Protokoll des Workshop Inklusion im Kulturbereich
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- Dagmar Linden
- vor 7 Jahren
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1 Protokoll des Workshop Inklusion im Kulturbereich vorgelegt von: Maja Lange Dittmar & Lange Personalentwicklung Datteln, April
2 Im Rahmen der Debatte Lünen auf dem Weg zur inklusiven Kommune fand am ein zweistündiger Workshop im Rathaus der Stadt Lünen statt. An diesem Abend wurde die sehr breit geführte Diskussion fokussiert auf die kulturellen Angebote der Stadt Lünen. Dazu waren Vertreterinnen und Vertreter der Politik und einzelner Kultureinrichtungen sowie städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeladen. Begrüßt wurden die Teilnehmenden durch den Kulturdezernenten der Stadt Lünen Herrn Horst Müller-Baß. Im Rahmen der Eröffnung erläuterte er zunächst die Bedeutung des Begriffes Inklusion aus Sicht der kommunalen Akteure. Er betonte, dass es den Handelnden nicht nur um die Fragestellung geht, wie Barrieren vielfältigster Art für Menschen mit Behinderungen beseitigt werden können. Vielmehr soll der Begriff auf alle kommunalen Handlungsfelder angewandt werden, um so eine gelungene gesellschaftliche Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger zu ermöglich. Dazu sei es notwendig, diese Aufgabe als gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit zu verstehen. Bei dieser Querschnittsaufgabe ist das Zusammenwirken aller Beteiligten ebenso unerlässlich wie die Steuerung durch eine dezernatsübergreifende Arbeitsgruppe. Für den Bereich Kultur erhoffe er sich im Rahmen der heutigen Veranstaltung eine erste und offene Ideensammlung. Herr Müller-Baß betonte, dass dieser Workshop eine Auftaktveranstaltung sei und die hier entwickelten Ideen und gefundenen Ansätze in Zukunft weiter ausdifferenziert, bewertet und umgesetzt werden sollen. Dazu wünscht er sich eine aktive Arbeitsgruppe, die diesen Prozess begleitet. Danach übergab er an die Moderatorin Frau Maja Lange, die die Gruppe durch den Abend führte. 2
3 Nach einer kurzen Begrüßung erklärte Frau Lange den Teilnehmenden das für heute geplante methodische Vorgehen. Mit Hilfe der Kopfstand-Technik sammelten die Teilnehmenden zunächst Antworten auf die Frage: Wie bauen wir Barrieren zu unseren Kulturangeboten auf? Wie verhindern wir Teilhabe? Dieses Brainstorming, bei der die Ausgangsfrage auf den Kopf gestellt wurde, führte in kurzer Zeit zu einer zweiseitigen Ideensammlung. In einem zweiten Schritt wurden nun die gefundenen Ideen für eine Diskussion und Weiterentwicklung herangezogen. Ziel war es, Ansatzpunkte, Maßnahmen und Lösungsansätze zu finden, die den zuvor beschriebenen negativen Zustand verhindern. So wurden alle Ansätze auf die Ausgangsfrage zurückgeworfen: Wie erreichen wir Inklusion im Kulturbereich? 3
4 Bei diesem Arbeitsschritt wurden viele Möglichkeiten und zu bedenkende Punkte diskutiert und festgehalten. So wurde u. a. die Frage des Einbezugs der betroffenen Bürgerinnen und Bürger angesprochen und die Relevanz dieses Vorgehens und der damit verbundenen Sichtweise verdeutlicht. Die Handelnden sollen nicht über die jeweiligen Bevölkerungsruppen reden, sondern mit ihnen, war hier Credo. Im Fokus stand dabei immer wieder auch die Frage der Erreichbarkeit, die mitgedacht werden sollte. Dazu wurden auch unterschiedliche Sichtweisen im Laufe der Diskussion deutlich, wenn es z. B. um die Frage der Erreichbarkeit durch technische Medien und soziale Netzwerke ging. Dabei betonten einzelne die Notwendigkeit, vielfältige Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und Werbung zu nutzen. Auch der Bedarf an einem abgestimmten Gebäudemanagement wurde an diesem Abend hervorgehoben. 4
5 Die Ergebnisse der Kopfstand-Technik im Überblick: 5
6 Auflistung der entwickelten Gegenideen: Überprüfung der Räumlichkeiten bei der Veranstaltungsplanung, z.b. Überprüfung der Funktionalität Angebote im Erdgeschoss platzieren Ausgeklügeltes Gebäudemanagement Zeit- und Finanzplan zur Ertüchtigung der Gebäude erstellen Rampen installieren Stufen kenntlich machen Technische oder menschliche Türöffner installieren Variable Eintrittspreise Zahlen Sie, was es Ihnen wert ist! Fahrgemeinschaften anbieten, Werbung, Wohnortsangabe Voic in verschiedenen Sprachen Anderssprachige Angebote, durchgängig mehrsprachig Kulturelle Bildung Aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen (Kulturzwerge, JeKi ) Aktive Mitwirkung (mit sprechen) Fortbildung aller Kulturschaffenden und Pförtner/-innen (z.b. Wie vermittel ich einem Blinden Gemälde?) Gebärdensprache zur Übersetzung einsetzen (Anregung durch öffentliche Medien) Verschiedene Wege nutzen zu den Zielgruppen, mit dem Ziel, möglichst alle zu erreichen (z.b. Einsatz von Technik, Befähigung ermöglichen) Zielgruppen und Erreichbarkeit definieren Livestream 6
7 Leichte Sprache Ungewöhnliche Öffnungszeiten: Aktive Bürgerbeteiligung, Auswertung? Befragung der Interessierten, Kommunikation auch über facebook etc. Aktion: Kulturdezernent oder Bürgermeister vor Ort Bürgertelefon Infopoint für Teilhabe (persönlich besetzt und über die Homepage der Stadt Lünen) Zugang und Gestaltung der Homepage überprüfen Ungewöhnliche Werbekonzepte Wege-Leit-System zu den Kultureinrichtungen Preisnachlass für Begleitpersonen Leitfaden Veranstaltungsplanung (Gesamtpaket beachten) Räume der Begegnung schaffen Kinderbetreuung Datingbörsen, Stammtisch Stärkere Vernetzung der Kultureinrichtungen (z. B. bei Musikveranstaltungen) Durchführung von parallelen Angeboten für Familien 7
8 Abschließend äußerten die Teilnehmenden Wünsche und Ideen zu der weiteren Vorgehensweise und einigten sich darauf, die gefundenen Ansätze in einem zweiten Meeting mit ähnlichen Rahmenbedingungen weiter zu bearbeiten. Einige konnten sich auch vorstellen, im Rahmen einer Arbeitsgruppe in einem festgelegten Turnus diese Thematik weiter zu entwickeln. Es wurde dabei der Wunsch geäußert, den zeitlichen Rahmen (wochentags abends von 17:00 bis 19:00 Uhr) beizubehalten. Mögliches Vorgehen für nachfolgende Treffen: Bereiche definieren, Kultur identifizieren Prioritäten setzen Analyse der einzelnen Einrichtungen Betroffene einbeziehen Best practice in vergleichbaren Kommunen Erstellung eines Handlungsplans sowie eines Kostenplans Bei seiner Verabschiedung betonte Herr Müller-Baß, dass er zufrieden mit dem heutigen Ergebnis sei. Insbesondere freue er sich über die signalisierte Bereitschaft, an diesem spannenden Prozess weiter mitzuwirken. 8
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