Nachwachsende Rohstoffe ein Gewinn?
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- Alwin Kaufman
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1 Nachwachsende Rohstoffe ein Gewinn? Dr. Stephan Krall Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Horizonte der Gerechtigkeit Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland Agar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät der Universität Rostock Rostock, Seite 1
2 Das Recht auf Nahrung Was bedeutet eigentlich: Food First? Hunger und Unterernährung sind fast immer ein Phänomen mangelnder Kaufkraft und nicht mangelnder Verfügbarkeit von Lebensmitteln. Seite 2
3 Giederung 1. Herausforderungen 2. Worüber sprechen wir? 3. Was sind Kleinbauern und Agripreneure? 4. Bioenergie und Biomasse 5. Bioökonomie ein Modell für die Zukunft? Seite 3
4 Herausforderungen Wachsende Weltbevölkerung Klimawandel Sich ändernde Ernährungsweisen Tierische Produkte Steigender Rohstoffbedarf (Bioökonomie) Limitierte Ressourcen (Land, Phosphat etc.) Seite 4
5 Entwicklung der Weltbevölkerung Seite 5
6 Seite 6
7 Giederung Seite 7
8 Seite 8
9 Seite 9
10 Seite 10
11 Seite 11
12 Entwicklung der Bevölkerung und der Fläche Weltbevölkerung in Millionen Landwirtschaftliche Fläche in Millionen ha Source: United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division: World Population Prospects: The 2012 Revision (June 2013) Seite 12
13 Seite 13
14 Klimawandel Seite 14
15 Foto: S. Krall, GIZ, Mali, 2011 Seite 15
16 Woher unsere Kalorien kommen Bananen, Süßkartoffeln, Zuckerrüben, Rohrzucker Hafer, Gerste 80% Reis, Kartoffeln, Mais, Weizen 60% Bohnen Sojabohnen Yamswurzel Maniok Tomaten Quelle: Miguel Guerra, UFSC, 2004 Seite 16
17 Die zehn wichtigsten Nutzpflanzen Mais Weizen Reis Kartoffeln Maniok Soja Sorghum Ignam Süßkartoffeln Kochbananen Seite 17
18 Foto: GIZ Nachhaltige Landwirtschaft und Seite 18
19 Foto: S. Krall, GIZ, Niger, Perlhirsefeld, 2005 Abteilung Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft" Seite 19
20 Seite 20
21 Ekuador China Deutschland Konsummuster werden sich angleichen = mehr Fleischkonsum, ungesündere Nahrung Mali Seite 21
22 Fleischproduktion und Fleischkonsum 37,7 % der weltweiten Landfläche gelten als landwirtschaftliche Nutzfläche (4,9 Mrd. ha) 69,4 % sind permanente Wiesen und Weiden (3,4 Mrd. ha) 30,6 % sind Ackerland (1,5 Mrd.ha) 36% der weltweiten Getreideernte* und 70% der Sojaernte werden an Tiere verfüttert Wir Deutschen verzehren gut 1 Kilo Fleisch pro Woche, Amerikaner etwa zwei, Kongolesen weniger als 100 Gramm Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Gramm * 6% des Getreides wird zu Bioethanol Seite 22
23 Quelle: Fleischatlas 2014 Foto: S. Krall, GIZ Kirgistan 2015 Seite 23
24 Fleischkonsum nach Erdteilen in Millionen Tonnen Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland Asien, Afrika, Lateinamerika Quelle: Anti-Fleischatlas 2014 Seite 24
25 Zunahme des Fleischkonsums in Brics-Staaten Quelle: Fleischatlas 2014 Seite 25
26 Seite 26
27 Seite 27
28 Seite 28
29 Der Agripreneur Seite 29
30 Seite 30
31 Worüber sprechen wir also? Feldfrüchte für die Ernährung: Reis, Mais, Weizen, Hirse (diese werfen auch Rohstoffe ab) Tierfutter Soja, Mais Pflanzen für stoffliche und energetische Nutzung Mais, Weizen, Jatropha, Zuckerrohr und viele andere Baumwolle, Faserpflanzen Genussmittel Kaffee, Tee, Kakao Medizinalpflanzen, Kräuter, ätherische Öle Holz Weideland / Pastoralismus Seite 31
32 Fotos: S. Krall, GIZ, Ghana, 2012 Abteilung Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft" Seite 32
33 Seite 33
34 Ergebnisse einer GIZ-Studie zu nachwachsenden Rohstoffen für die stoffliche Nutzung (1) 1. Auf den Märkten kaum bemerkbar (Ausnahme Holz), trotz hoher Steigerungsraten 2. Nicht vergleichbar mit Rohstoffen für die energetische Nutzung 3. Meist geringe Umweltwirkungen, Optimierung aber möglich 4. Durchaus positive Effekte für Kleinbauern im Vertragsanbau Seite 34
35 Ergebnisse einer GIZ-Studie zu nachwachsenden Rohstoffen für die stoffliche Nutzung (2) 1. Indonesien/Malaysia/Ghana: Palmkernöl Sowohl kleinbäuerlicher Anbau als auch industrieller 2. Thailand: Naturkautschuk Erhöhte Wertschöpfung für 5 Mio. kleinbäuerliche Familien; Gefahr für Primär und Sekundärwälder 3. Philippinen: Kokosöl Gerine Wertschöpfung, aber für Millionen Bauern wichtiger Einkommensbeitrag 4. Bangladesch: Jute Beitrag zur Armutminderung und Verbesserung der Böden 5. Indien: Rizinusöl Einkommen für 5 Mio. Familien; keine Konkurrenz zu Hauptnahrungspflanzen Seite 35
36 Foto: GIZ Nachhaltige Landwirtschaft und Foto: S. Krall, GIZ, Tschad, 2013 Seite 36
37 Foto: Klaus Wohlmann, GIZ Nachhaltige Landwirtschaft und Seite 37
38 Bioenergie potenzielle Chancen Verbesserung der Energieversorgungssicherheit Verringerung der Importabhängigkeit von Rohöl Verringerung von Treibhausgasemissionen Verbesserung des Zugangs zu moderner Energie durch ländliche Elektrifizierung Verringerung von Gesundheitsgefahren durch verbesserte Herde und Verringerung des Aufwands zur Bereitstellung von Kochenergie Beitrag zur ländlichen Entwicklung und Schaffung von Arbeitsplätzen Mobilisierung von Investitionen im Landwirtschaftssektor Seite 38
39 Bioenergie mögliche Probleme Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung ( Tank vs. Teller ) Steigende Nahrungsmittelpreise Ressourcenkonkurrenz um Land und Wasser Illegale Landnahme und Korruption Neo-Kolonialismus Ressourcenausbeutung Umweltschäden (z. B. Abholzung von Wäldern) Vertreibung indigener Bevölkerung Benachteiligung von Kleinbauern gegenüber Agro-Konzernen Geringe lokale Wertschöpfung Negative Auswirkungen auf die Biodiversität Seite 39
40 Was sind Kleinbauern und Familienfarmen? Familienfarmen ist ein eher unklarer Begriff: Großbauern in den USA bis kleinbäuerliche Familien im Sahel Definition von Kleinbauern: +/- 2 ha Land ~500 Mio. kleinbäuerliche Betriebe weltweit, davon die weit überwiegende Zahl in Asien Seite 40
41 Foto: S. Krall, GIZ, Mali, 2011 Hofgrößen, Kleinbauern und Agripreneure Seite 41
42 Foto: S. Krall, GIZ, Mali, 2011 Verteilung der Bauernhöfe nach Größe Quelle: FAO The State of Food and Agriculture 2014 Seite 42
43 Struktur von kleinbäuerlichen Farmen Subsistenzanbau (kaum oder nur lokale Vermarktung) Kleinunternehmer ( Agripreneur ) (vielfältigerer Anbau, Vermarktung auch regional) Vertragslandwirtschaft (oft nur mit einem Betriebsteil, sicheres Einkommen) Lohnarbeiter (viele Betriebe sind darauf angewiesen) Seite 43
44 Foto: S. Krall, GIZ, Paraguay, 2014 Seite 44
45 Der Agripreneur Entscheidet, was er/sie anbaut Wann er/sie es anbaut Wie er/sie es anbaut (auch über die Fruchtfolge) Wie er/sie es vermarktet Welches Mitspracherecht haben wir? Food First? Seite 45
46 Foto: S. Krall, GIZ, Äthiopien, 2014 Abteilung Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft" Seite 46
47 Biomasse und ihre Nutzung Seite 47
48 Bioökonomie Bioökonomie bedeutet, biologische Ressourcen wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen zu nutzen. Die Bioökonomie basiert auf neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft und schlägt eine Brücke zwischen Technologie, Ökologie und effizienter Wirtschaft. Die Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 benennt fünf wesentliche Handlungsfelder: Die weltweite Ernährung sichern Agrarproduktion nachhaltig gestalten Gesunde und sichere Lebensmittel produzieren Nachwachsende Rohstoffe industriell nutzen Energieträger auf Basis von Biomasse Seite 48
49 Seite 49
50 Seite 50
51 Die Landschaft ist vielfältig und soll es auch sein! Seite 51
52 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Foto: S. Krall, GIZ, Mali, 2011 Abteilung Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft" Seite 52
53 Seite 53
54 Seite 54
55 Seite 55
56 Seite 56
57 Seite 57
58 Foto: S. Krall, GIZ, Markt in Arusha und Gemüseanbau, Tansania, 2005 Abteilung Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft" Seite 58
59 Foto: S.Krall, GIZ, Paraguay, 2014 Abteilung Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft" Seite 59
60 Foto: S.Krall, GIZ, Paraguay, 2014 Abteilung Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft" Seite 60
61 Foto: Charlotte Haeusler, GIZ Foto: Charlotte Haeusler, GIZ Nachhaltige Landwirtschaft und Seite 61
62 Foto: S. Krall, GIZ, Äthiopien, 2014 Seite 62
63 Veränderung der Niederschläge in den 2060er Jahren Trocken Bedingungen Feucht Quelle: National Center for Atmospheric Research,USA Seite 63
64 Seite 64
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