B 203 Montageanleitung

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1 B 203 Montageanleitung Diese Montageanleitung richtet sich an Fachmonteure von Druckluftnebenverbrauchern, Kraftstoffsystemen, Zentralschmieranlagen und Luftfederungen (PKW) in Fahrzeugen. 1. Einführung In Druckluftanlagen, Kraftstoffsystemen, Zentralschmieranlagen und Luftfederungen von Fahrzeugen werden heute zumeist Rohrleitungen aus Kunststoff eingesetzt. Kunststoffrohre sind unempfindlich gegen Korrosion, Schwingungen und Rahmenverwindungen. Für die Funktionssicherheit entscheidend sind: - richtiger Werkstoff und fachgerechte Behandlung - richtige Anschluss- und Verbindungsarmaturen - korrekte Montage Das VOSS Stecksystem 203 als Verbinder zwischen Kunststoffrohr und Aggregat ermöglicht eine schnelle und sichere Verbindung. 2. Kunststoffrohre Die Eigenschaften von Kunststoffrohren und ihre Verwendung im Fahrzeug sind in den folgenden Normen definiert: DIN Rohre aus Polyamid für Kraftfahrzeuge DIN Teil 1 Rohre und Rohrleitungen aus Polyamid für Druckluftbremsanlagen, Anforderungen und Prüfungen. DIN Teil 2 Rohre und Rohrleitungen aus Polyamid für Druckluftbremsanlagen, Angaben für den Einbau. Es dürfen nur Kunststoffrohre nach DIN oder DIN Teil 1 aus Polyamid 11 PHL oder PHLY und Polyamid 12 PHL oder PHLY verwendet werden.

2 3. VOSS Stecksystem 203 Rohr Nenngröße Einschraubgewinde der Baugruppen 4 x 1 4 M 8 x 1 6 x 1 6 M 10 x 1 Systemteile für andere Rohrgrößen z. B. 8x1, 10x1, 12x1.5 usw. auf Anfrage Tabelle 1 Das VOSS Stecksystem 203 ermöglicht ein schnelles Verbinden von Kunststoffrohrleitungen ohne Rohrarmierung an Aggregate aus verschiedenen Werkstoffen. Zum Lösen wird lediglich ein Schraubenschlüssel (Schlüsselweiten siehe Tab. 3 in Abschnitt 4.2) benötigt. Die Systemteile sind vorwiegend aus dem Werkstoff Messing für folgende Rohrabmessungen erhältlich (s.tabelle 1). 3.1 Einsatzbereich Der Einsatzbereich ist im wesentlichen abhängig vom Betriebsdruck, dem thermischen Anwendungsbereich und dem Betriebsmedium. Hieraus resultierend ergibt sich eine auf die Betriebsbedingungen abgestimmte Abdichtungsart. (siehe Tabelle 2) Tabelle 2 Nenn- Thermischer Medium Abdichtungswerkstoff Teilekenngröße Anwendungs- Gewindedichtung G zeichnung NG bereich Rohrdichtung R der Baugruppe mit Farbpunkt -40 C -40 C Druck Kraftstoff Hydr. 72NBR 60FPM 70EPDM bis bis luft nach Öl 125 C 100 C EN228 G R G R G R EN590 EN14214 Keine 4 und 6 Braun Rot Violett Grün Anwendung für andere Rohrqualitäten, Medien, Temperaturen und Drücke auf Anfrage

3 3.2 Systemelemente Funktionsbeschreibung Abb Die integrierte Variante der VOSS Steckverbindung 203 Bei der integrierten Variante wird eine s.g. Baugruppe in eine systemspezifische Anschlussbohrung vormontiert. a.) Die Baugruppe besteht im Wesentlichen aus den Bauteilen Überwurfschraube, (Pos.5) und Zahnring (Pos.6). Diese beiden Bauteile bilden zusammen mit dem Montagestopfen (Pos.1) aus PE eine Baugruppe, die dann unmittelbar in ein Aggregat eingeschraubt werden kann. Nach erfolgter Montage wird der Montagestopfen vor dem Einstecken des Rohres herausgezogen. Der Zahnring (Pos.6) in der Baugruppe hat innen zwei umlaufende Haltekanten, die nach erfolgtem Einstecken des Kunststoffrohres in dieses eingreifen. Die Abdichtung des Rohres erfolgt nach dem bewährten VOSS 2-O-Ring Prinzip. Der O-Ring (Pos.3) übernimmt die Dichtung gegen das Medium, der O-Ring (Pos.2) verhindert das Eindringen von Verunreinigungen. b.) Die Voraussetzung für den Einsatz der Baugruppe ist, dass die Anschlussbohrung des Aggregats als Formbohrung ausgebildet wird.(siehe Abschnitt 3.2.2) Die integrierte Bauform zeichnet sich durch ihre geringe Bauhöhe aus und ist besonders geeignet für den direkten Rohranschluss an Ventile, Verteiler sowie Aggregate. Die Baugruppe (Abb. 1) besteht aus folgenden Einzelteilen. 1. Montagestopfen 2. O-Ring für Schmutzabdichtung aus NBR 3. O-Ring für Abdichtung am Rohr 4. O-Ring für Abdichtung am Gewinde 5. Überwurfschraube 6. Zahnring

4 M 8 x Formbohrung VOSS Steckverbindung Die systemspezifische Formbohrung gehört heute zum Standard im Fahrzeugbau und deckt mit ihrer Gesamtkontur folgende Funktionen der VOSS Steckverbindung 203 ab: Abb. 2 M 10 x 1 - optimale Gewindeabdichtung - funktionssicherer Bauraum für den Zahnring - Rohranschlag für das Kunststoffrohr Abb. 3 V 8 x 1 13 Die Formbohrung gibt es in zwei Ausführungsarten speziell auf die Gegebenheiten des Fertigungsverfahrens und der Funktionsanforderung abgestimmt. Ausführung für Metallgehäuse zur mechanischen Herstellung mittels Drehoperation oder Formbohrer (Abb. 2+3). Ausführung für Kunststoffgehäuse aus Werkstoff PA66GF35 oder PBT GF30 mit einem speziell entwickelten V-Gewinde (optimiert auf Erhalt der Vorspannkraft bei Langzeitverhalten) zur spritzgießtechnischen Formgebung (Abb. 4+5). Auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne eine ausführliche Ausführungsvorschrift für die Formbohrungen zur Verfügung und unterstützen Sie bezüglich der Werkzeugauslegung. Abb. 4 V 10 x Abb. 5

5 3.2.3 Die Stutzenvariante Steckverbindung 203 Die Stutzenvariante Steckverbindung 203 besteht aus dem Einschraubstutzen mit Einschraubzapfen zum Anschluss an alle Aggregate mit Einschraublöchern nach DIN 3852 (siehe Abb. 6). Die Stutzenvariante wird komplett montiert mit Baugruppe geliefert und besteht aus folgenden Einzelteilen: 1. Baugruppe nach Abschnitt Stutzen 3. O-Ring für Abdichtung Stutzengewinde Abb. 6 In Abb. 7 ist beispielhaft eine richtungseinstellbare Stutzenvariante dargestellt, die auf Wunsch komplettiert mit Sechskantmutter und O-Ring geliefert werden kann. Andere Stutzenformen, Verteiler etc. finden Sie im Katalog bzw. erhalten Sie auf Anfrage. Abb. 7

6 Abb Montageanleitung 4.1 Ablängen des Kunststoffrohres Das Kunststoffrohr muß rechtwinklig abgelängt werden. Eine Säge darf hierzu keine Verwendung finden, da eventuell auftretende Gratbildung die Dichtheit der Verbindung gefährdet. Wir empfehlen zum Ablängen des Kunststoffrohres die nebenstehend abgebildete VOSS Kunststoffrohrabschneidezange (Abb.8). Damit kann das Rohr sauber und rechtwinklig geschnitten werden. Eine Nachbearbeitung der Schnittfläche, wie z.b. durch Entgraten, ist dann nicht mehr erforderlich. Die Oberfläche des Kunststoffrohres muss im Bereich der Einstecklänge unbeschädigt und sauber sein. 4.2 Montage der Baugruppe Um eine sichere Funktion zu erreichen, ist vor der Montage die Anschlussbohrung zu säubern. Insbesondere sind anhaftende Lackierungsrückstände im Bereich der Abdichtungsfase und Stirnfläche zu entfernen. Außerdem ist auf die Rechtwinkligkeit des Gewindes zur Anlagefläche der Baugruppeneinheit zu achten. Anschließend wird die Baugruppeneinheit in die entsprechende Formbohrung eingeschraubt und mittels eines Drehmomentschlüssels angezogen. Der Montagestopfen darf bis zum Erreichen des vorgeschriebenen Drehmoments nicht aus der Baugruppe gezogen werden. Die Anziehdrehmomente für die entsprechenden Baugrößen und Werkstoffkombinationen können der nachstehenden Tabelle 3 entnommen werden. Tabelle 3 Anziehdrehmoment in metallische Werkstoffe mit Mindestzugfestigkeit von 220 N/mm 2 Einschraubgewinde Nenngröße Schlüsselweite Anziehdrehmoment NG SW Nm M8x Nm M10x Nm Anziehdrehmoment in Kunststoffwerkstoffe PA66GF35 und PBT GF30 mit V-Gewinde Einschraubgewinde Nenngröße Schlüsselweite Anziehdrehmoment NG SW Nm V8x Nm V10x Nm Handelsübliche Nüsse passen nicht über den Montagestopfen

7 Abb Beim Einschrauben ist zu beachten, dass die Zahnringe nicht auf den Gewinden aufsitzen und die ersten zwei Gewindegänge mittig in die Bohrungen ohne Druck eingeschraubt werden. Mindestens 2 Umdrehungen von Hand einschrauben! 4.3 Montagestopfen entfernen Der Montagestopfen muss gerade aus der Bohrung gezogen werden. 4.4 Montage des Kunststoffrohres in die Baugruppe Beim Einstecken des Kunststoffrohres in die Baugruppe ist die Stecktiefe zu beachten. Siehe Abb. 9 zu Einstecktiefe, Rohrmarkierung und Rohrwulst. Es muss ein Eingreifen der Haltekanten vom Zahnring in das PA-Rohr gegeben sein. Zur Prüfung Rohr aus Baugruppe zurückziehen. 4.5 De- und Wiedermontage Bei der Wiedermontage wird die Überwurfschraube mit Zahnring und Systemleitung in das Verbindungselement oder das Aggregat eingeschraubt und mit dem vorgeschriebenen Anziehdrehmoment (siehe Abschnitt 4.2) angezogen Austausch einer defekten Systemleitung Die Überwurfschraube mit Zahnring und Systemleitung wird aus dem Aggregat oder der Verbindung ausgeschraubt. Die defekte Systemleitung wird komplett mit Überwurfschraube und Zahnring ausgetauscht. Eine neue Baugruppe wird entsprechend 4.2 in das Aggregat bzw. die Verbindung eingeschraubt und die neue Systemleitung wie unter 4.4 beschrieben eingesteckt. Beim Austausch nicht gesteckter Baugruppen ist darauf zu achten, dass der lose in der Formbohrung liegende Zahnring aus der Formbohrung entfernt wird. 4.6 Dichtheitsprüfung Abb Austausch eines Aggregates oder einer Verbindung Zum Lösen der Verbindung muss die angeschlossene Leitung drucklos sein. Die Baugruppe wird aus dem Aggregat bzw. der Verbindung ausgeschraubt. Überwurfschraube und Zahnring verbleiben auf dem Kunststoffrohr. Vor der Wiedermontage sind die Einzelteile ggf. zu säubern. (Siehe Abschnitt 4.2). Eine notwendige Dichtheitsoder Funktionsprüfung des Aggregates ist mittels eines Prüfdornes entsprechend Prinzipskizze (Abb. 10) durchzuführen. Eine Ausführungsvorschrift der Prüfdorne stellen wir Ihnen bei Bedarf gerne zur Verfügung.

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