Das Berliner Unterwelten-Museum

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Hertha Giese
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1 Tour 1 Dunkle Welten Das Berliner Unterwelten-Museum Edition Berliner Unterwelten

2 Orientierungsplan 2. Untergeschoss Sanitätsraum Augang Brunnenstr. Befehlsstelle Gasschleuse Sicherheitsu. Hilfsdienst Notausgang Gasschleuse zur Eingang U-Bahn Frauen-Abort Im zweiten von insgesamt vier Untergeschossen befanden sich zehn Aufenthaltsräume mit zwei Hauptschleusen (»Gasschleuse«). Die Luftschutzanlage verfügte in dieser Etage über einen weiteren Notausgang zu einer Luftschutzanlage unter dem benachbarten Grundstück. Die Damentoilette (»Frauen-Abort«) und drei so genannte Funktionsräume sind ebenfalls auf dieser Ebene zu finden. Die Wände der»befehlsstelle«, des»sanitätsraums«und des»sicherheits- und Hilfsdienstes«(SHD) sind großflächig mit Leuchtfarbe gestrichen.

Hauptschleusen (»Gasschleuse«). Die Luftschutzanlage verfügte in dieser Etage über einen weiteren Notausgang zu einer Luftschutzanlage unter dem benachbarten Grundstück.

3 Inhalt Der»Berliner Unterwelten e.v.«2 Führungen durch den Berliner Untergrund 5 Zeitabschnitte im Berliner Untergrund 6 Der»Bunker B«im Bahnhof Gesundbrunnen 8»Aborte«11 Licht und Schatten 12 Luftschutz 13 Betten und Bänke im Bunker 14»Werte unter Trümmern«oder»Schwerter zu Pflugscharen«15 Der»Fahrerbunker«16 Mythos»Führerbunker«17 Munitionsfunde 18 Kriegstote 19 Bunkerfundstücke: Ein französischer Personalausweis 20 Die»ADREMA«-Kartei 21 Kranke und Verletzte 22 Wasser und Abwasser 24 Rohrpost Die kleine U-Bahn Berlins 26 Das unterirdische Verkehrsnetz 27 Die Brauer erobern die Hügel 28 Literaturempfehlungen 29 Sammeln und Bewahren 30 Bildungsseminare Impressum / Bildnachweis 32 1

Betten und Bänke im Bunker 14»Werte unter Trümmern«oder»Schwerter zu Pflugscharen«15 Der»Fahrerbunker«16 Mythos»Führerbunker«17 Munitionsfunde 18 Kriegstote 19

4 Der»Berliner Unterwelten e.v.«gesellschaft zur Erforschung und Dokumentation unterirdischer Bauten Der Verein»Berliner Unterwelten e.v.«erforscht und dokumentiert seit 1997 die historisch gewachsenen Räume im Berliner Untergrund. Die Stadt an der Spree ist vorwiegend auf Sand gebaut, hinzu kommt ein sehr hoher Grundwasserspiegel. Für den Tiefbau sind dies sehr ungünstige Umstände in der»märkischen Streusandbüchse«. Die noch erhaltenen unterirdischen Bauwerke stammen daher vorwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Für die großstädtischen Ver- und Entsorgungssysteme, ob nun die Kanalisationsanlagen, die Gas-, Wasser- und Stromleitungen oder den öffentlichen Nahverkehr, musste der Untergrund nutzbar gemacht werden. Die Pioniere der Industrialisierung waren die Berliner, Spandauer, Rixdorfer oder Charlottenburger Großbrauereien. Beginnend in den 1840 er Jahren errichteten sie in die Höhenzüge des heutigen Prenzlauer Berges, der Friedrichshöhe oder am Tempelhofer Berg sowie am Kreuzberg ihre Eis-, Gär- und Lagerkeller, für vorwiegend untergäriges Bier. Der Untergrund wurde schließlich auch zur Kommunikation genutzt. Ab den 1870 er Jahren entstand das, in seiner größten Ausdehnung in den 1940 er Jahren, fast 400 Kilometer umfassende städtische Rohrpostnetz. Verkehrsbauten der Hoch- und Untergrundbahnlinien sowie der S-Bahn kamen schließlich ebenfalls hinzu. In der Zeit des Abwasser- und Stadtentwässerung.»Das schönste Sudhaus Europas«in der»berliner Kindl«-Brauerei, Berlin-Neukölln. Kommunikationsnetzwerk Rohrpost. 2

Die noch erhaltenen unterirdischen Bauwerke stammen daher vorwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

5 Unterirdische Verkehrsnetze. Bunker- und Luftschutzanlagen. Fluchtwege unter der Berliner Mauer. Zweiten Weltkriegs nutzten die Menschen an Tausenden Stellen Keller und Bunker zum Schutz vor Bomben. Vorhandene Bauwerke wurden»verbunkert«, viele Schutzanlagen neu gebaut. Der Kalte Krieg, der mit seinem fast 155 Kilometer langen Symbol der Berliner Mauer den West- vom Ostteil der Stadt abschnitt, ließ manche Einwohner zu»wühlmäusen«werden. An mehr als 70 Stellen versuchten Menschen verzweifelt, Fluchttunnel nach West-Berlin zu graben; einige dieser Projekte waren erfolgreich. Viele dieser Gebäude sind an der Oberfläche mittlerweile nicht mehr zu entdecken. Sie wurden im Krieg zerstört oder sind abgerissen worden. Im Untergrund der Stadt sind viele Strukturen jedoch weiterhin vorhanden. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese teils einzigartigen und zeithistorisch so bedeutenden Hinterlassenschaften zu erforschen, sie durch archäologische Methoden vor Ort sowie durch klassische Forschungstätigkeit in den Archiven und Bibliotheken zu dokumentieren und gegebenenfalls unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Für seine Verdienste im Denkmalschutz erhielt der»berliner Unterwelten e.v.«am 13. November 2006 die»silberne Halbkugel«. Es handelt sich um die höchste Auszeichnung, die in diesem Bereich in der Bundesrepublik Deutschland vergeben wird. Als ein Zusammenschluss von Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen ist der Verein 1997 gegründet worden. Mit dem Forschungsschwerpunkt des»berliner Untergrundes«Die»Silberne Halbkugel«. 3

Der Kalte Krieg, der mit seinem fast 155 Kilometer langen Symbol der Berliner Mauer den West- vom Ostteil der Stadt abschnitt, ließ manche Einwohner zu»wühlmäusen«werden.

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