Vorlesung Konzernrechnung Modul 5
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1 Vorlesung Konzernrechnung Modul 5 Dr. Aldo C. Schellenberg Universität Bern WS 2006/2007 Mittwoch Uhr schellenberg@iuc.unibe.ch 1
2 Agenda > Quotenkonsolidierung > Equity-Accounting > Übungen 2
3 Quotenkonsolidierung 3
4 Quotenkonsolidierung Definitionen (IAS 31) > Die Quotenkonsolidierung ist eine Konsolidierungsmethode, bei der die Abschlussposten eines gemeinschaftlich geführten Unternehmens (Joint Venture) quotal, d.h. anteilsmässig, mit den entsprechenden Abschlussposten des bilanzierenden Unternehmens zusammengefasst werden. > Ein Joint Venture ist eine vertragliche Vereinbarung, in der zwei oder mehr Partner eine wirtschaftliche Tätigkeit durchführen, die einer gemeinschaftlichen Führung unterliegt. > Gemeinschaftliche Führung ist die vertraglich vereinbarte Teilhabe an der Kontrolle der wirtschaftlichen Geschäftstätigkeit und existiert nur dann, wenn die mit dieser Geschäftstätigkeit verbundene strategische Finanzund Geschäftspolitik die einstimmige Zustimmung der die Kontrolle teilenden Parteien (Partnerunternehmen) erfordert. 4
5 Beispiel Quotenkonsolidierung: Aufgabe A 16 Einzelbilanzen BAG Bereinigungen MAG BAG 60% Soll Haben Aktiven Flüssige Mittel 14' Wertschriften 23'250 0 Forderungen 21' Vorrräte 30'600 1'800 Darlehen 3'585 0 Beteiligungen 53' Sachanlagen 37'500 4'650 Immaterielle Anlagen Goodwill '000 8'370 Konzernbilanz Passiven Lieferantenschulden 18'000 2'295 Obligationenanleihe 30'000 0 Hypotheken 22'800 0 Rückstellung 6' Aktienkapital 60'000 3'000 Kapitalreserven 30'000 2'100 Gewinnreserven 9'660 0 Neubewertungsres Jahresgewinn 9' '000 8'370 5
6 Beispiel Quotenkonsolidierung Lösung A 16 Einzelbilanzen BAG Bereinigungen Konzern- MAG BAG 60% Soll Haben bilanz Aktiven Flüssige Mittel 14' '123 Wertschriften 23' '250 Forderungen 21' '164 Vorrräte 30'600 1'800 1'080 31'680 Darlehen 3' '585 Beteiligungen 53' '800 49'290 Sachanlagen 37'500 4'650 2'790 40'290 Immaterielle Anlagen Goodwill ' ' '000 8'370 5' '338 Passiven Lieferantenschulden 18'000 2'295 1'377 19'377 Obligationenanleihe 30' '000 Hypotheken 22' '800 Rückstellung 6' '258 Aktienkapital 60'000 3'000 1'800 1'800 60'000 Kapitalreserven 30'000 2'100 1'260 1'260 30'000 Gewinnreserven 9' '660 Neubewertungsres Jahresgewinn 9' ' '000 8'370 5'022 5'172 5' '338 6
7 Beispiel Quotenkonsolidierung Lösung A 16 (Berechnung Goodwill) Berechnung Goodwill Kaufpreis 4'800 Anteil 100% 60% Eigenkapital BAG 3'000 1'800 Kapitalreserven 2'100 1'260 Neubewertungsreserven '312 Goodwill am '488 Jahresabschreibung 372 Goodwill am '116 7
8 Equity-Accounting 8
9 Equity-Accounting Definitionen (IAS 28) > Die Equity-Methode ist eine Bilanzierungsmethode, bei der die Anteile an einem assoziierten Unternehmen oder einem Joint Venture (Beteiligungsunternehmen) zunächst mit den Anschaffungskosten in der Konzernbilanz angesetzt werden und in der Folge entsprechend dem Anteil des Anteilseigners am sich ändernden Reinvermögen des Beteiligungsunternehmens berichtigt werden. Das Periodenergebnis des Anteilseigners enthält seinen Anteil am Erfolg des Beteiligungsunternehmens. > Ein assoziiertes Unternehmen (Associate) ist ein Unternehmen, bei welchem der Anteilseigner über massgeblichen Einfluss verfügt und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Anteil an einem Joint Venture ist. > Massgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken, jedoch nicht die Beherrschung oder die gemeinsame Führung der Entscheidungsprozesse. 9
10 Grundkonzept Equity-Accounting > Die Equity-Methode ist keine Konsolidierungsmethode, sondern eine Bilanzierungsmethode für assoziierte Unternehmen; > Die Equity-Methode ist ein Bewertungsverfahren, bei dem eine Beteiligung zu ihrem anteiligen Eigenkapital bewertet wird; > Gegenüber der Bewertung zu historischen Anschaffungskosten hat die Equity-Methode den Vorteil, dass sie weitgehend die betriebswirtschaftlich richtigen Werte ermittelt > Die Equity-Methode wird unter IAS 28 präzis geschildert 10
11 Anwendung Equity-Accounting Erstmaliger Ansatzpunkt (IAS 28) > beim Anteilserwerb wird die Beteiligung zunächst zu Anschaffungskosten gebucht (IAS 28.11); > der Unterschiedsbetrag zwischen Anschaffungskosten und dem anteiligen Eigenkapital wird nach IFRS 3 behandelt; > ein allfälliger positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem Beteiligungswert wird in Übereinstimmung mit IFRS 3 als Goodwill gebucht (IAS 28.23); > ein allfälliger negativer Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem Beteiligungswert wird sofort als Ertrag in der Erfolgsrechnung erfasst (IFRS 3.56); > der Goodwill ist gemäss IFRS 3 jährlich einem Werthaltigkeitstest zu unterziehen. 11
12 Equity-Accounting Beispiel einer Nebenrechnung Anschaffungskosten der Beteiligung./. Anteiliges bilanzielles Eigenkapital bei Erwerb Unterschiedsbetrag davon 40% stille Reserven auf Gebäude Rest = Goodwill
13 Anwendung Equity-Accounting Folgebewertung (IAS 28) In der Folge wird der Equity-Wertansatz > um den Anteil am Periodenergebnis des Beteiligungsunternehmens erhöht/vermindert (IAS 28.11); > um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen des assoziierten Unternehmens angepasst (IAS 28.11); > um die Abschreibungen der im Erwerbszeitpunkt aufgedeckten stillen Reserven gesenkt bzw. um die Auflösung der stillen Reserven erhöht (IAS 28.23); > um eine ggf. vorzunehmende Goodwillwertminderung verringert; 13
14 Ermittlung des Equity-Wertes Ausgangspunkt: Anschaffungskosten regelmässige Fortschreibung: + anteiliger Jahresgewinn - anteiliger Jahresverlust - vereinnahmte Gewinne unregelmässige Fortschreibung: + Kapitaleinlagen - Kapitalrücknahmen + Zuschreibungen - Abschreibungen = Equity-Wert der Beteiligung 14
15 Beispiel Equity-Accounting Erstkonsolidierung Bilanzen per (Ausgangslage) Aktiven M-AG B Passiven M-AG B Liquide Mittel 4'820 2'600 Lieferanten 4' Forderungen 3'035 2'400 Darlehen 10'000 Vorräte 7'835 1'030 Aktienkapital 4'500 7'000 Obligationenanleihen 2'450 Reserven 1'200 3'000 Beteiligungen 0 Jahresgewinn Sachanlagen 2'710 4'500 20'850 10'530 20'850 10'530 > M-AG erwirbt Anfang 20.3 eine 30%-Beteiligung an B für 3 710; > Erwerb und Begleichung des Kaufpreises: flüssige Mittel (2 300), Obligationenanleihe (1 410); > Das Aktienkapital von B beträgt 7 000, die offenen Reserven 3 000; > Stille Reserven von 100 sind in den Forderungen und 600 in den Sachanlagen vorhanden; > Die durchschnittliche Restnutzungsdauer der Sachanlagen beträgt 10 Jahre, lineare Abschreibung; Aufgaben: 1. Verbuchung des Beteiligungskaufes; 2. Ermittlung des Goodwills; 15
16 Verbuchung Beteiligungskauf und Ermittlung Goodwill Buchungen für Erwerb des Aktienpaketes SOLL HABEN Betrag Käufer M-AG Beteiligung flüssige Mittel 2'300 Ermittlung des Goodwills Beteiligung Obligationenanleihe 1'410 Beteiligungswert/Kaufpreis 3'710 Anteil (30%) - anteiliges Aktienkapital (30% v. 7'000) 2'100 - anteilige offene Reserven (30% v. 3'000) anteilige stille Reserven auf Forderungen (30% v. 100) 30 - anteilige stille Reserven auf Sachanlagen (30% v. 600) 180 3'210 Goodwill 500 Bilanz M-AG nach Verbuchung Beteiligungskauf Aktiven M-AG Buchungen M-AG Passiven M-AG Liquide Mittel 4'820-2'300 2'520 Lieferanten 4'700 Forderungen 3'035 3'035 Darlehen 10'000 Vorräte 7'835 7'835 Aktienkapital 4'500 Obligationenanleihen 2'450-1'410 1'040 Reserven 1'200 Beteiligungen 0 3'710 3'710 Jahresgewinn 450 Sachanlagen 2'710 2'710 20'850 20'850 20'850 =
17 Erstkonsolidierung per Buchungen > B hat die stillen Reserven auf den Forderungen um 100 erhöht; > Die ordentlichen Abschreibungen auf den Sachanlagen wurden vorgenommen; > Der ausgewiesene Jahresgewinn beträgt 1500 SOLL HABEN Betrag Konsolidierungsbuchungen Goodwill-Aktivierung Goodwill Beteiligung 500 Erwerbszeitpunkt Veränderung stille Reserven bei B anteilige Zunahme auf den Forderungen Beteiligung Beteiligungsertrag 30 (30% von 100) anteilige Abnahmen auf den Sachanlagen Abschreibung Beteiligung 18 (30% von 600 : 10) anteiliger Jahresgewinn an B Beteiligung Beteiligungsertrag 450 (30% von 1'500) 17
18 Erstkonsolidierung per Bilanzen per (nach Verbuchung Beteiligungskauf) Aktiven M-AG B Equity Accounting Konzern Passiven M-AG B Equity Accounting Konzern Liquide Mittel 2'520 2'600 2'520 Lieferanten 4' '700 Forderungen 3'035 2'400 3'035 Darlehen 10'000 10'000 Vorräte 7'835 1'030 7'835 Aktienkapital 4'500 7'000 4'500 Obligationenanleihen 1'040 1'040 Reserven 1'200 3'000 1' Beteiligungen 3' '672 Jahresgewinn Goodwill Sachanlagen 2'710 4'500 2'710 20'850 10'530 21'312 20'850 10'530 21'312 18
19 Folgekonsolidierung per Buchungen > B schüttet eine Dividende von 5% aus; > Die stillen Reserven auf den Forderungen wurden aufgelöst; > Der ausgewiesene Jahresverlust beträgt 900; > M hat in ihrem Einzelabschluss die Beteiligung B um 210 abgeschrieben SOLL HABEN Betrag Konsolidierungsbuchungen Rückbuchung der Abschreibung im Einzelabschluss M Beteiligung Abschreibung 210 Goodwill-Aktivierung Goodwill Beteiligung 500 Erwerbszeitpunkt Anpassung des Beteiligungsbuchwertes an den Wert im konsolidierten Abschluss Ende des Vorjahres Beteiligung Gewinnreserven 462 (= Abnahme sti Res auf Sachanlagen + 30 Zunahme sti Res auf Forderungen) anteilige Dividende B Beteiligungsertrag Beteiligung % von (5% von 7'000) Veränderung sti Reserven bei B anteilige Abnahme auf Forderungen Beteiligungsaufwand Beteiligung 60 30% von 200 anteilige Abnahme auf Sachanlagen Abschreibung Beteiligung 18 (30% von 600): 10 anteiliger Jahresverlust B Beteiligungsaufwand Beteiligung % von
20 Folgekonsolidierung per Bilanzen per Aktiven M-AG B Equity Accounting Konzern Passiven M-AG B Equity Accounting Konzern Liquide Mittel 2'620 2'600 2'620 Lieferanten 4' '700 Forderungen 3'035 2'400 3'035 Darlehen 10'000 10'000 Vorräte 7'945 1'030 7'945 Aktienkapital 4'500 7'000 4'500 Obligationenanleihen 1'040 1'040 Reserven 1'200 3'000 1' Beteiligungen 3' '219 Jahresgewinn Goodwill Sachanlagen 2'710 4'500 2'710 20'850 10'530 21'069 20'850 10'530 21'069 20
21 Negativer Equity-Wert (IAS & 28.30) > übersteigen die kumulierten Verluste den Buchwert der Beteiligung, ist der Buchwert auf Null abzuschreiben (IAS 28.29); > ist der Anteil auf Null reduziert, werden zusätzliche Verluste nur im Umfang übernommen, wie rechtliche oder faktische Verpflichtungen bestehen (IAS 28.30); > Weist das assoziierte Unternehmen später wieder Gewinn aus, wird der Gewinn erst wieder berücksichtigt, wenn der Gewinnanteil den noch nicht erfassten Periodenfehlbetrag abdeckt (IAS 28.30); 21
22 Negativer Equity-Wert Anwendungsbeispiel > Die Kaspar AG hält eine weitere Beteiligung an der Melchior AG in der Höhe von 40% mit einem Beteiligungsbuchwert von 100k per Ein Unterschiedsbetrag existiert nicht. > Die Kaspar AG ist keine Verpflichtung eingegangen, die Verluste der Melchior AG zu übernehmen. > Die Melchior AG tätigt in den Jahren 2004 bis 2006 sehr hohe Investitionen. Die Abschreibungen darauf führen zu hohen Verlusten von jeweils 150k in den Jahren 2004 bis 2006 und damit zu anteiligen Verlusten der Kaspar AG von jeweils 60k (40% auf 150k). > Ab dem 4. Jahr zahlen sich die Investitionen aus und Melchior AG erzielt wieder Gewinne von 125k pro Jahr. > Es werden keine Dividenden ausgeschüttet. Zeigen Sie die Entwicklung des Equity-Wertes. 22
23 Negativer Equity-Wert Lösung Jahr Equity-Wert (01.01.) anteiliges Ergebnis (40%) Equity-Wert (31.12.) kumuliertes, nicht im Equity-Wert berücksichtigtes Ergebnis Anwendung der Equity-Methode Ja ausgesetzt ausgesetzt ausgesetzt Ja Ja 23
24 Equity-Accounting Ausweis in der Jahresrechnung (IAS ) > Ausweis in der Bilanz unter dem langfristigen Anlagevermögen > Eigener Anteil am Ergebnis des Assoziierten auf separater Zeile > Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Intercompany-Beziehungen sind zu eliminieren > Liste und Beschreibung im Anhang der signifikanten Assoziierten mit Quote und Stimmrechtsanteil (falls abweichend) > Zahlungsverpflichtungen und Eventualschulden (IAS 37) 24
25 Equity-Accounting Beispiel Konzernbilanz Rätia Energie 25
26 Equity-Accounting Beispiel Konzernerfolgsrechnung Rätia Energie 26
27 Equity-Accounting Ausweis im Anhang - Beispiel Rätia Energie 27
28 Equity-Accounting Ausweis im Anhang - Beispiel Rätia Energie 28
29 Minderheitsbeteiligung 29
30 Minderheitsbeteiligung > Beteiligungen kleiner als 20% > Keine Konsolidierung > Bewertung zum Anschaffungswert abzüglich notwendige Abschreibungen 30
31 Übersicht Vollkonsolidierung, Quotenkonsolidierung sowie Equity-Accounting 31
32 Beispiel Rätia Energie 32
33 Beispiel Rätia Energie 33
34 Beispiel Rätia Energie 34
35 Konsolidierungsstammbaum M-AG 15% 80% 100% 80% 50% 30% 100% A V V V V I-AG H-AG A-AG B-AG C-AG D-AG E-AG E V 80% 100% 5% 50% V V V V-AG S-AG F-AG G-AG 60% A M hat mit C einen Beherrschungsvertrag abgeschlossen auf D hat M einen massgebenden Einfluss die Geschäftstätigkeit von E ist völlig verschieden vom Rest des Konzerns H ist eine ausländische Zwischenholding und erstellt nach den nationalen Vorschriften ihres Domizilstaates einen Konzernabschluss G befindet sich in einem Land mit erheblichen politischen Unruhen und wurde unter die Kontrolle staatlicher Behörden gestellt. 35
36 Übersicht Quotenkonsolidierung Vollkonsolidierung Anschaffungskosten Equity-Accounting Tochtergesellschaft Joint Venture Associate Minderheits- Beteiligung Beherrschung gemeinschaftlich geführt massgeblicher Einfluss - > Konsolidierung > Fiktion der rechtlichen Einheit > vollständige Konsolidierung der Abschlussposten des Beteiligungsunternehmens > separater Ausweis der Anteile Dritter (Minderheiten) > Konsolidierung > keine Fiktion der rechtlichen Einheit > anteilsmässige Konsolidierung der Abschlussposten des Beteiligungsunternehmens > keine Anteile Dritter > keine Konsolidierung > Bewertung der Beteiligung in der Konzernbilanz zum anteiligen Wert des Eigenkapitals > keine Konsolidierung > Bewertung der Beteiligung in der Konzernbilanz zu Anschaffungskosten abzüglich notwendige Abschreibungen 36
37 Ausgangslage > M ist an X-AG seit der Gründung der X-AG zu 60% beteiligt; > M hat während des Jahres Waren im Wert von 400 an X-AG geliefert; > X-AG hat sämtliche Waren weiterverkauft; Bilanzen per Aktiven M X-AG Passiven M X-AG Forderungen Lieferanten Vorräte Darlehen Darlehen an X-AG 40 Aktienkapital Beteiligung an X-AG 96 Reserven Sachanlagen Jahresgewinn ' ' Erfolgsrechnungen für 20.4 Aufwand M X-AG Ertrag M X-AG Warenaufwand 1' Warenertrag 2' übriger Aufwand übriger Ertrag Jahresgewinn ' '
38 Vollkonsolidierung: Konsolidierungsbuchungen Kapitalkonsolidierung und Minderheitsanteile Aktienkapital X-AG / Beteiligung an X-AG 96 60% von 160 Aktienkapital X-AG / Minderheiten (Bilanz) 64 40% von 160 Reserven X-AG / Minderheiten (Bilanz) 40 40% von = 160 Konzerninterne Darlehen Darlehen von M / Darlehen an X-AG 40 Konzerninterne Umsätze Warenertrag M / Warenaufwand X-AG 400 Minderheitsanteil am Jahresgewinn von X-AG Minderheiten Gewinn (ER) / Jahresgewinn (ER) 12 40% von 30 Jahresgewinn (Bilanz) / Minderheiten (Bilanz) 12 40% von 30 Schlussfolgerung Alle Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung der Tochtergesellschaft X-AG werden zu 100% in die Konzernrechnung übernommen; Die Minderheitsanteile am Eigenkapital und am Gewinn werden separat ausgewiesen; Das Konzerndarlehen und die konzerninternen Umsätze (Intercompany-Umsätze) werden ausgeschieden 38
39 Vollkonsolidierung Bilanzen und Erfolgsrechnungen 20.4 Bilanzen per Aktiven M X-AG Elimination Konzern Passiven M X-AG Elimination Konzern Forderungen Lieferanten Vorräte Darlehen Darlehen an X-AG Aktienkapital / Beteiligung an X-AG Reserven Sachanlagen Jahresgewinn Minderheiten -64/ ' '864 1' '864 Erfolgsrechnungen für 20.4 Aufwand M X-AG Elimination Konzern Ertrag M X-AG Elimination Konzern Warenaufwand 1' '900 Warenertrag 2' '360 übriger Aufwand übriger Ertrag Jahresgewinn Minderheiten Gewinn ' '600 2' '600 39
40 Quotenkonsolidierung: Konsolidierungsbuchungen Kapitalkonsolidierung: Beteiligungsbuchwert gegen anteiliges Aktienkapital Aktienkapital X-AG / Beteiligung an X-AG 96 60% von 160 Konzerninterne Darlehen Darlehen von M / Darlehen an X-AG 24 60% von 40 Konzerninterne Umsätze Warenertrag M / Warenaufwand X-AG % von 400 Ergebnis Alle Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung der Tochtergesellschaft X-AG werden anteilsmässig zu 60% in die Konzernrechnung übernommen; Die Minderheitsanteile am Eigenkapital und am Gewinn werden nicht ausgewiesen; Das Konzerndarlehen und die konzerninternen Umsätze (Intercompany-Umsätze) werden anteilsmässig zu 60% ausgeschieden 40
41 Quotenkonsolidierung: Bilanzen und Erfolgsrechnungen 20.4 Bilanzen per Aktiven M X-AG (60%) Elimination Konzern Passiven M X-AG (60%) Elimination Konzern Forderungen Lieferanten Vorräte Darlehen Darlehen an X-AG Aktienkapital Beteiligung an X-AG Reserven Sachanlagen Jahresgewinn Minderheiten 0 1' '720 1' '720 Erfolgsrechnungen für 20.4 Aufwand M X-AG (60%) Elimination Konzern Ertrag M X-AG (60%) Elimination Konzern Warenaufwand 1' '820 Warenertrag 2' '216 übriger Aufwand übriger Ertrag Jahresgewinn Minderheiten Gewinn 2' '440 2' '440 41
42 Equity-Accounting: Konsolidierungsbuchungen Bewertung und Ausweis der Beteiligung zum anteiligen Eigenkapital Erfassung des Equity-Mehrwerts: Beteiligung X-AG / Reserven 60 (60% von 290) Beteiligung X-AG / Jahresgewinn (Bilanz) 18 60% von 30 Erfassung des-ertrages in der Erfolgsrechnung Jahresgewinn (ER) / Equity-Ertrag 18 60% von 30 Ergebnis Die Equity-Methode ist keine Konsolidierungs-, sondern eine Bewertungsmethode; Die Beteiligung wird zum anteiligen Eigenkapital (Substanzwert) bewertet und in der Konzernbilanz als Beteiligung ausgewiesen; Vom Gewinn der Beteiligung wird lediglich der Anteil von 60% in die Konzernrechnung übernommen 42
43 Equity-Accounting Bilanzen und Erfolgsrechnungen 20.4 Bilanzen per Aktiven M X-AG Elimination Konzern Passiven M X-AG Elimination Konzern Forderungen Lieferanten Vorräte Darlehen Darlehen an X-AG Aktienkapital Beteiligung an X-AG Reserven Sachanlagen Jahresgewinn Minderheiten 1' '678 1' '678 Erfolgsrechnungen für 20.4 Aufwand M X-AG Elimination Konzern Ertrag M X-AG Elimination Konzern Warenaufwand 1'700 1'700 Warenertrag 2'000 2'000 übriger Aufwand übriger Ertrag Jahresgewinn Minderheiten Gewinn 2' '218 2' '218 43
44 Gegenüberstellung der Methoden Konzernbilanzen per Aktiven V Q E Passiven V Q E Forderungen Lieferanten Vorräte Darlehen Darlehen an X-AG Aktienkapital Beteiligung an X-AG Reserven Sachanlagen Jahresgewinn Minderheiten '864 1'720 1'678 1'864 1'720 1'678 Konzernerfolgsrechnungen 20.4 Aufwand V Q E Ertrag V Q E Warenaufwand 1'900 1'820 1'700 Warenertrag 2'360 2'216 2'000 übriger Aufwand übriger Ertrag Jahresgewinn Equity-Ertrag 0 18 Minderheiten Gewinn '600 2'440 2'218 2'600 2'440 2'218 44
45 Beispiel: Novo Konzern 45
46 Aufgabe zur Abgrenzung des Konsolidierungskreises Minderheitsbeteiligung an der X-AG > Die amerikanische X-AG und die ebenfalls in den USA tätige Y-AG wollen fusionieren. Der Novo-Konzern soll an der neuen Gesellschaft eine Minderheitsbeteiligung von 49,9% halten, doch ist nicht auszuschliessen, dass er seine Beteiligung in absehbarer Zeit auf über 50% aufstockt. > Hm Der Basler Novo-Konzern will seine Aktivitäten auf dem amerikanischen Markt für Dienstleistungen im Diagnostika-Bereich arrondieren. Zu diesem Zweck sollen die Y-AG mit einem Jahresumsatz von $ 712 Mio. mit der X-AG (Umsatz $ 443 Mio.) fusionieren. Novo wird am vereinten Unternehmen allerdings nur eine Minderheitsbeteiligung von 49,9 % halten. Novo wird ausserdem Optionsscheine für den Erwerb von weiteren Aktien des neuen Unternehmens erhalten, welche Novo berechtigen, ab den Anteil auf 75 % zu erhöhen. > P.S.: Novo war bis jetzt Alleinaktionärin an der Y-AG. 46
47 Novo Konzern: Graphische Darstellung Novo Konzern CH 49,9% 100% Y AG (USA) Umsatz $ 712 Mio. X AG (USA) Umsatz $ 443 Mio. Fusion 47
48 Aufgaben 1. Wie wird die M & A - Transaktion nach internationalen in den Konsolidierungskreis der Novo einbezogen Richtlinien? 2. Wie verändert sich durch die geschilderte Transaktion der Umsatz und der Gewinn des Novo-Konzerns? 3. Welchen Einfluss hat die gewählte Beteiligungsform auf die Umsatzrendite des Novo-Konzerns? 4. Warum hat der Novo-Konzern diesen Weg der Beteiligung gewählt? 48
49 Novo Konzern: Lösungen (1/2) 1....Die Existenz und Auswirkung von potenziellen Stimmrechten, die gegenwärtig ausgeübt oder umgewandelt werden können, einschliesslich von anderen Unternehmen gehaltener potenzieller Stimmrechte, sind bei Beurteilungen zu berücksichtigen, ob ein Unternehmen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik eines anderen Unternehmens zu bestimmen. (IAS 27.14). Optionen sind zu berücksichtigen bei der Bestimmung der Beherrschung. Im Bsp. können die Optionen allerdings erst 2007 ausgeübt werden, weshalb 2005 noch Equity-Accounting angewendet wird. 2. Umsatz: Rückgang, da die Y-AG bisher vollkonsolidiert wurde, mit der Equity-Methode der Umsatz aber nicht berücksichtigt wird. Gewinn: Vollkonsolidiert (bisher): 100 % Gewinn Y-AG Equity Accounting (neu): 49,9 % des neuen Gewinns, d.h. aus Gewinn X-AG und Y-AG 49
50 Novo Konzern: Lösungen (2/2) 3. Umsatzrendite Gewinn * 100 Umsatz 4. Grund für die Haltung von 49,9 %: Vermeidung der Vollkonsolidierung 50
51 Ausblick nächste Veranstaltungen (10.1. / ) > Fusionen > Abschlüsse in fremden Währungen > Latente Steuern > Weiterführende Probleme > Übungen > Fallstudie 51
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