40 Jahre Kita Beuren Fest am Sonntag,
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- Max Lucas Frank
- vor 7 Jahren
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1 40 Jahre Kita Beuren Fest am Sonntag, > Der Beruf der Erzieherin im Wandel der Zeit < Liebe Gäste, liebe Eltern und Kinder, so wie wir vorhin gehört haben, hat sich in den letzten 40 Jahren in Sachen Pädagogik vieles getan und verändert. Aber nicht nur diese hat einen Wandel erfahren, sondern auch das Betätigungsfeld und das Berufsbild der Personen, die in sozialpäd. Einrichtungen arbeiten das der Erzieherinnen. Lassen sie mich kurz einen Blick zurück werfen, auf den schulischen und beruflichen Werdegang einer Erzieherin vor etwa 40 zig Jahren und dann darauf eingehen, welche Konsequenzen sich aus all diesen Veränderungen für die persönliche und berufliche Entwicklung einer Erzieherin heute ergeben. Der Beruf und die Berufsbezeichnung Erzieherin setzt sich aus ursprünglich 3 getrennten Berufbezeichnungen zusammen aus dem der Kindergärtnerin der Hortnerin und der Heimerzieherin. In den Jahren wurden diese Berufsbezeichnungen unter dem neuen Begriff Erzieherin zusammen gefasst. Die Ursache dafür war u.a., dass sich die Ausbildungsinhalte mehr und mehr überschnitten und die Aufgabenbereiche einer Erzieherin immer differenzierter wurden. Im Verlaufe der 70 ziger Jahre entwickelte sich die damalige 3 jährige Ausbildung zum Erzieherberuf - in den einzelnen Bundesländern jedoch sehr unterschiedlich
2 und ein Arbeitswechsel in ein anderes Bundesland war kaum möglich. Aus diesem Grund hat die Kultusministerkonferenz 1982 eine Rahmenvereinbarung zur Ausbildung und Prüfung von Erzieherinnen in Kraft gesetzt, die im Jahre durch eine neue - heute noch gültige Vereinbarung mit Fachschulen, ersetzt wurde. Eine Erzieherausbildung dauert z.zt. 5 Jahre. Wie einige andere - schon langjährig hier im Hause tätigen Erzieherinnen, wurde auch ich 1979 noch mit der Berufsbezeichnung > Kindergärtnerin < in diesem Kindergarten eingestellt. Wir waren ein Team von 7 Mitarbeiterinnen, betreuten im Schichtbetrieb - in 3 Gruppenräumen Kinder im Alter von 3-6 Jahren, hatten eine 40 zig Stundenwoche und leisteten insgesamt 280 Betreuungsstunden in der Woche. Unsere Aufgaben waren klar definiert und wir arbeiteten schwerpunktmäßig nach folgenden päd. Grundsätzen : Die Kindergärtnerinnen sind Bezugspersonen und Vorbild für die ihnen anvertrauten Kinder, Sie sollen Kinder zu sozial- u. gemeinschaftsfähigen Menschen erziehen, Die ganzheitliche Entwicklung der Kinder altersgerecht fördern, Ihr sportliches, musisches und kreatives Tun anregen und fördern, Die Kinder in ihrer religiösen Entwicklung begleiten und ihr Wissen erweitern. Doch das Vorgehen nach solchen relativ klaren Handlungsanweisungen hat sich im Laufe von nur wenigen Jahren sehr geändert.
3 Es entwickelten sich neue päd. Ansätze, die das Kind mit seinem ganzen Sein - seiner ganzen Entwicklung und Persönlichkeit - in den Mittelpunkt der päd. Arbeit stellen. Das verlangt seitens der Erzieherinnen viel Flexibilität - sowie neue und kreative Denkansätze und Arbeitsweisen. Es gilt unter Berücksichtigung von entwicklungspsychologischen Erkenntnissen und kindgerechten Bildungsangeboten, den Kita-Alltag neu zu gestalten. Hinzu kommen die gesellschaftlichen und familiären Anforderungen an die Institution Kita, die in den letzten Jahren enorm gestiegen sind. Der rasante U3 Ausbau stellte die gesamte Kita - Landschaft vor riesige Herausforderungen. Kaum ein anderes Arbeitsfeld hat eine derartige Veränderung im Alltag zu bewältigen, als eine Kita gegenwärtig. Von Jahr zu Jahr wächst ihre Verantwortung, immer mehr Aufgaben werden auf die Einrichtungen übertragen und somit auch auf die Personen, die hier tätig sind die Erzieherinnen. Das bisherige > System Kindertagesstätte < wurde fachlich und personell betrachtet, regelrecht durchgerüttelt. Und mit dem politischen Beschluss, Kitas als 1. Stufe des Bildungssystems einzusetzen, wird am besten deutlich,welche Veränderungen dies zwangsläufig auch für die Aufgabenstellung und das Berufsbild von Erzieherinnen heute nach sich ziehen muss. Es bedeutet höchste Ansprüche an Ausbildung und Qualifizierung der Fachkräfte. Die Gegenwart zeigt uns daher folgendes Bild: Für viele Erzieherinnen ist eine Freude mit den Kindern den Alltag zu leben und zu gestalten.
4 Erzieher sind päd. Fachkräfte, im guten Sinne - > Allround Talente < mit einer 5 jährigen qualifizierten Fachausbildung und haben ein breitgefächertes Aufgabenfeld: Immer noch steht im Berufsalltag die Entwicklungsbegleitung von Kindern im Vordergrund, Doch kommen täglich zunehmend die vielfältigsten Herausforderungen hinzu, die in dieser Form und dieser Menge eine lebendige und unbelastete Alltagspädagogik immer mehr erschweren, Erzieherinnen beobachten, analysieren, beurteilen und dokumentieren kindliche Verhaltensweisen nach individuellem Entwicklungsstand und päd. Grundsätzen, Sie sind Bildungsbegleiterinnen für die Kinder, fördern und unterstützen sie in ihrer ganzheitlichen Entwicklung, Sie sind Brückenbauerinnen zwischen den berechtigten Anforderungen der Eltern und den Rechten und Bedürfnissen der Kinder, Sie sind Ansprechpartner für die Belange und Anliegen der Eltern im Interesse einer gelingenden Betreuungspartnerschaft, Sie sind Trösterinnen bei den großen und kleinen Sorgen und Nöten der Kinder, Sie sind Mitgestalterinnen und liebevolle Lenkerinnen eines lebhaften, ausgelassenen - liebenswert chaotischen Kindergartenalltags, Sie haben die Aufgabe, je nach Situation, mit Fachleuten aus Medizin, Psychologie, sowie mit anderen päd. Fachleuten und Behörden zusammen zuarbeiten,
5 Sie sind Teil eines Teams, dass an gemeinsamen päd. Zielen arbeitet, um so den Qualitätsstandard der Einrichtung zu sichern und weiterzuentwickeln, Sie sind Praxisanleiterinnen und begleiteten Praktikanten verantwortlich und professionell bei ihren schulischen und praktischen Aufgaben, Sie haben die Aufgabe, sich kontinuierlich weiterzubilden und zu qualifizieren, Sie übernehmen weitreichende sozial-pflegerische und hauswirtschaftliche Aufgaben im Rahmen des päd. Konzeptes der Einrichtung, Für Erzieherinnen ist es selbstverständlich, ihr päd. Tun und Handeln professionell zu gestalten, regelmäßig zu reflektieren und zu dokumentieren. Erzieherinnen haben einen Traumberuf, der sie jedoch zunehmend durch einen hohen fachlichen Eigenanspruch, oft auch durch überzogene politische und gesellschaftliche Anforderungen und - dringend zu verändernde Rahmenbedingungen, auch immer häufiger an ihre persönlichen Grenzen bringt. Unbestritten werden die Arbeitsbedingungen von Erzieherinnen immer komplizierter und schwieriger. So stellt sie das kindgerechte Angebot und Vermitteln von Bildungsinhalten in Kindergruppen mit großem Altersunterschied, täglich vor besondere Herausforderungen. Damit das gut gelingen kann, ist eine qualifizierte Fachschulausbildung wichtig, aber auch unterschiedliche persönliche Fähigkeiten. Gegenwärtig es schwierig, freie Erzieherstellen kompetent zu besetzen und ein Fachkräftemangel ist längst eingetreten.
6 Erzieherinnen stehen vermehrt in einem Spannungsfeld zwischen persönlicher und beruflicher Zufriedenheit einerseits und mangelnder Wertschätzung ihrer Berufsgruppe durch Öffentlichkeit und Politik- andererseits. Zudem erfährt ihre anspruchsvolle Arbeit bisher noch nicht immer die angemessene Entlohnung, als sie es im Grunde verdient. Und dennoch erfahren Erzieherinnen ihren Beruf grundsätzlich positiv und lebenserfüllend; sie leben ihn mit Idealismus, Kreativität, Freude und mit Überzeugung. Und diese Einstellung erlebe ich seit vielen Jahren auch hier im Hause. In unserer Einrichtung sind z.zt. insgesamt 28 Mitarbeiterinnen tätig: davon 2 als Hauswirtschaftsfrauen, 3 als Reinigungsfrauen und 23 davon als Erzieherinnen. Die Erzieherinnen betreuen in 6 Gruppen 110 Kinder im Alter von 1-6 Jahren und leisten zusammen 583 Stunden Betreuungszeit in der Woche. 23 Erzieherinnen stellen sich täglich all den unterschiedlichsten Herausforderungen und meistern diese engagiert, kompetent und professionell, einige von ihnen bereits seit mehr als 20 Jahre lang. Mit großer Ausdauer, Geduld und viel Verständnis begegnen sie alltäglich den Kindern und Eltern, mit Motivation, Neugierde und Interesse gehen sie Unbekanntes an, bringen Neues auf den Weg und entwickeln bereits Erreichtes weiter, Durch vielfältige Fortbildungen erweitern sie ihr Wissen, stellen ihre Fähigkeiten und Ressourcen zur Verfügung und tragen so dazu bei, die Qualitätsstandards zu halten und den Qualitätsprozess unserer Kita kontinuierlich voranzubringen, der
7 im November dieses Jahres, hoffentlich mit einer Zertifizierung anerkannt wird. 40 Jahre Kindergarten Beuren liegen nun hinter uns und verdienen gefeiert zu werden. In dieser Zeit hat unsere Kita schon so manche Erzieherin und andere Mitarbeiterinnen kommen und gehen gesehen. Jede von ihnen hat ihren Teil dazu beigetragen, unsere Einrichtung dahin zu bringen, wo wir heute sind und jede von ihnen verdient unseren Dank und Anerkennung. Und das gilt in besonderem Maße auch für Euch, liebe Kolleginnen. Vieles haben wir in der Vergangenheit gemeinsam bewegt und die Zukunft wird uns noch viele Veränderungen bringen. Doch Ich bin der festen Überzeugung, dass ihr alle hier im Hause auch weiterhin mit Engagement, Motivation und Begeisterung euren Beruf leben werdet, Euch fachlich weiterbildet, Zukunftsvisionen entwickelt und bereit seit, euch immer wieder aufs Neue den Herausforderungen eures weiten und auch spannungsvollem Berufsfeld zu stellen. Ich hoffe, und wünsche euch, dass ihr dabei nie eure Überzeugung, euren Humor und eure Zuversicht verliert, dass Ihr immer wieder erfahren könnt, welche wunderbaren und einmaligen Situationen und Momente euch die Kinder geben, aus denen ihr neue Energie für den Alltag schöpfen könnt,
8 und dass ihr euch durch die ausgelassene und unkomplizierte Lebensfreude der Kinder - immer wieder neu für eure Arbeit begeistern lasst. Für alles das, sage ich euch ein großes herzliches Dankeschön und lade euch ein, heute 40 Jahre Kindergarten Beuren gebührend zu feiern. Aber auch bei allen anderen Menschen, die über viele Jahre hinweg in unterschiedlichster Weise dazu bei getragen haben, 40 zig Jahre Kita Beuren in diesem Rahmen feiern zu können, möchte ich mich heute besonders bedanken: bei dem Baukostenträger - dem Zweckverband Kita Beurenmit seinen Bürgermeistern dem Träger unserer Einrichtung, die KiTa ggmbh, mit Frau Sandra Steffens als Gesamtleitung unserem gemeinsamen Förderverein mit der Grundschule Beuren unseren Hauswirtschaftsfrauen und Reinigungsfrauen bei all unseren Eltern und ihren Kindern und bei unserem Hausmeister Helmut Rausch, der aus unserer Kita nicht wegzudenken ist. Marita D. Thimmel, SL
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