Wege entstehen dadurch, dass man sie geht!
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- Heike Morgenstern
- vor 7 Jahren
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2 Wege entstehen dadurch, dass man sie geht!
3 Leitfragen: Wie hat sich in Tübingen seit 1987 eine unabhängige kommunale Interessenvertretung behinderter Menschen entwickelt:? Anfänge, Rahmenbedingungen, Grundideen ( Nichts über uns ohne uns, Vor Ort leben die Menschen ). Wie wurde das heutige FORUM INKLUSION zu einer Lobby behinderter Menschen/ einer Lobby für Barrierefreiheit, Teilhabe und Inklusion in Stadt und Landkreis Tübingen? Wie netzwerkenwir im Spannungsfeld zwischen kommunalen Verwaltungen, Politik und Zivilgesellschaft und mit hohem ehrenamtlichen Einsatz? Rahmenbedingungen: Was befördert eine solche Arbeit? Erfolge und Zielkonflikte
4 1987/88 Gründung des Koordinationstreffens durch damals in Tübingen aktive Selbsthilfe-und Betroffenenorganisationen, Aufbau eines unabhängigen Netzwerks mit regelmäßigen Treffen, internen Verständigungsprozessen und Rundbriefen bis heute) Aufgreifen des Themas Ambulante Dienste, (Kontakte zu Landespolitikern) Begehung Neubau CRONA-Klinikum Tübingen (öffentlich zugängliche Gebäude) heute: Das FORUM INKLUSION ist ein offenes Forum für Menschen mit Behinderungen, ihre Selbsthilfegruppen und Vereine sowie gemeinnützige Institutionen, die Leistungen für diesen Personenkreiserbringen. Ziel ist es, in der kommunalen Politik eine umfassende Barrierefreiheit umzusetzen und die Rahmenbedingungen für Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen weiter zu entwickeln Begehungen Neubau Regierungspräsidium und Hauptbahnhof Tübingen (= Langer Atem) 1990 Stadtführer-Projekt (Bestandsaufnahme öffentlicher Infrastruktur), rollstuhlgerechtes WC am Rathaus gefordert, barrierefreier ÖPNV (= Langer Atem) 1991 Planungen zum barrierefreien Umbau eines ehemaligen Mannschaftsgebäudes der Französischen Garnison zu Wohnungen (konkrete Planungsbeteiligung) 1992 Umbenennung Robert-Gaupp-Staffel in Jacob-van-Hoddis-Staffel, erstmalig Aktion im Rahmen des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung behinderter Menschen 5.Mai: Zugfahrt mit Barrieren nach Albstadt (regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit)
5 1993 Erster Selbstverteidigungskurs für Frauen mit Behinderung (Pionierprojekt), der Gemeinderat bewilligt die Gelder für die Treppenlifte in der Kunsthalle (ERFOLG) 1994 Informationsgespräch mit dem neuen Baubürgermeister Siegfried Mezger (Kontaktpflege), Teilnahme am Verkehrsforum (Beteiligung an städtischen Entwicklungsprozessen) 1995 Kommentierung der neuen Landesbauordnung im Rahmen einer Arbeitsgruppe des DPWV (überregionale Aktivität, Landespolitik), wieder eine Begehung des Hauptbahnhofes, Aktion zum Altstadtpflaster: Marmor, Stein und Eisen bricht und Wege ebnen sich! (beides Dauerthemen!) 1996 Beginn der Kurse für Deutsche Gebärdensprache an der Volkshochschule Tübingen (Pionierprojekt) 1997 Symbolkennzeichnung der Buslinien 8 und 16 mit Tasse und Schirm (Fahrplanwechsel Dezember 2014: fast alle weiteren Linien des TüBusfolgen, zum Dezember 2015 folgen die beiden letzten Linien = ERFOLGE) 1998 Protest gegen die neue Fußgängerbrücke über den Neckar in Lustnau(wir machen Ärger!), Teilnahme an der neu gegründeten AG Behindertenhilfe des Landkreises (Vernetzung in Landkreis- Gremien)
6 1999 Bürgerbeteiligung Neuplanung Europaplatz (Beteiligung an städtischen Entwicklungsprozessen), erstmalig die Erklärung von Barcelona vor Ort bekannt gemacht (Beitritt der Stadt Tübingen 2010!) 2000 Altstadtbegehung und Prioritätenliste Barrierefreie Stadt erstellt, Veranstaltung zum Thema Unterstützte Beschäftigung (Aufgreifen zentraler Themen) 2001 Assistenz-Kampagne nach Tübingen geholt und Radioaufzeichnung der Veranstaltung in SWR 4 (Aufgreifen zentraler Themen), Symbolkennzeichnung der Buslinie 1 mit Halbmond 2002 Stadtführer-Projekt, Treffen mit Vertretern behinderter Menschen aus den Partnerstädten (Internationale Impulse) 2003 Europäisches Jahr der Menschen mit Behinderungen: Veranstaltungsreihe als Schwerpunkt an der Volkshochschule Tübingen (Öffentlichkeitsarbeit), Vertretung der Organisationen behinderter Menschen im Qualitätszirkel der Gemeinsamen Servicestelle für Rehabilitation (Gremienarbeit) 2004 kritische Stellungnahme zum Entwurf des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes (Impulse zur Landespolitik)
7 2005 Kritik an den Kürzungen des Landkreises beim Fahrdienst für behinderte Menschen (Position beziehen), erste Infoveranstaltung zum Persönlichen Budget(Aufgreifen aktueller Entwicklungen und Öffentlichkeitsarbeit dazu), Beratung der RottenburgerStadtverwaltung beim Umbau des Busbahnhofs am Eugen-Bolz-Platzes (über die Stadtgrenze hinaus) 2006 Organisationsentwicklung unter dem gemeinsamen Dach des SOZIALFORUM TÜBINGEN e.v., zweiter Info-Tag Persönliches Budget(Aufgreifen aktueller Entwicklungen) 2007 Der Landkreis setzt einen AK Teilhabe ein und damit einen Vorschlag aus dem Jahr 2005 von Lebenshilfe Tübingen und Koordinationstreffen nach einer lokalen Teilhabeplanung um, (Entwicklung neuer Strukturen, die die Beteiligung Betroffener institutionalisieren) Gespräche mit dem neu gewählten Tübinger OB Boris Palmer, dem neuen Leiter des Stadtverkehrs Tübingen (SVT) Hans-Jürgen Hennig und dem baden-württembergischen Behindertenbeauftragten Dieter Hillebrand (Kontaktpflege) Die Stadt Tübingen setzt eine Projektgruppe Barrierefreie Stadt Tübingen ein zur Vorbereitung des Beitritts der Stadt zur Erklärung von Barcelona, vielfältige Beteiligung Betroffener in den Teilprojekten zur Erarbeitung eines Handlungskonzeptes (Beginn des Prozess der Stadt Tübingen = ERFOLG)
8 2008 Abschluss des Stadtführer-Projektes, Bewerbung beim BIENE-Award mit der Datenbank Bustraining für Rollstuhlnutzende mit SVT (konkrete Maßnahmen, Zusammenarbeit mit zentralen Akteuren außerhalb der Behindertenhilfe) Erarbeitung eines Handlungskonzeptes für den Beitritt zur Erklärung von Barcelona, enge Kooperation zwischen Stadtverwaltung und Betroffenen-organisationen, Einladung des Illinger Bürgermeisters Armin König: Barrierefreiheit und Teilhabe in der kleinen Saarland-Gemeinde Jobcenter Tübingen hat angeregte barrierefreie Maßnahmen umgesetzt (ERFOLG) 2009 Auszeichnung der Stadtführer-Datenbank mit dem bronzenen BIENE-Award ( überzeugte durch ihre Inhalte und die gute Bedienbarkeit. ) (ERFOLG) Bustraining mit der RAB und Beschäftigen der WfbM Gomaringen(konkrete Maßnahme) Einladung von Doris Rüter, Behindertenbeauftragte der Stadt Münster Kommunalwahl: alle Parteien und Wählervereinigungen thematisieren im Wahlkampf Barrierefreiheit, VertreterInnen des Koordinationstreffens sitzen als sachkundige BürgerInnenin allen Ausschüssen des Tübinger Gemeinderats (ERFOLG) Der Gemeinderat beschließt einstimmig den Beitritt der Stadt Tübingen zur Erklärung von Barcelona (ERFOLG) 2010 Fortbildungen zur Umsetzung der Erklärung von Barcelona für Beschäftigte der Stadtverwaltung (Umsetzung) Erinnern und Gedenken an die Opfer von Grafeneck 1940 aus dem Landkreis Tübingen: Veranstaltungsreihe und Gedenkveranstaltung
9 2011 Arbeit in den Fachgruppen zur Umsetzung der Erklärung von Barcelona (Umsetzung), Beschluss Topf Soziale Teilhabe (ERFOLG) Mitarbeit im Beirat zur Teilhabeplanung des Landkreises (Gremienarbeit) Hauptbahnhof Tübingen: der Zugang zu den Gleisen wird per Aufzüge und Rampen barrierefrei, neu im Reisezentrum: herunterfahrbare Bedienungstheke, Induktionsschleife und Blindenleitlinie (ERFOLGE) 2012 Mobile FM-Anlage bei der Stadt jetzt einsatzbereit (Pionierarbeit und ERFOLG) Klärungsprozess: Selbstverständnisdiskussion und Strukturentwicklung nach 25 Jahren wird aus Koordinationstreffen Tübinger Behindertengruppen FORUM & Fachstelle INKLUSION 2013 Kooperationspartner im MOVE-Projekt des Freundeskreis Mensch (ERFOLG), Nahverkehrsplanung des Landkreises (Gremienarbeit), mehr Barrierefreiheit beim Tübinger Bücherfest (ERFOLG), Artikel im Schwäbischen Tagblatt zum 80.Geburtstag von Karl Eugen Luz, Karl Eugen Lutz wurde am in Grafeneck ermordet 2014 Politik inklusiv I (Empowerment), Rolli-Bus teilauto Tübingen (ERFOLG) 2015 Politik inklusiv II (Empowerment), mehr Barrierefreiheit beim Tübinger Bücherfest (ERFOLG)
10 Fazit: Betroffenenbeteiligung (Nichts über uns ohne uns!) Inklusives Verständnis von Anfang an: Entwicklung kommunaler Infrastruktur und Sensibilisierung der Akteure vor Ort (hier leben die Menschen) Stärke durch Unabhängigkeit Betroffenenbeteiligung braucht Ressourcen: zur Organisation des Netzwerkes und Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit, Assistenz, Empowerment, Bildungsangebote, Öffentlichkeitsarbeit,..
11 Blick nach vorn: Lokale Entwicklungsprozesse erfuhren/erfahren entscheidenden Rückenwind und Stärkung durch gesetzliche Entwicklungen in Landes-und Bundespolitik, beispielsweise BBGG und LBGG, AGG, zukünftig: Bundesteilhabegesetz Zentraler Motor: UN-BRK und die Umsetzungsaktivitäten und prozesse auf allen Ebenen einschließlich der Impulse der Monitoringstelle! Umgang mit Zielkonflikten: z.b. Ästhetik, Denkmalschutz, Und immer wieder: Nichts über uns ohne uns! Sichtbar machen und sichtbar werden, sich Gehör verschaffen und Einmischen auf Augenhöhe, insbesondere auch von Beteiligten, die ein höheres Maß an Unterstützung brauchen (Mobilität, Assistenz, Leichte Sprache, ), um politische Partizipation ausüben zu können.
12 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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