Marxismus, kritische Theorie, Sprachphilosop hie Integrativ, Synthese: System und Lebenswelt Öffentlichkeitstheorie, Zeitdiagnose (Kolonialisierung), Diskursethik Theorie der Praxis Bourdieu Seit den 60er Jahren Marxismus, Strukturalismus, Ethnologie Integrativ: Dialektik von Handeln und Struktur vermittelt über den Habitus Millieu- und Lebensstilanalyse, Soziologie sozialer Ungleichheit Zivilisationstheorie Elias Rezipiert seit den 60er Jahren Interdisziplinär (Einflüsse aus Psychologie, Ethnologie, Geschichtswiss enschaft und Soziologie) Integrativ (Dualität von Soziogenese und Psychogenese) Kultursoziologie, Soziologie des Körpers, Soziologie des Sports, Konfliktsoziologie, Ethnologie Theorie der Strukturierung Giddens Seit den 80er Jahren Sozialtheorie (Gegenwartsdiagnosen) Konfliktforschung, Machtsoziologie Integrativ (Dualität von Struktur und Handlung) Theorie reflexiver Modernisierung Beck Seit den 80er Jahren Risikoforschung, Modernisierung stheorien - (historisch-kritische Soziologie) Theorie der Gesellschaft (Gegenwartdiagnosen)
8 Paradigma Handlungstheorie Rational-Choice Symbolischer Interaktionismus (Blumer) Ethnomethodologie (Garfinkel) Struktur- und Systemtheorie Strukturfunktionalismus (Parsons) Theorie sozialer Systeme (Luhmann) Integration von Struktur und Handlung Theorie kommunikativen Handels (Habermas) Theorie der Praxis (Bourdieu) Zivilisationstheorie (Elias) Gesellschaftstheorie und Gegenwartsdiagnose Kritische Theorie (Horkheimer/Adorno) Theorie reflexiver Modernisierung (Beck) Postmoderne (Bauman)
9 Rational-Choice Erklärender Ansatz (Kausal) Ausgangspunkt nicht Interaktion, sondern individuelle Einzelhandlung Menschen handeln nutzenmaximierend (homo oeconomicus): Verfolgung von Zielen durch rationale Wahl der Mittel Kollektive soziale Phänomene müssen durch individuelle Wahlhandlungen erklärt werden (Makrosoziologische Zusammenhänge werden dabei als nicht-intendierte Nebenfolgen des rationalen Handelns individueller Akteure erklärt.) Kollektivgutproblematik (Trittbrettfahrer-Effekt)
10 Symbolischer Interaktionismus Interpretativer Ansatz Ausgangspunkt: G.H. Mead (20er Jahre) Bedeutungen von Symbolen (Gesten, Sprachlaute) ergeben sich in der Interaktion Begründung durch H. Blumer (Chicago School, 60er Jahre) Prämissen 1. Menschen handeln Dingen gegenüber auf der Grundlage der Bedeutung, die diese Dinge für sie haben 2. Bedeutung solcher Dinge entsteht in der Interaktion 3. Die Bedeutung kann in einem interpretativen Prozess in der Interaktion gehandhabt und abgeändert werden Soziale Beziehungen sind immer an die gemeinsame Definition der Situation gebunden (Thomas-Theorem)
11 Ethnomethodologie Interpretativer Ansatz Harold Garfinkel (60er Jahre) Ausgangspunkt: Alfred Schütz und Phänomenologie (Wissensvorrat und Typisierungen) Wie funktioniert die fraglos gegebene Welt des Alltags? Bruchexperimente zur empirischen Erfassung alltäglicher Wahrnehmungsmuster und Handlungsrezepte
12 Parsons Strukturfunktionalismus Normativistischer Ansatz Ausgangspunkt: individuelle Handlung (unit-act) Erweiterung der utilitaristischen Handlungstheorie Action Frame of Reference (Handlungsbezugsrahmen): Mittel Akteur Ziel Situation Normen Werte Bedingungen
13 Parsons normativistische Ordnungstheorie: Das AGIL-Schema Adaptation (Anpassung) A G Goal-Attainment (Zielerreichung) Wirtschaft Politik Integration (Zusammenhalt der Subsysteme) Latency (meint Pattern Maintenence, also die Strukturerhaltung durch Wertbindung. Latent deshalb, da Werte nicht sichtbar sind u. im Hintergrund wirken) I Gemeinschaft L Kultur
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15 Soziologische Systemtheorie (Niklas Luhmann) System/Umwelt-Diffferenz Funktion von Strukturen: Reduktion von Komplexität Systeme sind autopoietisch geschlossen und selbstreferentiell Funktionale Differenzierung: Die Gesellschaft differenziert sich in verschiedene Teilsysteme, wie Politik, Wirtschaft, Erziehung, Wissenschaft, Religion, Massenmedien, Sport, etc. Binäre Codes / Programme: Jedes Teilsystem funktioniert nach der je eigenen Logik Folgeprobleme: gesamtgesellschaftliche Probleme (wie Ökologie- Probleme, Arbeitslosigkeit, etc.) können nicht angemessen gelöst werden Keine gesellschaftliche Steuerung möglich (Steuerungspessimismus)
16 Adorno/Horkheimer: Kritische Theorie Kritische (neo-marxistische) Gesellschaftstheorie 1. Vernunftkritik: Vernunft ist pervertiert, da sie auf die bloße technische Verbesserung der materiellen Selbsterhaltung reduziert ist technischinstrumentelle Vernunft 2. Wissenschaftskritik: wissenschaftliche Theorie ist seit den Anfängen nur ein bloßes Instrument der Naturaneignung gewesen. 3. Kapitalismuskritik: den Individuen wird ein authentisches Verhältnis zu sich selbst unmöglich gemacht, da man nur ihre Arbeitskraft als Tauschobjekt braucht. Der Mensch hat damit nur Warencharakter 4. Kritik des Erziehungsideals: Erziehung dient primär dazu, Affektkontrolle herauszubilden ( Beherrschung der inneren Natur ) patriarchalisches Erziehungsideal und autoritärer Charakter 5. Kritik an der Kulturindustrie: Kritik an der planvollen Herstellung von (Kunst-)Produkten, die präzise auf den Massenkonsum zugeschnitten sind. Ökonomisierung führt zur Entkunstung der Kunst (vgl. Kapitalismuskritik)
17 Theorie kommunikativen Handels (Habermas) Verbindung von Handlungs- und Systemtheorie (System und Lebenswelt) Einbindung soziologischer Theorien, Sprachphilosophie und Sprechakttheorie Problematisch: Kolonialisierung der Lebenswelt (z.b. Vermarktlichung ) Rationalität entsteht diskursiv (kommunikatives Handeln) Kommunikatives Handeln versus teleologisches Handeln
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19 Theorie der Praxis: Pierre Bourdieu Versuch der Überwindung von Objektivismus und Subjektivismus Die Dialektik von Handlung und Struktur wird über den Habitus vermittelt - Habitus ist die Prägung des Individuums durch die Gruppen- oder Klassenzugehörigkeit Zusammenhang von Kultur und Ökonomie: Das ökonomische Prinzip der Akkumulation durchzieht die gesamte Gesellschaft. Die Kapitalformen des kulturellen Kapitals (z.b. Bildung) und des sozialen Kapitals (z.b. Beziehungen) überlagern teilweise das ökonomische Kapital. Statt von Klassen, Schichten oder Sozialstruktur, spricht Bourdieu vom sozialen Raum. (Dynamik sozialer Ungleichheit)
20 Die Zivilisationstheorie (Norbert Elias) Gesellschaften sind etwas Prozesshaftes und nichts statisches. (Von der Zustandssoziologie Parsons zur Prozesssoziologie) Historische Interdependenz von Soziogenese und Psychogenese Diese gegenseitige Abhängigkeit schlägt sich auch in dem Begriff des Interdependenzgeflechts (später: Figuration ) nieder. Gesellschaft ist weder eine Abstraktion von Eigentümlichkeiten gesellschaftslos existierender Individuen, noch ein System oder eine Ganzheit jenseits der Individuen, sondern vielmehr das von Individuen gebildete Interdependenzgeflecht selbst (1976a: LXVIIf.).
21 Theorie reflexiver Modernisierung (Ulrich Beck) Risikogesellschaft. (Risiken bedrohen Menschen jenseits von Stand und Klasse ) Individualisierung. (Herauslösungen aus traditionellen Bindungen) Radikalisierung der Moderne führt zu Reflexivität der Moderne. Wissenschaft wird zur Produzentin von Uneindeutig Entgrenzung Basis-Unterscheidungen der Moderne sind in fast allen Teilbereichen und Ebenen der Gesellschaft feststellbar. Konsequenzen Entscheidungszwang und Handlungsunsischerheit. Neuartige Formen von Macht und Herrschaft (z.b. Subjektivierung von Herrschaft)
22 Theorie Reflexiver Modernisierung Basisprinzip Basisinstitution Zusammenleben Ehe, Kernfamilie Wissen Wissenschaftliches Wissen Reproduktion Erwerbsarbeit Staatlichkeit Nationalstaat
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24 Richtlinien für die Erstellung einer Hausarbeit Warum ist Hausarbeiten schreiben wichtig? Technik des wissenschaftlichen Arbeiten muss gelernt und spätestens bei der Magisterarbeit beherrscht werden. Die Fähigkeit, eigene Gedanken strukturiert zu Papier zu bringen, ist eine zentrale Qualifikation des sozial- oder geisteswissenschaftlichen Studiums.
25 Richtlinien für die Erstellung einer Aufbau (verkürzt): - Deckblatt Hausarbeit - Inhaltsverzeichnis (mit Seitenzahlen) - Einleitung - Hauptteil - Literaturverzeichnis
26 Literaturverzeichnis Quellenvielfalt Einheitliche Formatierung Bis auf wenige Ausnahmen auf Internetquellen verzichten. Internetquellen mit Datum versehen.
27 Allgemeines Auf Allgemeinplätze verzichten (Wissenschaftlichkeit!) Sauber Zitieren (einheitlich und mit Seitenangabe!) auch wenn nicht direkt zitiert wird, Quelle angeben!)
28 Wichtig! Die Hinweise zum Erstellen von Hausarbeiten auf der Instituts- und Fachschaftshomepage ausdrucken und durchlesen! Plagiate werden entdeckt und geahndet
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