Auf den Spuren des Tons: Kölner Keramikroute zum Tag der Offenen Töpferei 2009

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1 Barbara Jahn arts admin Am Nordpark Köln Köln, den 18. Februar 2009 Pressemitteilung Tag der offenen Töpferei im März 2009 Auf den Spuren des Tons: Kölner Keramikroute zum Tag der Offenen Töpferei 2009 Bereits zum vierten Mal in Folge lassen sich Kölner Keramikerinnen und Keramiker zum Tag der offenen Töpferei am 14. und 15. März 2009 über die Schulter schauen und laden jeweils von Uhr in ihre geöffneten Werkstätten und Ateliers ein. An beiden Tagen bietet sich den Besuchern ein interessanter Überblick über die Kölner Keramikszene in all ihren künstlerischen und handwerklichen Facetten - von der Herstellung gedrehter und aufgebauter Gefäße, Skulpturen und Objekte bis hin zur Anfertigung von Schmuck, Bildern und Accessoires. Ob in Sülz oder in der Südstadt, ob in Weidenpesch, Nippes, Ehrenfeld oder Mülheim, an insgesamt sechs Punkten in der Stadt führen die Kölner Teilnehmer durch ihre Ateliers, um ihre Werke und Arbeitsverfahren zu präsentieren, zum Beispiel beim Vordrehen an der Töpferscheibe. Spezielle Techniken zur Oberflächengestaltung werden ebenso vorgestellt wie besondere Brenn- und Formgebungsprozesse. Der seit 2006 stattfindende Tag der offenen Töpferei ist eine Aktion der Keramikerinnung, zu der einmal im Jahr aufgerufen wird. Während die Töpfereien im römischen Köln vor allem am Rudolfplatz angesiedelt waren und die Bewohner der Stadt mit Gegenständen des täglichen Gebrauchs versorgten, blüht die Töpferkunst des modernen Köln eher im Verborgenen. Der Keramiker braucht viel Platz, und Platz ist bekanntlich ein rares und auch kostspieliges Gut in dieser Stadt, schmunzelt der Weidenpescher Keramiker Stephan Aißlinger. Doch wer sich in Köln auf den Weg macht, um die hiesige Keramikszene zu entdecken, dem sind Aha-Erlebnisse sicher. In versteckten Seitenstraßen und Hinterhöfen befinden sich Werkstätten, in denen neben Gebrauchskeramik auch Kunstobjekte entstehen, wie an der Venloer Straße, wo Enno Jäkel zu finden ist. Der Keramiker hat eine besondere Art der Oberflächengestaltung entwickelt, in

2 der er Einzelstücke und Kleinserien herstellt. Beim Tag der offenen Töpferei ist er zum ersten Mal dabei und freut sich auf die Gelegenheit, der interessierten Öffentlichkeit seine spezielle Arbeitstechnik zu erklären. Unweit der Neusser Straße im Nachbarstadtteil Nippes arbeitet Livia Wachsmuth in ihrer Werkstatt mit angegliedertem Ladenlokal. Wenn sie an den letztjährigen Tag der offenen Töpferei denkt, so hat sie besonders die staunende Stille ihrer Besucher beim Vordrehen an der Töpferscheibe beeindruckt. Ob Kinder oder Erwachsene alle sind fasziniert, wenn sie an einem Schaffensprozess teilhaben können, meint die Keramikerin, die in diesem Jahr das Marmorieren in Schlickertechnik zeigt. Auch in der Keramikwerkstatt von Stephan Aißlinger in Weidenpesch gibt es wieder viel zu sehen. Nicht nur eine alte Tonknetmaschine aus den 50er Jahren, sondern vor allem auch die Vielfalt und die Entstehungsprozesse seiner farbenfrohen Arbeiten Geschirr, Pflanztöpfe und Einzelstücke - wird Stephan Aißlinger auf den Rundgängen durch sein Atelier erklären. Ein Spiel mit dem Feuer wagt er am Sonntag, wenn er den spektakulären Rakubrand demonstrieren wird. Der Porzellandesigner Rainer Braun arbeitet in der Südstadt. Seit nunmehr fast 30 Jahren beschäftigt sich der frühere Rosenthal-Modelleur mit Porzellan, aus dem er Schmuck, Badaccessoires, Vasen, Schalen, Möbelknäufe und vieles mehr herstellt. Seine Spezialität ist die Kobalt-Schichttechnik, bei der sich feine dunkelblaue Linien durch das Porzellan ziehen. Auch er ist beim Tag der offenen Töpferei zum ersten Mal dabei. In seinem Ladenlokal wird er auf einer selbst gebauten Maschine das Porzellandrechseln in einer von ihm entwickelten Technik vorführen. Bevor Keramikerin Petra Goepen-Mihlan aus Mülheim ihren Brennofen befeuert, ist schweißtreibende Arbeit angesagt, denn es gilt 1 m³ Holz zu hacken. Bei ihren Arbeiten setzt sie die spezielle Brenntechnik des Holzbrands ein, um durch die Feuerführung bei sehr hohen Temperaturen ein besonderes Farbenspiel auf ihren Gefäßen zu erreichen. Neben der Herstellung von Steinzeuggeschirr wird Petra Goepen-Milhan am Tag der offenen Töpferei vor allem das Schmelzen von Glas demonstrieren, das sie zu kraftvoll leuchtendem Schmuck verarbeitet. Seit mittlerweile über 30 Jahren besteht das Atelier der Sülzer Keramikerin Erika Ott nahe der Luxemburger Straße. Erika Ott baut ihre Werkstücke von Hand auf und arbeitet nicht mit einer Drehscheibe. Durch das Polieren, Gravieren, Bemalen, Engobieren und Glasieren ihrer teils freien Gefäßformen, Reliefs und plastischen Objekte schöpft sie aus einer großen Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.

3 Der Tag der offenen Töpferei ist für alle beteiligten Keramiker ein willkommener Anlass, um über das Spektrum der modernen Töpfer- und Keramikkunst zu informieren. Wir sind ja nicht mehr wie früher - nur klassische Gefäßhersteller, sondern auch Designer und angewandte Künstler, sagt Petra Goepen-Mihlan, die sich als Mitglied der Keramiker- Bundesinnung dafür eingesetzt hat, die Werkstätten einmal im Jahr im Rahmen eines Aktionstags zu öffnen. Die Keramik in ihren vielfältigen Facetten auf einer kleinen Keramikroute kreuz und quer durch die Stadt wieder ins Bewusstsein der Kölner zurückzuholen, ist den Künstlern ein großes Anliegen.

4 Nähere Informationen unter: oder auf den Webseiten der teilnehmenden Keramiker 4. Tag der offenen Töpferei 2009 Samstag, 14. März 2009 / Sonntag, 15. März 2009 Die folgenden Ateliers sind von Uhr geöffnet: Keramikwerkstatt Stephan Aißlinger Lachemer Weg Köln (Weidenpesch) stephan@keramik-aisslinger.de Führungen, Vordrehen, So ab 14 Uhr Rakubrand, Kaffee/Kuchen Die Werkstatt Rainer Braun An der Eiche Köln (Südstadt) info@die-werkstatt-koeln.de Führung, Porzellandrechseln, Speis und Trank Atelier der Keramik Petra Goepen-Mihlan Triberger Weg Köln (Mülheim) info@atelier-der-keramik.de Vordrehen, Dekorieren, Glasperlen schmelzen, Kaffee/Kuchen

5 Enno Jäkel Venloer Str. 193 a Köln (Ehrenfeld) enno.jaekel@arcor.de Kaffee/Kuchen Erika Ott Bildnerisches Gestalten mit Ton Wittekindstr. 2, Souterrain Köln (Sülz) Keramik Livia Wachsmuth Wilhelmstr Köln (Nippes) liviakeramik@gmx.de Vordrehen, Vorführung Marmorieren in Schlickertechnik, Kaffee/Kuchen