Altersfrakturen: Was macht sie speziell? Manuela Pretto, RN, MNS Prof. Dr. Norbert Suhm Kontakt:
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1 Altersfrakturen: Was macht sie speziell? Manuela Pretto, RN, MNS Prof. Dr. Norbert Suhm Kontakt:
2 Konsequenzen für die Pflege? Fall 1, Notfallstation: 80-jährige Patientin nach Sturz eingeliefert mit div. Ablederungen und Handgelenk-Fraktur Wo Schwerpunkte im Assessment? Wo Schwerpunkte in Prävention & Behandlung? Fall 2, Traumatologie: 84-jährige Patientin, Status nach Hüftfraktur und Endoprothese vor 2 Tagen Wo Schwerpunkte im Assessment? Wo Schwerpunkte in Prävention & Behandlung? / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
3 Definition Fragilitäts-Fraktur Osteoporose Fragilitäts- Fraktur + Minimales Trauma Osteoporotische Fraktur + Gebrechlichkeit / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
4 Die gravierendste Altersfraktur? / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
5 Altersfrakturen in der Schweiz Frauen Männer / 17. April 2013 BAG (2004): Osteoporose und Stürze im Alter
6 Fragilitäts-Fraktur: Faktor Osteoporose Osteoporose Fragilitäts- Fraktur + Minimales Trauma Osteoporotische Fraktur + Gebrechlichkeit / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
7 Problemkreis Osteoporose Personen in CH mit Osteoporose Hüftfrakturen bei Pat. 65: in 90% (Frauen) rsp. 80% (Männer) osteoporotisch bedingt Osteoporose in 75% nach einer Fraktur nicht diagnostiziert und unbehandelt 357 Mio.CHF für osteoporotisch bedingte Frakturen BAG (2004): Osteoporose und Stürze im Alter Kaufmann, J. et al. (2003). J bone & joint surgery; 85(9): / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
8 Erfassung von Osteoporose-Risiko: Patienten USB 2010/2011 (n=229) 41% mit bekannter Fraktur in Vergangenheit 17% mit bekanntem Verlust v. Körpergrösse 63% ohne Osteoporose- Medikation bei Eintritt 75% mit Osteoporose-Medikation bei Austritt Nikotin? Calcium in Ernährung? Fam. Risiko? Sek. Osteoporose? Wissen & compliance von Patient? / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
9 Fragilitäts-Fraktur: Faktor Sturz Osteoporose Fragilitäts- Fraktur + Minimales Trauma Osteoporotische Fraktur + Gebrechlichkeit / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
10 Problemkreis Sturz 40% der zuhause lebenden Personen stürzt mind. 1x/Jahr 5% der Stürze resultieren in Fraktur oder machen Spitalaufenthalt nötig Für Menschen 75 J.: Zahlen etwa doppelt so hoch Für Heim-Bewohner: Sturzraten deutlich höher; bei 10-25% der Stürze Frakturen oder Platzwunden Rubenstein, L. (2006) Age Ageing, 35(2): / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
11 Erfassung von Sturzrisiko: Patienten USB 2010/2011 (n=229) 4% 21% 17% Walking alone, without help 20% 38% Walking alone, with stick Walking with frame / another person Wheelchair / bedridden unknown /missing 37% mind. 1 Sturz letzte 12 Monate 34% mit dokumentierter Demenz bei Eintritt 56% mit mind. 2 Sturz- Risiko-Medikamenten 23% mit bekannter Inkontinenz / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
12 Erfassung von Sturzrisiko (2) Was erzählen Patienten, wenn sie danach gefragt werden, was sie vor dem Sturz gerade getan haben? Courtesy: R.W. Kressig / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
13 Fragilitäts-Fraktur: Faktor Gebrechlichkeit Osteoporose Fragilitäts- Fraktur + Minimales Trauma Osteoporotische Fraktur + Gebrechlichkeit / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
14 Gebrechlichkeit Frailty Gemeinsame Faktoren, die zu Frailty beitragen: Physische Faktoren (z.b. Mobilität Balance Muskelkraft ) Kognitive/psychologische Faktoren Ernährungsfaktoren (z.b. Mangelernährung und ihre Konsequenzen) Sozio-ökonomische Faktoren (z.b. Einkommen, Bildung) Alter und Krankheit Levers, M. et al. (2006). J Adv Nurs; 56(3): / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
15 Frailty Versuch der Operationalisierung Gewichtsverlust Erschöpfung Schwäche Erniedrigte körperliche Aktivität Reduzierte Ganggeschwindigkeit Frailty bei 3 Punkte 1-2 Punkte: Risiko für Frailty, 0 Punkte: Robust Fried et al., 2003; Schmitt & Kressig, / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
16 Gebrechlichkeit und geriatrische Syndrome Gemeinsame Risikofaktoren: Hohes Alter funktionelle Einschränkung kognitive Einschränkung eingeschränkte Mobilität Geriatrische Syndrome: Inkontinenz Sturz Dekubitus Delirium Funktionale Verschlechterung Gebrechlichkeit Negative Folgen: Abhängigkeit Pflegeheim Tod Inouye, S. K., et al. (2007). JAGS; 55(5): / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
17 Zusammenhang geriatrische Symptome Frakturen z.b. Organfunktionen, Osteoporose, Hören, Visus, Sensorik, Kraft, Koordination, Beweglichkeit, Kognition, Komorbidität, Sarkopenie Physiologische- und pathophysiologische Veränderungen im Alter Geriatrische Syndrome: Sturz, Inkontinenz, Delirium, Dekubitus Verlust Autonomie + funktionelle Abhängigkeit Vulnerabilität durch Verlust der Vulnerabilität kompensatorischen für zusätzliche Probleme Fähigkeiten Wenn Anzahl prädisp. Faktoren, dann Risiko für Abhängigkeit und für geriatrische Syndrome Prädisponierende Faktoren für geriatrische Syndrome Inouye, S. K., et al. (2007). JAGS, 55(5):780-91; Tinetti, M. E., et al..(1995). JAMA, 273(17):
18 Hüftfraktur-Patienten 65 und Probleme Vorbestehende Gebrechlichkeit Komorbidität Einschränkungen funktional-, kognitiv-, Ernährungsstatus Alter korreliert mit Mortalität, LoS, Komplikationen Probleme & Outcomes nach Hüftfrakturen 35% mit postoperativem Delir 60% mit Malnutrition (-risiko) bei Eintritt 1-Jahres-Mortalität 22-29% Verminderte funktionale & kognitive Fähigkeiten nach Fraktur Einweisung APH Bitsch et al. (2004). Acta Orthop Scand; 75(4):378-89; Cooper et al. (1997). Am J Med; 103(2A):12S-17S; Haleem et al. (2008). Injury; 39(10): ; Marcantonio et al. (2000). JAGS; 48(6):618-24; / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
19 % gehunfähig 6 Monate nach Fraktur Hüftfraktur-Patienten: Ein inhomogenes Kollektiv Penrod et al., (2007). JAGS; 55(3): / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
20 % verstorben 6 Monate nach Fraktur Hüftfraktur-Patienten: Ein inhomogenes Kollektiv Penrod et al., (2007). JAGS; 55(3): / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
21 Hüftfraktur-Patienten: Ein inhomogenes Kollektiv % verstorben 12 Monate nach Fraktur Alter < Cluster 1 n=39 Unabhängigkeit in ADL und Gehen? Cluster 2A n=30 Cluster 2B N=71 Cluster 3A n=21 Unabhängigkeit in ADL und Gehen? ja nein ja nein ja Demenz? nein Cluster 3B n=50 Cluster 3C n= Unpublizierte Daten GFC Basel 06/ /2008 In Anlehnung an: Penrod et al., (2007). JAGS; 55(3):407-13
22 Situation ein Jahr nach Fraktur: ADL s (Basisdaten 2007/2008) n=272 7% ÜÜberlebende Patienten von Zuhause: 69% ohne Hilfe in ADL vor Fx. 23% 39% ohne Hilfe in ADL 1 Jahr nach Fx. 80% gute Mobilität vor Fx. 70% Eigenes Zuhause / Alterssiedlung Alterspflegeheim 58% gute Mobilität 1 Jahr nach Fx. Lebenssituation: Noch immer im häuslichen Umfeld? Anderes Spital / missing N=204 (Results in relative percentages in case of missing data) / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
23 Situation ein Jahr nach Fraktur: Wohnort? (Patienten USB 2007/2008) Lebenssituation 1 Jahr nach Fraktur? (n=157) 83% immer noch zuhause / Alterssiedlung 17% neu im Pflegeheim Prädiktoren für neu im Pflegeheim leben*: Dokumentierte Demenz bei Eintritt: RR = 4.39 (p<.001) ADL-Abhängigkeit vor Fraktur: RR = 3.14 (p=.003) Abhängigkeit in Mobilität vor Fraktur: RR = 2.36 (p=.034) Pretto, M. et al.(2010). Swiss Med Wkly; 140:w13086 *Univariate Vergleiche / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
24 Konsequenzen für die Pflege? Fall 1, Notfallstation: 80-jährige Patientin nach Sturz eingeliefert mit div. Ablederungen und Handgelenk-Fraktur Wo Schwerpunkte im Assessment? Wo Schwerpunkte in Prävention & Behandlung? Fall 2, Traumatologie: 84-jährige Patientin, Status nach Hüftfraktur und Endoprothese vor 2 Tagen Wo Schwerpunkte im Assessment? Wo Schwerpunkte in Prävention & Behandlung? / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Fragen? Courtesy: R.W. Kressig / 17. April 2013 Altersfrakturen M. Pretto / N. Suhm
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