Praxis-Tagung vom 30. Januar 2013
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- Bernd Wagner
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Praxis-Tagung vom 30. Januar 2013 Lebensqualität und Zufriedenheit bei BewohnerInnen in Einrichtungen der Behindertenhilfe: Möglichkeiten der Partizipation im Befragungssetting. Annette Lichtenauer, lic. phil. Stefania Calabrese, lic. phil.
2 Ablauf Vorstellungsrunde Film: Die Hölle von Ückermünde Theoretischer Input: Lebensqualität, partizipatorische Forschung Forschungsprojekt inkl. Gruppenarbeit: BewohnerInnenbefragung in Institution der Behindertenhilfe Abschluss Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
3 Ziele Sie können Dimensionen der Lebensqualität und Aspekte der Zufriedenheit benennen Sie können die Relevanz von förderlichen Massnahmen im Hinblick auf die Lebensqualität in Institutionen der Behindertenhilfe erläutern Sie können die Ansprüche für die heutige Soziale Arbeit erkennen Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
4 Film: Die Hölle von Ückermünde Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
5 Diskussion Welche Emotionen hat der Film ausgelöst? Wie ist die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner einzuschätzen? Welche Dimensionen der Lebensqualität sind erkennbar bzw. wo sind Defizite der Lebensqualität ersichtlich? Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
6 Theoretischer Input: Das Konzept der Lebensqualität Konzept der Lebensqualität als Schlüsselelement der Qualitätsentwicklung im Behindertenwesen Lebensqualität = objektiven Lebensbedingungen und subjektives Wohlbefinden (Glatzer & Zapf 1984) Ergänzung der objektiven Lebensbedingungen und subjektiver Zufriedenheit durch persönliche Werte und Ziele (Felce & Perry 1997) Operationalisierung der Lebensqualität (Schalok & Verdugo 2002): Emotionales Wohlbefinden, soziale Beziehungen, materielles Wohlbefinden, persönliche Entwicklung, physisches Wohlbefinden, Selbstbestimmung, Soziale Inklusion, Rechte Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
7 Theoretischer Input: Das Konzept der Lebensqualität Übertragung der Dimensionen der Lebensqualität in Schwer- und Mehrfachbehindertenpädagogik durch Seifert et al. (2006) Operationalisierung des subjektiven Wohlbefindens (Seifert 2006) Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
8 Theoretischer Input: Partizipatorische Forschung Aktuelle Paradigmen wie Normalisierung, Selbstbestimmung und Partizipation fordern Einbezug von Betroffenen in die Konzipierung von Unterstützungssystemen. Deshalb ist es unabdingbar die Einschätzungen und Sichtweisen von Menschen mit Beeinträchtigungen zu erheben. So können die Angebote sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Betroffenen ausrichten. Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
9 Theoretischer Input: Partizipatorische Forschung Nach wie vor wird die Zufriedenheit von Menschen mit einer Beeinträchtigung mit ihrer Lebenssituation vornehmlich aus einer Aussenperspektive beurteilt. «Lächeln» = Lebensqualität Kommunikationsbeeinträchtigte Personen wurden noch 1982 als «Prototyp des Nicht-Befragbaren» (Laga) bezeichnet. Übersicht über Forschung zeigt: Daten von Befragungen von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und/oder Kommunikationsbeeinträchtigungen werden als nicht aussagekräftig betrachtet. Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
10 Theoretischer Input: Partizipatorische Forschung Annahme: Fähigkeiten die eigene Lebenssituation zu reflektieren sind beschränkt Deshalb Schwierigkeiten in der Befragung Jedoch: Schwierigkeiten ergeben sich nicht tendenziell aus der Behinderung selbst z.b. Ja-sage Tendenz hat viele Gründe (Fehlende Kenntnis von Alternativen usw.). Darum: Nicht mehr Suche nach «idealem» Gesprächspartner, sondern nach «richtigen» Gesprächspartner Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
11 Theoretischer Input: Partizipatorische Forschung Deshalb: Ermittlung von Vorgehensweisen, die eine Befragung von Menschen mit Beeinträchtigungen trotz aller Schwierigkeiten ermöglicht. Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
12 Theoretischer Input: Partizipatorische Forschung Wichtige Bedingungen: Ort der Durchführung der Interviews Vertrautheit mit der konkreten Lebenswelt der Gesprächspartner InterviewerIn hat Erfahrung mit Menschen mit Beeinträchtigung Aufmerksamkeit und Offenheit für die Kommunikationsmöglichkeiten und muster jenseits der gesprochenen Sprache Grosszügig bemessener Zeitrahmen Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
13 Forschungsprojekt: Auftrag Evaluation und Weiterentwicklung des Angebots für und mit den Bewohnerinnen und Bewohner Keine Überprüfung des Angebots Beurteilung und Veränderungsbedarfs des Angebots Empfehlungen für die Bereiche Wohnen und Arbeit Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
14 Forschungsprojekt: Ziel Erkenntnisse zum Wohlbefinden und zur Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner Ermittlung der Bedürfnisse und Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner in den Bereichen Wohnen und Arbeit Erfassung des sozialen, aktivitätsbezogenen und emotionalen Wohlbefindens Ergebnisse dienen der Anpassung des Angebots und der Entwicklung der Organisation als lernende Organisation Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
15 Forschungsprojekt: Untersuchungsebene Bewohnerinnen und Bewohner Mitarbeitende Institution Angehörige Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
16 Forschungsprojekt: Untersuchungsgegenstand Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
17 Forschungsprojekt: Fragestellungen Was gefällt den Bewohnerinnen und Bewohnern am bisherigen Angebot in den Bereichen Wohnen und Arbeiten, was gefällt nicht? Wie erleben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Bewohnerinnen und Bewohner in den Bereichen Wohnen und Arbeit? Wie schätzen die Angehörigen das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner in den Bereichen Wohnen und Arbeit ein? Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
18 Forschungsprojekt: Methodisches Vorgehen Erfassung der Lebensumstände Gruppendiskussion mit fünf Bewohnerinnen und Bewohner Gruppendiskussion mit acht Mitarbeitenden Erstellung des Fragebogens für Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeitende und Angehörige Einzelinterviews mit 20 Bewohnerinnen und Bewohner anhand des Fragebogens Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
19 Forschungsprojekt: Methodische Überlegung Partizipation der Bewohnerinnen und Bewohner und Ermittlung ihrer subjektiven Einschätzung der relevanten Themen mittels Talking Mats Visualisierung von Gesprächsinhalten und Bewertungsskalen Methode um Kommunikation zu optimieren Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
20 Forschungsprojekt: Auswertung Gruppendiskussionen und Interviews: Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring Fragebögen: Deskriptive Statistik mittels SPSS Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
21 Gruppenarbeit Auswertung des Transkripts der Gruppendiskussion mit den Bewohnerinnen und Bewohner der Institution. Fragen: Welche Aspekte der Lebensqualität werden angesprochen? Wo wird der Veränderungsbedarf ersichtlich? Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
22 Abschluss: Bedeutung für die Soziale Arbeit Vermehrte (externe) Evaluationen Miteinbezug der Bewohnerinnen und Bewohner im Sinn einer partizipatorischen Forschung Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Lebensqualität und Zufriedenheit in Einrichtungen der Behindertenhilfe
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