Genetische Ressourcen seltener Baumarten in Deutschland Kriterien und Methoden
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- Judith Schmid
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1 1 FORSTBÜRO RO OSTBAYERN Seltene Baumarten in Deutschland Zustand und Gefährdung Genetische Ressourcen seltener Baumarten in Deutschland Kriterien und Methoden Dr. Jens Schröder Humboldt-Universität zu Berlin, Fachgebiet Urbane Ökophysiologie der Pflanzen Eberswalde, 5. März 2013
2 Themen 2 1 Ziele und Projektinhalte 2 Seltenheit und Gefährdung 3 Grundlagen der Kartierung 4 Angewandte Methoden Erfassung und Dokumentation Datenaufbereitung Genetische Charakterisierung 5 Basis für die Politikberatung
3 Ziele 3 Erfassung und Dokumentation der genetischen Ressourcen seltener und gefährdeter Baumarten in Deutschland Bundesweit einheitliche Erhebungen und Auswertungen Georeferenzierte Erfassung von Populationsdaten Dokumentation in einheitlicher Datenbank und GIS-Auswertungen Genetische Untersuchungen: Vielfalt, Erhaltungsfähigkeit, Isolation
4 Projektinhalte 4 Zielbaumarten Wildapfel (Malus sylvestris) Wildbirne (Pyrus pyraster) Grau-Erle (Alnus incana) Grün-Erle (Alnus viridis) Trauben-Kirsche (Prunus padus) Eibe (Taxus baccata) Feld-Ahorn (Acer campestre) Flaum-Eiche (Quercus pubescens) Speierling (Sorbus domestica) Elsbeere (Sorbus torminalis)
5 Projektstruktur 5 Projektpartner LFE Eberswalde ASP Teisendorf Forstbüro Ostbayern Humboldt-Universität Gesamtkoordination Los 2: Wildapfel, Wildbirne Los 4: Grauerle, Grünerle, Traubenkirsche Lose 1 und 3: Eibe, Feldahorn, Flaumeiche, Speierling, Elsbeere IDaMa GmbH Datenbankservice Aufträge Daten Genetische Genetische Analysen Charakterisierung: Kartierung durch Unterauftragnehmer (Versuchsanstalten) Externe Labore + Versuchsanstalten Bundesländer
6 Grundlagen der Kartierung 6 Erfassung im Gelände Vorprojekte zur Erfassung der Schwarzpappel und der Ulmenarten, Erhebungen/Schwarz-Pappel.html Einheitlicher Erfassungsbogen für alle Baumarten Kartierschulungen zu Beginn und nach erstem Projektjahr für alle Kartierer Grundlagen: Karten und Datensammlungen der forstlichen Versuchsanstalten und anderer Quellen ("Eibenfreunde", Grüne Liga, )
7 Vorkommen und "Genobjekte" 7 Genobjekt als Grundkategorie der Kartierung Mindestens 5 Individuen einer Art mit einem Abstand < 1km zwischen zwei Individuen (Kriterium: leichte Erreichbarkeit für geschlechtliche Vermehrung) Abstand > 1 km: Trennung in eigenständige Genobjekte < 1 km > 1 km
8 Seltenheit und Gefährdung 8 Grundkategorien der Bewertung Seltenheit (Weisgerber 1996) Waldbaumarten: Flächenanteil < 1 % Gefährdung: naturschutzfachliche Kategorie (selten, bedroht, auf dem Rückzug) Beispiel Wild-Birne: Quelle: EUFORGEN (
9 Erhaltungsfähigkeit und -dringlichkeit 9 Abundanz Vitalität Altersstruktur Erhaltungsfähigkeit (biologisch / ökologisch) Isolation Gefährdung Erhaltungsdringlichkeit Politik Ökonomie Erhaltungsmaßnahmen: Generhaltungsobjekt
10 Methodische Abfolge 10 Vorkommen/ Genobjekt Genetische Inventur Generhaltungsobjekt?
11 Kriterien der Erhaltungsfähigkeit 11 Kartierung + Datenverarbeitung Abundanz (Anzahl der Individuen) Flächengröße Vitalität (Kronengestalt nach Roloff) Altersstruktur (anhand BHD-Verteilung) Reproduktionsfähigkeit (generativ), Verjüngung Genetische Variabilität
12 Aufnahmemerkmale der Vorkommen 12 Einheitlicher Erfassungsbogen Baumart Lage Fläche Anzahl der Individuen Vitalität Anteile Durchmesserstufen Verjüngung Begründungsart Begleitbaumarten kreuzbare Arten Schutzstatus Eigentumsart
13 Kriterien der Erhaltungsfähigkeit 13 Abundanz: Festlegung von Klassen je nach Baumart Definition in der Datenbank, Beispiel: Wild-Apfel
14 Kriterien der Erhaltungsfähigkeit 14 Vitalität (Schlüssel nach Roloff 1989) vital (0) geschwächt (1) merklich geschädigt (2) stark geschädigt (3) Getrennte Erfassung für die einzelnen BHD-Bereiche
15 Kriterien der Erhaltungsfähigkeit 15 Altersstruktur Orientierung an Brusthöhendurchmesser, da Ermittlung genauer Alter nicht realisierbar Drei Stufen (< 7 cm, 7-20 cm, > 20 cm) Beispiele: 7-20 cm < 7 cm > 20 cm Definition von fünf "Altersstrukturqualitätsklassen" (sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht)
16 Genetik 16 Methoden zur genetische Charakterisierung Eibe + Erlenarten: Isoenzymanalysen, alle anderen: DNA-Marker Auswahl der zu untersuchenden Bestände: Große Vorkommen "Natürliche" In-situ-Vorkommen Deutschlandweite repräsentative Verteilung Mindestens 15 Bäume / Genobjekt Probebäumen je Art Ergebnisse: Artabgrenzung, Vielfalt, Isolation, klonale Strukturen,
17 Ergebnisse zur Politikberatung 17 Zielgröße In-situ-Erhaltungsfähigkeit Abundanzklasse Mittlere Vitalität Altersstrukturqualität Dichte Indexberechnung (1-5) Natürliche Verjüngung In-situ-Erhaltungsfähigkeit Fünf Stufen der Erhaltungsfähigkeit: Sehr gut gut geschwächt bedroht absterbend
18 Ergebnisse zur Politikberatung 18 Berücksichtigung "weicher Faktoren", Beispiel Wild-Birne Naturverjüngung Dichte
19 Zusammenfassung 19 Bundesweite Erhebung mit einheitlicher Methodik bei Aufnahme und Auswertung Umfangreiche, miteinander vergleichbare Informationen zu den zehn Arten mit aktuellem Stand ( ) Informationen zur Erhaltungsfähigkeit und -dringlichkeit Entscheidungsunterstützung! Umsetzung in Schutzmaßnahmen: Politik und Verwaltung Dank an Projektpartner, Kartierer, Landesanstalten, Forstpraxis, Interessengruppen.. und an BMELV und BLE als Geld- bzw. Auftraggeber!
20 Vielen Dank und einen anregenden Tag! 20
Zusammenfassende Bewertung von Gefährdungsfaktoren und Erhaltungsmöglichkeiten für genetische Ressourcen seltener Baumarten
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