Interkulturelle Orientierung von Bildungspatenschaften und Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen Mousa Othman
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- Rudolf Lennart Lenz
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1 Interkulturelle Orientierung von Bildungspatenschaften und Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen Mousa Othman Saarbrücken, 27. September 2011
2 RAA-Netzwerk in NRW Regionale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien Hauptstelle
3 Teilhabe der Zugewanderten nur durch Bildung möglich Schul- und Berufsausbildung ist Basis für ein selbstbestimmtes Leben für junge Menschen mit Migrationshintergrund sind schulischer und beruflicher Erfolg zentrales Instrument für Teilhabe Migranteneltern sind oft aufstiegsorientiert Eltern fehlen aber Kenntnisse und Zugänge
4 Soziale Herkunft und Bildungserfolg PISA-Studie hat gezeigt, dass die Bildungschancen in Deutschland stärker als in vergleichbaren Ländern von der sozialen Herkunft und der nationalen oder ethnischen Zugehörigkeit abhängen. (PISA-Studie 2000: (OECD internationale Schulleistungsuntersuchung von 15- jährigen Schülerinnen und Schülern) Besonders an Übergängen des Bildungssystems haben SchülerInnen mit Migrationshintergrund schlechtere Chancen (Übergang zu weiterführenden Schulen; Übergang Schule/Beruf).
5 Junge MigrantInnen im Übergang Schule Beruf ausländische Jugendliche verlassen mehr als doppelt so oft die Schule ohne Abschluss (2009: 13,8% gegenüber 5,8% Inländern) Schulabschlüsse ausländischer Jugendlicher sind insgesamt niedriger als die deutscher Jugendlicher In der Berufsausbildung sind ausländische Jugendliche weiterhin stark unterrepräsentiert. (2009: 31,4%; 64,3%) Insgesamt gestalten sich die Übergangsprozesse in Ausbildung für Jugendliche mit Migrationshintergrund schwieriger und langwieriger. Berufsbildungsbericht 2011
6 Bildungspatenschaften und Mentoring-Projekte wollen dieser Situation durch die individuelle Unterstützung von Kindern und Jugendlichen entgegen wirken Patinnen und Paten bringen sich, ihre Kenntnisse und ihre Kontakte ein Eltern werden mitgenommen und gestärkt, ihren Kindern Partner zu sein
7 Was sind die besonderen Herausforderungen einer Patenschaft? Aufbau einer zeitlich begrenzten Beziehung zwischen zwei oder mehreren Menschen, die unterschiedlichen Alters sind (generationenübergreifend) unterschiedlichen Geschlechtes sind (genderübergreifend) sich in unterschiedlichen Lebenswelten bewegen (sozioökonomischer und kultureller Hintergrund) unterschiedliche Erwartungen haben (persönliche Motivation und Zielsetzung)
8 Was sind die Anforderungen an die Organisationen? Gestaltung des Dreiecks Pat/innen Kind Eltern Kontaktaufnahme Eltern Klärung der Erwartungen aneinander Schulung und Begleitung der Pat/innen in Kommunikation / interkulturelle Sensibilisierung / Konfliktlösung Bildungs- und Ausbildungssystem in Deutschland Ansprechpartner/in für Eltern / Patenkind / Mentee stellen Rahmen für Vernetzung schaffen Wertschätzung des Gegenübers
9 Migrantenselbstorganisationen (MSO) viele Migrantinnen und Migranten - vor allem Neuzugewanderteengagieren sich in Migrantenselbstorganisationen (MSO) MSO stehen inzwischen für das bürgerschaftliche/zivilgesellschaftliche Engagement von Migrantinnen und Migranten in Deutschland viele MSO beziehen sich auf Herkunftsgemeinschaften (Familien, Nationen, ethnische oder religiöse Gruppe) manche Vereine und Verbände sind transnational orientiert.
10 Aktivitäten von MSO im Bildungsbereich MSO stehen ihren Mitgliedern in verschiedenen Belangen, darunter auch in Erziehungs- und Bildungsfragen zur Seite MSO sind aktiv für die Unterstützung der schulischen Laufbahn ihrer Kinder (Hausaufgabenbetreuung, bieten Nachhilfe- oder Muttersprachunterricht oder Zusammenarbeit mit Schulen) MSO führen Projekte für die Förderung von Kindern und Jugendlichen in Kooperation mit Institutionen durch MSO agieren als Partner in sozialen, lokalen und regionalen Netzwerken
11 Migrantenorganisationen als Multiplikatoren MSO mit funktionierender Jugendarbeit haben etablierte Strukturen der Aktivierung von Jugendlichen mehrere Generationen sind beteiligt und dadurch werden Eltern einbezogen MSO können als wichtige Multiplikatoren betrachtet werden viele MSO sind inzwischen Ansprechpartner für Einrichtungen und öffentlich geförderte Projekte
12 Chancen der Zusammenarbeit von Bildungspatenschaften mit MSO Stärkung der Zusammenarbeit mit den Familien als Brücke Unterstützung bei der Akquise von Patinnen und Paten Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Aktivitäten Bereitstellung von Ressourcen Schaffung von Akzeptanz Vernetzung der Aktivitäten Unterstützung bei Missverständnissen
13 Grenzen der Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen nicht alle MSO haben ausgeprägte Jugendarbeit nicht alle Jugendliche können über MSO erreicht werden Zusammenarbeit kann leicht abbrechen, wenn das Engagement an einzelnen Personen hängt ehrenamtliche Arbeit in MSO leidet oft unter knappen Ressourcen
14 Zusammenarbeit auf Augenhöhe MSO als Normalfall anerkennen und als strategische Partner einbeziehen MSO auf operativer Ebene auf Augenhöhe einbeziehen Win-Win Situationen schaffen Familie als Partner und als Ressource und nicht als Problem oder Hindernis verstehen: Die Stärken der Eltern und deren Migrationserfahrungen und Netzwerken als Stärke für die Zukunft der Kinder nutzen MSO als Ressource verstehen, auf die die Familien zugreifen können. Die Verantwortung für den Schulerfolg muss die Familie nicht alleine tragen.
15 Interkulturelle Orientierung: eine Chance für Bildungspatenschaften Interkulturelle Orientierung von Bildungspatenschaften ist ein unabdingbarer Erfolgsfaktor Zusammenarbeit mit den zivilgesellschaftlichen Initiativen von Migrantinnen und Migranten ist notwendig und benötigt interkulturelle Kompetenz auf personeller und institutioneller Ebene Bildungspatenschaften sind angesprochen, da ihr Erfolg auf einer gut gelingenden Kommunikation und auf persönlichen Kontakten beruht, der durch Strukturen der Zusammenarbeit gestützt und verstetigt wird.
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Christa Müller-Neumann und Mousa Othman Hauptstelle RAA NRW Tiegelstraße 27, Essen Tel.: 0201 / oder mueller-neumann.hauptstelle@raa.de othman.hauptstelle@raa.de
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