Generative Syntax. PD Dr. Ralf Vogel. Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007

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1 Morphologie und Syntax (BA) Generative Syntax PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe Mai / 48

2 Gliederung 1 Übungsaufgabe 5 2 Generative Grammatik 3 Die X-bar-Theorie D-Struktur Syntaktische Bewegung Sätze: VP, IP, CP 2 / 48

3 Übungsaufgabe 5 Übungsaufgabe 5 1 Der folgende Satz ist syntaktisch und auch semantisch mehrdeutig (Wer hat das Fernglas?): (1) Der Förster sah den Jäger mit dem Fernglas Verwenden Sie den Voranstellungs-Test, um die beiden Lesarten zu verdeutlichen! (2) a. Den Jäger mit dem Fernglas sah der Förster b. Den Jäger sah der Förster mit dem Fernglas In (2-a) hat der Jäger das Fernglas, in (2-b) der Förster. 4 / 48

4 Übungsaufgabe 5 Übungsaufgabe 5 1 Stellen Sie die unterschiedlichen Möglichkeiten in Form verschiedener syntaktischer Strukturbäume dar! (3) Der Förster sah den Jäger mit dem Fernglas IP NP V/INFL NP PP der Förster sah den Jäger mit dem Fernglas Lesart: Der Förster sieht mithilfe des Fernglases den Jäger. Die PP mit dem Fernglas ist eine adverbiale Beifügung. Das finite Verb ist hier unter dem INFL-Knoten eingesetzt. Wir werden heute eine andere Struktur kennenlernen. 5 / 48

5 Übungsaufgabe 5 Übungsaufgabe 5 (4) Der Förster sah den Jäger mit dem Fernglas IP NP V/INFL NP der Förster sah D N PP den Jäger P NP mit dem Fernglas 6 / 48

6 Übungsaufgabe 5 Übungsaufgabe 5 (5) a. [ IP [ NP Der Förster ] sah [ NP den Jäger ] [ PP mit dem Fernglas ] ] b. [ IP [ NP Der Förster ] sah [ NP den Jäger [ PP mit dem Fernglas ] ] ] In (4) und (5-b) ist die PP mit dem Fernglas syntaktische Konstituente der NP der Jäger mit dem Fernglas. Dies geht einher mit der Interpretation, dass der Jäger das Fernglas hat. 7 / 48

7 Übungsaufgabe 5 Übungsaufgabe 5 2 Könnte das Kopf-Prinzip auch in der Morphologie gelten? Diskutieren Sie diese Frage anhand des Wortpaares Rotwein weinrot! Beide Wörter sind Komposita aus dem Adjektiv rot und dem Nomen Wein. weinrot ist ein Adjektiv, genau wie rot, Rotwein ist ein Nomen, genau wie Wein Der jeweils rechte Teil des Kompositums ist von derselben Wortkategorie wie das gesamte Kompositum. Würde man dies als Baum darstellen, sähe es wie folgt aus: 8 / 48

8 Übungsaufgabe 5 Übungsaufgabe 5 2 Könnte das Kopf-Prinzip auch in der Morphologie gelten? (6) N Adj Adj N N Adj rot wein wein rot Morphologisches Kopf-Prinzip Der rechte Teil eines Kompositums bestimmt seine syntaktische Kategorie. Wir haben dieses Prinzip bereits in der zweiten Sitzung als Right Hand Head Rule kennengelernt. Es gibt verschiedene formale Grammatikmodelle, die aufgrund von Gemeinsamkeiten, wie wir sie hier beobachten, Syntax und Morphologie mit einem einheitlichen formalen Beschreibungsmodell behandeln. 9 / 48

9 Generative Grammatik Generative Grammatik Noam Chomsky Die Schule der generativen Grammatik ist insbesondere in der Syntax die einflussreichste grammatiktheoretische Strömung der letzten 50 Jahre. Ihr Begründer und bis heute wichtigster Vertreter ist Noam Chomsky. Die wichtigsten Syntax-theoretischen Werke Chomskys, die gleichzeitig Meilensteine in der Entwicklung dieser Schule darstellen, sind die folgenden: 1957: Syntactic Structures 1965: Aspects of the theory of Syntax 1981: Lectures on Government and Binding 1995: The Minimalist Program 11 / 48

10 Generative Grammatik Generative Grammatik Chomskys Kritik an der seinerzeit herkömmlichen Linguistik war, dass sie rein beschreibend orientiert war. Die Grammatikschreibung beschränkte sich darauf, die Regelhaftigkeiten einzelner Sprachen aufzulisten. Zwar existierten verschiedene Strukturbeschreibungs-Formalismen für natürlichsprachliche Ausdrücke, aber viele über die reine Beschreibung hinausgehende Fragestellungen wurden systematisch ausgeblendet: Warum sind die natürlichen Sprachen so, wie sie sind? Was ist eine mögliche Sprache? Warum sind kleine Kinder in relativ kurzer Zeit in der Lage, eine menschliche Sprache zu erlernen, und warum fällt es Erwachsenen so unheimlich schwer? Wie kann man eine Grammatik formulieren, die nicht nur die bereits existierenden Ausdrücke einer Sprache beschreibt, sondern alle potentiell möglichen Ausdrücke? Wie kann man Grammatiken für einzelne Sprachen formulieren, aus denen deutlich wird, was alle Sprachen gemeinsam haben und worin sie sich unterscheiden? 12 / 48

11 Generative Grammatik Generative Grammatik Grundannahmen Eine Grammatik ist generativ, wenn sie das Ausdruckspotential einer Sprache beschreibt, also genau alle existierenden und potentiellen Ausdrücke einer Sprache beschreibt. Eine generative Grammatik in Chomskys Sinn besteht aus einem Lexikon und einer Regelkomponente. Die Regelkomponente beschreibt alle möglichen Kombinationsweisen für die Elemente des Lexikons. Gleichzeitig soll eine Grammatik kognitiv plausibel sein, also eine plausible Hypothese über die menschliche Sprachfähigkeit (Kompetenz) als kognitive Eigenschaft des Menschen. 13 / 48

12 Generative Grammatik Generative Grammatik Grundannahmen Die Art von Grammatiken, die Chomsky als unzureichend kritisierte, waren einfache Phrasenstruktur-Grammatiken. Nehmen wir als Beispiel eine erfundene Sprache, nennen wir sie Regensprache. Das Lexikon der Regensprache hat 200 Wörter, davon 100 Nomen und 100 Verben. Die Grammatik der Regensprache hat eine einzige Phrasenstrukturregel: S N V Die Menge der möglichen Sätze der Regensprache ergibt sich aus den Kombinationsmöglichkeiten: 100 Verben können mit 100 Nomen kombiniert werden, also gibt es = mögliche Sätze. Es existiert ein Korpus der Regensprache, eine Sammlung von Texten mit insgesamt verschiedenen Sätzen. Die Sätze dieses Korpus sind alle von unserer reinen Phrasenstruktur-Grammatik generierbar. Aber die Grammatik ist nicht auf diese Sätze beschränkt. Sie beschreibt vielmehr alle Sätze, die in der Sprache möglich sind. 14 / 48

13 Generative Grammatik Generative Grammatik Grundannahmen Chomskys Theorie der Syntax ist wesentlich von der Idee geprägt, dass das System syntaktischer Regeln auch systematische Beziehungen zwischen Sätzen beschreiben soll. Deshalb ist eine reine Phrasenstruktur-Syntax wie in unserer Regensprache auch seiner Ansicht nach nicht ausreichend. Wenn wir bloss die Phrasenstrukturen der folgenden beiden Sätze zur Verfügung haben, dann können wir nicht darstellen, dass sie dasselbe bedeuten. (7) a. John kissed Mary. b. Mary was kissed by John. Um diese semantische Beziehung zwischen den beiden Sätzen darzustellen, führt Chomsky noch einen zweiten Typ von Regeln ein, die Transformationsregeln. Der Passiv-Satz (7-b) wird aus dem Satz (7-a) durch eine Transformation erzeugt. 15 / 48

14 Generative Grammatik Generative Grammatik Grundannahmen (7) a. John kissed Mary. b. Mary was kissed by John. Die Wörter in diesen Sätzen sind im Lexikon aufgeführt. Eine Phrasenstrukturregel haben wir aber nur für den Aktiv-Satz (7-a), bspw.: S NP V NP Um die Passiv-Konstruktion (7-b) abzuleiten, bedarf es jetzt einer syntaktischen Transformationsregel, nennen wir sie Passiv-Transformation: NP1 V NP2 = NP2 Aux V PARTIZIP by NP1 Eine Transformationsregel hat folgendes Format: Eingabesequenz = Ausgabesequenz Man kann dies so interpretieren: Wenn die Eingabesequenz ein möglicher Ausdruck in einer Sprache ist, dann ist das die Ausgabesequenz auch. 16 / 48

15 Generative Grammatik Generative Grammatik Transformationsgrammatik Eine klassische Transformationsgrammatik, wie sie Chomsky 1957 in Syntactic Structures beschrieb, hat also drei Komponenten: ein Lexikon, eine Phrasenstruktur-Komponente, eine Transformations-Komponente. In den Aspects of the Theory of Syntax (1965) wurde die Erzeugung des Satzes als mehrstufiger Vorgang modelliert: Die Phrasenstrukturkomponente erzeugt mit Elementen aus dem Lexikon die Tiefenstruktur. Zentral hierbei sind die Subkategorisierungseigenschaften des Verbs. Die Transformationskomponente erzeugt aus der Tiefenstruktur die Oberflächenstruktur. Die Tiefenstruktur ist die Strukturebene, die semantisch interpretiert wird. Die Oberflächenstruktur ist die Strukturebene, die phonetisch interpretiert wird. 17 / 48

16 Generative Grammatik Generative Grammatik Transformationsgrammatik Die folgenden beiden Sätze sind nun tiefenstrukturell strukturidentisch: (8) a. John love-s Mary b. John has loved Mary S NP Aux VP John -s has V loveloved NP Mary 18 / 48

17 Generative Grammatik Generative Grammatik Transformationsgrammatik Eine Transformationsregel, die das Affix unter dem Aux-Knoten an das Verb affigiert, erzeugt aus dieser Tiefenstruktur die Oberflächenstruktur: S NP Aux VP John has V NP love-s loved Mary Der Vorteil dieser Strukturanalyse ist, dass strukturelle und semantische Gemeinsamkeiten der beiden Sätze im Baum deutlich werden. 19 / 48

18 Generative Grammatik Generative Grammatik Der nächste Entwicklungsschritt im Modell der generativen Syntax bezog sich auf eine Vereinheitlichung und Vereinfachung von Phrasen und Phrasentypen. Die X-bar-Theorie beschreibt ein generelles Format für Phrasen und Sätze. Die Darstellung von Haupt-Sätzen als Inflektions-Phrasen (IP) und Nebensätzen als Komplementierer-Phrasen (CP) führt zur Vereinfachung und Vereinheitlichung syntaktischer Strukturen. IP(=S) NP INFL VP John has V NP love-s loved Mary 20 / 48

19 Generative Grammatik Generative Grammatik Am ausführlichsten stellte Chomsky diese Veränderungen in den Lectures on Government and Binding (1981) dar. Deshalb nennt man dieses Modell auch das GB-Modell, oder die GB-Theorie. Ein wesentlicher Aspekt dieses Modells ist das Konzept der syntaktischen Bewegung, das die Transformationskomponente ersetzt. Die Tiefenstruktur heisst nun D-Struktur (von engl. deep structure ) und ist bloss noch eine auf Grundlage von Subkategorisierungseigenschaften durch Phrasenstruktur-Regeln erzeugt Basis- oder Ausgangs-Struktur. Die Oberflächenstruktur heisst nun S-Struktur und wird sowhl semantisch wie phonetisch interpretiert. Wir werden uns nun mit den Details dieses Modells beschäftigen, der X-bar-Theorie, der Arbeitsteilung von Tiefenstruktur und Oberflächenstruktur, den Kategorien IP und CP, sowie der syntaktischen Bewegung. 21 / 48

20 Die X-bar-Theorie Die X-bar-Theorie Die X-bar-Theorie besagt, dass syntaktische Phrasen Projektionen von Köpfen sind. Jede Projektionsstufe lässt sich dabei individuell kennzeichnen. Die Projektionsstufe wurde ursprünglich mit Strichen (engl. bars ) über oder neben dem Kategoriensymbol gekennzeichnet, deshalb X-bar-Theorie. Das X steht für eine beliebige Kategorie (V,N,A,P etc.). Der phrasale Knoten wurde als maximale Projektion, X max, bezeichnet. (9) X max... X X X X / 48

21 Die X-bar-Theorie Die X-bar-Theorie Da es sich zeigte, dass Zwischen-Projektionen für syntaktische Prozesse irrelevant sind, wurde dieses System dahingehend vereinfacht, dass man nur noch eine minimale Stufe (der Kopf), eine maximale Stufe (die Phrase) und eine Zwischenstufe (X ) hat. (10) XP(=X max )... X X X / 48

22 Die X-bar-Theorie Strukturelle Relationen (11) XP YP X X 0 ZP XP ist der Wurzelknoten und dominiert alle anderen Knoten im Baum, X dominiert X 0 und ZP. XP ist der Mutterknoten von YP (sowie X etc.), YP ist ein Tochterknoten von XP. YP und X, sowie X 0 und ZP sind Schwesterknoten. YP c-kommandiert ZP und X 0 (von engl. constituent command ). C-Kommando Ein Knoten A c-kommandiert einen Knoten B genau dann, wenn A nicht B dominiert, und alle Knoten, die A dominieren, auch B dominieren. YP und X c-kommandieren einander. Gleiches gilt für X 0 und ZP. 26 / 48

23 Die X-bar-Theorie Strukturelle Relationen XP, X, und auch X 0 sind iterierbar: XP Adjunkt XP Spezifikator X Komplement X 0 Kopf-Adjunkt X 0 Ein Schwesterknoten von XP ist ein Adjunkt. Ein Schwesterknoten von X ist ein Spezifikator. Ein Schwesterknoten von X 0 ist ein Komplement. Ein Kopf-Schwesterknoten von X 0 ist ein Kopf-Adjunkt. 27 / 48

24 Die X-bar-Theorie Adjunktion und Kopf-Adjunktion Durch Adjunktion wird ein XP- oder X 0 -Knoten in zwei Segmente, ein oberes und ein unteres, aufgespalten: (12) XP X 0 YP XP Y 0 X 0 Bei Phrasen-Adjunktion wird eine Phrase (YP) an eine andere Phrase (XP) adjungiert. Bei Kopf-Adjunktion wird ein Kopf (Y 0 ) an einen anderen Kopf (X 0 ) adjungiert. Es ist nicht möglich, einen Kopf an eine Phrase zu adjungieren, oder eine Phrase an einen Kopf. 28 / 48

25 D-Struktur Kasus-Zuweisung Im Deutschen wie im Englischen ist das Vorkommen eines Subjekts im Nominativ an das Vorhandensein eines finiten Verbs gekoppelt: (13) a. Maria fragt, ob der Arzt sie besuchen kommt 3.PERS.SG. b *Maria will der Arzt sie besuchen INFINITIV (14) a. Mary asks if Mary fragt ob b. *Mary wants Mary will the doctor visits her. der Arzt besucht-3sgprs sie the doctor visit her der Arzt besuchen-inf sie Da der Nominativ an das Vorkommen eines finiten Verbs gebunden ist, nehmen wir an, dass der Nominativ von einem INFL mit finiter Merkmalsspezifikation zugewiesen wird. Objekt-Kasus im Deutschen: Akkusativ, Dativ, Genitiv werden von lexikalischen Kasuszuweisern zugewiesen, nämlich Verben, Präpositionen, Adjektiven und Nomen. 30 / 48

26 D-Struktur Kasus-Zuweisung Kasus kann auf zwei Weisen zugewiesen werden: 1 durch einen lexikalischen Kopf an sein Komplement. 2 durch ein finites INFL an seinen Spezifikator. (15) Kasuszuweisung durch einen lexikalischen Kopf an sein Komplement: a. den Specht erblicken b. zu dem Haus VP PP NP +AKK V 0 P 0 +DAT NP c. der Frau treu d. Bücher Chomskys VP NP NP +DAT Adj 0 N 0 +GEN NP 31 / 48

27 D-Struktur Kasus-Zuweisung (16) Kasus-Zuweisung durch finites INFL (=I 0 ): Maria hat gelacht IP NP I NOM Maria I 0 FINIT VP KONGR hat V 0 gelacht Im Gegenzug zur Kasuszuweisung erhält I 0 vom Subjekt die Merkmalsspezifizierung für die Kongruenzflexion. Dieser Austausch von Merkmalen zwischen Kopf und Spezifikator wird als Spezifikator-Kopf-Kongruenz bezeichnet. 32 / 48

28 D-Struktur Die VP Die Selektionseigenschaften oder Subkategorisierungseigenschaften von lexikalischen Einheiten beziehen sich auf die von diesem Element projizierte Phrase und die Elemente, die sie enthalten muss. Ein Beispiel: Neben dem Subjekt (das wir erst einmal aussen vor lassen) verlangt das Verb erblicken ein Akkusativ-Objekt. Dieses Objekt muss nun zusammen mit dem Verb in der Verb-Phrase basis-generiert werden, um Kasus zu erhalten: (17) VP NP +AKK V 0 33 / 48

29 D-Struktur Die VP Da die folgenden Sätze alle das lexikalische Verb erblicken und das Akkusativ-Objekt den Specht beinhalten, müssen die VPn ihrer D-Strukturen übereinstimmen: (18) a. Maria hat den Specht erblickt. b. Maria erblickte den Specht. c. Den Specht erblickte Maria. 34 / 48

30 D-Struktur Die VP (19) D-Struktur für (18): IP NP I NOM Maria I 0 VP KONGR hat NP -te den Specht AKK V 0 erblickt erblick- Die Kasus Nominativ und Akusativ werden durch V 0 und I 0 zugewiesen. Im zweiten Fall wird dies durch die morphologische Aufspaltung des Verbs und die Besetzung von I 0 durch das verbale Flexionsaffix -te ermöglicht. 35 / 48

31 D-Struktur Die VP Der nächste Schritt ist eine Transformation, die für erblickte Affix und Stamm zusammenbringt: (20) [ IP Maria [ I erblick-te [ VP den Specht ø ]]] Wie hat diese Transformation auszusehen? Das Verb erblickte weist an zwei verschiedenen syntaktischen Positionen Kasus zu. Bleibt diese Relation erhalten, wenn das Verb aus einer der Positionen verschwindet? Im GB-Modell bleiben einmal etablierte strukturelle Relationen bei Transformationen erhalten. Die Transformation, die dies ermöglicht, ist die syntaktische Bewegung. 36 / 48

32 Syntaktische Bewegung Move α Die einzige Transformation, die im GB-Modell übriggeblieben ist, ist die Transformation Move α. Move α Bewege einen Knoten an eine andere Position in der syntaktischen Struktur. Bei Bewegung wird eine Bewegungs-Spur zurückgelassen. Diese wird mit einem t dargestellt und behält alle Eigenschaften des bewegten Elements. Ein Subskript ( i ) denotiert die Zusammengehörigkeit von Spur und bewegtem Element. (21) Ein Beispiel für syntaktische Bewegung: XP YP i X X 0 ZP t i Z 0 38 / 48

33 Syntaktische Bewegung Move α Bewegungsmöglichkeiten Es können nur minimale (Köpfe) und maximale (Phrasen) Knoten bewegt werden. Als Landepositionen von Bewegung kommen in Frage... für Köpfe eine Kopf-Adjunkt-Position (22-a). für Phrasen eine Spezifikator- (21) oder Adjunkt-Position (22-b). (22) a. Kopf-Adjunktion: b. Phrasen-Adjunktion: XP XP X 0 YP YP i XP Y 0 i X 0 t i X 0 ZP t i Z 0 39 / 48

34 Sätze: VP, IP, CP IP und VP Unser Beispielsatz stellt sich damit auf der S-Struktur wie folgt dar: (23) S-Struktur für Maria erblickte den Specht : IP NP I NOM KONGR Maria I 0 VP V 0 i I 0 NP AKK t i erblick- -te den Specht 41 / 48

35 Sätze: VP, IP, CP IP und VP Für Adverbien wird generell angenommen, dass sie adjungiert werden. Adverbien der Art und Weise sind an VP adjungiert. Diese Adverbien sind deshalb ein guter Indikator für die VP-Grenze. Wir können sie benutzen, um einen Unterschied zwischen Deutsch und Englisch deutlich zu machen: (24) a. [ IP Mary [ I 0 has ] [ VP quickly [ VP run to Peter ]]] b. [ IP Mary [ I 0 t i ] [ VP quickly [ VP run-s i to Peter ]]] (25) a. [ IP Maria [ I 0 ist] [ VP schnell [ VP zu Peter gerannt ]]] b. [ IP Maria [ I 0 rann i -te] [ VP schnell [ VP zu Peter t i ]]] Bei synthetischen Zeitformen wird im Englischen das Affix von I 0 abwärts nach V 0 bewegt, aber im Deutschen der Verb-Stamm von V 0 aufwärts nach I / 48

36 Sätze: VP, IP, CP IP und VP Im minimalistischen Programm (Chomsky 1995) wurde die Theorie der Spur durch die Kopiertheorie ersetzt. Hier ist eine Spur eine Kopie des bewegten Elements, der lediglich dessen phonetischer Gehalt fehlt. Statt Spuren wird dementsprechend das bewegte Element dargestellt, und durch Durchstreichen als Kopie gekennzeichnet. Damit ist es möglich, auf die syntaktische Aufspaltung eines Verbs in Stamm und Affix zu verzichten, was bspw. bei Ablautflexion sowieso nur in einem abstrakten Sinne möglich wäre. (26) a. [ IP Mary [ I 0 ran i ] [ VP quickly [ VP ran i to Peter ]]] b. [ IP Maria [ I 0 rannte i ] [ VP schnell [ VP zu Peter rannte i ]]] Das bewegte Element und seine Spur oder Kopie bilden eine Bewegungs-Kette. Das im Baum höchste Glied einer Kette ist der Kopf der Kette. Normalerweise wird der Kopf einer Kette, und nur er, auch phonetisch realisiert, aber das englische Beispiel (26-a) ist eine Ausnahme hierzu. 43 / 48

37 Sätze: VP, IP, CP CP und IP Nebensätze werden zumeist von Komplementierern eingeleitet: (27) Ich glaube, dass es regnet. Der X-bar-Theorie folgend werden solche Nebensätze als Phrasen analysiert, mit dem Komplementierer als Kopf (CP bzw. C 0, von engl. Complementizer). (28) CP C 0 IP dass es regnet 44 / 48

38 Sätze: VP, IP, CP CP und IP Einer der Sätze, die wir eingangs besprachen, ist noch nicht komplett in seiner Struktur abgeleitet: (29) Den Specht erblickte Maria. Hier ist das Akkusativ-Objekt in satzinitialer Position. Bislang haben wir Haupt-Sätze als IP dargestellt, und gesagt, dass das Subjekt im Spezifikator von IP stehen muss, um Kasus zu bekommen. Da die IP-Spezifikator-Position diejenige ist, die am weitesten links steht, müssten also alle deutschen Haupt-Sätze mit dem Subjekt anfangen. Dem ist nicht so, wie (29) illustriert. Die Lösung besteht darin, dass es oberhalb von IP noch eine weitere Projektion gibt. In Analogie zu den Nebensätzen wird diese Projektion als CP bezeichnet. Damit sind alle deutschen Sätze CPn. 45 / 48

39 Sätze: VP, IP, CP CP und IP (30) CP NP i C den C 0 k IP Specht erblickte NP I Maria t k VP t i t k Der Kopf C 0 k steht abkürzend für den durch Kopf-Adjunktion entstandenen komplexen Kopf aus V 0, I 0 und C / 48

40 Sätze: VP, IP, CP CP und IP Das CP-IP-VP-Schema soll auf alle Sprachen der Welt anwendbar sein. Damit hat die GB-Theorie einen Rahmen entwickelt, mit dem sich systematisch syntaktische Typologie betreiben lässt. Unterschiede zwischen Sprachen beziehen sich auf die unterschiedlichen Erscheinungsformen derselben zugrundeliegenden Struktur. Die generative Syntax versteht sich deshalb als eine allgemeine Theorie der Syntax natürlicher Sprachen. Wir werden uns nächste Woche vor allem dem Sprachvergleich anhand einiger syntaktischer Problembereiche widmen. 47 / 48

41 Sätze: VP, IP, CP Übungsaufgabe 6 1 Wir haben Sätze, die mit dem Subjekt beginnen, bislang als IP analysiert, und Nebensätze als CP, die eine IP einbettet. Welches Problem tritt dabei auf, wenn Sie Hauptsatz und Nebensatz in folgenden Beispielen vergleichen und wie könnte man es lösen? (31) a. Der Lehrer hat die Frage nicht verstanden. b. Ich glaube, dass der Lehrer die Frage nicht verstanden hat. 2 Das ursprüngliche Modell der generativen Syntax sah vor, dass die Tiefenstruktur die Bedeutung kodiert. Ein Grund, warum dies aufgegeben wurde, lag in Satzpaaren wie dem folgenden: (32) a. Alle Studentinnen sprechen zwei Sprachen. b. Zwei Sprachen werden von allen Studentinnen gesprochen. Was vermuten Sie, worin das Problem liegt, und warum kann es nicht alleine über die Tiefenstruktur gelöst werden? 48 / 48

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