Regelfragen in den Schiedsrichter-Zeitungen bis

Transkript

1 Regelfragen in den Schiedsrichter-Zeitungen bis Veränderungen der Antworten auf der Grundlage aller Regeländerungen und Veränderungen der Regelauslegungen der Jahr 2006 und 2007 Stand Oktober 2007 Die Veränderungen sind in Fettdruck, kursiv und unterstrichen gekennzeichnet Ausgabe , Frage 5 Der Schiedsrichter gibt den Ball, nachdem zuvor das Spiel von ihm gestoppt war, zur Freistoß-Ausführung mit seinem Pfiff frei. Unmittelbar danach läuft ein Verteidiger vor dem Schuss aus der Mauer klar nach vorne. Dabei berührt er anschließend den Ball. Nach dem deshalb erfolgten Pfiff prallt der abgefälschte Ball ins Tor. War das Verhalten des Schiedsrichters richtig und wie ist zu entscheiden? Wenn nach der Freigabe mit dem zwingenden Pfiff, da das Spiel zuvor gestoppt war, zur Freistoß-Ausführung ein Abwehrspieler zu früh aus der Mauer nach vorne läuft, soll das Spiel nicht unterbrochen und zunächst das Ergebnis der Ausführung abgewartet werden (Vorteil abwarten). Da das Spiel vor dem Zeitpunkt, wo der Ball im Tor war, unterbrochen wurde, kann das Tor nicht anerkannt werden. Der Freistoß ist zu wiederholen und der schuldige Abwehrspieler ist zu verwarnen. Ausgabe , Frage 21 Ein Strafstoß muss erneut ausgeführt werden, da der Schütze vor dem erfolgreichen Schuss den Torwart unsportlich täuschte. Der Schütze wird deshalb verwarnt. Die Wiederholung erfolgt durch den gleichen Schützen. Dabei wird der Anlauf erneut deutlich unterbrochen. Trotzdem kann der Torwart den Ball abwehren, der dann vom Schützen ins Tor geschossen wird. Entscheidungen? Der Strafstoß-Schütze täuscht den Torwart auch bei der zweiten Ausführung unsportlich. Der Schiedsrichter soll möglicht vor dem erneuten Torschuss das Spiel unterbrechen. Da der Schütze die Regel 14 erneut verletzt, muss er, da der Spieler bereits nach der ersten Ausführung verwarnt wurde, mit Gelb/Rot des Feldes verwiesen werden. Spielfortsetzung mit einem indirekten Freistoß am Strafstoßpunkt, der anzupfeifen ist. Ausgabe , Frage 3 Nach der Freigabe durch den Schiedsrichter täuscht der Schütze bei der Strafstoß-Ausführung den Torwart in unsportlicher Weise. Den ohne weitere Berührungen vom Pfosten zurück springenden Ball nimmt ein Mitspieler des Schützen, der korrekt nach der Ausführung in den Strafraum gelaufen ist, an und schießt den Ball ins Tor. Wie ist durch den Schiedsrichter zu reagieren und zu entscheiden? Ort der Spielfortsetzung? Der Schiedsrichter sollte, wenn der Ball nach einer unsportlichen Täuschung vom Pfosten ins Feld zurück springt, das Spiel zur Vermeidung von Konfliktsituationen sofort unterbrechen. Erfolgt dies nicht sofort, darf das Tor nicht anerkannt werden. Wegen des Fehlers des Schützen ist auf indirekten Freistoß am Strafstoßpunkt zu entscheiden. Der Schütze ist zu verwarnen. Das Spiel ist anzupfeifen. 1

2 Ausgabe , Frage 6 Ein Angreifer und ein Verteidiger bleiben verletzt am Boden liegen. Da der Schiedsrichter die Verletzungen als schwerwiegend einstuft, gibt er sofort Betreuern beider Teams ein Handzeichen, den Platz zu betreten. Während der Verteidiger behandelt werden muss, steht der Angreifer, als seine Betreuer am Ort sind, auf und nimmt keine Behandlung in Anspruch. Dürfen Betreuer ausnahmsweise ohne Befragen des Spielers auf das Feld gerufen werden? Muss der Angreifer das Spielfeld verlassen? Da der Schiedsrichter beide Verletzungen nach seinem Ermessen als schwerwiegend einstuft, kann er ohne Rücksprache mit den Spielern Betreuern das Betreten des Feldes gestatten. Unwesentlich ist danach, ob die Spieler die Pflege in Anspruch nehmen. Entscheidend ist, dass Betreuer mit Zustimmung des Schiedsrichters das Feld betreten haben. Deshalb muss auch der Angreifer, der keine Pflege in Anspruch nimmt, das Feld verlassen. Das Spiel ist danach mit dem Pfiff freizugeben. Ausgabe , Frage 7 Das Spiel ist wegen eines Fouls unterbrochen. Nachdem der schuldige Spieler deshalb verwarnt wurde, soll er ausgewechselt werden. Beim Verlassen des Spielfeldes, beleidigt er den Schiedsrichter wegen der zuvor ausgesprochenen Verwarnung. Wie muss durch den Schiedsrichter entschieden werden, wenn der neue Spieler das Feld noch nicht betreten hat? Da sich der verwarnte Spieler noch auf dem Feld befindet, und sich der vorgesehene Auswechselspieler noch nicht mit Zustimmung des Schiedsrichters auf dem Platz befindet, ist der Wechsel noch nicht vollzogen. Der Spieler ist deshalb des Feldes zu verweisen und die Mannschaft muss mit einem Spieler weniger das Spiel fortsetzen. Spielfortsetzung wegen des zuvor begangenen Fouls mit direktem Freistoß, der zwingend wegen der ausgesprochenen Disziplinarstrafe angepfiffen werden muss. Ausgabe , Frage 1 Bei der Strafstoß-Ausführung unterbricht der Schütze in unsportlicher Weise kurz vor dem Ball seinen Anlauf und schießt ihn dann auf das Tor. Der Ball wird vom Torwart neben das Tor gelenkt. Nachdem der Schiedsrichter auf Eckstoß entschieden hat, reklamieren Abwehrspieler gegen diese Entscheidung. Wie müssen der Schiedsrichter, wenn er dadurch Zweifel an seiner Entscheidung hat, und der neutrale Assistent, der den Vorgang wahrgenommen hat, reagieren und entscheiden? Der Assistent hätte früher mit einem Fahnenzeichen reagieren müssen. Nun muss der Schiedsrichter zunächst Kontakt zu seinem Assistenten suchen. Tut er dies nicht, muss der Assistent mit einem Hand- / oder Fahnenzeichen zu sich rufen. Notfalls läuft er von seiner Position auf der Torlinie zum Schiedsrichter. Sein Ziel muss es sein, die falsche Spielfortsetzung zu verhindern. Nach der Konsultation des Assistenten muss der Schiedsrichter seine Entscheidung auf indirekten Freistoß am Strafstoßpunkt ändern. Der Schütze ist zu verwarnen; das Spiel ist anzupfeifen. Ausgabe , Frage 7 Der Ball wird in die Richtung eines Angreifers gespielt, der sich in einer Abseitsposition 2

3 befindet. Dieser Spieler gibt jedoch deutlich zu erkennen, dass er den Ball nicht annehmen will. Vielmehr läuft der Spieler, der den Pass gespielt hat, dem Ball hinterher und nimmt ihn auch an. Nach dem Fahnenzeichen des Assistenten unterbricht der Schiedsrichter das Spiel. Haben der Assistent und der Schiedsrichter richtig reagiert und entschieden? Der Angreifer, der sich in Abseitsposition befindet, berührt den Ball nicht und gibt klar zu erkennen, dass er den Ball nicht annehmen will. Da der zweite Angreifer anschließend seinen eigenen Pass annimmt, liegt keine Abseitsstellung vor, die zu bestrafen war. Das Fahnenzeichen des Assistenten erfolgt zu früh und ist daher falsch. Der Schiedsrichter hätte es ignorieren und dem Assistenten ein entsprechendes Handzeichen geben müssen. Wegen des Schiedsrichterfehlers ist das Spiel mit Schiedsrichter-Ball fortzusetzen. Ausgabe , Frage 21 Während einer Spielunterbrechung in der Nähe der Seitenlinie bemerkt der Schiedsrichter, dass ein Spieler eine Halskette trägt. Der Spieler wird dafür verwarnt. Damit die Kette abgelegt werden kann, schickt er diesen Spieler deshalb über die Seitenlinie aus dem Spielfeld. Da sich die Spielfortsetzung etwas verzögert, möchte der Spieler das Spielfeld wieder betreten. Wie ist durch den Schiedsrichter zu entscheiden? Die Aussprache der Verwarnung ist falsch. Dies soll nur bei einer Weigerung, die Kette abzulegen oder wenn sie abgelegt wurde, und danach erneut getragen wird, erfolgen. Für den Wiedereintritt des Spielers, der die Kette abgelegt hat, muss das Spiel nicht zunächst fortgesetzt worden sein. Deshalb soll sich der Schiedsrichter davon überzeugen, dass die Halskette abgelegt wurde und ihm danach noch in der gleichen Spielunterbrechung die Rückkehr auf das Spielfeld erlauben. Ausgabe , Besonderer Fall Drittletzter Absatz: Eine Verwarnung ist nicht sofort, sonders erst dann auszusprechen, wenn der Schiedsrichter bei einem Spieler erneut das Schmuckstück feststellt. Ausgabe , Frage 1 Der Schiedsrichter-Assistent zeigt kurz vor Spielende einen Ellenbogenschlag außerhalb des Spielgeschehens mit der Fahne an. Bevor der Schiedsrichter dieses Zeichen erkennen kann, beendet er das Spiel mit dem Schlusspfiff. Unmittelbar danach unterrichtet der Assistent den Schiedsrichter über diesen Vorgang. Wie muss dieser reagieren? Das Vergehen erfolgte noch während des Spiels. Die Meldung des Assistenten wurde bis zum Schlusspfiff vom Schiedsrichter nicht erkannt. Obwohl das Spiel beendet ist, und die Meldung erst nach dem Schlusspfiff erfolgt, kann eine Bestrafung des schuldigen Spielers aufgrund der Meldung des Assistenten noch erfolgen. Der Spieler ist mit der Roten Karte des Feldes zu verweisen. Ausgabe , Frage 15 Bei der Strafstoß-Ausführung täuscht der Schütze den Torwart in unsportlicher Weise, da er kurz vor dem Ball seinen Anlauf unterbricht und ihn erst dann auf das Tor schießt. Trotzdem 3

4 gelingt es dem Torwart, den Ball anzuwehren. Wie ist zu entscheiden, wenn der Ball anschließend außerhalb des Tores über die Torlinie rollt? Wenn der ausführende Spieler durch die unsportliche Täuschung gegen die Ausführungsbestimmungen der Regel 14 verstößt, und kein Tor erzielt wird, wird der Strafstoß nicht wiederholt. Da der Ball nach der Torwartabwehr über die Torlinie gelangt, ist das Spiel mit einem indirekten Freistoß am Strafstoßpunkt fortzusetzen. Der Schütze ist zu verwarnen. Das Spiel ist anzupfeifen. Die Antwort zur Frage 7, SR-Zeitung , ist entsprechend zu verändern. Ausgabe , Frage 20 Unmittelbar vor Ende der Verlängerung schlägt während des laufenden Spiels ein Verteidiger einem Angreifer den Ellenbogen heftig ins Gesicht. Der Schiedsrichter erkennt das Vergehen nicht und dreht sich vom Geschehen weg. Kurz danach erfolgt deshalb das Fahnenzeichen des Assistenten. Bevor dies vom Schiedsrichter erkannt wird, pfeift er das Spiel ab. Entscheidungen, wenn anschließend die Schüsse von der Strafstoßmarke erforderlich sind? Die Spielzeit ist mit dem Abpfiff der Verlängerung beendet, die erforderlichen Schüsse von der Strafstoßmarke sind nicht mehr Teil des Spiels. Trotzdem ist, da die Meldung des Assistenten vor dem Schlusspfiff erfolgte, der Spieler mit der Roten Karte des Feldes zu verweisen. Die gegnerische Mannschaft muss sich vor Beginn der Schüsse von der Strafstoßmarke über den Spielführer um einen Spieler reduzieren. Die Antwort zu der Frage 9, SR-Zeitung und Frage 4, SR-Zeitung sind entsprechend zu verändern Ausgabe , Frage 13 Der Schiedsrichter leitet ohne neutrale Assistenten. Nach einer Torerzielung noch vor dem Anstoß - stellt er nach Hinweisen gegnerischer Spieler fest, dass der Torschütze kurz zuvor als Auswechselspieler unerlaubt und ohne seine Zustimmung das Spielfeld betreten hatte. Welche Entscheidungen und Maßnahmen sind nun erforderlich? Ein Auswechselspieler kann auch nach Betreten des Spielfeldes ohne Zustimmung des Schiedsrichters nicht zum Spieler werden. Daher ist das Tor ungültig und das Spiel muss nach dem Pfiff des Schiedsrichters mit einem indirekten Freistoß aus dem Torraum, fortgesetzt werden. Der Spieler muss verwarnt werden. Außerdem muss der Spielerwechsel vom Schiedsrichter festgehalten werden. Die Antwort zur Frage 2, SR-Zeitung , ist entsprechend zu verändern. Ausgabe , Frage 3 Während das Spiel läuft, nimmt ein Spieler, der innerhalb des Spielfeldes steht, eine unmittelbar an der Seitenlinie stehende Trinkflasche und wirft sie nach einer Provokation einem Offiziellen aus der gegnerischen Technischen Zone heftig gegen den Körper. Nach dem Fahnenzeichen des Assistenten unterbricht der Schiedsrichter deshalb das Spiel. Wie ist zu entscheiden? Der Spieler trifft mit dem Wurf außerhalb des Spielfeldes einen Offiziellen, somit keinen Gegner. Damit begeht er eine grobe Unsportlichkeit, die mit einem Feldverweis zu ahnden ist. 4

5 Da der Kontakt außerhalb des Spielfeldes erfolgte, und kein Gegner getroffen wurde, ist auf indirekten Freistoß dort, wo sich der Ball befand, zu entscheiden. Das Spiel ist durch den Pfiff freizugeben. Ausgabe , Frage 2 Nach einem Zweikampf rollt der Ball über die Torlinie zum Eckstoß. Ein Abwehrspieler hat sich verletzt und wird vom Feld geführt. Während der Ball auf der Seite des Assistenten 1 zur Eckstoß-Ausführung bereit liegt, möchte der Trainer für den verletzten Abwehrspieler einen Auswechselspieler einwechseln. Wie sollen sich der Assistent und der Schiedsrichter nun verhalten? Wenn der Ball auf der Seite des Assistenten 1 zur Ausführung eines Eckstoßes bereit liegt, soll grundsätzlich kein Spielerwechsel erfolgen. Bestreitet jedoch eine Mannschaft wegen einer Verletzung eines Spielers das Spiel mit einem Spieler weniger, so soll der Assistent den beabsichtigten Wechsels dem Schiedsrichter anzeigen und der Schiedsrichter dem Austausch zustimmen. Da ein Spielerwechsel erfolgte, muss die Eckstoß-Ausführung angepfiffen werden. Ausgabe , Frage 4 In der hektischen Schlussphase des Spiels sieht der Schiedsrichter, wie ein Spieler, der im Spielfeld steht, unmittelbar an der Seitenlinie einen Auswechselspieler des Gegners, der dort zur Einwechselung bereit ist, anspuckt. Die zuvor vom Auswechselspieler erfolgten provozierenden Ausdrücke gegen den Spieler der gegnerischen Mannschaft hat der Schiedsrichter nicht wahrnehmen können. Wie muss nach der Spielunterbrechung entscheiden werden? Der Spieler handelt grob unsportlich und ist deshalb des Feldes zu verweisen. Da das Vergehen nicht gegen einen Spieler, sondern gegen einen Auswechselspieler erfolgte, ist das Spiel mit einem indirekten Freistoß dort, wo sich der Ball befand, fortzusetzen. Das Spiel ist zwingend anzupfeifen. Die provozierenden Äußerungen des Auswechselspielers können nicht geahndet werden, da sie vom Schiedsrichter nicht wahrgenommen wurden. Ausgabe , Frage 18 Nach der Freigabe durch den Schiedsrichter täuscht der Schütze bei der Strafstoß-Ausführung den Torwart in unsportlicher Weise. Den vom Pfosten zurück springen Ball nimmt ein Mitspieler des Schützen, der korrekt nach der Ausführung in den Strafraum gelaufen ist, an und schießt den Ball ins Tor. Wie ist durch den Schiedsrichter zu entscheiden? Wegen der unsportlichen Täuschung soll der Schiedsrichter das Spiel möglichst schnell unterbrechen, wenn der Ball vom Pfosten zurück prallt. Obwohl dies nicht sofort erfolgt, ist das Tor nicht anzuerkennen. Das Spiel ist nach dem Pfiff des Schiedsrichters mit einem indirekten Freistoß am Strafstoßpunkt fortzusetzen. Der Spieler ist zu verwarnen. Ausgabe , Frage 16 Schüsse von der Strafstoßmarke zur Spielentscheidung. Unmittelbar nach der Los- Entscheidung, welches Team den ersten Schuss ausführen muss, bittet der Spielführer einer 5

6 Mannschaft den Schiedsrichter, den Torwart wegen einer Verletzung auswechseln zu dürfen. Wie ist zu entscheiden, wenn das Auswechselkontingent dieser Mannschaft noch nicht voll genutzt wurde? Der Wechsel des Torwarts wegen einer Verletzung ist nur während, aber nicht vor Beginn der Schüsse von der Strafstoßmarke möglich. Obwohl das Auswechselkontingent noch nicht voll genutzt wurde, kann der Schiedsrichter dem Wechsel deshalb zu diesem Zeitpunkt nicht zustimmen. Ausgabe , Frage 16 Unmittelbar vor Ende der Verlängerung schlägt während des laufenden Spiels ein Verteidiger einem Angreifer den Ellenbogen heftig ins Gesicht. Der Schiedsrichter erkennt das Vergehen nicht und dreht sich vom Geschehen weg. Unmittelbar danach erfolgt deshalb das Fahnenzeichen des Assistenten. Bevor dies vom Schiedsrichter erkannt wird, pfeift er das Spiel ab. Entscheidungen, wenn anschließend die Schüsse von der Strafstoßmarke erforderlich sind? Die Spielzeit ist mit dem Abpfiff der Verlängerung beendet, die erforderlichen Schüsse von der Strafstoßmarke sind nicht mehr Teil des Spiels. Trotzdem muss der Spieler aufgrund der Meldung des Assistenten mit der Roten Karte des Feldes verweisen werden. Die gegnerische Mannschaft muss sich vor Beginn der Schüsse von der Strafstoßmarke über den Spielführer um einen Spieler reduzieren. Ausgabe , Frage 9 Bei der Strafstoß-Ausführung täuscht der Schütze den Torwart in unsportlicher Weise. Der Ball prallt gegen den Pfosten und von dort zu einem Verteidiger, der vor dem Zeitpunkt, wo der Ball im Spiel war, in den Strafraum gelaufen ist. Vom Verteidiger wird der Ball über die Torlinie, außerhalb des Tores, geschossen. Entscheidung? Wenn bei der Strafstoß-Ausführung Spieler beider Teams gegen die Ausführungs- Bestimmungen verstoßen, muss der Strafstoß wiederholt werden. Dabei ist unbedeutend, welches Ergebnis die Ausführung brachte. Wegen der unsportlichen Täuschung ist der Schütze zu verwarnen. Ausgabe , Frage 5 Ein Tor wird erzielt. Vor dem Anstoß stellt der Schiedsrichter fest, dass die Mannschaft, die das Tor erzielt hat, zum Zeitpunkt der Torerzielung aus zwölf Spielern bestand. Wie muss der Schiedsrichter entscheiden, wenn er nach Prüfung seiner Spielnotizkarte sicher ist, dass der Torschütze als zwölfter Spieler am Spiel teilgenommen hat? Da der Schiedsrichter sicher ist, dass der Torschütze nicht zu den auf dem Spielbericht aufgeführten ersten elf Spielern gehört, nimmt dieser Spieler unberechtigt am Spiel teil. Deshalb kann das Tor nicht anerkannt werden. Das Spiel ist nach dem Pfiff des Schiedsrichters mit einem indirekten Freistoß aus dem Torraum fortzusetzen. Der Spieler ist zu verwarnen. Die Mannschaft muss auf elf Spieler reduziert werden. 6

7 Ausgabe , Frage 7 Bei einem Kopfballduell prallen Angreifer und Verteidiger so heftig mit den Köpfen zusammen, dass sie offensichtlich verletzt am Boden liegen bleiben. Da der Schiedsrichter die Verletzungen als schwerwiegend einstuft, gibt er sofort Betreuern beider Mannschaften ein Handzeichen, den Platz zu betreten. Während der Verteidiger länger behandelt werden muss, steht der Angreifer, als seine Betreuer am Ort sind, auf und nimmt keine Behandlung in Anspruch. Muss auch dieser Spieler das Spielfeld verlassen? Da der Schiedsrichter die Verletzungen als schwerwiegend einstuft, kann er ohne vorherige Befragung von Spielern zur sofortigen Behandlung Betreuer auf das Feld rufen. Auch wenn der Angreifer ohne Behandlung wieder spielbereit ist, muss er, da Betreuer mit Zustimmung des Schiedsrichters das Feld betreten haben, das Spielfeld verlassen. Das Spiel muss danach mit dem Pfiff wieder freigegeben werden. Ausgabe , Frage 8 Ein Ellenbogenschlag eines Angreifers im Strafraum wird vom Assistenten mit der Fahne angezeigt. Da der Ball im Mittelkreis gespielt wird, erkennt der Schiedsrichter weder das Vergehen, noch das Fahnenzeichen. Nach einem Freistoßpfiff wird deshalb das Spiel ohne Eingriff des Schiedsrichters wieder fortgesetzt und der Ball mehrfach gespielt. Nun sieht der Schiedsrichter das Zeichen des Assistenten und unterbricht das Spiel. Wie ist zu entscheiden? Der Assistent hätte mit allen Mitteln die Spielfortsetzung, z.b. durch Laufen auf das Spielfeld, verhindern müssen. Auch der andere Assistent hätte reagieren müssen. Nachdem das Fahnenzeichen nicht erkannt und das Spiel wieder fortgesetzt wurde, hätte das Zeichen fortgesetzt werden müssen. Auch nach der Spielfortsetzung ist die Ahndung des Vergehens mit einer Disziplinarstrafe noch möglich. Der Spieler ist aufgrund der Meldung des Assistenten des Feldes zu verweisen. Das Spiel muss mit einem Schiedsrichter Ball fortgesetzt und angepfiffen werden. Ausgabe , Frage 8 Weil ein Spieler verletzt am Boden liegt, spielt ein Gegner den Ball, um eine Behandlung zu ermöglichen, ins Seitenaus. Nachdem der verletzte Spieler das Feld verlassen hat, wird durch einen Spieler seiner Mannschaft der Einwurf ausgeführt. Der Ball wird jedoch nicht zum Gegner, sondern zu einem Spieler der eigenen Mannschaft geworfen. Dieser nutzt die Passivität der Gegner, die das Überlassen des Balles erwarteten, aus, und erzielt dadurch fast ein Tor. Wie ist durch den Schiedsrichter zu entscheiden? Wenn der Ehrenkodex, den Ball bei diesem Vorgang dem Gegner mit dem Einwurf zuzuwerfen, nicht eingehalten wird, hat der Schiedsrichter keine Möglichkeit, einzugreifen. Das Spiel ist deshalb mit einem Abstoß fortzusetzen. Da keine Betreuer auf dem Feld waren, muss das Spiel vor dem Einwurf nicht durch einen Pfiff freigegeben werden Ausgabe , Frage 16 Schüsse von der Strafstoßmarke zur Spielentscheidung. Der Schiedsrichter muss auf Wiederholung eines Strafstoßes entscheiden, da der Schütze die Ausführung in unzulässiger, unsportlicher Form unterbrochen und dann den Ball ins Tor geschossen hat. Wie ist zu entscheiden, wenn der bereits verwarnte Spieler nun den Schiedsrichter in grob unsportlicher 7

8 Form durch Worte und eine deutliche Geste beleidigt? Welche weitere Maßnahme ist erforderlich? Auch während der Schüsse von der Strafstoßmarke kann der Schiedsrichter Disziplinarstrafen aussprechen (Regel 5,DFB Anweisung 6). Der Spieler ist mit der Roten Karte des Feldes zu verweisen, da die Beleidigung gegenüber der unsportlichen Täuschung das schwerere Vergehen ist. Ein Mitspieler muss anschließend die Ausführung des Strafstoßes übernehmen. Die gegnerische Mannschaft muss sich nicht mehr um einen Spieler reduzieren. Ausgabe , Frage 9 Nach einem Foulspiel verwarnt der Schiedsrichter der ohne neutrale Assistenten leitet - den schuldigen Spieler. Unmittelbar danach wird das Spiel mit der Freistoß Ausführung fortgesetzt und ein Tor wird erzielt. Danach stellt der Schiedsrichter nach einem Hinweis des Spielführers der gegnerischen Mannschaft und Kontrolle seiner Aufzeichnungen fest, dass der zuvor verwarnte Spieler bereits verwarnt war. Wie ist zu entscheiden? Der Schiedsrichter hätte vor der Aussprache der Verwarnung seine Aufzeichnungen überprüfen müssen. Da das Spiel mit der Freistoß Ausführung mit Zustimmung des Schiedsrichters fortgesetzt wurde, ist eine nachträgliche Aussprache der Roten Karte - da keine Meldung durch den neutralen Assistenten erfolgte - nicht mehr möglich. Das Tor ist daher anzuerkennen und der Vorgang mit der fehlenden Roten Karte muss im Spielbericht aufgeführt werden. Ausgabe , Frage 1 Bei der Strafstoß Ausführung während des Spiels läuft der identifizierte Schütze an, bleibt vor dem Ball stehen und schießt nach einem weiteren Schritt den Ball auf das Tor. Der Ball prallt vom Torwart ins Feld zurück und wird von einem Mitspieler des Schützen, der nach dem Schuss in den Strafraum gelaufen ist, ins Tor geschossen. Wie ist durch den Schiedsrichter zu entscheiden? Der Strafstoß wurde unsportlich ausgeführt, da der Schütze seinen Lauf zum Ball vor dem Schuss unterbrochen hatte. Dieses Vergehen ist zu bestrafen, da der Ball anschließend vom Torwart abgewehrt wurde und ein Mitspieler den Ball annehmen konnte. Das Spiel ist deshalb am Strafstoßpunkt mit einem indirekten Freistoß für die verteidigende Mannschaft nach dem Pfiff fortzusetzen. Der Schütze muss verwarnt werden. Ausgabe , Frage 9 Zur Durchführung eines Spielerwechsels kontrolliert der Schiedsrichter Assistent während einer Spielruhe die Ausrüstung des für die Einwechslung vorgesehenen Spielers. Dabei stellt er fest, dass dieser Spieler einen großen Ring trägt. Er verweigert deshalb den Spieleintritt und gibt dem Schiedsrichter ein Zeichen, ohne Spielerwechsel das Spiel fortzusetzen. War diese Vorgehensweise richtig? Nein! Zunächst war es richtig, dass die Ausrüstung durch den Assistenten kontrolliert wurde. Da er dabei Beanstandungen feststellte, hätte er den Schiedsrichter informieren müssen. Nur der Schiedsrichter darf dem Spieler nach dann eigener Beurteilung die Teilnahme am Spiel verweigern. Auch der Schiedsrichter handelte falsch, als er die Entscheidung des Assistenten 8

9 ohne Rücksprache akzeptierte und das Spiel ohne Nachfrage fortsetzte. Wenn der Auswechselspieler auch dem Schiedsrichter gegenüber bei seiner Weigerung, den Ring abzulegen geblieben wäre, hätte er verwarnt und die Einwechslung abgelehnt werden müssen. Ausgabe , Frage 4 In der hektischen Schlussphase der Verlängerung eines Pokalspiels tritt außerhalb des Blickfeldes des Schiedsrichters ein Abwehrspieler während des laufenden Spiels im Strafraum einen Angreifer. Bevor der Schiedsrichter das Fahnenzeichen des Assistenten erkennt, pfeift er das Spiel ab. Wie muss der Schiedsrichter nach der Meldung des Assistenten entscheiden, wenn anschließend Schüsse von der Strafstoßmarke notwendig sind? Mit dem Schlusspfiff ist die Spielzeit beendet. Deshalb ist eine Spielstrafe (Strafstoß) nicht mehr möglich. Der Spieler ist aufgrund der Meldung des Assistenten des Feldes zu verweisen. Die gegnerische Mannschaft muss über den Spielführer um einen Spieler reduziert werden. Ausgabe , Frage 13 Nachdem der Schiedsrichter den regelgerechten Abstand vor der Freistoß Ausführung festgelegt hat, gibt er das Spiel durch seinen Pfiff frei. Bevor der Ball gespielt ist, verkürzt ein Abwehrspieler den Abstand auf weniger als 9.15 Meter. Wie ist durch den Schiedsrichter zu entscheiden, wenn dieser Spieler den Ball nicht berührt und ein Tor erzielt wird? In Anwendung der Vorteilbestimmung ist auf Tor zu entscheiden. Der Abwehrspieler ist nicht zu verwarnen, da ein Tor erzielt wurde und kein beeinflussender Spieleingriff erfolgte. 9