Was uns krank macht.. Opportunistische Infektionen und Anderes bei HIV. Christian Träder Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin
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- Marcus Böhme
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1 Was uns krank macht.. Opportunistische Infektionen und Anderes bei HIV Christian Träder Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin
2 -2-
3 Summe aller Opportunisten alle -3-
4 Gehirn: Meningoencephalitis durch Viren (HIV, HSV 1 + 2, VZV, CMV) Encephalopathie durch Viren (JC Virus, HIV) Meningoencephalitis durch Protozoen, Parasiten, Pilze (Toxoplasmose, Kryptokokken) Abszesse durch Bakterien (Tuberkulose, Staphylokokken, Nocardien ) -4-
5 -5-
6 Cerebrale Toxoplasmose KSA CMV PCP CAN TOX -6-
7 -7-
8 Cerebrale Toxoplasmose Symptome: abhängig von Ort des Auftretens: Schädigung von Nervenbahnen und damit Ausfälle von motorischen Funktionen, Wesensveränderung, Krampfanfälle Ursache/Erreger: Toxoplasma gondii, ein Protozoon Übertragung: Im Lauf des Lebens über Nahrung (Schweinegehacktes, rohes Fleisch oder z.b. Katzenkot erworben Auftreten abhängig von Immunstatus: eher bei weniger als 100 CD 4 Zellen Verlauf unter ART: bei langen Verläufen über Monate ist HIV Therapie erforderlich für einen Therapieerfolg Therapie: Antibiotika: Pyrimethamin, Sulfadiazin, Clindamycin, auch Atovaquon, Tetrazykline, Dapson. Rezidivprophylaxe erforderlich bis Immunsystem gebessert -8-
9 PML und HSV Menigo-Encephalitis KSA CMV PCP CAN TOX WAS ATM HEN PNE NHL TBC KRS PML HSV -9-
10 HSV Encephalitis HSV infizierte Hirnzellen -10-
11 CMV Infektion (Retinitis, Encephalitis und gastrointestinal) KSA CMV Christian Träder -11-
12 CMV Pneumonitis -12- Eulenaugenzellen = CMV Cytomegalie-Virus
13 HIV Encephalopathie KSA CMV PCP CAN TOX WAS ATM HEN PNE -13-
14 HIV -14-
15 OI mit geringer Anzahl (PML, HSV, Kryptokokken etc.) PML HSV KRK SAL HIS ISO ZCA -15-
16 Liquordruckmessung -16-
17 Lunge: Pneumonie durch Bakterien und TB Pneumonitis durch Viren (CMV, VZV (HSV)) Pneumonie durch Pilze (Aspergillen, Candida, Pneumocystis Rauchen (Emphysembronchitis) -17-
18 -18-
19 PCP (Pneumocystis jiroveci Pneumonie) KSA CMV PCP -19-
20 -20-
21 Pneumocystis jiroveci Pneumocysten in Lungengewebe -21-
22 PCP Symptome: trockener Husten ohne oder mit geringem Auswurf, zunehmende Luftnot, zunächst bei Belastung, Fieber bis ca 38 wechselnd Ursache/Erreger: Pneumocystis jiroveci (früher carinii ). Genetisch ein Pilz. Übertragung: aerogen über die Luft, selten von Mensch zu Mensch Auftreten abhängig von Immunstatus: eher bei weniger als 200 CD 4 Zellen, aber grundsätzlich bis ca 350 CD4 Zellen möglich Verlauf unter ART: bei Verbesserung des Immunsystems kein Auftreten Therapie: Wirkstoff Sulfonamide (Baktrim) oder Pentamidine als Infusion, bei Unverträglichkeit Clindamycin/Primaquin, Atovaquon, Dapson, Tetrazyklin Dauer mindestens 3 Wochen, Risiko der Superinfektion mit CMV -22-
23 Magendarmtrakt: Entzündungen durch Bakterien und Viren (Helikobakter, CMV, HSV), bakterielle, virale und andere Durchfallerreger (Salmonellen, Campylobakter, Shigellen., Rota und Norovirus, Kryptosporidien, Mikrosporidien) Soorösophagitis -23-
24 -24-
25 Soor Ösophagitis (endoskopisch gesichert) KSA CMV PCP CAN -25-
26 Symptome: pelziges Gefühl im Mund, Geschmacksstörungen, Appetitlosigkeit, geringe bis starken Schmerzen beim Schlucken, Fieber, Gewichtsverlust Ursache/Erreger: Candida albicans, aber auch andere Candida Stämme wie C.kruzei, C.glabrata usw. Übertragung: gehört in geringen Anteilen zur körpereigenen Besiedelung des Rachens und der Haut Auftreten abhängig von Immunstatus: eher bei weniger als 350 CD 4 Zellen, aber grundsätzlich auch bei höheren Werten möglich Verlauf unter ART: bei Verbesserung des Immunsystems kein Auftreten Therapie: Wirkstoff Fluconazol (Diflucan), Itrakonazol (Sempera), Amphotericin B, Caspofungin, Voriconazol, Posacoanzol Problem: zunehmende Resistenzbildung -26-
27 -27-
28 -28-
29 Cytomegalievirus Infektion Symptome: Entzündungen des Augenhintergrundes (Nervengewebe), des Gehirns, der Schleimhaut, des Magen-Darm Traktes, Ulkus der Haut Ursache/Erreger: Cytomegalie Virus, CMV (cyto = Zelle, Megalie = groß), ein weiteres Virus aus der Gruppe der Herpesviren Übertragung: Schleimhautkontakte und aerogen, in der Regel als Kleinkind erworben Auftreten abhängig von Immunstatus: eher bei weniger als 100 CD 4 Zellen, aber grundsätzlich bis ca 250 CD4 Zellen möglich Verlauf unter ART: bei Verbesserung des Immunsystems kein Auftreten Therapie: Wirkstoff Gancyclovir (Cymeven als Infusion oder Valcyte als Tablette), falls unwirksam: Foscavir als Infusion, Therapiedauer ca. 14 Tage, Therapieentscheidung abhängig vom Verlauf, Prophylaxe erforderlich, bis CD4 >> 100 CD 4 Zellen. -29-
30 Geschlechtskrankheiten: Lues, Gonorrhoe, HIV, LGV -30-
31 Lues I, Ulkus -31-
32 Lues II -32-
33 Lues Symptome: Stasium I: schmerzloses Ulkus, Stadium II: Hautausschlag und Fieber, Stadium III neurologische Symptome Ursache/Erreger: Bakterien (Treponemen) Übertragung: sexuell, Schleimhautkontakte (also auch anal und oral vorkommend) Auftreten unabhängig von Immunstatus, kann aber wegen der Störung der Schleimhautbarriere eine Übertragung der HIV Infektion begünstigen Verlauf unter ART: kein Einfluss Therapie: Penicillin, bei Allergie: Ceftriaxon, Stadium I: i.m. Spritzen, Stadium II: i.m. oder i.v., Stadium III: i.v. für drei Wochen Rezidive erscheinen möglich zu sein -33-
34 Muskel- und Nervenerkrankungen -34-
35 Probleme der Leber: Hepatitis B und C, Folgen des Alkohols -35-
36 Chronische Hep B und chronische Hep C Bei Vorliegen einer Co-Infektion: Beschleunigung des Verlaufs der jeweils anderen Erkrankung Gefahr der ESLD (end stage liver disease) Einzige Therapie in diesem Stadium: Leberstransplantation -36-
37 -37- Nebenwirkungen der HIV Medikation
38 HIV Therapie -38-
39 Haut -39-
40 -40-
41 -41-
42 Kaposi Sarkom (cutan und viszeral) KSA
43 Kaposi Sarkom (cutan und viszeral) Symptome: abhängig von Ort des Auftretens: Meist äußere Haut, seltener auch im Magen oder Darm oder Lunge, grundsätzlich überall möglich Ursache/Erreger: Humanes Herpes Vrius Typ 8, HHV8, ein Virus aus der Gruppe der Herpesviren Übertragung: sexuell, Schleimhautkontakte Auftreten abhängig von Immunstatus: eher bei weniger als 200 CD 4 Zellen, aber grundsätzlich in allen Stadien möglich Verlauf unter ART: verschwindet häufig unter ART von selbst bei Verbesserung des Immunsystems Therapie: HIV Therapie, in dringender Situation mit Chemotherapie: Doxorubicin liposomal verkapselt -43-
44 Summe aller Opportunisten alle -44-
45 Typische OI bei HIV untypische OI bei HIV Kaposi Sarkom CMV PCP Atypische Mykobakterien Cerebrale Toxoplasmose Candida Ösophagitis Pneumonien, rez. NHL TBC PML HSV Kryptokokken -45-
46 Quintessenz HIV Therapie vermindert das Auftreten von opportunistischen Infektionen Prophylaxen (primär und sekundär) sind weiterhin erforderlich (bis das Immunsystem ausreichend verbessert ist) Andere Probleme dürfen nicht außer acht gelassen werden: Lebererkrankungen, Nebenwirkungen, Expositionsprophylaxen -46-
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