Gewässerschutz bei Störfällen
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- Tobias Schmitz
- vor 7 Jahren
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1 Gewässerschutz bei Störfällen Relevanten Szenarien Folie 1 Schweizerhalle 1986 Lagergut Farbstoffe Pestizide (Hg!) Org. Lösemittel Zündquelle Brandstiftung? Einschweissen in Folien? Verlust 10 Mio. (direkt) Folie 2 1
2 Schweizerhalle 1986 Schaden Lagerhaus vollständig zerstört Pestizide im Löschwasser führen zu Fischsterben im Rhein Bodenkontamination Trinkwasserversorgung entlang des Rheins unterbrochen Imageschaden Folie 3 Störfallverordnung Vorsorgliche Massnahmen zur Ermittlung von Gefahrenpotenzialen Geschichte seit dem 27. Februar 1991 in Kraft Mit dieser Verordnung hat der Bundesrat die Konsequenzen aus dem Brand einer Lagerhalle des Chemieunternehmens Sandoz am 1. November 1986 gezogen Beurteilung der tatsächlich vorhandenen Risiken Zwei stufiges Verfahren Kurzbericht Risikoermittlung Folie 4 2
3 Risikoermittlung: Chemikalienlagerbrand Kritische Ereignis (z.b. Überschwemmung, Ausbruch, Feuer) Freisetzung von wassergefährdender Flüssigkeiten Ausbreitung Gefährdung (Auswirkung) Swissy Process Safety GmbH - Ein Unternehmen der TÜV SÜD Gruppe. Folie Kritische Ereignisse Überschwemmung Ablauf von Flüssigkeiten wegen eines Lecks Brand (Gefährdung durch Löschwasser) Folie 6 3
4 Passive und aktive Massnahmen Angaben zum Betrieb und zur Umgebung (Anh. 4.1 Ziff. 21 StFV): «Ebenfalls wichtig für die Nachvollziehbarkeit der Freisetzungs- und Ausbreitungsabschätzungen ist ein Kanalisations- bzw. Entwässerungsplan, auf dem auch die Rückhaltemöglichkeiten (aktiv, d.h. Rückhaltung erst nach Betätigung eines Schiebers, bzw. passiv, d.h. abflusslose Wanne) ersichtlich sind.» Folie 7 Schutz gegen kritischen Ereignisse: passive Massnahmen Folie 8 4
5 Schutz gegen von kritischen Ereignisse: passive Massnahmen Auslauf von Flüssigkeiten: Auffangen in einem abflusslosen Sumpf (passiv) der aktiv entleert werden muss Folie 9 Schutz gegen von kritischen Ereignisse: passive Massnahmen Auslauf von Flüssigkeiten oder Löschwasser: Auffangen im Gebäude (z.b. Keller) oder im Separaten Rückhalteraum (bedeckt), teils aktiv (mobile Barrieren) Folie 10 5
6 Schutz gegen von kritischen Ereignisse: technische Massnahmen Löschwasser Rückhalt: Mobile Löschwasserbarriere Folie 11 Schutz gegen von kritischen Ereignisse: technische Massnahmen Löschwasser Rückhalt: Rinnen, Anrampungen, Entwässerungsleitungen Aufstau auf Vorplätzen Weil solche Rückhalte über eine Entwässerung verfügen, muss das Abfliessen des Löschwassers mit technischen Massnahmen verhindert werden. (technische Massnahme) Folie 12 6
7 Schutz gegen von kritischen Ereignisse: technische Massnahmen Absperrschieber: Ein Schieber verhindert, dass das Löschwasser aus dem Rückhaltevolumen abfliesst, oder leitet das Löschwasser in ein Rückhaltebecken. Neben manuell bedienten existieren auch elektrische oder pneumatische Systeme, wobei die Energieversorgung im Brandfall beachtet werden muss (strom- bzw. drucklos schliessende Systeme). Folie 13 Beispiel Risikoermittlung Pflanzenschutzmittel- Lager kg Produkte mit LC50 (Fisch) 0.1 mg/l Wassergefährdung: / (1E-4) = 10E8 m3 verunreinigte oberirdische Gewässer Störfallwert: 0.6 Frequenz eines Brandes: 8.8E-4 / Jahr. Quelle: (NL Ministry for Housing, Spatial Planning and the Environment (VROM), Risk analysis methodology for CPR-15 establishments, (1997) Wahrscheinlichkeit des Ausfall des Sprinklers: 4.5E-4 Quelle: wie oben Wenn die Sprinkleranlage gut funktioniert, wird die Menge des verbrannten Materials gering. Keine signifikante Wassergefährdung wird erwartet. Die Feuerwehr löscht den Brand in 30 min. 5% der Produkte sind in Löschwasser gelöst Die Feuerwehr kann den Feuer nicht löschen: 100% der Produkte sind in Löschwasser gelöst Folie 14 7
8 Beispiel Ereignisbaum 1 Zuverlässigkeit der automatische Schaltung des Schiebers 0.99 Folie 15 Beispiel: Summenkurve 1 Zuverlässigkeit der automatische Schaltung des Schiebers : 0.99 Folie 16 8
9 Beispiel Ereignisbaum 2 Zuverlässigkeit der automatische Schaltung des Schiebers 0.9 Folie 17 Beispiel: Summenkurve Zuverlässigkeit der automatische Schaltung des Schiebers: 0.99 Folie 18 9
10 Schlussfolgerungen Bei der Planung von Löschwasserrückhalte muss die Zuverlässigkeit von technische Massnahmen berücksichtig werden Für die Lagerung grosse Mengen von sehr wassergefährdende Produkte könnte den Löschwasserrückhalt auf Vorplätzen nicht geeignet sein Folie 19 Referenzen Einige Texte und Bilder der Präsentation stammen auf folgende Broschuren (frei zugänglich in Internet): AWEL Kanton Zürich: Richtiger Umgang mit Löschwasser (2007) Sicherheitsinstitut: Lagerung gefährlichen Stoffen. Leitfaden für die Praxis (2011) Folie 20 10
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