(bis ca. 2,4 m²) 1914 kontinuierliches Ziehverfahren 1959 Floatverfahren in USA 1979 Floatverfahren in Weiherhammer/Opf.

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Theodor Blau
vor 7 Jahren
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1 Geschichtliches Glas ist ein künstliches Produkt, zu dessen Herstellung die technischen Voraussetzungen und das Wissen für die Verarbeitung sich erst entwickeln mußten. Ursprünglich wurde statt Glas Alabaster Gips Opal Kieselgel Pergament Tierhaut Marmor kristallines Kalkgestein verwendet. Zeitliche Entwicklung 5000 v. Chr. zufällige Glasteile in Asche 3000 v. Chr. Glasgefäße in Ägypten 200 v. Chr. Glasmacherpfeifen in Syrien 450 n. Chr. erstes nachweisbares Bauglas in der Hagia Sophia, Konstantinopel n. Chr. Mundblasverfahren (Tafelglas bis 0,25 m²) Ende 17. Jh. Gußglas auf Bronzetischen (bis ca. 2,4 m²) 1914 kontinuierliches Ziehverfahren 1959 Floatverfahren in USA 1979 Floatverfahren in Weiherhammer/Opf.

2 CHEMISCHE UND PHYSIKALISCHE EIGENSCHAFTEN Druckfestigkeit: 900 N/mm 2 Zugfestigkeit: N/mm² Biegefestigkeit: 30 N/mm² Wärmedehnung: 1 mm/(m : 100 K) Rohdichte: 2,5 kg/dm³ Mohs-Härte: 6-7 (Quarz 7) Wärmeleitzahl: 0,8 (Beton 2,1 W/(m. k) Säurebeständig: jedoch nicht gegen Flußsäure (= HF Fluorwasserstoffsäure) Trübungen auch durch Kalkwasser Glas kann als thermoplastischer Stoff bezeichnet werden, dessen plastischer Bereich sich ab 500 C über mehrere hundert Grad erstreckt, wodurch es vielfältig verarbeitet werden kann (blasen, ziehen, gießen, pressen).

3 BESTANDTEILE VON SILIKATGLAS Glas ist eine amorphe Silikatschmelze. Quarzsand Si02 57% Soda Na2C03 19% Kalkstein CaC03 17% Feldspat 6% Zuschläge 1% Quarz besteht aus einem dreidimensionalen Atomgitter, in welchem jedes Si- Atom tetraetisch von 4 O-Atomen umgeben ist. Das Quarzkristall kann als ein einziges Riesenmolekül bezeichnet werden, das außerordentlich hart und witterungsbeständig ist. Bild 1 Atomstruktur

4 HERSTELLUNG Durch gemeinsames Schmelzen von Quarz und Soda (Natriumkarbonat) bzw. Pottasche (Kaliumkarbonat) bei etwa 1400 C entsteht Wasserglas. Wasserglas ist ein wetterfestes Bindemittel für Farbpigmente. Bei zusätzlicher Verwendung von Kalkstein (Kalziumkarbonat) entsteht wieder eine räumliche, allerdings nicht kristalline sondern amorphe Molekülstruktur, die als Glas bezeichnet wird.

5 BAUGLAS Flachglas: Fensterglas Spiegelglas Floatglas Gußglas: Ornamentglas Gartenklarglas Profilbauglas (mit und ohne Drahteinlage) Preßglas: Glasbausteine Betonglas Glasdachplatten Fensterglas ist ein durchsichtiges, ungefärbtes Glas in gleichmäßiger Dicke mit nahezu ebener, feuerblanker Oberfläche. Herstellung im Ziehverfahren. Es wurde weitgehend durch Floatglas verdrängt. Spiegelglas ist ein Flachglas mit planparallelen Oberflächen, die eine verzerrungsfreie Durchsicht und Reflektion bewirken. Ursprünglich handelte es sich um beidseitig geschliffenes Gußglas, heute um Floatglas. Floatglas Das heute für Fensterglas ausschließlich verwendete Floatglas erhält seine spiegelblanke Oberfläche durch kontinuierliches Ausgießen der ca C heißen Glasmasse auf ein Zinnbad. Anschließend durchläuft das Glasband einen ca. 150 m langen Kühlkanal.

6 Gußglas ist ein fiüssiges Glas. Es erhält beim Walzen eine beliebige Struktur bzw. ein Profil. Beim Walzen können Drahtgitter eingelegt werden. Bild 2 Gußglas

7 Preßglas ist für Glaskörper. Es wird durch Glasschmelzen in Pressen geformt. Bild 3 Preßglas

8 PRODUKTE AUS BAUGLAS Sicherheitsglas Es dient zum Schutz vor Splitterverletzungen sowie vor Einbruch und Diebstahl. Formen von Sicherheitsglas: Drahtglas Splitter werden durch Drahteinlage gehalten. Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) Die durch schnelle Abkühlung entstandene innere Spannung führt bei Bruch zu ungefährlichen, krümelförmigen Glassplittern; teilvorgespanntes Glas wie ESG jedoch mit großflächigerem Bruch. Bild 4 Spannungsverteilung im Einscheiben Sicherheitsglas

9 Verbundsicherheitsglas (VSG) Mit Kunststoffolien verbundene Glasscheiben. Bild 5 Verbundsicherheitsglas Anwendung Drahtglas, bestehend aus Sicherheitsgußglas z.b. für Brüstungen. Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) aus Floatglas, z.b. für Ganzglasanlagen, Ganzglastüren, Brüstungen usw. Verbund-Sicherheitsglas (VSG) aus beliebig vielen mit Folien verklebten Schichten ist z.b. durchwurfs-, durchbruchs-, durchschuß- und sprengwirkungshemmend.

10 Isolierglas Bild 6 Randverbindungen von Isolierglas Isolierglas besteht aus mindestens zwei durch einen Luftzwischenraum getrennten Glasscheiben aus Float-, Guß-, oder Sicherheitsglas, die an den Rändern mit einem Abstandhalter absolut luft- und dampfdicht verklebt sind.

11 Sonnenschutzglas und Wärmeschutzglas Bild 7 Sonnen- und Wärmeschutzglas Bei Absorptionsgläsern wird die einfallende Sonnenstrahlung durch die im Glas enthaltenen Pigmente absorbiert, wodurch sich das Glas erwärmt. Bei ReflexionsgIäsern wird ein Teil der einfallenden Strahlung durch eine aufgedampfte Metalloxidschicht reflektiert. Reflektiert diese Schicht die einfallenden Sonnenstrahlen, werden diese GIäser als Sonnenschutzglas bezeichnet. Werden die vom Innenraum kommenden Wärmestrahlen reflektiert, wird das Glas als Wärmeschutzglas bezeichnet. Durch das Glas einfallende Strahlung wird in langwelligeres Licht umgewandelt, das normales Glas schlecht und reflektierendes Glas nicht mehr durchdringen kann (Treibhauseffekt).

12 Bezeichnung von Sonnenschutz- und Isoliergläsern Beispiel für technische und physikalische Werte von GIäsern (nach Flachglas AG): Bezeichnung (z.b. K-PLUS) a) Lichtdurchlässigkeit TL in % 75 b) Gesamtenergiedurchlässigkeit g in % 72 c) Scheibenzwischenraum in mm 14 d) Lichtreflexion außen RL in % 17 e) UV-Durchlässigkeit nm TUV in % 45 f) Allg. Farbwiedergabe Ra 98 g) k V -Wert nach DIN W/(m². K) 1,9 h) k V, eq -Wert W/(m². K) N / W,O / S 1,3 0,8 0,3 i) k V -Wert Bundesanzeiger W/(m². K) 2,0 a) Lichtdurchlässigkeit Angabe der Lichtdurchlässigkeit T L im Bereich der Wellenlänge des Lichtes von 380 bis 780 nm (Nanometer), bezogen auf die Helleempfindlichkeit des menschlichen Auges in % gemäß DIN b) Gesamtenergiedurchlässigkeit Angabe der Gesamtenergiedurchlässigkeit im Bereich der Wel-lenlänge von 320 bis 2500 nm. Sie ist die Summe aus der direkten Energiedurchlässigkeit und der Sekundärwärmeabgabe (= Abstrahlung und Konvektion) nach innen, gemäß DIN c) Scheibenzwischenraum Innerer Abstand der Scheiben in mm. d) Lichtreflexion

13 Angabe der Lichtreflexion R nach außen in %. e) UV-Durchlässigkeit Angabe der UV-Durchlässigkeit T im Bereich der Wellenlänge von 280 bis 380 nm nach DIN in %. f) Allgemeine Farbwiedergabe Angabe des allgemeinen Farbwiedergabeindex R a nach DIN R a größer 90 = sehr gute Farbwiedergabe R a größer 80 = gute Farbwiedergabe g) k v -Wert (k-wert Verglasung) Die Wärmedurchgangszahl k einer Isolierglasscheibe gibt an, wieviel Energie durch die Scheibenfläche verlorengeht. Je niedriger dieser Wert, desto weniger Wärme geht verloren. Der k-wert von konventionellen Isolierglasscheiben ist im wesentlichen abhängig vom Scheibenzwischenraum (SRZ) und dem im SRZ enthaltenen Medium (Luft oder Edelgas). Bei Sonnenschutz- und Wärmeschutz-Isoliergläsern wird die Verbesserung des k-wertes hauptsächlich durch eine aufgedampfte Edelmetallschicht erreicht. Die angegebenen k-werte nach DIN beziehen sich auf einen SRZ von 12 mm. h) k v,eq -Wert (äquivalenter k-wert der Verglasung) Der äquivalente k-wert berücksichtigt die passiven Sonnenenergiegewinne von außen durch transparente FIächen. Er bezeichnet den durch die Verglasung abfließenden Wärmestrom, der zu dem von der Raumheizung zu ersetzenden Wärmestrom äquivalent ist.

14 Bild 8 Äquivalente Wärmedurchgangszahl für Fenster Beispiel für SF (nach Entwurf zur Wärmeschutzverordnung) Süd = 2,40 Ost/West = 1,65 Nord = 0,95 k v -Wert Bundesanzeiger Nur die im Bundesanzeiger veröffentlichten k-werte dürfen für die Berechnung nach der Wärmeschutzverordnung eingesetzt werden. k v = k-wert für Verglasung = k-wert für das ganze Fenster einschl. Rahmen k F

15 Brandschutzgläser bestehen aus 2 oder mehreren Scheiben Sicherheitsglas, deren Zwischenräume mit einem durchsichtigen Gel auf der Basis von Natriumsilikat oder Borsilikat gefüllt sind, das bei Hitzeeinwirkung undurchsichtig wird und damit Wärmestrahlen abschirmt. Nach DIN 4102 unterscheidet man und G-Verglasung F-Verglasung. Während bei einer G-Verglasung die Wärmedurchstrahlung lediglich bis 50 % verringert wird, darf sich bei einer Prüfung der F-Verglasung die dem Feuer abgewandte Seite im Mittel um nicht mehr als 140 K erwärmen. Bild 9 Brandschutzglas

16 Schallschutzglas besteht aus mehreren Scheiben Floatglas, eventuell verschiedener Dicken, deren Luftzwischenraum mit einem Schwergas gefüllt ist. Bild 10 Schallschutzglas

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