(& die gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion) Blanchard & Illing Kapitel 6
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- Arnim Dieter
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1 4. Der Arbeitsmarkt (& die gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion) Blanchard & Illing Kapitel 6 1
2 Der Arbeitsmarkt, Kapitel Wichtige Kennzahlen 6.2 Kompetitiver Arbeitsmarkt 6.3 Lohnsetzung auf unvollkommenem Arbeitsmarkt 6.4 Preissetzung auf unvollkommenem Gütermarkt 6.5 Arbeitsmarktgleichgewicht g bei unvollkommenen Märkten 6.6 Gleichgewichtiges Produktionsniveau 2
3 6.1 Wichtige Kennzahlen Ab Arbeitskräftepotential: käft t ti alle Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen (67?) Erwerbspersonen/Erwerbsbevölkerung (labour force): L alle im Alter 15-65, die auch Arbeit suchen/arbeiten. Beschäftigung (employment): N Ab Arbeitslosigkeit: i U L N Arbeitslosenrate: u = U / L 3
4 6.1 Wichtige Kennzahlen Bevölkerung, Erwerbspersonen, Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit in Deutschland, 2004
5 6.1 Wichtige Kennzahlen Dieselbe Arbeitslosenquote u kann zwei recht unterschiedliche Situationen abbilden: Es kann sich um einen aktiven Arbeitsmarkt handeln, auf dem viele Beschäftigungsverhältnisse gelöst werden, gleichzeitig aber auch viele Arbeitssuchende eine neue Beschäftigung finden. Andererseits kann es sich aber auch um einen sklerotischen Arbeitsmarkt handeln, der durch eine geringe Zahl von Kündigungen und Neueinstellungen und einen hohen Pool an Langzeitarbeitslosen gekennzeichnet ist.
6 6.1 Wichtige Kennzahlen Die Arbeitsmarktentwicklungen in den USA und Deutschland unterscheiden sich deutlich voneinander: Arbeitslosenquote (Bestand) Arbeitsmarkströme
7 6.1 Wichtige Kennzahlen Die Entwicklung der durchschnittichen jährlichen Arbeits- losenquote in Deutschland und den USA, In den USA schwankt die Arbeitslosenquote seit 1960 zwischen 3und 10%. In Deutschland ist die Arbeitslosenquote seit Mitte der 70er Jahre in mehreren Stufen angestiegen. In wirtschaftlichen h Schwächephasen nimmt die Arbeitslosigkeit zu.
8 6.1 Wichtige Kennzahlen: USA Durchschnittliche monatliche Ströme zwischen Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit und Nichtteilnahme il h am Abit Arbeits-markt in den USA,
9 6.1 Wichtige Kennzahlen: USA E 28% 2,8% 1,2% 25,7% 1,3% 22% 2,2% U 1,6% 18,6% NP
10 6.1 Wichtige Kennzahlen Durschnittliche monatliche Dauer USA D Verlassen von U (U->E,NP) Arbeitsplatzverlust & Wechsel (E -> E,U,NP) Arbeitsplatzwechsel (E->E) Arbeitsplatzverlust (E->U)
11 6.1 Wichtige Kennzahlen: D E 0,8% 0,6% 7,1% 0,8%? U? 4,4%% NP Quelle: Bachman 2005, Monatsdurchschnitte , West-Deutschland
12 6.1 Wichtige Kennzahlen Insgesamt: große Ströme in die Erwerbstätigkeit hinein und aus der Erwerbstätigkeit heraus, vielfach direkt in bzw. aus Beschäftigung! Viele Personen, die als außerhalb der Erwerbsbevölkerung klassifiziert sind, wollen in Wirklichkeit durchaus arbeiten und bewegen sich ständig zwischen Partizipation und Nichtpartizipation hin und her bewegen. Diese Übergänge in absoluten Zahlen genau so wichtigwie ihi i Übergänge zwischen U und E
13 6.2 Kompetitiver Arbeitsmarkt: Arbeitsangebot Idealisierter Arbeitsmarkt: Keine Such- und Matchingfriktionen: Arbeitsmarktströme können nicht abgebildet werden! Nur Bestandsgrößen wie Beschäftigung & Arbeitlosigkeit Mikro-fundierte Verhaltensrelationen Arbeitsangebot der Haushalte: Nutzenmaximierungskalkül Arbeitsnachfrage der Unternehmen: Gewinnmaximierungskalkül Reallohn bringt Arbeitsangebot und Nachfrage in Einklang 13
14 6.2 Kompetitiver Arbeitsmarkt: Arbeitsangebot Aus der mikroökonomischen Analyse wissen wir: Die individuelle Nutzenmaximierung ergibt W P * Grenznutzen des Konsums = Grenznutzen der Freizeit Dies ergibt eine Arbeitsangebotsfunktion N S ( W/ P) Wir nehmen an dass die Angebotsfunktion positiv geneigt oder senkrecht ist. Nicht klar ohne weiter Annahmen! Herleitung in der VL 14
15 6.2 Kompetitiver Arbeitsmarkt: Arbeitsnachfrage Ebenso aus der mikroökonomischen Analyse wissen wir: Profitmaximierende Firmen fragen Arbeit entlang der Grenzproduktkurve nach. Für die Produktionsfunktion Y = F(N) bedeutet dies W P = F N. Ergibt sich eine negativ geneigte Arbeitsnachfragekurve N D ( W P), falls F < 0. 2 N Herleitung in der VL 2 15
16 6.2 Kompetitiver Arbeitsmarkt: Gleichgewicht Reallohnsatz N D N S W P N Beschäftigung 16
17 Effekt eines Anstiegs der Arbeitskräftenachfrage Reallohnsatz N D N D' N S (W/P)' W/P N N' Beschäftigung 17
18 Effekt eines Anstiegs des Arbeitskräftepotentials bei starrem individuellem Arbeitsangebot Reallohnsatz N D N S S ' N W/P (W/P)' N N' Beschäftigung 18
19 6.2 Kompetitiver Arbeitsmarkt: U? Wie erklären wir Arbeitslosigkeit im wettbewerblich organisierten Arbeitsmarkt? Strukturelle Erklärung: inelastisches Angebot & und inelastische Nachfrage Elastisches Angebot und Nachfrage aber inflexible Reallöhne, die Angebot und Nachfrage nicht in Einklang bringen
20 Arbeitslosigkeit: Unelastische Nachfrage&Angebot Reallohnsatz N D N S U > 0 bei jedem Lohnsatz N U 20
21 Effekt eines nach unten rigiden Reallohns N D D N N D N S (W/P)' (W/P) 0 U N N 21
22 Entwicklung der Sockelarbeitslosigkeit
23 6.3 Lohnbildung auf unvollkommenem Arbeitsmarkt Arbeit wird nicht entlang der vorhin diskutierten Angebotsfunktion angeboten. Die Arbeiter haben Verhandlungsmacht und verlangen höhere Löhne, als durch die N S -Kurve ange- geben. Oder die Firmen zahlen aus Anreizgründen höhere Löhne (Effizienzlöhne). Annahme 1: Der Nominallohn W orientiert sich an erwartetem Preis- niveau P e. Annahme 2: Je besser die Arbeitsmarktlage, desto höher ceteris paribus der angestrebte Reallohn W / P e. 23
24 6.3 Lohnbildung auf unvollkommenen Arbeitsmarkt Formal kann dies erfasst werden durch die Lohnbildungsgleichung e W = P F u, z, ) ( + wobei u die Arbeitslosenrate und z sonstige Einflüsse, insbesondere höhe Arbeitslosenunterstützung oder Wiederbeschäftigungschancen, repräsentieren. Unter der Annahme P e = P ergibt dies für die Reallohnbildung: W = F( u, z) P + (Abweichungen [ P e P] werden im nächsten Kapitel diskutiert.) 24
25 Die WS-Kurve Reallohnsatz W/P WS-( wage setting )Kurve U u = L Arbeitslosenrate 25
26 VI.4 Preissetzung auf unvollkommenen Gütermärkten Firmen fragen Arbeit nicht entlang der Grenzproduktkurve nach, und Preise werden nicht nach der Grenzkostenregel (Preis = Grenzkosten) gebildet, sondern nach einer Preis-aufschlagsregel (markup- pricing). i Für eine lineare Produktionsfunktion mit auf Eins normierter Arbeitsproduktivität Y = N gilt: Grenzkosten = Lohnsatz W. 26
27 VI.4 Preissetzung auf unvollkommenen Gütermärkten Preissetzungsregel: g g P = (1 + μ)w wobei μ (markup-parameter) durch die Marktmacht der Firmen am Gütermarkt bestimmt ist. Bei perfektem Wettbe-werb gilt μ = 0. Diese Preissetzungsregel impliziert für den Reallohn: W = 1 P 1 + μ Marktmacht der Firmen senkt den Reallohn unter die Grenzproduktivität der Arbeit! 27
28 Die Preissetzungs-Kurve W/P 1 Preissetzungskurve 1 + μ PS-Kurve Arbeitslosenrate 28
29 VI.5 Arbeitsmarktgleichgewicht bei unvollkommenen Arbeits- und Gütermärkten W/P WS-Kurve 1 A 1+ μ PS-Kurve F(z) u n ( z, μ) + + u 29
30 VI.5 Arbeitsmarktgleichgewicht bei unvollkommenen Arbeits- und Gütermärkten Für die Gleichgewichtsarbeitslosenrate u n hat sich unglückicherweise der Begriff natürliche Arbeitslosenrate eingebürgert. Nichts daran natürlich, sondern durch ökonomische & institutionelle Rahmenbedingungen bestimmt, z.b. z,μ! Besser: strukturelle Arbeitslosenrate 30
31 VI.5 Arbeitsmarktgleichgewicht bei unvollkommenen Arbeits- und Gütermärkten Die Gleichgewichtsbedingung g g F( u, z) 1 = 1 + μ definiert implizit die Gleichgewichtsarbeitslosenrate als Funktion von z und μ: Implizite Differentiation ergibt u n (z,μ) 31
32 Grafische Illustration des Effektes von μ W/P WS-Kurve μ u PS 1 1+ μ PS' für μ' > μ u n u' n u 32
33 Anpassung an μ-schocks bei unterschiedlicher Reallohnflexibilität (μ' > μ) W/P WS-Kurve μ 1 1+ μ WS WS PS PS' u n u' n u' n u 33
34 VI.6 Gleichgewichtiges Produktionsniveau ( natürliches natürliches Outputniveau) Die gleichgewichtige g g Arbeitslosigkeit U = u L impliziert N = L( 1 un) und somit für Y = N das gleichgewichtige Outputniveau Y n = Y ( z, μ ) = L(1 u ( z, μ )) n Alternativ: für ein gegebenes L kann Y n aus der Arbeitsmarktgleichgewichtsbedingung g g g bestimmt werden, indem in diese u n = 1-Y n /L eingesetzt wird: n n + + F( 1 Y / L, z) = 1/(1 + μ) n 34
35 Zusammenfassung Der Reallohn ist eine abnehmende Funktion der Ab Arbeitslosenquote. t Auch die Preissetzung impliziert einen bestimmten Reallohn: Dieser ist bei konstantem Grenzprodukt der Arbeit konstant. Ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt stellt sich dann ein, wenn der Reallohn, der im Rahmen der Lohnsetzung festgelegt wird, dem Reallohn entspricht, der durch die Preissetzung impliziert wird. Die gleichgewichtige i hti Arbeitslosenquote t bezeichnet man als natürliche Arbeitslosenquote. Der natürlichen Arbeitslosenquote entspricht ein natürliches Beschäftigungsniveau und ein natürliches Produktionsniveau.
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