Depressive Episoden. Eine leichte Depression erleben ca. 55 % der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens
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- Kajetan Melsbach
- vor 7 Jahren
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1 Depressive Episoden Eine leichte Depression erleben ca. 55 % der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens Es gibt Depressionen (häufiger bei Männern) ohne somatische Symptome Mittelgradige depressive Episode (häufiger bei Frauen) Schwere depressive Episode mit und ohne psychotische Symptome
2 Depression Ca. 5% der Allgemeinbevölkerung leiden zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer Depression und scheinen in den letzten Jahrzehnten eher zuzunehmen Bezogen auf die Lebenszeit erkranken ca. 26 % der Frauen und ca. 14 % der Männer an einer Depression Pro Jahr gibt es ca. ein bis zwei Neuerkrankungen/100 Personen
3 Lange wurde unterschieden zwischen: depressive Reaktion (zu verarbeitende Trauer) depressive Neurose (erlernte Hilfslosigkeit) endogene Depression (biochemische Disposition - Serotoninmangel) pharmakologische Depression (während Entzugs-syndrom z.b. nach Valiumeinnahme) organisch bedingte Depression (Parkinson, hirnorganisches Psychosyndrom)
4 Diagnosen nach ICD 10 gedrückte Stimmung Interessenverlust, Freudlosigkeit Verminderung des Antriebs erhöhte Ermüdbarkeit Aktivitätseinschränkung verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen Schuldgefühle, Gefühle der Wertlosigkeit negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
5 Diagnosen nach ICD 10 Gedanken oder Selbstverletzungen/Suizidhandlungen Schlafstörungen Appetitlosigkeit fehlende Menstruation oder eine aktive Libido
6 Kognitiv ist festzustellen: Formale und inhaltliche Denkstörungen Keine Lösungen zu finden Zirkuläre Überlegungen finden statt Starke innere Dialoge bzgl. Selbstabwertung Bipolare affektive Störung (manische und depressive Phasen wechseln sich ab)
7 Psychische Symptome Traurigkeit Interesselosigkeit Freudlosigkeit Energielosigkeit Mutlosigkeit Hilflosigkeit Minderwertigkeitsgefühle Angstzustände Zwänge Reizbarkeit Innere Unruhe Empfindsamkeit Denk- und Konzentrationsstörungen Grübelneigung Entscheidungsunfähigkeit Schuldgefühle Beziehungsstörungen
8 Körperliche Symptome Schlafstörungen Appetitstörungen Kopfdruck Atembeschwerden Herzbeschwerden Kreislaufstörungen Magen-Darm-Beschwerden Schmerzen verschiedener Lokalisation (z. B. Schultern, Nacken) Generalisierte Schmerzen Allgemeine Schwäche und Erschöpfung Körperliche Missempfindungen Sexuelle Funktionsstörungen (z. B. Libidoverlust) Reduzierte Vitalität Leibgefühlsstörungen Veränderungen des Körpergewichtes Störungen der Tränen- und Schweißreduktion Andere körperliche Symptome sind möglich
9 Risikofaktoren Genetische Disposition Weibliches Geschlecht Neurophysiologie Persönlichkeit Belastung/Stress Lerngeschichte pessimistische Gedankenstrukturen Wenig soziale Bezüge 30. bis 40. Lebensjahr
10 Medikamentenbehandlung Antidepressiva trizyklisch selektive Serotonien-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Monoaminooxydase-Hemmer (MAO-Hemmer) pflanzliche Mittel (Phytopharmaka) Beruhigungsmittel (Tranquilizer) Schlafmittel (Sedativa) Lithium und Antiepileptika (stimmungs-stabilisierende Medikamente) Neuroleptika
11 Wie lange sollten Medikamente genommen werden? Bei Ersterkrankung mind. 4-9 Monate (Erhaltungstherapie) bei mehreren Episoden 1 Jahr und länger (abhängig von Krankheitsgeschichte, Episodenhäufigkeit, Schweregrad)
12 Risiken ohne Medikamente In einem Zeitraum von 1-2 Jahren kommt es nach einer ersten Depression bei bis zu 60 % zum Rückfall 70 % der Patienten mit zwei depressiven Episoden müssen mit einem Rückfall innerhalb eines Jahres rechnen Nach drei depressiven Episoden liegt die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls bei 90 %
13 Risiken mit Medikamenten Wiederauftreten bei ca. 30% 40% nach 1 Jahr 40% - 50% nach 2 Jahren
14 Umgang mit Selbstmordgedanken 86 %, die einen Suizidversuch überlebt haben, sind froh wieder ins Leben zurückgekehrt zu sein Depressionsverlauf 10% - 15% erleben Suizidgefahr Suizide sind Verzweiflungstaten Im Vordergrund steht eher der Wunsch so nicht weiterleben zu können
15 Psychotherapie Problembereich identifiziert Gedankliche Blockade der Irrtümer erkennen Lebensgewohnheiten und Lebenseinstellung in Frage stellen
16 Psychotherapie der Depression positiver Aktivitätsaufbau, Belastungen, Ereignislosigkeit, Misserfolge, Isolation usw. sollen verändert werden, Erfolgserlebnisse, Bestätigung, befriedigende Partnerschaft, aktive Freundschaften täglich Durchführung (Liste) Beurteilung der subjektiven Stimmung. Diese Aufgabe wird parallel zum 5-Wochen-Programm täglich durchgeführt
17 Psychotherapie der Depression Glücksfragebogen wird ausgefüllt Dem Patienten wird vermittelt, dass die Wechselwirkung von Gedanke, Handlung und Gefühl zusammenhängt und auf jeder Ebene Einflussbereiche möglich sind (Depressionstagebuch zur Selbstbeobachtung) Hier wird unterschieden zwischen: Situation, unangemessenes Gefühl, automatisch negative Gedanken, alt. hilfreicher Gedanke, neu erlebtes Gefühl und Handlung. Verbesserung sozialer Fertigkeiten Verbesserung der Problemlösestrategien
18 Indikationsgruppe "Depression & Sucht" Diagnostik Indikation Rahmenbedingungen: - Diagnostik 4 Wochen nach Entzug - Geschlossenes Gruppensetting - strukturiert - gemischt-geschlechtlich - verhaltenstherapeutische Orientierung - 5 Termine á 1,5 h (einmal wöchentlich) - ca TeilnehmerInnen
19 Inhalte 1. Sitzung 2. Sitzung 3. Sitzung Psychoedukation Depression & Sucht Gefühle/Stimmung Verhalten (Aktivitätsaufbau) Identifikation dysfunktionaler Kognitionen 4. Sitzung 5. Sitzung Infragestellung & Einübung alternativer Kognitionen Rückfallprävention Zusammenfassung Abschluss
20 Soziale Kompetenzen? (Hinsch und Pfingsten) Arbeitsdefinition: Verfügbarkeit und Anwendung von kognitiven, emotionalen und motorischen Verhaltensweisen, die in bestimmten sozialen Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für den Handelnden führen.
21 soziale Kompetenzen Sicheres und sozial kompetentes Auftreten ist erlernbar
22 Training sozialer Kompetenz hilft bei Schwierigkeiten sich (bzw. seine Interessen, Ansprüche, etc.) durchzusetzen im Umgang mit anderen Menschen (PartnerIn, Eltern, Kinder, KollegInnen,...) die Sympathie anderer Menschen zu gewinnen (jemand ansprechen, einladen,...)
23 Warum GSK in der Entwöhnungstherapie? Angst vor sozialen Situationen als Stressor und damit Auslöser für Substanzgebrauch Defizite sozialer Kompetenz tragen in riskanten Situationen zum Rückfall bei (Marlatt, 1985 Modell der Rückfallprävention) 16% - zwischenmenschliche Konflikte 20% - Gruppendruck
24 Beispiele sozial kompetenter Verhaltensweisen Neinsagen Widerspruch äußern Änderung bei störendem Verhalten verlangen Rechte einfordern Wünsche äußern Gefühle offen zeigen Schwächen eingestehen Sich entschuldigen Auf Kritik reagieren Akzeptieren Auf Kontaktangebote reagieren Erwünschte Kontakte arrangieren Unerwünschte Kontakte beenden Gespräche beginnen Gespräche aufrechterhalten Gespräche beenden Um Gefallen bitten Komplimente machen und annehmen
25 Die kleine Schule des Genießens Im Rahmen von sechs Doppelstunden werden mit verhaltens-, bewegungs- und kreativtherapeutischen Mitteln die perzeptiven Sinne (Geruchssinn, taktiler Sinn, Geschmackssinn, auditiver Sinn, visueller Sinn sowie eigenleibliche und Bewegungssinne) trainiert und mit Hilfe eingeleiteter und freier Exploration Ressourcen für die Steigerung bzw. Wiederherstellung der Genussfähigkeit erarbeitet.
26 Die Rehabilitanden lernen hierbei drei individuelle Fähigkeiten und Ressourcen zur Verbesserung des Vorbefundes und Genießens kennen sowie die Möglichkeit der Abgrenzung gegenüber nicht förderlichen Stimmungen.
27 Mit Hilfe von Hausaufgaben zwischen den Gruppensitzungen und der kognitiven Aufarbeitung der gesamten Erfahrungen wird der Transfer in den Alltag gefördert.
28 Eine Bilanzierung erfolgt innerhalb der letzten Gruppensitzung, als auch im Rahmen der einzeltherapeutischen Begleitung durch die Bezugstherapeuten.
29 Diskussion
30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!!
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