Erfahrungsbericht Indien Selbstorganisierte Auslandfamulatur

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1 Erfahrungsbericht Indien Selbstorganisierte Auslandfamulatur Christina Müller, Anja Mühlanger Humanmedizin, Medizinische Universität Graz 8.Semester -Adressen: tini.mueller@gmx.at, anja.muehlanger@gmx.at Eine Ausladfamulatur ist ein tolles Erlebnis, das wir jedem empfehlen würden. Wir haben unsere 5wöchige Famulatur auf zwei Krankenhäuser aufgeteilt das CMC Vellore und das St.John s Hospital in Kattappana. Generell ist zu sagen, dass man ein Jahr vor der Reise mit der Planung beginnen sollte. Es ist auch wichtig rechtzeitig ein Studentenvisum (100 ) zu beantragen. Dafür wird die Bestätigung vom Medical Council of India benötigt. Für nähere Informationen siehe Der Flug hat ca. 700 gekostet. Christian Medical College Vellore Das CMC ist eines der besten öffentlichen Krankenhäuser in Südindien. Hier werden alle Patienten ungeachtet ihrer finanziellen Situation behandelt. Wer wenig Geld hat, muss nur einen Teil der Kosten tragen oder wird gratis betreut. Finanziert wird dieses System durch die zahlungsfähigen Patienten und Spenden. Das Krankenhaus ist sehr groß und apparativ erstaunlich gut ausgestattet. Der hygienische Standard ist allerdings nicht mit dem europäischen zu vergleichen. Das CMC ist bei internationalen Studenten sehr beliebt. Es ist leicht Anschluss zu finden und nette Leute kennen zu lernen. Sehenswert in der Umgebung sind das Fort und der Goldene Tempel.

2 Kontakt Kontaktperson ist Mrs Sheela, die rechte Hand von Dr Anna Pulimood (Vice Principal). Sie sendet die Informationen und Bewerbungsunterlagen und steht auch vor Ort immer für Fragen zur Verfügung. Anreise Es gibt gute Busverbindungen zwischen Vellore und Bangalore sowie zwischen Vellore und Chennai (Madras). Vom Busbahnhof in Vellore nimmt man am besten eine Rikscha nach Bagayam Campus. Kosten Im Voraus sind 150 USD Bearbeitungsgebühren und Gebühren für das Medical Council of India zu überweisen. Vor Ort müssen 6000 Rupien Famulaturgebühren bezahlt werden. Die Unterkunft am Campus kostet 250 Rupien pro Person und Tag. Wohnen Die Unterbringung erfolgt auf Anfrage in einem Studentenheim am Campus. Auch das wird von Mrs Sheela organisiert. Die Zimmer sind sauber, haben ein eigenes Bad mit warmem Wasser und sind oft sogar mit einem Fernseher ausgestattet. Für eine kleine zusätzliche Gebühr kann am ganzen Campus WLAN benutzt werden. Am Campus stehen eine Bibliothek, ein Lebensmittelgeschäft und eine Kantine zur Verfügung. Geheimtipp: In der Nähe des Campus befindet sich ein sehr schöner Swimmingpool, der für 200 Rs am Tag genutzt werden kann. Vom Campus fahren die Buslinien 1 und 2 ins Zentrum und zum Krankenhaus. Zusätzlich stehen Shuttlebusse zum Krankenhaus zur Verfügung.

3 Famulatur Wir haben zwei Wochen auf der Pädiatrie und eine Woche im CHAD (Community Health and Developement) verbracht. Pädiatrie: Die Arbeitszeiten waren ca von 8.00 bis Uhr. Am ersten Tag erhält man auf der Station seinen persönlichen Stundenplan. Es ist möglich an Visiten und internen Fortbildungen teilzunehmen. Auch die Ambulanz kann besucht werden. Allerdings profitiert man vom Stationsbetrieb mehr, da die Ärzte in der Ambulanz meist wenig Zeit haben das Patientengespräch zu übersetzen. CHAD (Community Health and Developement): Es ist sehr empfehlenswert eine oder mehrere Wochen hier zu verbringen. In diesem Department findet die Basisversorgung statt und es werden auch Outreach Programms in die umliegenden Dörfer organisiert. Man ist entweder nur mit Schwestern oder mit Schwestern und Ärzten unterwegs und sieht hauptsächlich chronisch Kranke, Schwangere und Kinder.

4 St.John s Hospital Kattappana Kattappana ist ein kleines christliches Dorf in den Bergen von Kerala inmitten von Teeplantagen und einer herrlichen Landschaft. Das Krankenhaus ist privat und wird vom Orden der Barmherzigen Brüder verwaltet. Kontakt Bewerbungs s schickt man am besten an den medizinischen Leiter Brother Baiju (baiju-valuparampil@hotmail.com). Vor Ort ist Brother Thomas der Hauptansprechpartner. Anreise Die Anreise gestaltet sich von Cochin (Kochi) aus am einfachsten. Man kann entweder den Bus oder ein prepaid Taxi nehmen. Cochin selbst ist sehr sehenswert, daher lohnt es sich dort ein paar Tage zu bleiben. Wohnen Es stehen nette Zimmer im Gästehaus des Konvents zur Verfügung. Ein eigenes Bad ist vorhanden, allerdings nur mit kaltem Wasser. Gegenüber der Rezeption befindet sich ein Shop, der rund um die Uhr geöffnet hat. Im Speisesaal gibt es drei Mahlzeiten am Tag sowie Kaffeepausen vormittags und nachmittags.

5 Famulatur Wir haben zwei Wochen auf der gynäkologischen Abteilung famuliert. Meistens wird man einem Arzt/ einer Ärztin zugeteilt und kann so die Station, den Kreißsaal und die Ambulanz kennen lernen. Weiters ist es möglich bei Operationen dabei zu sein. An Wochenenden und Feiertagen kann man an der Mobile Eye Clinic teilnehmen. Dort werden Routineuntersuchungen durchgeführt, Brillen verteilt und Termine für Kataraktoperationen vergeben. Die Operationen werden später gratis im Krankenhaus durchgeführt und es ist möglich dabei zuzusehen.