6. Philosophie des Geistes

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1 Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Dr. Holm Bräuer 6. Philosophie des Geistes Tod und Narr aus dem Großbaseler Totentanz (Kupferstichkopie von Matthäus Merian 1621) 463 1

2 Problembereiche Ontologie Körper-Geist-Problem Erkenntnistheorie Priorität der ersten Person Problem des Fremdpsychischen Wissenschaftstheorie Problem der Methodologie Status psychophysischer Gesetze Sprachphilosophie Problem der Bedeutung mentaler Begriffe 464 Das Leib-Seele-Problem Gibt es neben den physischen Dingen auch noch immaterielle, geistige Entitäten, die die Träger mentaler Eigenschaften sind? Dualisten Ja, es gibt immaterielle, geistige Substanzen Der Geist (die Seele) ist der Träger psychischer Eigenschaften. Problem: In welchen Verhältnis stehen die beiden verschiedenen Entitäten? Physikalisten Nein, es gibt nur physische Gegenstände. Psychische Eigenschaften treffen auf physische Gegenstände zu. Problem: Wie lässt sich dann das Bewusstsein physikalisch erklären? 465 2

3 Geist und Welt Die charakteristischen Merkmale des Mentalen und die Probleme der Naturalisierung des Geistes Empfindungen Qualitativer i Erlebnischarakter Empfindungen sind in erster Linie durch ihren phänomenalen Erlebnischarakter definiert, durch das, was man erlebt oder fühlt, wenn man eine Empfindung hat, oder die Art, wie es ist, eine solche Empfindung zu haben. Einstellungen Einstellungen wie Überzeugungen, Wünsche, Erwartungen, Befürchtungen usw. zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf etwas gerichtet sind, dass sie einen Inhalt besitzen. Gehirnzustände hat man, aber man erlebt sie nicht. Wie soll es überhaupt möglich sein, dass es sich irgendwie anfühlt ein bestimmtes Wahrnehmungserlebnis (z.b. einer grünen Wiese) zu besitzen, wenn man dabei in einem bestimmten Gehirnzustand ist? Intentionalität Manche mentalen Zustände haben einen repräsentationalen Inhalt bzw. sind auf ein bestimmtes Objekt gerichtet. Wie aber ist es möglich, dass physische Zustände dieses Merkmal aufweisen? 466 Philosophie des Geistes Substanz-Dualismus Spielarten des Physikalismus Semantischer Physikalismus Logischer Behaviorismus Identitätstheorie Funktionalismus Anomaler Monismus Supervenience-Theorie Repräsentationale Theorie des Geistes Theorie intentionaler Systeme Eliminativer Materialismus Die Naturalisierung des Geistes 467 3

4 Substanz-Dualismus Typische Annahmen (insbesondere der christlich- abendländischen Kultur) Der Mensch besteht aus einem materiellen Körper und einer immateriellen Seele. Die Seele macht das eigentliche Selbst des Menschen aus. Körper und Seele sind nur während des Lebens eines Menschen miteinander verbunden. Nach dem Tode löst sich die Seele vom Körper ab. Die Seele benötigt für ihre Existenz keinen Körper. Sie kann auch ohne diesen, für sich selbst existieren. Während der Körper vergänglich ist, ist die Seele unsterblich. 468 Platon über die Unsterblichkeit der Seele Platon (427 v. Chr. 348 v. Chr.) Platon stammte aus vornehmer Familie. Unter dem Einfluss seines Lehrers Sokrates begann er sich, der Philosophie zuzuwenden. Er gründete um 386 v.chr. in Athen seine eigene Schule, die Akademie. Alle von Platon veröffentlichten Schriften sind überliefert. Seine Schriften sind mit Ausnahme der Apologie (Die Verteidigung des Sokrates) und einer Anzahl Briefen als Dialoge abgefasst. In seinem Werk "Der Staat" entwickelt er seine Theorie des idealen Staates. Später entwickelte er seine Staatstheorie in den "Nomoi" (Gesetze) weiter. In fortgeschrittenem Alter reiste er noch zweimal nach Syrakus auf Sizilien (366 und 361), wo er den jungen Tyrannen Dionysios II unterrichtete

5 Platon über die Unsterblichkeit der Seele Platons Argumente für den Substanz-Dualismus (Phaidon) Der Zyklus des Entstehens und Vergehens Zu jedem Prozess, der von A nach B führt, muss es einen Prozess geben, der umgekehrt von B nach A führt. Insbesondere muss es zum Prozess des Sterbens den entsprechenden Prozess des Wiederauflebens geben. Die Seelen müssen sich nach dem Tod und vor dem Wiederaufleben irgendwo aufhalten. Erinnerung Wir verfügen über Wissen, das wir nur vor der Geburt erworben haben können. Zu diesem Wissen gelangen wir dadurch, dass sich die Seele wieder daran erinnert. Also muss die Seele schon vor der Geburt existiert haben. Verwandtschaft von Seele und Ideen Während die Seele nach der Erkenntnis ewiger Ideen strebt, richtet sich der Körper auf die Welt der vergänglichen Dinge. Es gibt also eine Verwandtschaft zwischen Körper und vergänglicher Welt und Seele und der Welt der unvergänglichen Ideen. Seele als Lebensprinzip Die Seele verleiht allem, wovon sie Besitz ergreift, Leben. Wenn die Seele allem, dem sie innewohnt, Teilhabe am Leben verleiht und Teilhabe am Tod verhindert, dann kann sie nicht selbst etwas sein, dass vergänglich ist. Also ist die Seele unsterblich. 470 Descartes res cogitans und res extensa René Descartes ( ) Descartes war Mathematiker und gilt als Gü Gründer des neuzeitlichen Rationalismus. Da er in einer Zeit lebte als traditionelle Ideen hinterfragt wurden, suchte er nach einer Methode, mit der man zu wahrer und gesicherter Erkenntnis kommen konnte. Sein Problem und seine Methode des systematischen Zweifels hatten einen enormen Einfluss auf die nachfolgende Entwicklung der Philosophie, was ihn zu dem Vater der Philosophie der Neuzeit machte. Diskurs über die Methode (1637) Meditationen über die erste Philosophie (1641) Prinzipien der Philosophie (1644) 471 5

6 Descartes: res cogitans und res extensa Das metaphysische Argument Zuerst: da ich weiß, dass alles, was ich klar und deutlich begreife, von Gott in der Weise gemacht werden kann, wie ich es begreife, so reicht es aus, daß ich einesacheohneeineandereklarunddeutlichbegreifenkann,damitichsicher bin, daß die eine von der anderen verschieden ist,... Und deshalb: gerade daraus, daß ich weiß, ich existiere, und daß ich bisher nichts anderes zu meiner Natur oder meinem Wesen gehörig bemerke, außer daß ich ein denkendes Ding bin, eben daraus schließe ich mit Recht, daß mein Wesen allein darin besteht, daß ich ein denkendes Ding bin.... da ich auf der anderen Seite eine klare und deutliche Idee von mir selbst habe, insofern ich ein denkendes, nicht ausgedehntes Ding bin, und auf der anderen Seite eine deutliche Idee vom Körper, insofern dieser nur ein ausgedehntes nicht denkendes d Ding ist, so ist, sage ich, gewiß, daß ich von meinem Körper wirklich verschieden bin und ohne ihn existieren kann. (René Descartes, Meditationen über die erste Philosophie) 472 Descartes: res cogitans und res extensa Das metaphysische Argument Alles, was man klar und deutlich einsehen kann, ist möglich. Man kann klar und deutlich begreifen, dass man allein mit der Eigenschaft zu denken existieren kann. Man kann klar und deutlich einsehen, dass Körper ohne zu denken existieren können. Es ist möglich, dass körperliche Substanzen (res extensa) und geistige Substanzen (res cogitans) nicht identisch sind

7 Descartes: res cogitans und res extensa Das metaphysische Argument (1) Wenn a = b, dann ist a = b notwendig. (Identitätsprinzip) (2) Wenn a = b nicht notwendig ist, dann ist a b. (Kontraposition) (3) Wenn a b möglich ist, dann ist es nicht notwendig, dass a = b. (Bedeutung des Wortes notwendig) Es ist möglich, dass körperliche Substanzen (res extensa) und geistige Substanzen (res cogitans) nicht identisch sind. Körperliche Substanzen (res extensa) und geistige Substanzen (res cogitans) sind nicht identisch. 474 Descartes: res cogitans und res extensa Das naturphilosophische Argument... gäbe es... Maschinen, die unseren Körpern ähnlich wären und unsere Handlungen insoweit nachahmten, wie dies für Maschinen wahrscheinlich möglich ist, so hätten wir immer zwei ganz sichere Mittel, um zu erkennen, daß sie keineswegs wahre Menschen sind. Erstens könnten sie nämlich niemals Worte oder andere Zeichen dadurch gebrauchen, daß sie sie zusammenstellen, wie wir es tun, um anderen unsere Gedanken mitzuteilen.... [Und zweitens:] Sollten diese Maschinen auch manches ebenso gut oder sogar besser verrichten als irgendeiner von uns, so würden sie doch zweifellos bei vielem anderen versagen, wodurch offen zutage tritt, daß sie nicht aus Einsicht handeln, sondern nur aufgrund der Einrichtung ihrer Organe. Denn die Vernunft ist ein Universalinstrument, das bei allen Gelegenheiten zu Diensten steht, während diese Organe für jede besondere Handlung einer besonderen Einrichtung bedürfen. (René Descartes, Diskurs über die Methode) 475 7

8 Positionen des Dualismus Interaktionistischer Dualismus Körper und Geist stehen in einer kausalen Wechselwirkung. (Descartes, Eccles) Parallelismus li Körper und Geist sind kausal voneinander unabhängig. Es besteht aber eine prästabilisierte Harmonie zwischen beiden. (Leibniz) Okkasionalismus Körper und Geist sind kausal voneinander unabhängig. Gott bringt jeweils anlässlich bestimmter Zustände im Körper bestimmte Zustände im Geist hervor und umgekehrt. (Geulincx, Malebranche) Epiphänomenalismus Zwar werden Zustände im Geist von Zuständen im Körper verursacht, aber nicht umgekehrt. (Huxley, Jackson) Eigenschaftsdualismus Zwar sind physische Dinge (biologische Organismen) Träger mentaler Eigenschaften, aber mentale Eigenschaften können nicht auf physikalische Eigenschaften zurückgeführt werden. (Chalmers) 476 Interaktionistischer Dualismus Wenn Körper und Geist kausal interagieren, dann muss es einen Ort der Interaktion zwischen Geist und Gehirn geben! Wo findet sie statt? Und wie? Descartes: In der Zirbeldrüse! Die Nerven bestehen aus kleinen, biegsamen Röhrchen, durch die sich die spiritus animales bewegen. Der Geist kann dann die Zirbeldrüse so drehen, dass sich die aus ihr austretenden spiritus animales in die Nerven bewegen, die zu den entsprechenden Muskeln und damit zu Körperbewegungen führen. Eccles: Im Liaisonhirn! Der Geist kann kleine funktionelle Einheiten des Liaisonhirns abtasten und damit die Aktivität des Liaisonhirns modifizieren, was zu spezifischen Erregungsmustern und damit u.a. zu spezifischen Körperbewegungen führt

9 Interaktionistischer Dualismus Neurobiologische Untersuchungen haben bisher nirgends einen Anhaltspunkt für das Wirken nicht-physiologischer Ursachen in unserem Gehirn ergeben. Das kausale Eingreifen if des Geistes in ein physikalisches h System würde üd auf jeden Fall eine Änderung des Energiezustandes dieses Systems implizieren und damit in Konflikt zum Energieerhaltungssatz stehen. Frage: Wie ist es zu erklären, dass der Geist eines komplexen Gehirns bedarf? Entweder ist ein Großteil unseres Gehirns überflüssig, da in ihm Probleme gelöst werden, die eigentlich in die Kompetenz des Geistes fallen, oder der Geist hat wenig oder gar nichts zu tun, da das meiste schon vom Gehirn erledigt wird. Frage: Wie kommt es, dass mein Geist auf mein Gehirn und auf kein anderes einwirken kann? Welche Relation könnte zwischen meinem Geist und meinem Gehirn bestehen, damit mein Geist auf mein Gehirn und nicht auf das Gehirn irgendeiner anderen Person einwirkt? 478 Epiphänomenalismus Es gibt kaum Zweifel, dass alle bewussten Erlebnisse kausal abhängig von Aktivitäten bestimmter Gehirnareale sind. Wie steht es aber mit der Umkehrung? Können mentale Zustände physische Zustände verursachen? Der Epiphänomenalist sagt: Nein! Es scheint so, daß sich das Bewußtsein der Tiere zum Mechanismus ihrer Körper nur wie eine Begleiterscheinung seiner Arbeitsweise verhält und daß es genauso wenig eine Kraft hat, diese Arbeitsweise zu verändern, wie die Dampfpfeife, die das Funktionieren der Antriebsmaschine einer Dampflokomotive begleitet, einen Einfluss auf deren Arbeitsweise besitzt. Ihre Willensakte... sind nichts weiter als eine Emotion, die physische Veränderungen anzeigt, diese Veränderungen aber nicht verursacht. (T.H. Huxley, 1874) 479 9

10 Epiphänomenalismus Bewusstsein ist für Huxley nichts anderes als eine Begleiterscheinung ein Epiphänomen der Vorgänge im Gehirn, die für unser Verhalten verantwortlich sind, nicht deren Ursache. These: Der Geist ist kausal unwirksam! Problem: Wie können physikalische Vorgänge im Gehirn Bewusstsein verursachen? Mögliche Antwort: Mentale Eigenschaften sind emergente Eigenschaften des Gehirns. Zombie-Problem: Unser gesamtes Leben könnte genau so ablaufen, wie es jetzt abläuft, ohne dass wir je bewusste Erlebnisse, Überzeugungen oder Wünsche hätten. Vielleicht sind gerade SIE ein Zombie! Oder ICH? 480 Philosophie des Geistes Spielarten des Physikalismus Semantischer Physikalismus Logischer Behaviorismus Identitätstheorie Funktionalismus Anomaler Monismus und Supervenience Repräsentationale Theorie des Geistes Instrumentalismus Eliminativer Materialismus

11 Semantischer Physikalismus Verifikationstheorie und semantischer Physikalismus Verifikationsthese: Der Gehalt (die Bedeutung) einer Aussage ergibt sich aus den Beobachtungssätzen, die aus ihr ableitbar sind. Beobachtungssätze beschreiben unsere unmittelbaren Beobachtungen. Beobachtbar sind letzten Endes nur physikalische Gegenstände bzw. physikalische Eigenschaften. Also gibt es zu jedem bedeutungsvollen Satz einen inhaltsgleichen Satz in physikalischer h Sprache, nämlich den Satz, der sozusagen die Zusammenfassung aller Beobachtungssätze besteht, die aus ihm abgeleitet werden können. Daher lassen sich alle Sätze über mentale Phänomene in Sätzen über physikalische Phänomene formulieren. 482 Semantischer Physikalismus Rudolf Carnap Paul hat Zahnschmerzen. Carl G. Hempel Im besonderen haben zwei verschieden formulierte Aussagen dann und nur dann dieselbe Bedeutung oder denselben faktischen Inhalt, wenn sie unter denselben Bedingungen beide wahr bzw. beide falsch sind. (C.G. Hempel: The Logical Analysis of Psychology ) Paul jammert und hält sich die Wange. Auf die Frage Was hast du denn? antwortet Paul Ich habe Zahnschmerzen. Bei genauerer Untersuchung zeigt sich, dass einer von Pauls Zähnen kariös und der Nerv angegriffen ist. Pauls Blutdruck und Reaktionsfähigkeit sind in bestimmter Weise verändert. In Pauls Zentralnervensystem spielen sich bestimmte charakteristische Prozesse ab

12 Semantischer Physikalismus Angela möchte einen Schnaps trinken genau dann, wenn gilt: Wenn Angela zuhause ist und sich ein Schnaps im Kühlschrank befindet, holt sich Angela den Schnaps aus dem Kühlschrank. & Wenn Angela im Restaurant ist, dann bestellt sich Angela einen Schnaps. & Wenn man Angela einen Schnaps anbietet, nimmt sie ihn sofort an. Problem: Angela holt sich einen Schnaps aus dem Kühlschrank, nur falls Angela auch glaubt, dass sich im Kühlschrank Schnaps befindet!!! Angela glaubt, dass im Kühlschrank Schnaps steht genau dann, wenn: Wenn Angela zuhause ist und ein Schnaps im Kühlschrank ist, holt Angela sich den Schnaps aus dem Kühlschrank. Problem: Angela holt sich den Schnaps aus dem Kühlschrank, nur falls Angela einen Schnaps trinken möchte!!! 484 Semantischer Physikalismus Probleme Mentale Prädikate sind in der Regel Cluster-Begriffe,, die sich nicht so einfach durch die Angabe physikalischer Erfüllungs-Bedingungen definieren lassen. Es ist schwierig, die Bedingungen so zu formulieren, dass sie nicht mit Gegenbeispielen konfrontiert werden können. Mentale Ausdrücke lassen sich in der Regel nicht zirkelfrei in physikalischer Sprache definieren. Zwar besteht zwischen Sätzen über mentale Phänomene und Sätzen über beobachtbares Verhalten ein enger Zusammenhang. Aber es ist trotzdem nicht möglich, für Sätze über mentale Phänomene bedeutungsgleiche Sätze zu finden, in denen nur auf beobachtbares Verhalten Bezug genommen wird!

13 Wittgensteins Privatsprachenargument E Stellen wir uns diesen Fall vor. Ich will über das Wiederkehren einer gewissen Empfindung ein Tagebuch führen. Dazu assoziiere ich sie mit dem Zeichen E und schreibe in einen Kalender zu jedem Tag, an dem ich die Empfindung habe, dieses Zeichen. Ich will zuerst bemerken, dass sich eine Definition des Zeichens nicht aussprechen läßt. Aber ich kann sie doch mir selbst als eine Art hinweisende Definition geben.... ich spreche, oder schreibe das Zeichen, und dabei konzentriere ich meine Aufmerksamkeit auf die Empfindung... Eine Definition dient... dazu, die Bedeutung eines Zeichens festzulegen. Nun, das geschieht eben durch das Konzentrieren der Aufmerksamkeit; denn dadurch präge ich mir die Verbindung des Zeichens mit der Empfindung ein. Ich präge sie mir ein kann doch nur heißen: dieser Vorgang bewirkt, daß ich mich in Zukunft richtig an diese Verbindung erinnere. Aber in unserem Falle habe ich ja kein Kriterium für die Richtigkeit. Man möchte hier sagen: richtig ist, was immer mir als richtig erscheinen wird. Und das heißt nur, daß hier von richtig nicht geredet werden kann. (Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, 258) 486 Wittgensteins Privatsprachenargument Die normative Sicht auf Bedeutung Ein Ausdruck kann nur dann eine Bedeutung besitzen, wenn es für seine Anwendung Korrektheitsstandards gibt, die uns sagen, wann wir den Ausdruck richtig verwenden und wann nicht. Den Ausdruck rot auf rote Dinge anzuwenden, ist beispielsweise korrekt; ihn auf grüne oder blaue Dinge anzuwenden, dagegen inkorrekt. Das Privatsprachenargument E Annahme 1: Für die Anwendung eines Ausdrucks muss es öffentlich zugängliche Kriterien geben, da wir ansonsten keine Korrektheitsstandards bilden können, die uns sagen, wann der entsprechende Ausdruck richtig bzw. falsch angewendet wird. (Die normative Sicht auf Bedeutung) Annahme 2: Wenn sich mentale Ausdrücke auf private, innere Phänomene beziehen, von denen nur die jeweilige Person selbst wissen kann, ob sie vorliegen oder nicht, dann gäbe es für diese Ausdrücke keine Korrektheitsstandards und auch keine richtigen oder falschen Anwendungen. Konklusion: Mentale Ausdrücke können sich nicht auf private, innere Phänomene beziehen, von denen nur die jeweilige Person selbst wissen kann, ob sie vorliegen oder nicht. (These von der Unmöglichkeit einer Privatsprache)

14 Logischer Behaviorismus Gilbert Ryle ( ) Ryle gilt als einer der Hauptvertreter des logischen Behaviorismus. i Ryle ist ein britischer Philosoph, der in Oxford lehrte. Er hatte einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der analytischen Philosophie. Innerhalb der Sprachphilosophie gilt er neben Austin und dem späten Wittgenstein als ein Vertreter der Ordinary-Language- Philosophy. Auf dem Gebiet der Philosophie des Geistes gilt er als einer der wichtigsten Kritiker des Dualismus. Systematically Misleading Expressions (1932) Categories (1938) The Concept of Mind (1949) Dilemmas (1954) 488 Logischer Behaviorismus Methodischer Behaviorismus (Psychologie) In der Psychologie war der Behaviorismus als Reaktion auf die methodischen Probleme der Introspektion entstanden. Wenn jemand aufgrund von Introspektion über sein geistiges Innenleben berichtet, so ist keine Überprüfung seiner Aussagen möglich. Ohne Überprüfung ist so die Behavioristen auch keine Wissenschaft möglich. Der methodische Ausweg für die Psychologie: Sie solle auf introspektive Berichte verzichten und statt dessen das Verhalten mithilfe von Reiz-Reaktions-Mustern beschreiben. Logischer Behaviorismus (Philosophie) Parallel zu diesen methodischen Überlegungen entstand der philosophische Behaviorismus. Dieser ist durch die Philosophie des Logischen Empirismus geprägt, g der ganz generell unüberprüfbare Aussagen für sinnlos hält, und speziell natürlich auch solche über das mentale Innenleben qua Introspektion. Doch was sollen Berichte über mentale Zustände dann sein, wenn diese einerseits sinnvoll zu sein scheinen, aber als Berichte über das private Innenleben einer Person nicht überprüfbar und daher sinnlos zu sein scheinen? Antwort: Die Beschreibungen mentaler Zustände sind nichts anderes als Verhaltensbeschreibungen

15 Logischer Behaviorismus Ich hoffe zu zeigen, dass [die offizielle Lehre] ganz und gar falsch ist, nicht nur in Einzelheiten, sondern grundsätzlich.... Sie besteht aus einem einzigen großen Irrtum, einem Irrtum ganz besonderer Art, nämlich einer Kategorienverwechslung. Sie stellt die Tatsachen des Geisteslebens so dar, als gehörten sie zu einem bestimmten logischen Typ oder einer Kategorie..., während sie in Wirklichkeit zu einer anderen gehören. Das Dogma ist daher ein philosophischer Mythos. (Gilbert Ryle, 1949) 490 Logischer Behaviorismus Kategorienfehler Zwei Ausdrücke α und β gehören zu derselben Kategorie, wenn man den Ausdruck α in allen Kontexten, in denen die Verwendung von α sinnvoll ist, durch den Ausdruck β ersetzen kann und umgekehrt, ohne dass Unsinn entsteht. Ein Kategorienfehler liegt dann vor, wenn man einen Ausdruck α so behandelt, als gehöre er zu der Kategorie A, während er zu der Kategorie B gehört. Dualismus: Mentale Ausdrücke beziehen sich auf verborgene Ereignisse im Inneren oder im Geist eines Menschen. Es sind diese inneren, privaten Ereignisse, die sein Verhalten verursachen. Logischer Behaviorismus: Mentale Ausdrücke werden verwendet, um öffentlich beobachtbare Handlungen auf eine spezifische Weise zu charakterisieren und zu beschreiben. Geistiges verursacht also kein beobachtbares Verhalten

16 Logischer Behaviorismus Wann ist eine Handlung intelligent? Dualist: Eine Handlung ist intelligent, wenn sie durch eine Überlegung verursacht wurde. Behaviorist: Eine Handlung wird intelligent genannt, wenn sie richtig und erfolgreich ausgeführt wird, und wenn der Handelnde fähig ist, in seinem Vorgehen Fehler zu entdecken und auszumerzen, Erfolge zu wiederholen und zu vergrößern etc. Wann ist eine Handlung willentlich? Dualist: Eine Handlung ist willentlich, wenn sie durch einen Willensakt verursacht wurde. Behaviorist: Eine Handlung wird willentlich genannt, wenn der Handelnde die Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt, die Handlung richtig auszuführen und wenn er nicht durch äußere Umstände von der richtigen Ausführung der Handlung abgehalten wurde

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