Mercator. fur Sprach forderung und Deutsch als Zweit sprache
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- Kristian Amsel
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1 Mercator Institut fur Sprach forderung und Deutsch als Zweit sprache
2 Wer wir sind Prozent der Schülerinnen und Schüler schneiden im Bereich Lesen sehr schwach ab. Ihnen fehlt eine zentrale Schlüsselkompetenz, um dem Unterricht folgen zu können. (PISA 2012) Prozent der Lehrkräfte fühlen sich durch ihr Studium nicht ausreichend auf Schülerinnen und Schüler mit Sprachförderbedarf vorbereitet. (Mercator-Institut 2012: Sprachförderung in deutschen Schulen die Sicht der Lehrerinnen und Lehrer) Prozent der Lehramtsstudiengänge beinhalten verpflichtend Deutsch als Zweitsprache für angehende Lehrkräfte aller Unterrichtsfächer. (Mercator-Institut 2014: Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache an deutschen Schulen: Was leistet die Lehrerbildung?) Studien zeigen: Sprachliche Kompetenzen sind eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Kinder und Jugendliche ihr Potenzial voll ausschöpfen können in der Schule, im Studium, in der Berufsausbildung und als Teil der Gesellschaft. Bei der Vermittlung sprachlicher Bildung stehen Schulen und Kitas jedoch vor Herausforderungen: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die ohne Deutschkenntnisse eingeschult werden, steigt. Viele Kinder mit Zuwanderungsgeschichte sind in Deutschland geboren, wachsen aber mit einer anderen Familiensprache als Deutsch auf. Sie beherrschen die deutsche Sprache im Alltag mit der im Unterricht und später im Beruf nötigen Bildungssprache haben sie jedoch häufig Probleme. Auch unter Schülerinnen und Schülern, die Deutsch als Muttersprache erwerben, wächst der Sprachförderbedarf weiter. Um die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Sprachförderbedarf zu verbessern, wurde 2012 das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache an der Universität zu Köln gegründet, initiiert und gefördert durch die Stiftung Mercator. Es will die sprachliche Bildung und die Sprachförderung entlang des gesamten Bildungswegs und insbesondere in der Schule verbessern.
3 Unsere Ziele LEHRKRÄFTE FÜR SPRACHSENSIBLEN UNTERRICHT QUALIFIZIEREN Lehrerinnen und Lehrer sind die Schlüsselpersonen für einen sprachsensiblen Unterricht, der sich am individuellen Bedarf jedes einzelnen Schülers orientiert nicht nur im Fach Deutsch, sondern in allen Unterrichtsfächern. Um Lehrkräfte bei dieser Aufgabe zu unterstützen, setzt sich das Mercator-Institut für eine Verankerung von Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache in allen Phasen der Lehrerbildung ein: im Studium, im Referendariat und in der Fortbildung. FUNDIERTES WISSEN ÜBER SPRACHLICHE BILDUNG SCHAFFEN Wie erwerben Kinder die deutsche Sprache? Wie diagnostiziert man einen Sprachförderbedarf schon in der Kita? Welche Förderkonzepte wirken? Zu diesen Fragen gibt es noch immer zahlreiche offene Forschungslücken. Das Mercator-Institut fördert daher Forschungsprojekte, die sich diesen Fragen widmen. Darüber hinaus betreibt es selbst praxisnahe Forschung. STRUKTUREN VERÄNDERN Sprachliche Bildung und Sprachförderung liegen in der Zuständigkeit einer Vielzahl von Akteuren: von Trägern der Kinder- und Jugendhilfe über Schulen bis hin zu Ministerien und Behörden auf kommunaler und Landesebene. Das Mercator- Institut versteht sich als Moderator und Vermittler: Durch Publikationen, Veranstaltungen, Kooperationen und individuelle Beratung fördert es den Transfer guter Praxis und wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Bildungspolitik und -administration und zurück in die Praxis. So will es dazu beitragen, systemische Veränderungen zu initiieren, damit durchgängige Sprachbildung entlang des gesamten Bildungswegs von Kindern und Jugendlichen anerkannt und umgesetzt wird.
4 Wie wir wirken ZIELe Lehrkräfte für sprachsensiblen Unterricht qualifizieren Fundiertes Wissen über sprachliche Bildung schaffen Strukturen verändern Vision Durchgängige Sprachbildung entlang des gesamten Bildungswegs ZIELGRUPPE Wissenschaft Lehrkräfte Lehreraus- und Fortbilder Entscheider in Politik und Verwaltung Wege Projektförderung Forschung Nachwuchsförderung und Qualifizierung Kooperation und Beratung
5 Was wir tun PROJEKTFÖRDERUNG Das Mercator-Institut fördert bundesweit 15 Forschungs- und Entwicklungsprojekte an 26 Hochschulen in sechs Bundesländern. Insgesamt stellt das Mercator-Institut 5,5 Millionen Euro zur Verfügung. Fünf Forschungsprojekte entwickeln, erproben und evaluieren Sprachfördermaßnahmen, sprachsensible Unterrichtskonzepte und diagnostische Verfahren, zum Beispiel für Deutsch als Zweitsprache an beruflichen Schulen oder die fächerübergreifende Sprachförderung im Deutsch- und Mathematikunterricht. Alle Projekte sind interdisziplinär angelegt und haben einen klaren Bezug zur Schulpraxis. Zehn Entwicklungsprojekte setzen den Fokus auf die Verankerung von Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache in der Lehrerausbildung: In Nordrhein-Westfalen belegt jeder Lehramtsstudent das Modul Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte. Acht Projekte an nordrhein-westfälischen Hochschulen sorgen darüber hinaus für einen stärkeren Praxisbezug schon während des Studiums oder stoßen Kooperationen zwischen der Fachdidaktik Deutsch und anderen Unterrichtsfächern an. In Berlin und Niedersachsen haben sich die lehrerbildenden Universitäten im ganzen Bundesland zusammengeschlossen, um mit Unterstützung der Landesministerien ein abgestimmtes Konzept für die Verankerung von Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache in der Lehrerbildung zu entwickeln.
6 Forschung Neben der Forschungsförderung führt das Mercator-Institut eigene Forschungsprojekte zu aktuellen Fragen durch. Die Projekte liegen in den Händen eines interdisziplinären Teams aus Linguisten, Didaktikern, Psychologen und Pädagogen. Das Mercator-Institut informiert Entscheidungsträger in Politik, Verwaltung und Praxis über aktuelle Fragen und Erkenntnisse der sprachlichen Bildung und Sprachförderung. Darüber hinaus ist es Ansprechpartner für die Medien. NACHWUCHSFÖRDERUNG UND QUALIFIZIERUNG Zahlreiche Schulen und Universitäten haben erkannt, dass sprachliche Bildung eine Schlüsselrolle spielt und sind auf der Suche nach Sprachexperten für die Hochschullehre, die Forschung und den Schuldienst. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs hat das Mercator-Institut die Nachwuchsakademie Sprachliche Bildung gegründet. Darin begleitet es junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Weg zur Promotion oder Habilitation mit Weiterbildungen, Netzwerktreffen, einem Mentoringprogramm und individuellen Qualifizierungsmöglichkeiten. Für die Fortbildung von Lehrkräften kooperiert es mit Verwaltungen und Einrichtungen auf regionaler und landesweiter Ebene, um Fortbildungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Auf Hochschulebene werden Lehrende darin geschult, sprachliche Hürden in ihren Seminaren bewusst wahrzunehmen und zu thematisieren.
7 KOOPERATION UND BERATUNG Sprachliche Bildung und Sprachförderung in konkrete Strategien und Konzepte zu übersetzen ist eine komplexe Herausforderung. Das Mercator-Institut kooperiert mit Bundes- und Landesministerien sowie mit Partnern aus der Wissenschaft und Praxis, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Als Partner im Trägerkonsortium der Bund-Länder-Initiative Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS) berät und begleitet es Multiplikatoren aus der Verwaltung und Praxis bei der Umsetzung und Weiterentwicklung von Maßnahmen zur Sprachdiagnostik und -förderung. Im Auftrag des Instituts zur Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) und gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) entwickelt und evaluiert es im engen Dialog mit Lehrkräften ein diagnostisches Instrument für den Lese- und Schreibunterricht in der Grundschule.
8 Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache ist ein durch die Stiftung Mercator initiiertes und gefördertes Institut der Universität zu Köln. Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache Direktor Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek Stellvertretender Direktor Prof. Dr. Hans-Joachim Roth Postanschrift Universität zu Köln Triforum Albertus-Magnus-Platz Köln Besuchsanschrift Universität zu Köln Triforum, 3. Etage Innere Kanalstraße Köln Telefon Fax
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