Schülergottesdienst im Advent Von Josef Gottschlich

Transkript

1 Schülergottesdienst im Advent Von Josef Gottschlich Dieser Entwurf ist eine Konzeption für Wortgottesdienst und Eucharistiefeier (Klasse 3 und 4), wie wir sie einmal pro Monat mit den katholischen Kindern der Grundschule March- Hugstetten begehen. Er kann auch noch in der 5. und 6. Jahrgangsstufe durchgeführt werden. Der Dialog Vier Kerzen anzünden lässt sich auch als eigenständige, kurze (ggf. ökumenische) Andacht feiern, besonders in der letzten Adventswoche. Die Liedvorschläge sind allesamt dem Buch: Dir sing ich mein Lied. Das Kinder- und Familiengesangbuch. Ostfildern 2004, 416 S., ISBN: entnommen. Dieses Liederbuch kann in der Mediathek Freiburg, Okenstraße 15, entliehen werden. Eingangslied: Das Licht einer Kerze (Nr. 125, Strophen 1-4) Begrüßung: Priester oder Lehrkraft WORTGOTTESDIENST: Kyrie: (jeweils unterbrochen durch Lied Nr. 74: Herr, erbarme dich unserer Zeit) Priester oder Lehrkraft: a) Barmherziger Vater, du hast deinen Sohn auf die Welt gesandt, als viele Menschen die Hoffnung schon fast verloren hatten. b) Herr Jesus Christus, du bist zu uns gekommen, um das nur noch schwach brennende Feuer in unseren Herzen neu zu entzünden. c) Gnädiger Gott, du stärkst uns, wenn wir manchmal den Mut verlieren und kraftlos werden. Tagesgebet: Kind der 4. Klasse Guter Gott, in diesen Wochen feiern wir die Adventszeit. Lange haben wir darauf gewartet und uns auf den Dezember gefreut. Die Kerzen, die wir heute anzünden, sind ein Zeichen dafür, dass es in unserer Welt heller und wärmer werden soll. Hilf, dass wir uns gut auf die Geburt des Jesuskindes vorbereiten. Gib uns immer wieder Kraft und Vertrauen auf dem Weg hin zu dir. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn. Amen. 1

2 Lesung (nach Jesaja 40, 1-11): 1 oder 2 Kinder der 4. Klasse Tröstet, tröstet mein Volk, spricht unser Gott. Redet den Menschen zu Herzen und verkündet ihnen, dass die Zeit nun zu Ende geht, in der sie unfrei und unglücklich waren. Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, was hügelig ist, werde eben. Dann wird sich zeigen, wie groß und wie herrlich Gott ist. Steige auf einen hohen Berg und verkünde mit Freude: Seht, da ist unser Gott. Wort des lebendigen Gottes. Alle: Dank sei Gott. Zwischengesang: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (Nr. 56, zweistimmiger Kanon) Evangelium (nach Joh 8,12): Priester oder Lehrkraft Jesus sprach zu seinen Freunden: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht im Finstern bleiben, sondern das Licht des Lebens haben. Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. Alle: Lob sei dir, Christus. Ein Licht anzünden: 10 Kinder der 3. und 4. Klasse Ein großer Adventskranz mit vier Kerzen steht vor dem Altar oder inmitten des Sitzkreises. 1.K.: Im Advent zünden wir Kerzen an. Jedes Licht soll uns an etwas ganz Wichtiges erinnern, das wir brauchen, um uns gut auf die Geburt Jesu vorzubereiten. 2.K.: Die Kerze, die ich anzünde, heißt FRIEDEN, denn das Jesuskind hat der Welt den Frieden geschenkt. 3.K.: Nein, zünde diese Kerze nicht an, denn viele Menschen auf der Welt wollen keinen Frieden. Sie streiten ständig miteinander, wenden Gewalt an oder führen sogar Krieg. Der Weg zum Frieden ist noch sehr weit. 2

3 2.K.: Ich zünde meine Kerze trotzdem an. Denn es gibt auch viele Menschen, die sich entschuldigen, wenn sie etwas Böses getan haben, die einander verzeihen und sich wieder miteinander vertragen. Diese Menschen zeigen, dass Frieden auf der Welt tatsächlich möglich ist. Das 2. Kind zündet die erste Kerze am Adventskranz an. 4.K.: Meine Kerze hat den Namen FREUDE. Ich werde sie jetzt anzünden. 5.K.: Halt! Stopp! Lass das bloß bleiben! Hast du vergessen, wie viele Menschen traurig sind und jeden Tag weinen? Es gibt so vieles, was uns die Freude verderben kann: schlechte Noten, Krankheiten, zu wenig Geld, schlechte Stimmung zu Hause 4.K.: Sei doch nicht so miesepetrig! Ich finde, dass es jeden Tag auch genug Anlässe gibt, um sich zu freuen: wenn jemand mit mir lacht oder mir eine Freude macht, wenn es draußen schneit oder wenn ich mit unserem Hund herumtobe. Ich zünde meine Kerze an! Das 4. Kind entzündet die zweite Kerze am Adventskranz. 6.K.: Die Kerze, die ich anzünde, heißt LIEBE. 7.K.: Lass bloß dein Streichholz stecken! Es gibt doch kaum noch Liebe auf der Welt! Viele Menschen haben Angst voreinander oder sie hassen sich sogar, selbst in der Schule oder in der Familie. Viele denken heute nur noch an sich. Denen ist doch völlig egal, wie es den anderen geht. Und du redest von Liebe! 6.K.: Ja, weil ich auch viele Menschen kenne, die ein gutes Herz haben und anderen helfen, die sie in den Arm nehmen und trösten, wenn es ihnen schlecht geht. Und die jeden Tag sehr gut aufpassen, dass sie anderen kein Leid antun weder Mensch noch Tier. O ja, ich bin sicher: Es gibt viel mehr Liebe auf dieser Erde als du denkst. Also zünde ich meine Kerze jetzt an. Das 6. Kind zündet die dritte Kerze am Adventskranz an. 8.K.: Meine Kerze trägt den Namen HOFFNUNG. 9.K.: Wie kommst du bloß darauf, diese Kerze anzuzünden? Lass sie aus! Wenn ich nur daran denke, wie viele Menschen misstrauisch sind und glauben, dass alles immer nur noch schlimmer wird Aufgeben sollte man, dann wird man wenigstens nicht mehr enttäuscht! 8.K.: Da muss ich dir aber widersprechen! Schon vieles, worauf ich in meinem Leben gehofft habe, ist auch in Erfüllung gegangen. Und Gott gibt uns doch jeden Tag immer wieder neuen Mut. Da kann man doch nicht so schnell ans Aufgeben denken! Du wirst mich jedenfalls nicht daran hindern, meine Kerze jetzt anzuzünden. 3

4 Das 8. Kind entzündet die vierte Kerze am Adventskranz. 10.K.: Nun brennen also unsere vier Kerzen. Sie begleiten uns durch den Advent, wie jedes Jahr auch dann, wenn es in dieser Zeit auch einmal schwierig oder anstrengend wird. Denn Gott selbst hat uns FRIEDEN, FREUDE, LIEBE und HOFFNUNG gebracht. Gerade deshalb ist er Mensch geworden und als kleines Kind auf die Welt gekommen. Fürbitten: Priester oder Lehrkraft und vier Kinder der 3. Klasse P./L.: Herr Jesus Christus, im Vertrauen auf deine Hilfe bitten wir dich: 1.Kind: Wir beten für alle Menschen, die mutlos, enttäuscht und ohne Hoffnung leben: dass auch sie etwas von der Freude der Adventszeit erfahren dürfen. 2.Kind: Wir bitten für alle, die nicht oder nicht mehr an dich glauben: dass sie deine Güte erfahren und bald wieder zu dir zurück finden. 3.Kind: Wir beten für die vielen Menschen, die auch in diesen Wochen unter Krieg, Not und Hunger leiden: Sei ihnen nahe und schenke ihnen deinen Frieden. 4.Kind: Beschütze und stärke alle Frauen, die in den nächsten Monaten ein Baby bekommen und hilf ihnen, dass sie ihr Kind gesund auf die Welt bringen. P./L.: Denn du kommst im Advent bei uns an, jedes Jahr, immer wieder neu. Dafür danken wir dir aus ganzem Herzen. Amen. EUCHARISTIEFEIER: Gabenbereitung: Wenn das Brot, das wir teilen (Nr. 314, Strophen 1, 2 und 4) Sanctus: Laudato si, o mi Signore (Nr. 218, Strophen 1, 6 und 7) 4

5 Agnus Dei: Herr, gib uns deinen Frieden (Nr. 338, Kanon zu 2-4 Stimmen) Als Schlussbesinnung: 2 Kinder der 3. oder 4. Klasse 1.Kind: Ich verstehe nicht so richtig, warum wir jedes Jahr im Advent aufs Neue darauf warten, dass Jesus kommt. Er ist doch schon geboren worden, vor 2000 Jahren. 2.Kind: Das stimmt natürlich. Aber du selbst hast doch im letzten Jahr so viel erlebt: Dies hat dich ganz sicher verändert. Also bist du jetzt anders als vor einem Jahr und ich auch, wir alle. Du siehst anders als vor einem Jahr. Du hörst anders als vor einem Jahr. Du denkst anders als vor einem Jahr. Deshalb muss Jesus in dir neu geboren werden, in deinem Herzen. Segen und Entlassung: Priester oder Lehrkraft Schlusslied: Macht hoch die Tür (Nr. 129, Strophen 1, 2 und 5) 5