Wo drückt der Schuh?
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- Karlheinz Gerhardt
- vor 7 Jahren
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1 2. Südbadener Wund- und Pflegekongress Wo drückt der Schuh? Dr. med. Annette Fenske Fachärztin für Innere Medizin/ Diabetologin 12. April 2014 Dr. med. Gary Rosenberg Dr. Wolfgang Ullrich Dr. med. Annette Fenske
2 Anerkannter Veranstaltung der LÄK für DMP Diabetes und Diabetischer Fuß
3 Gefährdete Füße brauchen beschützende Schuhe! Diabetiker mit PNP + pavk benötigen spezielles, medizinisch zweckmäßiges Schuhwerk zum Schutz vor der normalen Traumatisierung beim Gehen. Diabetiker mit Z.n. Ulcus benötigen eine Rezidivprophylaxe.
4 Epidemiologie des diabetischen Fußsyndromes 0,8-10% der Diabetiker in Deutschland haben ein Ulcus (Lebensrisiko 25%) Jährliche Neuerkrankungsrate liegt bei 2,2%- 5,9% ( ) ca diabetesbedingte Amputationen p.a. Davon ca. 50% Majoramputationen DFS-Kosten pro Jahr in Deutschland: 2,5 Mrd.
5 Risikofaktoren für das diabetische Fußsyndrom Arterielle Hypertonie Diabetes-Dauer über 10 Jahre Adipositas Hyperlipidämie pavk Nikotin Hyperglykämie (HbA1c >7,5%) PNP
6 Prävalenz und Inzidenz Alle Diabetiker 100% 5-10% mit PNP 1-2% mit Ulcus davon bekommen davon bekommen 7% jährlich ihr erstes Ulcus 15-30% jährlich ein neues Ulcus trotz Vorbeugung % jährlich ein neues Ulcus ohne Vorbeugung
7 IRAS-Regel definiert die Reihenfolge bzw. die Abstufung der Maßnahmen in der Versorgung beim diabetischen Fußsyndrom: I = Infektionsbekämpfung R = Revaskularisation (Verbesserung der Durchblutung) A = S = Amputation (sparsame Grenzzonen- oder Minoramputation) Schuhe
8 Grundsätze Reduktion der Druckbelastung durch Stoßdämpfung Einlagen Lastverteilung Sohlenversteifung Verzicht auf Vorderkappen Fixierung des Schuhs über den Spann Keine dekolletierten Schuhe
9 Wunden sind wie Baustellen: Anerkannter Veranstaltung der LÄK für DMP Diabetes und Diabetischer Fuß
10 Anerkannter Veranstaltung der LÄK für DMP Diabetes und Diabetischer Fuß
11 Grundsätze Vollständige Druckentlastung = Grundvoraussetzung zur Abheilung der Wunde Füße & Schuhe dürfen erst nach Abheilung wieder benutzt werden. Es gibt keine Schuhe, die Wunden abheilen!
12 Minimalkriterien für die Schuhversorgung Genügend Raum für Zehen in Länge, Höhe und Breite Vermeidung von drückenden Nähten Weiches Material über druckgefährdeten beweglichen Fußregionen Keine auf den Fuß einwirkende Vorderkappe Herausnehmbare Polstersohle mit Druckspitzenreduktion um 30% im Ballenbereich Möglichkeit der orthopädieschuhtechnischen Zurichtung
13 Schuhversorgung Wichtigste Anforderungen: 1. Ausreichend Platz für den Fuß 2. geeignete Fußbettungen Ziel: Großflächige Druckverteilung - 1 Paar Hausschuhe - 2 Paar Strassenschuhe Die Einlagen sollten mindestens 2 mal im Jahr überprüft und ggf. erneuert werden.
14 Risikogruppen Risikogruppe 0 Risikogruppe 1 Risikogruppe 2 Risikogruppe 3 Risikogruppe 4 Risikogruppe 5 Risikogruppe 6 Risikogruppe 7I Diabetes mellitus ohne PNP/pAVK Diabetes mellitus mit Fußdeformität Diabetes mellitus Sensibilitatsverlust durch PNP/ relevante pavk Z.n. plantarem Ulcus Risikogruppe II mit Deformitaten bzw. Dysproportionen DNOAP (Sanders II-V) LEVIN III Risikogruppe II mit Fußteilamputation Akute Läsion/ floride DNOAP
15 Kriterien für eine Höherversorgung Kontralaterale Major-Amputation Arthropathie Hüfte/Knie/OSG oder Gelenkimplantat mit Funktionsbeeinträchtigung/Kontraktur Amputation der Großzehe/Resektion MFK I Motorische Funktionseinschränkung/Parese eines oder beider Beine Höhergradige Gang- und Standunsicherheit Extreme Adipositas (BMI >35 kg/m²) Dialysepflichtige Niereninsuffizienz Beruf mit überwiegender Steh- und Gehbelastung Erhebliche Visuseinschränkung Fehlgeschlagene adäquate Vorversorgung
16 ... und dann? Eine ärztliche Abnahme des verordneten Hilfsmittels zusammen mit dem Patienten ist immer erforderlich. Die Einweisung in der Hilfsmittel erfolgt durch den Hilfsmittellieferanten. Folgende Fragen sind zu klären: Sind die verordneten Komponenten enthalten? Passform gewährleistet? Sind Stand-, Gang- und Trittsicherheit gegeben? Ist die Funktion hinsichtlich Schutz und Ausgleich funktioneller Einschränkungen gegeben? Sind die Kriterien zur Versorgung bei DFS eingehalten?
17 Inspektionsintervalle
18 PDF-Datei Schuhversorgung
Orthopädische Versorgung des diabetischen Fußes
Paul Peter Zender Orthopädische Versorgung des diabetischen Fußes 66130 Saarbrücken-Brebach Saarbrücker Str. 99 u. 144, Tel. 0681 87 80 31 66111 Saarbrücken Sulzbachstraße 11, Tel. 0681 87 80 31 66787
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