Antibiotika in der Nutztierhaltung - Position der Schweineproduktion -
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- Christin Meyer
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1 Antibiotika in der Nutztierhaltung - Position der Schweineproduktion - Dr. Jürgen Harlizius Leiter Schweinegesundheitsdienst Landwirtschaftskammer NRW (Mitglied im Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.v.)
2 Gliederung Schweinegesundheitsdienst Entwicklung der Schweinehaltung Tiergesundheitsmanagement Aktuelle angewandte Forschung Position zum Antibiotikaeinsatz
3 SGD in Deutschland I.d.R. Körperschaft des öffentlichen Rechts (z.b. TSK,LWK) Fachtierärzte Unabhängige Beratung zur Sicherung der Tiergesundheit in der Schweinehaltung Zusammenarbeit mit allen Beteiligten aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft (Vet.-Behörden, Hoftierärzte, Produktionsberater, Zucht, Besamung usw.) Fortbildung Fachgutachten Zertifizierung Angewandte Forschung
4 Schweinedichte Sauen Mastschweine NRW 26 % 21 % NL D NDS 33 % 25 % Schweine / 100 ha oder 1 km 2 NL D > 500 >
5 14,0 13,5 13,0 12,5 12,0 11,5 11,0 10,5 10,0 9,5 9,0 8,5 8,0 Entwicklung der biologischen Leistung 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 leb. geb. Ferkel/Wurf Saugferkelverluste %
6 Produktionskosten in Abhängigkeit von der Leistung (alle Angaben in /Ferkel) ,30 10,40 12,00 30,40 8,30 7,00 6,50 9,70 9,70 8,50 11,90 10,60 10,20 27,20 27,10 25,90 21 verk. Ferkel 24 verk. Ferkel 26 verk. Ferkel 28,5 verk. Ferkel Viehzukäufe* Sonstige Kosten gesamt Lohnansatz Futterkosten Gebäudekosten + Zinsansatz Ferkelerlös (bei kg) * abzüglich Altsauenerlös + Bestandsveränderung
7 Entwicklung der Verluste und Tageszunahmen in der Mast % 4,50 g 790 4,00 Verluste (%) TGZ (g) , , , , , / / / / / / / / / / / / 2011 Quelle: REMS Mastschweine/Jahr
8 Das Tier in Abhängigkeit von Umwelt und Management Krankheitserreger Parasiten Bakterien Viren Pilze Disposition Haltungshygiene Fütterungshygiene Krankheitsprophylaxe Reinigung/Desinfektion Impfungen Stress/Wohlbefinden Klima, Transport, Haltung, Absetzen... Infektionsdruck im Betrieb aus der Umgebung
9 Hygiene früher/heute
10 Hygiene früher/heute Feller
11 Modernes Hygienemanagement
12 Tiergesundheitskosten in der Ferkelerzeugung und Schweinemast 140,00 14,00 /Sau 120,00 100,00 80,00 60,00 40,00 20,00 12,00 10,00 8,00 6,00 4,00 2,00 /Schwein bzw. /Ferkel 0,00 0,00 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 Sauenhaltung EUR/Sau Schweinemast EUR/Schwein Sauenhaltung EUR/Ferkel (Betriebe mit schweren Ferkeln)
13 Aufteilung der Tiergesundheitskosten (36 Betriebe mit schweren Ferkeln ca. 130 /Sau, davon für ) 2 % Betreuung/ Beratung 7 % (3 %) Bio-Technik (6 %) 29 % Sonstiges (34 %) 12 % Sauen- Impfungen (11 %) 50 % Ferkel- Impfungen (46 %) Werte in ( ) = Vorjahreswerte
14 Antibiotika EU Verbrauch Grave et al. 2010
15 Antibiotikareduktion in einer Schweinepraxis in NRW g/ kg Schwein 0,2 0,18 0,16 0,14 0,12 0,1 0,08 0,06 0,04 0,02 0 = - 26% = -36% = - 17% = - 50% = - 75% Tetrazykline Amoxicillin Colistin Tylosin Sulfonamide
16 Impfmaßnahmen bei den Ferkeln Impfkosten /Ferkel (Kostenansatz der jeweiligen Impfung 1,50 ) 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/ Impfkosten % Mycoplasmen % Circo % PRRS % Ileitis %-Kostenanteil der Impfung
17 Benchmarking nach Prof. Blaha: Die Schlechten finden! Mortalitätsraten, Organbefunde, Tierbehandlungsindex u.a.m. Reale Zahlen aus einer Erzeugergemeinschaft (Dissertation in Bakum): Bedarf an gezielter tierärztlicher Bestandsbetreuung Anzahl Bestände arithmetisches Mittel Ggf. risikoorientierte Kontrolle gemessene Indikatoren 0 Tage 13 Tage 54 Tage antibiotische Therapie aller Tiere ( TBI nach Blaha)
18 Aktuelle Forschung Arzneimitteleinsatz (Erfassung, VetCAb Studie) MRSA Frühwarnsystem Grenzüberschreitende Screeningprogramme Ziel 2 Cluster NRW: Gesunde Tiere gesunde Lebensmittel FUGATO: Entwicklung von genetischen Markern zur Infektabwehr und Resistenz im Atemtrakt des Schweines (IRAS) J.Harlizius, J. Harlizius Tiergesundheitsdienst Tiergesundheitsdienst
19 Zwei Bausteine in der Qualitätssicherung u. Lebensmittelsicherheit Wachsende Eigenverantwortung Verordnung (EG) 178/2002 Staatliche Kontrolle durch Behörden Lebensmittelsicherheit Eigenkontrolle der Wirtschaft Die Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer haften für die Sicherheit ihrer Lebens- und Futtermittel für alle Schäden, die ein von ihnen eingeführtes, erzeugtes, verarbeitetes, hergestelltes oder vertriebenes Lebensoder Futtermittel hervorruft hohes Eigeninteresse an Gefahrenabwehr zusätzliche Absicherung durch Zertifizierung der Eigenkontrolle
20 Das Selbstverständnis Schweinehaltung = Lebensmittelproduktion Tiergesundheit = Tierschutz = Basis für Lebensmittelsicherheit = Verbraucherschutz Hygiene, Hygiene, Hygiene Wenn nötig und möglich Immunprophylaxe Antibiotika so viel wie nötig, so wenig wie möglich J.Harlizius, Harlizius Tiergesundheitsdienst
21 Die Position Wir wollen Antibiotika reduzieren Völliger Verzicht ist nicht sinnvoll Probleme erkennen und beraten Eigenkontrollsysteme (wie z.b. Mastauswertung) J.Harlizius, Harlizius Tiergesundheitsdienst
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