Entwicklung und Veränderung von geschlechtsbasierten Vorurteilen
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- Hansl Steinmann
- vor 7 Jahren
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1 Entwicklung und Veränderung von geschlechtsbasierten Vorurteilen Manuela Thomae Research supported by the Department of Psychology, University of Kent at Canterbury Centre for the Study of Group Processes
2 Gliederung Entwicklungspsychologische Aspekte Geschlechtsbasierte Vorurteile Die Studie Zusammenfassung & offene Fragen
3 Entwicklungspsychologische Aspekte 2 Monate: Unterscheidung von männlichen vs weiblichen Stimmen 9 Monate: Unterscheidung von männlichen vs weiblichen Gesichtern
4 Entwicklungspsychologische Aspekte 2 Jahre: Kinder verstehen das Konzept Geschlecht 3 Jahre: Wissen ob man selbst Junge oder Mädchen ist 4 6 Jahre: Geschlechtskonstanz (Ruble, 1994)
5 Entwicklungspsychologische Aspekte Umwelteinflüsse auf die Geschlechtssozialisation Wichtige Bereiche: Familie Schule Freundeskreis
6 Entwicklungspsychologische Aspekte Familie: Geschlechtsspezifische Kleidung Spielsachen Farben
7 Entwicklungspsychologische Aspekte Rubin, Provenzano & Luria (1974): Eltern von Neugeborenen beschreiben ihre Kinder in geschlechtstypischen Begriffen: Mädchen: schwächer, kleiner, leichter, feinere Gesichtszüge Jungen: aufmerksamer, stärker, schwerer, bessere Koordination
8 Entwicklungspsychologische Aspekte Kindergarten & Schule: Serbin, O'Leary, Kent & Tonick (1973): Erzieher kümmern sich mehr um Mädchen als um Jungen Bei gleichem räumlichen Abstand kümmern sich Erzieher mehr um Jungen als um Mädchen
9 Entwicklungspsychologische Im Alter von 3 Jahren: Aspekte verschiedene Spielaktivitäten unterschiedliches Sozialverhalten spielen mit Geschlechtsgenossen/innen Vermeidung von Kontakt mit dem anderen Geschlecht Dies unterscheidet sich von Kulturkreis zu Kulturkreis
10 Fagot (1996): Entwicklungspsychologische Aspekte Geschlechterunterschiede beim Spielen werden häufig überschätzt: 20% geschlechtstypisches Spielen 5% Spiele die typisch sind für das andere Geschlecht 75% geschlechtsneutrale Spiele ABER: Jungen und Mädchen spielen nicht miteinander
11 Entwicklungspsychologische Aspekte Glick & Hilt (2000): Beziehungen zwischen den Geschlechtern in der Kindheit sind hauptsächlich von gegenseitiger Ablehnung geprägt Wenn Kinder die Unterscheidung zwischen den Geschlechtern erlernen, sind sie auch motiviert das eigene Geschlecht als positiver zu bewerten
12 Entwicklungspsychologische Aspekte die Ablehnung des anderen Geschlechts erreicht ihren Höhepunkt im Alter zwischen 5 und 7 Jahren Geschlechtskonstanz in diesem Alter sind Kinder anfällig für absolute Ablehnung anderer Gruppen und tendieren dazu, negative Eigenschaften in anderen überzubewerten und zu verallgemeinern
13 Entwicklungspsychologische Jugendalter: Aspekte neben der Ablehnung bildet sich eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen den Geschlechtern heraus Liebesbeziehungen, Sexualität und Fortpflanzung es entwickeln sich neben den negativen nun auch positive Einstellungen gegenüber dem anderen Geschlecht
14 Entwicklungspsychologische Aspekte Erwachsenenalter: ist dominiert durch Ehe und Arbeit beide sind von den Einstellungen zum anderen Geschlecht abhängig aber beeinflussen selbige auch hohe Geschlechtersegregation im Berufsleben
15 Geschlechtsbasierte Vorurteile Allport (1954): Vorurteile sind negative Einstellungen die man jemandem entgegenbringt auf Grund seiner/ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe sind starre Verallgemeinerungen von negativen Eigenschaften
16 Geschlechtsbasierte Vorurteile Frauen werden im Schnitt positiver bewertet als Männer Aber: die als positiv bewerteten Eigenschaften von Frauen werden in wichtigen Bereichen des Lebens als weniger wichtig bewertet als die positiv bewerteten Eigenschaften von Männern (z.b. im Geschäftsleben)
17 Geschlechtsbasierte Vorurteile Glick & Hilt (2000): Frauen können in Untertypen eingeteilt werden (Hausfrauen, Karrierefrauen, Feministinnen, sexy Frauen) je nach Einteilung in einen Untertyp, kann sich das Verhalten der jeweiligen Frau gegenüber unterscheiden (Glick, Diebold, Bailey-Werner & Zhu, 1997)
18 Geschlechtsbasierte Vorurteile Unter bestimmten Bedingungen kann der Kontakt zwischen rivalisierenden Gruppen zu einer Verringerung von Vorurteilen und Diskriminierung führen: Freiwillig Positiv Kooperativ Gleicher Status Gemeinsame Ziele
19 Die Studie Frage: Kann dieser Kontakt auch geschlechtsbasierte Vorurteile verbessern? Materialien: Fragebogen zur Erfassung von Vorurteilen gegenüber Frauen (Glick & Fiske, 1996) Instruktion sich eine Begegnung mit einer eher traditionellen versus einer eher nicht-traditionellen Frau vorzustellen (Crisp, Stathi, Turner & Husnu, 2009)
20 Die Studie Traditionelle Julia: "Meiner Ansicht nach ist der Lehrerberuf, besonders aber der Beruf als Grundschullehrerin, ideal für eine Frau, weil man noch genügend Zeit für Familie und Kinder haben kann. Eigentlich wollte ich erst Jura studieren, aber ich glaube der Wettkampf mit all den Männern wäre nichts für mich gewesen und habe mich deshalb umentschieden. Was meine Pläne betrifft, so werde ich demnächst für ein paar Wochen an einer Grundschule arbeiten. Ansonsten eben erst einmal fertig studieren. Später will ich dann auch mal Kinder haben, wobei ich dann vermutlich für eine gewisse Zeit nicht weiterarbeiten werde."
21 Die Studie Nicht-traditionelle Julia: "Meiner Ansicht nach ist BWL ideal, um beruflich zu zeigen, was man kann, vor allem da ich auch eine Position in der Geschäftsführung einer Bank anstrebe. Zwar höre ich oft von anderen, dass ein Job in der Geschäftsleitung nichts für eine Frau ist, weil man z.b. kaum noch Zeit für Kinder oder Familie hat. Ich glaube aber, dass Frauen viele Fähigkeiten haben, die in der Geschäftsführung nützlich sind, und dass Frauen vieles genauso gut wenn nicht besser können als Männer. Ich bin deshalb auch einer Gruppe beigetreten, die sich für die Rechte der Frauen und Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt einsetzt."
22 Die Studie Wir erwarteten, dass bei den Teilnehmer, die sich eine angenehme Begegnung mit der nicht-traditionellen Julia vorstellen sich die geschlechtsbasierten Vorurteile im Vergleich zu den anderen Teilnehmern verbessern Dies konnte anhand der Daten nicht bestätigt werden Wir konnten jedoch zeigen, dass je negativer das Vorurteil war, umso mehr wurde Kontakt mit der nichttraditionellen Julia abgelehnt
23 Die Studie Wunsch nach einer Beziehung mit Julia Hohes Vorurteil Niedriges Vorurteil 1 0 Traditionelle Julia Nicht-traditionelle Julia
24 Die Studie Qualität der Beziehung mit Julia Hohes Vorurteil Niedriges Vorurteil 1 0 Traditionelle Julia Nicht-traditionelle Julia
25 Zusammenfassung & Offene Fragen Die ursprüngliche Hypothese konnte nicht bestätigt werden Es zeigte sich jedoch, dass je negativer die Einstellungen gegenüber Frauen ist, umso mehr wird die traditionelle Frau bevorzugt und die nicht-traditionelle Frau für eine langfristige Beziehung abgelehnt
26 Offene Fragen: Zusammenfassung & Offene Fragen Wenn Einstellungen die Partnerwahl beeinflussen, wie beeinflussen Partnerwahl & Beziehungszufriedenheit dann die Einstellungen? Lassen sich die gezeigten Befunde verallgemeinern? Welche Ergebnisse würde man bei der Partnerwahl von Frauen erwarten?
27 Vielen Dank für Ihr Interesse! Diese Präsentation finden Sie unter
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