Erste vorläufige Daten zur Entwicklung der Energiewirtschaft im Jahr 2014
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- Petra Buchholz
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1 Erste vorläufige Daten zur Entwicklung der Energiewirtschaft im Jahr 2014 Stand: Mai Allgemeiner Überblick Die folgenden Darstellungen zeigen die Entwicklung von der Energieaufbringung bis zum energetischen Endverbrauch in den Jahren 2013 und 2014, wobei die wichtigsten Kenngrößen im Einzelnen dargestellt sind Energieaufbringung und verbrauch in PJ Energieaufbringung und -verbrauch in PJ Veränd. in % Inlandserzeugung 513,3 513,6 0,1 Einfuhr 1207,0 1183,0-2,0 Aufkommen 1720,3 1696,6-1,4 Lager 28,8-46,4. Ausfuhr 324,2 268,1-17,3 Bruttoinlandsverbrauch 1424,9 1382,1-3,0 Umwandlungseinsatz 884,2 861,4-2,6 Umwandlungsausstoß 794,0 776,8-2,2 Verbrauch des Sektors Energie, Transportverluste, Meßdifferenzen 95,6 95,6 0,0 Nichtenergetischer Verbrauch 119,8 128,4 7,1 Energetischer Endverbrauch 1119,2 1073,5-4,1 Produzierender Bereich 335,7 320,0-4,7 Verkehr 370,3 363,9-1,7 Dienstleistungen 111,4 106,8-5,7 Private Haushalte 278,2 259,4-6,7 Landwirtschaft 23,7 23,3-1,5 Quelle: Sofern bei den Tabellen nicht anders angeführt, erste vorläufige Energiebilanz der Bundesanstalt Statistik Austria vom Mai 2015; geringfügige Differenzen in den Summen sind aufgrund von Rundungsdifferenzen möglich; Richtigstellugen vorbehalten
2 1.2. Österreichische Primärenergieerzeugung nach Energieträgern Die inländische Energieerzeugung ist grundsätzlich durch eher bescheidene Vorkommen an fossilen Energieträgern und die hohe Nutzung umweltfreundlicher erneuerbarer Energien gekennzeichnet. So decken Wasserkraft und sonstige erneuerbare Energien nunmehr gemeinsam bereits 78,7 % der gesamten heimischen Energieproduktion (2013: 78,4 %). Der geringfügige Anstieg der Primärenergieerzeugung im Jahr 2014 um 0,1 % war in erster Linie auf die Zuwächse bei den sonstigen erneuerbaren Energien (+ 2,1 %) und die gestiegene Ölförderung (+ 4,6 %), aber auch auf die höhere Erzeugung (nicht erneuerbarer) brennbarer Abfälle zurückzuführen. Stark gesunken ist hingegen die Gasförderung (- 9,1 %), leicht die Stromerzeugung aus Wasserkraft aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr schlechteren Wasserdargebotes (der Erzeugungskoeffizient der Laufkraftwerke nahm von 1,07 auf 1,03 ab). Primärenergieerzeugung nach Energieträgern Veränderung Kohle 0,0 0,0 0,0 0,0. Erdöl 37,1 7,2 38,8 7,6 4,6 Erdgas 47,1 9,2 42,8 8,3-9,1 Wasserkraft 151,1 29,4 147,6 28,7-2,3 Sonst. erneuerb. Energien 251,3 49,0 256,6 50,0 2,1 Brennbare Abfälle 26,7 5,2 27,8 5,4 4,2 Gesamt 513,3 100,0 513,6 100,0 0,1 Der Eigenversorgungsgrad (Inländische Erzeugung in Relation zum Bruttoinlands-verbrauch) stieg im Jahresabstand von 36,0 % auf 37,2 % Energieimporte nach Energieträgern mengenmäßig Aufgrund seiner relativ geringen heimischen Produktion muss Österreich einen Großteil der fossilen Energieträger importieren. Im Jahr 2014 sanken die Gesamtenergieimporte um 2,0 %. Markant rückläufig waren die
3 Importe von erneuerbaren Energien, leicht gesunken sind auch jene von Erdgas (- 2,0 %), Kohle (- 1,5 %) und Öl (- 2,2 %). Deutliche Zuwächse gab es hingegen bei elektrischer Energie (+ 7,0 %). Öl ist mit einem Anteil von 48 % in diesem Bereich der wichtigste Energieträger, gefolgt von Gas mit einem Anteil von 29,6 %. Energieimporte mengenmäßig nach Energieträgern Kohle 129,8 10,8 127,8 10,8-1,5 Erdöl und -produkte 580,9 48,1 568,2 48,0-2,2 Erdgas 357,0 29,6 349,9 29,6-2,0 Erneuerbare Energien 49,4 4,1 41,0 3,5-17,1 Elektrische Energie 89,9 7,4 96,2 8,1 7,0 Gesamt 1207,0 100,0 1183,0 100,0-2, Energieimporte nach Energieträgern wertmäßig Die Ausgaben für Energieimporte sanken im Jahr 2014 mit rd. 13,04 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr um 11,7 %. Gut zwei Drittel der Ausgaben entfielen auf Erdöl und -produkte, bei denen ein Rückgang um 9,2 % zu verzeichnen war. Die Ausgaben für Gasimporte gingen um rd. 18 % zurück, jene für Kohle sogar um rd. 25 %, während jene für Stromimporte um rd. 5 % sanken. Der Anteil der Energieimporte an den Gesamtwarenimporten nahm von 11,3 % auf 10,1 % ab. Energieimporte wertmäßig nach Energieträgern Mrd. % Mrd. % in % Kohle 0,728 4,9 0,548 4,2-24,8 Erdöl und -produkte 9,708 65,8 8,813 67,6-9,2 Erdgas 3,247 22,0 2,656 20,4-18,2 Elektrische Energie 1,075 7,3 1,022 7,8-4,9 Gesamt 14, ,0 13, ,0-11,7
4 1.5. Nettoimporttangente Die Auslandsabhängigkeit der österreichischen Energieversorgung ist im Jahr 2014 (trotz des gesunkenen Bruttoinlandsverbrauches vor allem aufgrund der stark rückläufigen Energieexporte) gestiegen und liegt bei 66,2 %. Nettoimporttangente *) Jahr Gesamt Kohle Erdöl Erdgas Erneuerb. Energien ,0 93,7 92,5 75,5 6, ,2 102,7 92,1 100,4 4,6 *) Importe minus Exporte in % des Bruttoinlandsverbrauches 1.6. Bruttoinlandsverbrauch (auch Gesamtenergieverbrauch) Die österreichische Energieversorgung basiert auf einem ausgewogenen Energieträger-Mix. Von besonderer Bedeutung für die österreichische Energieversorgung ist der hohe Beitrag der gesamten erneuerbaren Energien (zweitstärkster Energieträger) mit einem Anteil von 30,6 % (2013: 29,8 %) am Bruttoinlandsverbrauch. Im Jahr 2014 war im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Abnahme des Bruttoinlandsverbrauches (- 3,0 %) zu verzeichnen. Neben den weitaus besseren Witterungsverhältnisse (die Zahl der Heizgradtage sank um 19,2 %) war auch die mäßige gesamtwirtschaftliche Entwicklung (BIP real + 0,3 %) für diesen Rückgang verantwortlich. Deutliche Rückgänge gab es bei Kohle und Gas, leichtere bei Öl und Wasserkraft. Dem standen leichte Zuwächse bei den sonstigen erneuerbaren Energien und auch bei den brennbaren Abfällen sowie ein markanter Anstieg bei den Nettostromimporten (+ 27,6 %) gegenüber. Die Struktur des Bruttoinlandsverbrauches hat sich 2014 geringfügig verändert, wobei Öl, erneuerbare Energien und Nettostromimporte zulasten von Gas und Kohle Marktanteile gewonnen haben.
5 Bruttoinlandsverbrauch (auch Gesamtenergieverbrauch) Kohle 138,4 9,7 124,5 9,0-10,1 Erdöl 515,6 36,2 505,9 36,6-1,9 Erdgas 293,6 20,6 267,1 19,3-9,0 Wasserkraft 151,1 10,6 147,6 10,7-2,3 Sonst. erneuerb. Energien 273,3 19,2 275,8 20,0 0,9 Brennbare Abfälle 26,7 1,9 27,8 2,0 4,2 Nettostromimporte 26,2 1,8 33,4 2,4 27,6 Gesamt 1424,9 100,0 1382,1 100,0-3, Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum Während das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2014 um 0,3 % stieg, ging der Bruttoinlandsverbrauch um 3,0 %zurück. Es kam daher 2014 wieder zu einem Rückgang des relativen Energieverbrauchs (Energieverbrauch je Einheit der gesamtwirtschaftlichen Produktion) um immerhin 3,3 %. Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % Jahr BIP real Bruttoinlandsverbrauch relativer Energieverbrauch *) ,2 0,5 0, ,3-3,0-3,3 *) Bruttoinlandsverbrauch je Einheit des realen BIP 1.8. Energetischer Endverbrauch nach Energieträgern Zur Deckung des im Jahr 2014 um 4,1 % gesunkenen energetischen Endverbrauches wurden vor allem weniger Kohle, Gas, Fernwärme und Ölprodukte eingesetzt. Leicht zurückgegangen sind auch die Einsätze von erneuerbaren Energien und elektrischer Energie. Gestiegen ist lediglich der Einsatz der insgesamt in diesem Segment wenig bedeutenden brennbaren Abfälle. Die Marktanteile haben sich geringfügig verschoben, wobei die erneuerbaren Energien, Strom und Ölprodukte zulasten von Gas, Kohle
6 und Fernwärme leichte Marktanteilsgewinne verbuchen konnten. Energetischer Endverbrauch nach Energieträgern Kohle 1) 20,1 1,8 16,9 1,6-16,0 Erdölprodukte 2) 416,8 37,2 402,4 37,5-3,4 Erdgas 191,3 17,1 174,4 16,2-8,8 Erneuerbare Energien 176,6 15,8 173,8 16,2-1,6 Brennbare Abfälle 10,0 0,9 11,0 1,0 10,1 Fernwärme 80,7 7,2 74,5 6,9-7,9 Elektrische Energie 223,7 20,0 220,6 20,5-1,4 Gesamt 1119,2 100,0 1073,5 100,0-4,1 1) inkl. Kokerei- ung Gichtgas 2) inkl. Raffinerierestgas Nach Sektoren betrachtet gab es Verbrauchsrückgänge in allen Bereichen: bei den privaten Haushalten (- 6,7 %), im produzierenden Bereich (- 4,7 %) sowie im Dienstleistungssektor (- 5,7 %) fielen diese relativ deutlich aus. Geringere Rückgänge gab es in der Land- und Forstwirtschaft (- 1,5 %) sowie im Verkehrssektor (- 1,7 %). Zum Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch gem EU-RL: Eine Berechnung des Anteiles der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch gem. EU-Richtlinie ist mit den derzeit vorliegenden vorläufigen Daten in seriöser Weise nicht möglich. Gemäß Einschätzungen der Statistik Austria dürfte deren Anteil im Vergleich zum Vorjahr (32,5 %) weiter gestiegen (wahrscheinlich um etwa einen Prozentpunkt) sein und damit schon annähernd den Zielwert von 34 % im Jahr 2020 erreichen. Zusätzliche Details zum Bruttoinlandsverbrauch an sonstigen erneuerbaren Energien Während der Verbrauch von Brennholz den milderen Witterungsverhältnissen entsprechend relativ deutlich (um gut 8 %) zurückgegangen ist, nahm der Verbrauch an biogenen Brenn- und Treibstoffen um 2,4 % zu. Der Verbrauch an Umweltenergien (Geothermie, Solarwärme und Wärmepum-
7 pen) blieb unverändert. Demgegenüber waren 2014 wiederum hohe Zuwächse bei Wind und Photovoltaik zu verzeichnen (Wind: + 22,1 %, PV + 27,8 %).
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