ERASMUS Erfahrungsbericht

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1 ERASMUS Erfahrungsbericht An der Copenhagen University College of Engineering, Denmark im Sommersemester 2012 Hochschule München, Fakultät

2 1) Das Bewerbungsverfahren Als Student des Wirtschaftsingenieurwesens an der Fachhochschule München der Fakultät 09 bat sich mir die Möglichkeit ein ERASMUS Semester zu machen. Diese Möglichkeit wollte ich unbedingt nutzen und so war ich im letzten Semester, dem Sommersemester 2012 an der Copenhagen Universitiy College of Engineering, kurz IHK, als Student eingeschrieben. Doch bevor ich nach Kopenhagen gehen konnte musste ich erst einige Formalitäten erledigen. Nachdem mir recht schnell klar war, dass ich nach Kopenhagen gehen möchte, kontaktierte ich die Auslandsbeauftragte meiner Fakultät. Von Ihr bekam ich die nötigen Informationen zu den Bewerbungsunterlagen. In meinem Fall, da ich auch schon sehr spät dran war, musste ich keine Eignungstests ablegen, was aber durchaus vorkommen kann. Allerdings musste ich mich erst noch bei der IHK um einen Studienplatz bewerben. Die Bewerbung läuft über das International Office der Hochschule München. Durch dieses bekam ich die genauen Angaben zu den jeweiligen Unterlagen und Fristen. Die hervorragende Unterstützung macht das gesamte Bewerbungsverfahren sehr einfach. Erster Schritt meiner Bewerbung war es, ein Motivationsschreiben und ein Learningagreement anzufertigen. Danach konnte ich mich an der IHK bewerben. Auch von Seiten der Partnerhochschule in Kopenhagen wurde einem die Bewerbung sehr leicht gemacht. Alle von Ihr benötigten Unterlagen konnte ich in digitaler Form am Computer ausfüllen und mussten nur dann nur noch per Post abgeschickt werden. Etwa zwei Monate vor dem Semester beginn bekam ich dann die Zusage von der IHK. Zusätzlich erhielt ich noch ein sehr umfangreiches Informationspaket mit allen wichtigen Information zum Gastland und der Hochschule (beispielsweise Krankenversicherung etc.). Auch bekam ich von der IHK die Möglichkeit mich für eine ihrer Unterkünfte zu bewerben, welche ich auch in Anspruch nahm. Das Sommersemester startete am mit einem Orientierungs- und Einführungstag, an dem nochmal genauere Informationen zu den jeweiligen Kursen und Fächern bekam und endete am

3 2) Kursangebot der Partnerhochschule Das Angebot an englisch sprachigen Kursen und somit für Austauschstudenten geeigneten Fächern war sehr vielfältig. Man konnte beispielsweise sogenannte Programme wie das IBS (International Business Semester), die extra für Austauschstudenten eingerichtet sind wählen. Es gab aber auch die Möglichkeit einzelne englischsprachige Veranstaltungen auszuwählen. Ich besuchte das IBS Programm. Dieses beinhaltete 5 Vorlesungen, die ähnlich gestaltet sind, wie die Vorlesungen hier an der Hochschule München und eine Projektarbeit. Der größte Unterschied zu den Vorlesungen in Deutschland ist sicher der, das es in jeder Vorlesung mehrere Gruppenarbeiten und Präsentationen gibt. Das ist vor allem für die Verbesserung der Fremdsprache ein Vorteil, da die Professoren immer darauf achten, dass die Gruppen aus Studenten unterschiedlicher Länder bestehen. Außerdem ist es sehr hilfreich für die späteren Prüfungen. Die Projektarbeit war in Zusammenarbeit mit einem dänischen Unternehmen, für das von jeweils 4 verschieden Teams a 3-4 Studenten eine Marketingkampagne erstellt werden musste. Insgesamt besuchten das IBS Programm knapp 20 Studenten, die Kursgröße war also überschaubar, was sehr angenehm war. Die Studenten kamen aus ganz Europa, wie z.b. aus Polen, Spanien, Frankreich, Finnland der Türkei und eben aus Deutschland. Zu den Prüfungen. Abschlussprüfung der Projektarbeit war eine Präsentation mit anschließenden Fragen und das Anfertigen eines Berichtes mit den Ergebnissen. Die Vorlesungen endeten alle in einer mündlichen Prüfung. Sie liefen so ab, dass man ca. 4-6 Wochen vorher einen Fragenkatalog aus 10 Fragen von den Professoren bekam. In den Prüfungen bekam man dann eine Frage, die man bestmöglich innerhalb von 10 Minuten beantworten musste. Alles in allem kann ich für mich sagen, dass die Prüfungen leichter waren als das, was ich von der Hochschule München gewohnt war. Dafür war der Aufwand während dem Semester aber höher. Mir hat die Unterrichtart in Dänemark sehr gut gefallen, da Sie meiner Meinung nach Realitätsnäher ist. Auch den Kontakt zu den Professoren empfand ich als wesentlich angenehmer und persönlicher.

4 3) An und Abreise nach Kopenhagen Angereist bin ich von München nach Kopenhagen mit dem Flugzeug. Da ich direkt nach der Annahme den Flug gebucht habe, hielten sich die Kosten mit ca. 150 noch in Grenzen. Die Flüge von München nach Kopenhagen sind relativ teuer! Da ich im Januar ankam hatte ich nur Wintersachen dabei. Das Semester dauerte aber bis in den Juni, also benötigte ich noch Sommerklammotten. Aufgrund des begrenzten Gewichtes für Gepäck, hab ich mir die Sommersachen von Besuchern mitbringen lassen, da für zusätzliches Gepäck extra Kosten anfallen. In Kopenhagen angekommen, fuhr ich dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach einer Wegbeschreibung durch die IHK zur Hochschule. Mit der Beschreibung war es kein Problem den Weg zu finden. Das öffentliche Verkehrssystem in Kopenhagen ist sehr übersichtlich und gut. Leider sind die Kosten um einiges höher (Dänemark angepasst) als in Deutschland. So bezahlte ich später für eine Monatskarte, die alle Zonen abdeckte um von meiner Unterkunft in die Stadt und zur Hochschule zu kommen umgerechnet 80. Ich würde jedem empfehlen sich ein Fahrrad zuzulegen, da Dänemark ein sehr fahrradfreundliches Land ist. Die Dänen lieben Ihre Fahrräder. Einmal im Monat findet eine Versteigerung von Fahrrädern durch die Polizei statt, bei der man billig eines ersteigern kann. Informationen darüber bekommt man aber auch von der IHK. Nachhause fuhr ich dann mit einem meiner Mitbewohner, der auch aus Deutschland kam mit dem Auto. Das war sehr praktisch, da sich im Laufe des Semesters einiges mehr an Sachen angesammelt hatte als ich mitgebracht hatte. So hatte ich keine Probleme mit dem Gepäck. 4) Unterkunft Wie schon erwähnt erhielt ich meine Unterkunft durch die Partneruniversität. Davon besitzt die IHK 4 verschiedene. Meine hatte den Namen Tempovej. Diese bestand aus einem Haus mit zwei Stockwerken. Insgesamt lebten 11 Leute in dem Haus, 6 unten 5 oben. Jeder hatte sein eigenes Zimmer, was in anderen Unterkünften nicht der Fall war. Bad und Küche gab es je Stockwerk eine. Im oberen Bad, befanden sich noch eine Waschmaschine und ein Trockner, dem man jederzeit benutzen konnte. Ich wohnte im oberen Stockwerk. Die Küche

5 war sehr groß und gut ausgestattet, verglichen mit der unteren. Auch die Sauberkeit war in Ordnung. Das Bad war auch in Ordnung. Insgesamt bezahlte ich monatlich für mein Zimmer 450. Auch alle meine Freunde hatte ich hier. Ich lebte in dem Haus mit vier anderen Deutschen, zwei Portugiesen, zwei Franzosen, einer Finnin und einer Spanierin zusammen. Zu der Lage. Das Haus war in einem Gewerbegebiet sehr nah an der Hochschule gelegen (Fahrrad 5 min, Bus 2 Stopps). Zu Einkaufsmöglichkeiten war es leider etwas weiter, ca min mit dem Rad. Die S-Bahn war ca. 7 min zu Fuß entfernt, der Bus nur 2. Leider war der Weg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt relativ lang, da die Hochschule nicht direkt in Kopenhagen liegt. Mit der S-Bahn benötigte man zum Hauptbahnhof ungefähr 35 min. Mit dem Bus ins Zentrum ca.50 min. Verglichen mit den anderen Unterkünften kann ich jedoch sagen, dass meine die beste war. In anderen Unterkünften musste man sich beispielsweise die Zimmer teilen, oder hatte Gemeinschaftsküchen mit 12 Leuten, wodurch der Sauberkeitszustand sehr litt. 5) Freizeitgestaltung Kopenhagen bietet ein großes Freizeitangebot. Es gibt sehr viele Dinge zu entdecken. Auch an Sportmöglichkeiten mangelt es nicht. Von der IHK wird beispielsweise eine Fitnessstudiomitgliedschaft für eine Semestergebühr von 50 angeboten. Es gibt auch die Möglichkeit von Kopenhagen aus mit dem Zug in 30 min nach Malmö in Schweden zu fahren. Für mich kann ich sagen, dass ich unteranderem eine Schwedenrundreise mit dem Auto und auch per Boot nach Norwegen gereist bin. Die Osterferien im März eignen sich perfekt dafür. Ab April, wenn das Wetter besser wird, gab es in und um Kopenhagen auch einigen Festivals und Veranstaltung unter freier Luft.

6 6) Integration und Kontakt mit einheimischen Studenten, Kontakt zu anderen Austauschstudierenden An der IHK studierten ca. 200 Austauschstudenten. Die meiste Zeit verbrachte ich auch mit anderen ERASMUS Studenten. Kontakt hatte ich eigentlich nur am Anfang mit dänischen Studenten, da man von der IHK einen Buddy zugewiesen bekam, der einen am Anfang unterstützen sollte. Sonst hatte ich nur noch Kontakt zu den einheimischen Studenten während den Vorlesungen. Um das Einleben zu vereinfachen und eine Übersicht von Kopenhagen zu bekommen wurden von der IHK während dem Semester 2 Veranstaltungen organisiert. Eine Besichtigung des königlichen Palasts mit anschließendem Essen und ein Ausflug in ein sehr traditionell dänisches Dorf im Umkreis von Kopenhagen. Insgesamt kann ich sagen, dass die Integration und der Kontakt zu anderen Austauschstudenten sehr gut waren. Nur leider zu Dänen nicht. 7) Allgemeines Fazit und Empfehlungen an nachfolgende Studierende Mein Fazit ist nur positiv. Ich habe viele neue Freunde in ganz Europa bekommen, meine Englischkenntnisse verbessert und fühle mich auch als Person gereifter. Es ist einfach eine einmalige Erfahrung alleine in einem fremden Land mit einer anderen Kultur zu leben. Dazu noch die Kulturen der anderen Austauschstudenten! Mit dem Großteil meiner Freunde von dort hab ich noch sehr engen Kontakt und wir besuchen uns gegenseitig. Auch bin ich zu einem riesen Fan der skandinavischen Länder geworden. Ich kann jedem ein Auslandsemester in Kopenhagen empfehlen, auch wenn Dänemark nicht billig ist.